Ratgeber
Rechner
Vergleiche

Welche Kontoarten gibt es? – Ein kurzer Überblick

Stephan Kintrup
Stephan Kintrup
Stand: 21. September 2022
Für deine Geldanlage stehen dir verschiedene Konten zur Verfügung. So gibt es u.a. das Giro-, Tagesgeld-, Festgeldkonto und Sparbuch.

💡

Was du wissen solltest
  • Das Girokonto bietet viele Leistungen, wie Geldabheben, Kartenzahlungen und Überweisungen an. Zudem ist das Geld täglich verfügbar.
  • Meistens erhält man auf dem Girokonto keine Zinsen. Daher sollte man für seine Rücklagen das Tages- oder Festgeldkonto nutzen.
  • An das Geld auf dem Tagesgeldkonto kommt man zwar täglich heran, aber die Zinsen sind relativ gering.
  • Mehr Zinsen bietet ein Festgeldkonto. Dafür hat man erst nach der vereinbarten Frist Zugriff auf sein Geld.
  • Für spezielle Zwecke gibt es noch weitere Konten, wie das Pfändungsschutz- oder Mietkautionskonto.

👉

So gehst du vor
  • Ein Girokonto benötigst du in jedem Fall. Damit kannst du deine alltäglichen Ausgaben regeln und Überweisungen tätigen.
  • Das Tagesgeldkonto solltest du verwenden, wenn du kurzfristig sparen möchtest oder jederzeit Zugriff auf die Ersparnisse benötigst (z.B. Notgroschen).
  • Falls du sicher weißt, wie lange du auf dein Geld verzichten kannst, ist das Festgeldkonto am besten. Je länger die vereinbarte Laufzeit ist, desto mehr Zinsen bekommst du.
  • Je nach Lebenslage kommen Konten, wie das Mietkautions- oder Gemeinschaftshaftskonto, für dich auch infrage.

Girokonto

  • Täglicher Zugriff

  • Keine Kündigungsfrist

  • Bargeld ein- und auszahlen

  • Lastschrift, Überweisungen und Daueraufträge

  • Kartenzahlungen

  • Meistens kostenlos bei Direktbanken

  • Häufig kostenpflichtig bei Filialbanken

  • In der Regel keine Zinsen

Das Girokonto ist am weitesten verbreitet, weil es für den täglichen Zahlungsverkehr gedacht ist. Du kannst jederzeit auf dein Geld zugreifen und deine täglichen Ausgaben bestreiten. Dafür bietet dir das Girokonto ein breites Angebot. Häufig erheben Filialbanken für die Kontoführung Gebühren. Bei Direktbanken kannst du allerdings ein kostenloses Girokonto eröffnen. Da du sehr flexibel auf dein Geld zugreifen kannst, bekommst du in der Regel keine Zinsen. Daher ist es für den Notgroschen und weitere Rücklagen nicht geeignet. Wenn du mehr über das Girokonto erfahren möchtest, können wir dir unseren Ratgeber über das Girokonto empfehlen.

🚀

Hier geht es zu unserem Girokonto-Vergleich
Du möchtest das richtige Girokonto finden? Dann nutze diesen Vergleichsrechner.

Tagesgeldkonto

  • Täglich verfügbar (wird auf das Referenzkonto überwiesen)

  • Keine Kündigungsfrist

  • Bargeld ein- und auszahlen nur über Girokonto möglich

  • Keine Lastschrift, Überweisungen und Daueraufträge möglich

  • Kartenzahlungen nicht möglich

  • Mehrheitlich kostenlos

  • Gewöhnlich geringe Zinsen

Das Geld auf dem Tagesgeldkonto ist täglich verfügbar, daher leitet sich der Name ab. Du kannst auf das Geld nicht direkt zugreifen, sondern musst es zuerst auf dein dazugehöriges Girokonto überweisen. Dieses wird auch als Referenzkonto bezeichnet. Daher ist das Tagesgeldkonto nicht für den alltäglichen Zahlungsverkehr gedacht. Du kannst es zum kurzfristigen Sparen nutzen. Verglichen zum Girokonto wirst du mit höheren Zinsen belohnt. Jedoch sind diese in der Regel gering.

🚀

Hier geht es zu unserem Tagesgeldkonto-Vergleich
Wenn dich das Tagesgeldkonto zum kurzfristigen Sparen interessiert, können wir dir diesen Vergleichsrechner empfehlen.

Festgeldkonto

  • Je länger die Laufzeit ist, desto höher ist der Zins

  • Fast ausschließlich kostenlos

  • Kein täglicher Zugriff (nur zum vereinbarten Termin)

  • Vorzeitige Kündigung nicht vorgesehen (gesetzlich in Ausnahmesituationen erlaubt)

  • Bargeld kann nicht ein- und ausgezahlt werden

  • Lastschrift, Überweisungen und Daueraufträge nicht möglich

  • Keine Kartenzahlungen

Wenn du dein Geld kurz- bis mittelfristig anlegen möchtest, stehst du vor einem Problem: Für Aktien ist der Zeitraum zu kurz und auf dem Giro- oder Tagesgeldkonto gibt es bestenfalls nur geringe Zinsen. Hier ist das Festgeldkonto eine Alternative. Je länger die Laufzeit ist, desto mehr Zinsen erhält man. Allerdings ist der Zins vergleichsweise gering. Bei einem Festgeldkonto kommst du nur nach der vereinbarten Zeit an dein Geld heran. Daher solltest du genau wissen, wie lange du dein Geld anlegen möchtest. Dafür wirst du mit höheren Zinsen als auf dem Giro- oder Tagesgeldkonto belohnt.

🚀

Hier geht es zu unserem Festgeldkonto-Vergleich
Nutze unseren Vergleichsrechner, wenn dir die Zinsen auf dem Giro- und Tagesgeldkonto zu gering sind, aber der Aktienmarkt für dich nicht infrage kommt.

Sparbuch

  • Täglicher Zugriff bis 2.000€ im Monat

  • Bargeld ein- und auszahlen

  • In der Regel kostenlos

  • Meistens geringer Zins

  • 3-monatige First bei Abbuchungen über 2.000€ im Monat

  • Lastschrift, Überweisungen und Daueraufträge nicht möglich

  • Keine Kartenzahlungen

Seit über 200 Jahren kann man mithilfe des Sparbuchs sparen. Beim Sparbuch handelt es sich um eine Sparurkunde, in der alle Ein- und Auszahlungen eingetragen werden. Das Geld wird auf einem Sparkonto verwahrt. Vereinzelt kann das Guthaben des Sparbuchs im Onlinebanking eingesehen werden, aber es sind keine Überweisungen möglich. Denn das Sparbuch ist nicht für den Zahlungsverkehr, sondern zum Sparen gedacht. Beim Geldauszahlen ist man begrenzt. Wer über 2.000€ in einem Monat abheben möchte, muss dies 3 Monate vorher ankündigen. Mit der Zeit ist das Sparbuch immer mehr vom Tagesgeldkonto abgelöst worden, weil das Tagesgeldkonto häufig ähnlich hohe Zinsen bietet und flexibler ist.

⚠️

Achtung: Wer ein Sparbuch hat, kann ohne Identitätsnachweis Geld abheben.
Wenn man Geld vom Sparbuch abheben möchte, benötigt man in der Regel keinen Ausweis. Es ist also weniger sicher als eine Bankkarte. Dort muss man sich zumindest digital mit der Personal Identification Number oder kurz PIN ausweisen. Daher sollte das Sparbuch gut aufbewahrt werden. Bei Verlust kann das Sparbuch gesperrt und neu ausgestellt werden.

Mietkautionskonto

  • Als Treuhandkonto oder gepfändetes Sparkonto möglich

  • Meistens haben Mieter und Vermieter nur Zugriff, wenn die andere Seite zustimmt

Das Mietkautionskonto sichert den Vermieter gegen nicht geleistete Mietzahlungen und Beschädigungen der Wohnung ab. Hierauf werden bis zu drei Monatskaltmieten eingezahlt. Allerdings hat der Mieter ein Interesse daran, dass das Geld sicher verwahrt wird und er es beim Auszug zurückbekommt. Dafür wird das Geld getrennt vom Vermögen des Vermieters aufbewahrt. 

Für die Umsetzung gibt es verschiedene Möglichkeiten, z.B. das Treuhandkonto oder das gepfändete Sparkonto. Beim Treuhandkonto ist der Mieter der Eigentümer und der Vermieter verwaltet es lediglich. Alternativ kann der Mieter das Geld auf seinem Sparkonto einzahlen und an den Vermieter verpfänden. In beiden Fällen bleibt die Kaution im Eigentum des Mieters. Ohne die Zustimmung des Vermieters kann er darauf jedoch nicht zugreifen. Bei Auszug erhält der Mieter das Geld plus Zinsen zurück. Natürlich setzt dies voraus, dass der Mieter seine Miete bezahlt und die Wohnung in einem angemessenen Zustand hinterlassen hat.

Pfändungsschutzkonto

  • Girokonto mit Schutz vor Pfändung (mindestens 1.340€)

  • Bestehendes Girokonto kann umgewandelt werden

  • Kosten dürfen gesetzlich nicht höher als bei einem regulären Girokonto sein

  • Einzelne Funktionen werden eingeschränkt, z.B. keine Kreditkarte und kein Dispo

Wenn jemand verschuldet ist, kann eine Kontopfändung drohen. Um weiterhin wichtige alltägliche Dinge, wie die Miete, den Strom oder Lebensmittel, bezahlen zu können, kann ein Pfändungsschutzkonto eingerichtet werden. Beim Pfändungsschutzkonto handelt es sich um ein Girokonto mit eingeschränkten Leistungen, daher kann auch ein bestehendes Girokonto umgewandelt werden. Auf dem Konto sind seit Juli 2022 mindestens 1.340€ gesichert. Wenn man z.B. wegen Kindern einen höheren Bedarf hat, kann man eine höhere Grenze beantragen.

Gemeinschaftskonto

  • Mindestens zwei gleichberechtigte Kontoinhaber

  • Funktionen eines Girokontos

  • Meistens Kosten und Gebühren wie bei einem Einzel-Girokonto

Bei einem Gemeinschaftskonto teilen sich mindestens zwei Personen ein Konto. Das Konto läuft auf den Namen beider Personen. Beide können gleichberechtigt darauf zugreifen. Manche Banken bieten ein Gemeinschaftskonto für zwei Personen nur an, wenn beide Personen dieselbe Adresse haben. Immer, wenn man sich mit einer anderen Person gemeinsame Kosten teilen möchte, kann ein Gemeinschaftskonto sinnvoll sein.

Basiskonto

  • Gesetzlicher Anspruch, d.h. Banken können Kunden nicht ablehnen

  • Funktionen eines Girokontos

  • In der Regel kostenpflichtig

  • Keine Zinsen

Beim Basiskonto handelt es sich im Wesentlichen um ein Girokonto. Die Besonderheit: Die Bank kann einen Kunden nicht ablehnen. So soll sichergestellt werden, dass jeder ein Konto abschließen kann. Es enthält die grundlegenden Funktionen eines Girokontos. Hierfür werden jedoch in der Regel Gebühren erhoben.

Häufig gestellte Fragen

Welche Konten sollte man haben?

Wie nennt man ein ganz normales Konto?

Was bedeutet Art des Kontos?

Was ist ein Girokonto?