Welche Aktien soll ich kaufen?
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- Vor dem Kauf einer Aktie sollte eine aufwendige Recherche über das betreffende Unternehmen betrieben werden. Dabei sollte nicht nur die Firma selbst, sondern auch das Marktumfeld betrachtet werden.
- Um Informationen über börsengelistete Aktiengesellschaften zu erhalten, gibt es ausführlich aufbereitete Publikationen in der Rubrik “Investor Relations” auf der entsprechenden Website.
- Ein Investment in einzelne Aktien ist mit hohen Risiken verbunden. Es ist daher sinnvoll, dieses so breit wie möglich zu streuen.
- ETFs ermöglichen dir, in Tausende Aktien zu investieren und so das Risiko zu optimieren.
- Falls es dich dennoch in den Fingern juckt, in einzelne Aktien zu investieren, sollten diese im Vergleich zum Gesamtvermögen nur einen kleinen Anteil haben.
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- Als Erstes benötigst du eine Strategie: In was für Unternehmen soll investiert werden und welche Erwartungen versprichst du dir davon?
- Daraufhin suchst du dir Firmen aus, die in diese Strategie passen und verschaffst dir einen Überblick sowohl über das Unternehmen als auch über die Branche.
- Investiere stets langfristig: Es ergibt wenig Sinn, Aktien zu kaufen, die nach kurzer Zeit wieder verkauft werden sollen. Kaufe nur Aktien, die du dir auch in den nächsten zehn Jahren in deinem Portfolio vorstellen kannst.
- Diversifiziere dein Risiko breit über möglichst viele Aktien, zum Beispiel indem du in einen oder mehrer ETFs investiert.
Warum in Aktien investieren?
Für den Erfolg der langfristigen Vermögensbildung ist unter anderem die Rendite entscheidend. Durch den Zinseszinseffekt steigt das Vermögen bei langem Anlagehorizont exponentiell und ist nach einigen Jahren deutlich höher als der investierte Betrag. Wie hoch dieses am Ende der Ansparphase ist, hängt von diesen drei Faktoren ab:
- Anlagedauer
- Höhe der Sparrate oder des Investitionsbetrages
- Rendite
Während die Dauer und die Höhe der Sparrate selbst beeinflusst werden kann, ist es mit der Rendite nicht ganz so einfach. Fakt ist aber: Für Einlagen auf dem Tagesgeldkonto, Sparbuch oder einem Festgeldkonto gibt es, wenn man die Inflationsrate abzieht, Negativzinsen.
Daher muss eine Alternative her, die auch in Zeiten geringer Zinsen eine ausreichende Rendite beschert. Mit einer inflationsbereinigten Rendite von durchschnittlich ca. 7%, je nachdem welchen Index man betrachtet, hat sich der weltweite Aktienmarkt in den letzten hundert Jahren deutlich rentierlicher verhalten als ein Sparbuch.
Woran liegt das? Die Erklärung liegt im Risiko. Während das Risiko einer Einlage auf dem Sparbuch quasi nicht existent ist, gibt es im Aktienmarkt folgende Risiken:
- Kursverlust zu einem ungünstigen Augenblick, in dem das Vermögen benötigt wird.
- Bei Einzelaktien: Pleite des betreffenden Unternehmens.
Für diese Risiken wird man mit einem Renditeaufschlag belohnt. Vor allem wer noch jung ist und sein angespartes Vermögen noch lange nicht benötigt, kann dieses Risiko gut schultern. Daher empfiehlt es sich, bei der Vermögensbildung auf Aktien zu setzen.
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Wie wählt man Aktien aus?
Wie fängt man an?
Welche Aktien du kaufst, solltest du nicht einfach aus dem Bauch heraus entscheiden. Erst recht solltest du nicht irgendwelchen Trends folgen und eine Aktie nur deswegen kaufen, weil alle darüber reden. Denk daran, dass du dieser Aktie einen Teil deiner Vermögensentwicklung anvertraust und der Erfolg oder Misserfolg des Unternehmens Einfluss darauf hat, von welchem Vermögen du später einmal leben kannst.
Deswegen brauchst du vor dem Aktienkauf eine Strategie. Diese legt fest, in was für Unternehmen investiert wird, wie die Unternehmenskennzahlen in etwa aussehen sollten und eventuell auch, welche Renditeerwartungen du an eine Aktie hast. Die Strategie ist entscheidend für den Erfolg der Aktieninvestitionen. Allerdings muss diese nicht zwingend in Stein gemeißelt sein. Mit zunehmender Erfahrung am Aktienmarkt wirst du erkennen, welche Teile deiner Strategie sinnvoll sind und welche nicht. Teil des Lernprozesses ist es auch, die Strategie stetig weiter zu entwickeln.
Wenn du ein Unternehmen im Sinn hast, dessen Aktien interessant sind, solltest du vor dem Kauf viel Zeit investieren und dich genau über das Unternehmen informieren. Investieren kannst du natürlich nur in Unternehmen, die frei handelbare Aktien ausgeben. Nicht jedes bekannte Unternehmen ist an der Börse handelbar.
Um dich vernünftig mit einer Aktie auseinanderzusetzen, gehst du wie folgt vor:
- Informiere dich über das Geschäftsmodell des Unternehmens. Womit verdient dieses sein Geld und aus welchen Geschäftsfeldern setzt sich das Unternehmen zusammen?
- Informiere dich über den Markt, in dem das Unternehmen agiert. Wie entwickelt sich insgesamt die Branche und in welchen Ländern werden die Produkte verkauft? Ist das Geschäftsmodell ausreichend über verschiedene Regionen verteilt oder ist der Unternehmenserfolg eng mit der Wirtschaft eines bestimmten Landes verbunden?
- Aus welchen Wettbewerbern setzt sich die Branche zusammen? Handelt es sich um eine recht neue, aufstrebende Branche, in der in Zukunft einige Konsolidierungen (also Insolvenzen, Fusionen und Unternehmenskäufe) zu erwarten sind? Ist die Stellung des Unternehmens in dieser Branche gefestigt?
- Auf der Website des Unternehmens findest du in der Rubrik “Investor Relations” ausführliche Informationen. Insbesondere solltest du Jahresberichte und ggf. den einen oder anderen Quartalsbericht anschauen.
Im Geschäftsbericht findest du unter anderem die Gewinn-und-Verlust-Rechnung, die Bilanz und einen Lagebericht. Auf welche Zahlen du hier achten solltest, erklären wir im Folgenden.
Wie kann ich ein Unternehmen bewerten?
Die folgenden Zahlen sind entweder im Geschäftsbericht des Unternehmens zu finden oder sie können einfach ausgerechnet werden. Für sich allein sind diese Zahlen wenig aussagekräftig. Daher ist es nötig, diese zu vergleichen. Wenn du die Zahlen von unterschiedlichen Unternehmen mit einem ähnlichen Geschäftsmodell miteinander vergleichst, erhältst du ein Gefühl dafür, wie die jeweiligen Kennzahlen einzuordnen sind - sprich ob sie gut oder schlecht sind. Zum anderen ist es durchaus aussagekräftig, Zahlen im zeitlichen Verlauf zu betrachten, um einzuordnen, ob sich diese beispielsweise eher verbessert oder eher verschlechtert haben. Auch hier ist der Blick auf die gesamte Branche sinnvoll.
Umsatz
Wahrscheinlich die einfachste Zahl im Geschäftsbericht. Der Umsatz ist die Summe aller Einnahmen. Häufig wird auch von Umsatzerlösen gesprochen.
Gewinn
Zieht man vom Umsatz die Aufwendungen (wie zum Beispiel Materialaufwand und Personalkosten) ab, erhält man den Gewinn. Hier gibt es verschiedene Arten des Gewinns, je nachdem ob hier Steuern bereits berücksichtigt sind oder zum Beispiel schon Abschreibungen abgezogen wurden. Wir empfehlen dir, einen Blick auf den EBITDA zu werfen und diesen über einen möglichst langen Zeitraum zu betrachten. Dieser enthält weder Steuern noch Zinsen und Abschreibungen.
Freier Cashflow
Zieht man vom bilanziellen Gewinn die Steuern ab und addiert die Abschreibungen wieder hinzu, erhält man den Cashflow. Diesen Gewinn hat das Unternehmen quasi übrig, um daraus beispielsweise Investitionen zu tätigen. Zieht man auch diese Investitionen ab, erhält man den freien Cashflow. Dieser steht zum Beispiel für Ausschüttungen zur Verfügung. Vergleichst du den freien Cashflow und die ausgeschütteten Dividenden, kannst du abschätzen, ob die Dividende eher hoch oder eher niedrig angesetzt wurden. Dies gibt einen Hinweis darauf, ob diese in Zukunft kleiner ausfallen könnten.
Marge
Die Marge ist das Verhältnis des Gewinns zum Umsatz. Wenn Gewinn und Umsatz gleich sind, ist die Marge 100%. Das würde bedeuten, dass das Unternehmen keine Ausgaben hat - kommt also in der Praxis nicht vor. Die Marge kann basierend auf den unterschiedlichen Gewinnarten berechnet werden. Je höher die Marge ist, desto rentabler ist das Geschäft.
Verschuldungsquote und Tilgungskraft
Wie hoch ist das Unternehmen verschuldet? Schulden sind zwar nicht zwingend etwas Schlechtes, doch ein Unternehmen sollte nicht zu hoch verschuldet sein. Die Verschuldungsquote gibt Aufschluss darüber, wie hoch die Schulden im Vergleich zum vorhandenen Vermögen (Cash, Wertpapiere, eigene Aktien und andere Vermögenswerte) sind. Wenn du von dem freien Cashflow die Dividendenausschüttungen abziehst, erhältst du die Höhe der Mittel, die theoretisch zum Tilgen der Schulden übrig bleiben würden. Du kannst dir ausrechnen, wie viele Jahre das Unternehmen bräuchte, die Schulden Jahr für Jahr aus diesen Mitteln zu tilgen. Diese Zahl kannst du mit anderen Unternehmen vergleichen.
Dividende
Die Höhe der Dividende pro Aktie ist vermutlich selbsterklärend. Diese im Zeitablauf zu betrachten, kann durchaus aussagekräftig für den Unternehmenserfolg sein. Schwankt die Höhe der Dividende pro Aktie stark oder wurde diese über die letzten Jahrzehnte immer nur erhöht? Letzteres funktioniert zum Beispiel insbesondere bei stetig steigenden Gewinnen und einem krisenfesten Geschäftsmodell. Aber Vorsicht: Jedes Unternehmen verfolgt seine eigene Dividendenpolitik. Manche sind hier eher großzügig unterwegs und andere eher sparsam.
Wie kann ich eine Aktie bewerten?
Die Unternehmenszahlen zu bewerten und sich folglich für ein Unternehmen zu entscheiden, ist das eine. Am Ende aber eine Aktie zu einem bestimmten Preis zu kaufen ist das andere. Ob der Preis einer Aktie nun angemessen oder überteuert ist, ist nicht trivial. Insbesondere durch Trends oder gute und schlechte Nachrichten können Aktienkurse in die Höhe schnellen oder abstürzen. In manchen Fällen kann dies durch gute oder schlechte Unternehmenszahlen begründet sein. In anderen Fällen haben Unternehmenserfolg und Aktienkurs nichts miteinander zu tun.
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Um zu beurteilen, ob ein Aktienkurs zu hoch oder zu niedrig steht, gibt es zahlreiche Methoden und Kennzahlen. Grundsätzlich kannst du Aktienkurse auf zwei verschiedene Arten bewerten:
- Du setzt zwei Kennzahlen in Relation zueinander und vergleichst diese mit Unternehmen der gleichen Branche. Ein beliebtes Multiple – das ist eine Relation aus zwei Kennzahlen – ist das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV).
- Mit dem Discounted-Cashflow-Verfahren kann der heutige Wert auf der Annahme von künftigen Zahlungsströmen ermittelt werden. Die Methode ist aber eher für Profis geeignet, die die Möglichkeit haben, sinnvolle Prognosen über künftige Zahlungsströme zu erstellen.
Alle Bewertungsmethoden habenihre Stärken und Schwächen. All diese Zahlen haben eines gemeinsam: Sie nehmen dir nicht die Entscheidung ab, in eine Aktie zu investieren und somit ins Risiko zu gehen. Keine dieser Zahlen ist in der Lage, die Zukunft vorauszusagen, sondern sie beruhen auf der Gegenwart und der Vergangenheit.
Aktienkurs
Kriterium nummer eins ist natürlich der Aktienkurs selbst. Nur wenn du bereit bist, den entsprechenden Preis für eine Aktie zu bezahlen, solltest du investieren. Auch lohnt es sich, die Entwicklung des Kurses in der Vergangenheit anzuschauen. Aber eine Aussagekraft für die Zukunft hat dies leider nicht.
Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV)
Ist ein Unternehmen erfolgreich, kann ein Anstieg des Aktienkurses gerechtfertigt sein. Der Erfolg eines Unternehmens wiederum lässt sich unter anderem am Gewinn messen. Daher ist es hilfreich, den Aktienkurs und den Gewinnverlauf miteinander zu vergleichen. Sinkt zum Beispiel der Gewinn und trotzdem steigt der Kurs, solltest du nachforschen, woran dies liegen könnte. Beide Werte sind im Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) enthalten: Das KGV ist der Aktienkurs geteilt durch den Gewinn pro Aktie. Bleibt das KGV konstant, bewegen sich Gewinn und Kurs gemeinsam. Steigt das KGV, steigt der Kurs schneller als der Gewinn und umgekehrt.
Dividendenrendite
Die Dividendenrendite ist das Verhältnis zwischen der Dividende und dem Aktienkurs. Steht der Kurs bei 100€ und pro Aktie werden 3€ Dividenden ausgeschüttet, entspricht das einer Dividendenrendite von 3%. Ist der Kurs einer Aktie stark gestiegen und die Dividende bleibt gleich, sinkt dadurch die Dividendenrendite. Auch das könnte Anlass sein, zu recherchieren, wie diese Diskrepanz zustande kommt. Fehlt zum Beispiel dem Unternehmen Geld, die Dividende zu erhöhen, weil kürzlich hohe Investitionen getätigt wurden, muss das kein schlechtes Zeichen sein. Wenn es aber daran liegt, dass der Umsatz eingebrochen ist, darfst du ruhig wachsam sein.
Fair Value
Halten wir fest: Wenn der Gewinn steigt oder sinkt, kann es gerechtfertigt sein, dass der Aktienkurs ebenfalls steigt oder sinkt. Gleiches gilt für den Umsatz und die Dividendenausschüttung. Daraus ließe sich also ein sogenannter fairer Wert bzw. die Fair Value ermitteln. Liegt der Aktienkurs darüber, ist die Aktie überbewertet und umgekehrt. Meistens gibt es verschiedene Fair Values, die jeweils entweder anhand des Gewinns, des Umsatzes oder der Ausschüttungen berechnet werden. Hier offenbart sich aber auch eine Schwäche dieser Werte: Je nachdem, wie sie berechnet werden, können diese Werte sehr weit auseinanderliegen.
Was keine Kennzahl berücksichtigen kann
Wie Anfangs schon erwähnt, können solche Bewertungskennzahlen nur anhand von Werten der Vergangenheit und der Gegenwart ermittelt werden. Niemand weiß, wie sich ein Unternehmen in der Zukunft entwickeln wird. Dennoch gibt es genauso viele gute wie unsinnige Gründe für oder gegen den Erfolg zu spekulieren: Dass sich der Anfang oder das Ende einer Krise andeutet, ein Unternehmen visionäre Zukunftspläne hat oder Personalentscheidungen Hoffnung auf eine bessere Zukunft machen, sind Faktoren, die den Aktienkurs beeinflussen. Diese sind vollkommen losgelöst von den Geschäftszahlen und keine Bewertungsmethode kann Aufschluss darüber geben, ob diese gerechtfertigt sind.
Welche Aktienstrategien gibt es?
Strategien, in Aktien zu investieren gibt es wie Sand am Meer. Welche dabei die Beste ist, muss jeder für sich persönlich entscheiden. Hier gibt es kein richtig oder falsch. Drei häufig erwähnte stellen wir dir vor.
Growth
Sogenannte Growth-Aktien sind Aktien von schnell wachsenden Unternehmen. Meistens gehören diese einer Trend-Branche wie zum Beispiel der Digitalisierungsbranche an. Prominente Vertreter von Growth-Aktien waren in der Vergangenheit Amazon und Tesla. Growth-Aktien zeichnen sich häufig dadurch aus, dass sie keine oder nur wenige Dividenden ausschütten. Denn zum Wachsen muss auch investiert werden, sodass für Ausschüttungen keine Mittel übrig bleiben. Schnelles Wachstum gibt es natürlich nicht ohne Risiko. So schnell wie es bergauf geht, kann es auch irgendwann wieder bergab gehen.
Value
Das Gegenteil von Growth-Aktien sind Value Aktien. Value Aktien haben meist gemeinsam, dass sie ein eher niedrigeres KGV haben, denn der Kurs steigt langsam und das Kurswachstum ist näher am Gewinnwachstum. Ein Unternehmen, dessen Aktien Value-Aktien zugeordnet werden, ist nicht darauf angewiesen, schnell zu expandieren und entsprechend alle verfügbaren Mittel zu investieren. Daher schütten diese in der Regel Dividende aus.
Dividendenstrategie
Wer sich für eine Dividendenstrategie entscheidet, wählt seine Aktien so aus, dass sie möglichst hohe Dividenden ausschütten. Wenn du dich in deiner Entsparphase befindest und von deinem Vermögen leben möchtest, können Ausschüttungen eine gute Alternative zu regelmäßigen Teilverkäufen sein. Dies sollte jedoch nicht der einzige Beweggrund sein, denn die Wahrscheinlichkeit, dass die Dividenden genau deinen Bedarf abdecken, ist eher gering. Du kommst also nicht umhin, entweder trotzdem Teilverkäufe zu tätigen oder zu hohe Ausschüttungen zu reinvestieren.
Ein weiteres Argument für eine Dividendenstrategie in der Ansparphase: Die Erfahrung, dass immer höhere Beträge ausgeschüttet werden, je mehr man investiert, wirkt besonders motivierend. Hier ist aber viel Disziplin gefragt, die Dividenden auch immer wieder zu reinvestieren.
Hohe Dividenden sollten aber nicht mit einer hohen Rendite verwechselt werden. Die Dividenden sind nur ein Teil der Rendite. Der andere Teil ergibt sich aus der Kursentwicklung. Hohe Ausschüttungen von einem Unternehmen, dessen Aktienkurs sich eher mäßig bis schlecht entwickelt, machen daher noch lange keine hohe Rendite aus.
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Was nach dem Aktienkauf zu tun ist
Strategie und Erwartungen überprüfen
Die Aktie, die du gekauft hast, hast du aus einem bestimmten Grund gekauft. Sie passt in deine Strategie und du hast bestimmte Erwartungen in die Zukunft dieses Unternehmens. In regelmäßigen Abständen solltest du dir Zeit nehmen und überprüfen, ob all diese Rahmenbedingungen noch stimmen. Die Erwartungen sollten nicht zu eng gesetzt sein, denn sonst läufst du Gefahr, die Aktie schon bei kleinen Kursschwankungen oder Umsatzeinbrüchen wieder zu verkaufen, obwohl das Unternehmen vielleicht nach wie vor auf einem guten Kurs ist. Daher ist dies auch der Zeitpunkt, nicht nur die Aktien, sondern auch die eigene Strategie zu überprüfen und weiterzuentwickeln.
Recherche und Quartalsberichte
Zu der Überprüfung der Strategie gehört, dass du über das Unternehmen informiert bleibst. Quartalsberichte geben da einen Einblick in die unterjährige Finanzlage. Die Veröffentlichung der Quartalszahlen hat auch häufig einen Einfluss auf den Aktienkurs. Die Lektüre des Quartalsberichts schafft Verständnis, wieso dich der Aktienkurs nach Veröffentlichung nun in eine bestimmte Richtung bewegt hat.
Die gleiche Recherche, die du vor dem Kauf der Aktie betrieben hast, solltest du in regelmäßigen Abständen wiederholen. Haben sich die Rahmenbedingungen in der Branche inzwischen verändert? Ist ein neuer Konkurrent auf den Markt gekommen und wie ist das Unternehmen, dessen Aktien du besitzt, inzwischen im Markt positioniert?
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Wie investiere ich günstig in möglichst viele Aktien?
Ein Blick auf die Kauf- und Verkaufsgebühren bei verschiedenen Brokern zeigt, dass es eine teure Angelegenheit ist, in 1.600 Aktien oder selbst nur in die 40 DAX-Aktien zu investieren, um so eine ausreichende Diversifizierung im Portfolio zu erreichen.
Abhilfe schafft hier ein börsengehandelter Indexfonds, zum Beispiel ein ETF. Ein solcher Fonds bildet durch Käufe und Verkäufe von Aktien möglich genau den zugrunde liegenden Aktienindex, wie zum Beispiel den DAX oder den MSCI World ab. Da dies automatisiert erfolgt, kann der Fonds mit sehr geringen Verwaltungskosten wirtschaften. Durch ein Investment in einen einzigen ETF, kannst du auf einen Schlag die Entwicklung von mehreren Tausend weltweiten Aktien realisieren und so von einer maximalen Diversifizierung profitieren.
👉Wenn du dich genauer über ETFs informieren möchtest, empfehlen wir dir unser ETF-Handbuch.
Fehler, die man beim Kauf von Aktien vermeiden sollte
SelbstüberschätzungAls kleiner Investor wirst du niemals besser investieren können als große institutionelle Investoren. Wenn du einmal meinst, einen großartigen Trend erkannt zu haben, solltest du dich besser nicht darauf verlassen. Kurzfristige Überrenditen werden langfristig durch Verluste wieder ausgeglichen. Besser ist es, von Anfang an nicht nach den Sternen greifen zu wollen und marktneutral in breit diversifizierte ETFs zu investieren
Kurzer AnlagehorizontViele Märkte schwanken kurzfristig und steigen langfristig. Wer also eine sichere Rendite erwirtschaften möchte, sollte mit einem langfristigen Horizont investieren. Eine Aktie zum Beispiel, die du nach einem Jahr schon wieder verkaufen willst, solltest du lieber gar nicht erst kaufen. Auch ständiges Kaufen und Verkaufen von Aktien produziert vor allem Transaktionskosten, aber keinen langfristigen Mehrwert.
Mangelnde DiversifikationNicht alles auf eine Aktie setzen - das sollte klar sein. Aber auch ein Investment in nur eine Handvoll Aktien birgt ein Risiko, dass durch mehr Diversifikation vermeidbar ist. Je breiter ein Portfolio diversifiziert ist, desto optimaler ist das Risiko.
Survivorship BiasErfolge sind immer sichtbarer als Misserfolge. Gerne wird erzählt, wie erfolgreich man sein Vermögen mit bestimmten Aktien vermehrt hat. Du jedem dieser Erfolge gehören aber auch eine Reihe von Misserfolgen, über die nicht gesprochen wird. Lasse dich daher nicht durch die Erfolge von anderen Menschen blenden, sondern ziehe ganz unabhängig deine eigene Strategie durch.
Auf Trend-Aktien setzenAktien, die in der Vergangenheit besonders gestiegen sind, sind meist in aller Munde. Sie sind Trend. Sich davon beeinflussen lassen und ebenfalls auf diesen Trend beeinflussen zu lassen, kann jedoch ein verhängnisvoller Fehler sein: Nur weil ein Kurs in der Vergangenheit gestiegen ist, bedeutet das nicht, dass dieser auch in Zukunft steigt. Im Gegenteil: Meist folgt auf einen großen Anstieg eine Korrektur nach unten.
Auf Freunde und Internetforen hörenDeine Investitionsentscheidung hast du vollkommen selbst zu verantworten. Daher solltest du die Entscheidung auch selbst treffen und dich eigenhändig davon überzeugen. Tipps und Anregungen von Freunden und aus anderen Quellen sind immer willkommen. Hören solltest du aber nur auf dein eigenes Gewissen.
Wie soll ich 10.000€ anlegen?
Die vernünftige Lösung ist ganz einfach: Am besten legst du 10.000€ in einen oder zwei weltweit diversifizierte ETFs an. Wer sich aber für Unternehmen begeistert, sich gerne mit diesen beschäftigen und das Gefühl erleben möchte, Aktien zu besitzen, wird diese Strategie ein wenig langweilig finden. Du könntest diese vernünftige Variante also noch um ein kleines bisschen Abenteuer erweitern: Mit der Core-Satellite-Strategie
Die Core-Satellite-Strategie
Bei dieser Strategie bleibt der überwiegende Teil deines Portfolios weiterhin in weltweit diversifizierte ETFs investiert. Anstatt der gesamten 10.000€ investierst du aber nur 9.000€ in ETFs. Das ist künftig das “Core-Depot” sein und dieses nimmt 90% des Aktienvermögens ein.
Die übrigen 1.000 € werden in einem zweiten “Satellite-Depot” investiert. Mit diesem Betrag kannst du dich nun ein wenig ausprobieren. Kaufe davon Aktien von zwei oder drei Unternehmen, mit denen du dich identifizieren kannst. Im Idealfall sind dies Firmen, deren Produkte du selbst konsumierst. So kannst du nun ein Gefühl dafür entwickeln, wie sich die Kurse der Einzelaktien entwickeln. Sollte sich dieses Investment als ein Fehler erweisen, hat dies nur einen geringen Einfluss auf das Gesamtdepot. Und läuft ein Investment besonders gut, ist dies ein kleiner Boost für das Depot.
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