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14 legale Rententricks für mehr Geld / eine frühere Rente
So funktioniert die Rente
Wenn du sozialversicherungspflichtig angestellt bist, zahlst du regelmäßig Rentenbeiträge in die gesetzliche Rentenversicherung ein. Diese Beiträge werden in Rentenpunkte umgerechnet. Für ein jährliches Einkommen, das dem Durchschnittsentgelt entspricht (2025 ca. 50.493€ brutto), sammelst du einen Rentenpunkt. Verdienst du weniger – zum Beispiel die Hälfte des Durchschnitts – erhältst du entsprechend einen halben Rentenpunkt. Mit deinem Renteneintrittsalter (für nach 1964 geborene 67 Jahre) wird dann pro Rentenpunkt ein bestimmter Rentenwert ausgezahlt. Aktuell beläuft sich dieser Wert (Stand Februar 2025) auf etwa 39,32€ pro Monat – eine Zahl, die in Zukunft vermutlich noch steigen wird. Die Prognose für den Rentenwert 2025/2026 liegt bei 40,70€.
Durch bewusste Planung und clevere Tricks kannst du deine Rente deutlich verbessern. Im Folgenden erkläre ich dir die einzelnen Vorgehensweisen.
1. Rente richtig einschätzen
Ab deinem 27. Lebensjahr erhältst du jährlich eine Renteninformation, in der dir dein voraussichtlicher Rentenanspruch aufgelistet wird. Dabei werden verschiedene Faktoren berücksichtigt, unter anderem zukünftige Rentenerhöhungen, die Inflation und die Besteuerung der Rente. Sei bei der Einschätzung der Zahlen lieber etwas pessimistisch, denn:
- Auch in Zukunft wird die Rente erhöht. Allerdings weiß niemand, um wie viel genau sie erhöht wird. Die Bundesregierung plant aktuell ein gleich bleibendes Rentenniveau, also soll die Rente genauso schnell wie die Lohnentwicklung steigen.
- Die Inflation muss berücksichtigt werden. Wenn du mit durchschnittlich 2% Inflation pro Jahr rechnest, bedeutet das, dass die Kaufkraft deines Geldes in 30 Jahren etwa nur noch halb so groß ist wie heute. Auch wenn die Rente steigt, weiß niemand, ob sie langsamer oder genauso schnell steigen wird.
- Deine Rente muss versteuert werden. Du zahlst auf die Rente die normale Einkommensteuer und den Beitrag zur Kranken- und Pflegeversicherung.
Unser Rentenrechner kann dir dabei helfen, zu ermitteln, wie viel du im Alter tatsächlich erwarten kannst. So gewinnst du Klarheit darüber, wie stark du noch privat vorsorgen musst.
2. Neben der Rente dazuverdienen
Der Übergang in den Ruhestand muss nicht bedeuten, dass du komplett auf Arbeit verzichtest. Tatsächlich kannst du auch nach Rentenbeginn weiterhin Geld verdienen. Neben dem regulären Renteneinkommen darfst du unbegrenzt dazuverdienen. Das ermöglicht dir, dein monatliches Einkommen zu erhöhen – sei es, um mehr zu investieren oder einfach, um deinen Lebensstandard zu sichern.
Du hast zudem die Möglichkeit, weiterhin in die Rentenversicherung einzuzahlen, falls du beispielsweise in einem Minijob arbeitest oder einen Teilzeitjob ausübst. Auf diese Weise sammelst du weiterhin Rentenpunkte und erhöhst so langfristig deine monatliche Rente.
3. Später in Rente gehen und mehr Rente bekommen
Ein weiterer Trick besteht darin, bewusst länger zu arbeiten, um später mehr Rente zu erhalten. Wenn du dich entscheidest, deinen Rentenantrag hinauszuzögern, sammelst du nicht nur länger Rentenpunkte, sondern erhältst zusätzlich einen Zuschlag von 0,5% für jeden Monat, den du über das reguläre Renteneintrittsalter hinaus arbeitest. Das entspricht etwa 6% mehr Rente pro Jahr, die du neben deinem Arbeitslohn kassierst. Auch wenn es verlockend klingt, sofort in Rente zu gehen, kann ein längeres Arbeitsleben deine monatlichen Rentenzahlungen erheblich erhöhen.
4. Mit 63 in Rente gehen und trotzdem weiterarbeiten
Für langjährig Versicherte, die mindestens 35 Beitragsjahre vorweisen können, bietet sich die Möglichkeit, schon mit 63 Jahren in Rente zu gehen – allerdings mit einem Abschlag. Dieser beträgt 0,3% für jeden Monat, den du früher in Rente gehst (also 3,6% pro Jahr).
Ein Beispiel: Gehst du mit 63 statt mit 67 in Rente, sinkt deine Rente dauerhaft um 14,4%. Allerdings kannst du schon mit 63 die Rente beantragen, aber trotzdem weiterarbeiten. So erhältst du zwar eine Rente mit Abschlag, kombinierst diese aber mit deinem Gehalt und kannst die Rente zum Beispiel investieren.
5. Nur teilweise in Rente gehen
Du musst nicht immer sofort in die Vollrente wechseln. Eine oft unterschätzte Möglichkeit besteht darin, nur einen Teil der Rente zu beantragen, beispielsweise 50%. Wenn du zum Beispiel früher in Rente gehst, betrifft der Abschlag auch nur den Anteil, den du wirklich in Anspruch nimmst. Das gibt dir mehr Flexibilität: Du behältst einen Teil deines Gehalts und kannst den Rentenanteil später, eventuell sogar in Kombination mit anderen Einkünften, weiter aufstocken.
6. Auf 0,01% Rente verzichten
Ein interessanter Trick für jene, die frühzeitig in Rente gehen und während der Rente weiterarbeiten möchten: Wenn du vollständig in Rente gehst, verlierst du den Anspruch auf Krankengeld, das dir deine Krankenversicherung nach 6 Wochen der Krankschreibung anstelle deines Arbeitslohns auszahlt. Gehst du allerdings nur zu 99,99% in Rente und arbeitest weiter, verlierst du den Anspruch auf Krankengeld nicht.
7. Vor der Rente arbeitslos melden (ALG I)
Mit Abschlägen könntest du bis zu 4 Jahre vorzeitig in Rente gehen. Eine alternative Strategie ist es, sich vor dem regulären Renteneintritt arbeitslos zu melden. Als über 58-Jähriger steht dir maximal die Möglichkeit zu, zwei Jahre lang Arbeitslosengeld zu beziehen – ungefähr 60% deines bisherigen Nettoeinkommens. Zwar lebst du in dieser Zeit mit geringerem Einkommen, doch verzichtest du damit auf Abschläge bei deiner späteren Rente. Wichtig: Diese Taktik setzt voraus, dass du von deinem Arbeitgeber gekündigt wirst. Wer selbst kündigt, muss mit einer Sperrfrist von 3 Monaten und einer Kürzung der Bezugszeit auf 18 Monate rechnen.
8. Nach 45 Jahren abschlagsfrei in Rente gehen
Hast du über 45 Beitragsjahre angesammelt, kannst du in den Genuss der Rente für besonders langjährig Versicherte kommen. Das bedeutet: Du kannst auch bereits zwei Jahre vor dem regulären Renteneintritt abschlagsfrei in Rente gehen.
Beachte aber: Diese Möglichkeit ist nicht mit der Option der oben genannten „Rente für langjährig Beschäftigte“ kombinierbar. Je nachdem, wie lange du bereits in die Rentenversicherung einzahlst, kann dir diese Option aber einen deutlichen finanziellen Vorteil verschaffen, denn Abschläge entfallen vollständig.
9. Studienzeiten anerkennen lassen
Gerade wenn du knapp an den für die Rentenberechnung relevanten Beitragsjahren vorbeischrammst, kann das Anerkennen von Studienzeiten einen großen Unterschied machen. Nicht nur deine Ausbildungsjahre, sondern auch Zeiten der beruflichen Ausbildung, Arbeitslosigkeit, Krankheit oder Mutterschutz können als Anrechnungszeiten gelten – allerdings nur, wenn du diese fristgerecht bei der Rentenversicherung beantragst.
Zum Beispiel kannst du dir dein Studium für maximal 8 Jahre anrechnen lassen. Lass dir diese Zeit von der Rentenversicherung auf jeden Fall anerkennen – das geschieht nicht automatisch. Das solltest du am besten so früh wie möglich machen, da es mit der Zeit wahrscheinlicher wird, dass du notwendige Dokumente nicht mehr findest oder beantragen kannst. Bei einem Studium ist ein Nachweis von der Universität erforderlich. Mit ihm kannst du eine sogenannte Kontenklärung bei der Rentenversicherung beantragen, um dir die Studienzeiten anerkennen zu lassen.
10. Versicherungsverlauf einsehen
Ein oft vernachlässigter Tipp: Schau regelmäßig in deinen Versicherungsverlauf.
Über das Kundenportal der Deutschen Rentenversicherung kannst du deinen aktuellen Versicherungsverlauf abrufen. Hier findest du alle eingezahlten Beiträge und anrechenbaren Zeiten – von Ausbildungs- über Arbeitslosigkeits- bis hin zu Erziehungszeiten. Solltest du Lücken entdecken, kannst du diese im Rahmen einer sogenannten „Kontenklärung“ beheben. So stellst du sicher, dass alle Anlagen deiner Versicherungsbiografie korrekt erfasst wurden.
11. Rentenpunkte für Kinder bekommen
Wusstest du, dass dir als Elternteil Rentenpunkte für die Erziehungszeit deiner Kinder zustehen? Für Jahre, in denen du dein Kind erzogen hast, erhältst du zusätzlich einen Rentenpunkt.
Für Kinder, die vor 1992 geboren wurden, kannst du bis zu 2,5 Erziehungsjahre anerkennen lassen (ergibt 2,5 Rentenpunkte). Für Kinder, die ab 1992 geboren worden sind, können sogar 3 Jahre Erziehungszeit angerechnet werden (also 3 Rentenpunkte). Diese zusätzlichen Rentenpunkte erhöhen deine monatliche Rente um den aktuellen Rentenwert – aktuell 39,32€ pro Punkt – und machen einen spürbaren Unterschied in deiner späteren Rente.
12. In Altersteilzeit gehen
Ab einem Alter von 55 Jahren hast du die Möglichkeit, in Altersteilzeit zu gehen. Das bedeutet, dass du deine Arbeitszeit reduzierst, während dein Arbeitgeber einen Teil des wegfallenden Einkommens ausgleicht. In der Regel ist es so, dass du entweder deine Arbeitszeit halbierst oder in zwei Phasen arbeitest: In der ersten Hälfte der Altersteilzeit wird voll gearbeitet und in der zweiten Hälfte wird gar nicht gearbeitet.
Wichtig: In beiden Fällen bekommst du die Hälfte von deinem bisherigen Gehalt plus eine Aufstockung von mindestens 20% vom Arbeitgeber. Die Aufstockung muss nicht versteuert werden und dein Arbeitgeber übernimmt einen Teil der wegfallenden Renten. 90% deiner bisherigen Rentenbeiträge fließt weiterhin in die gesetzliche Rentenversicherung.
Bei diesem Modell ist der Vorteil für dich, dass dein Rentenanspruch kaum beeinträchtigt wird, du aber gleichzeitig mehr Freizeit genießen kannst. Es ist wichtig zu betonen, dass dieses Modell nur im Einvernehmen mit deinem Arbeitgeber funktioniert. Zudem hat es für deinen Arbeitgeber keine besonderen finanziellen Vorteile, sondern ist eher nachteilig.
13. Rentenpunkte kaufen
Wenn du deine Rente noch weiter erhöhen möchtest, gibt es die Möglichkeit, Rentenpunkte zu kaufen – sprich: freiwillige Sonderzahlungen in die Rentenversicherung zu tätigen. Aktuell kostet ein Rentenpunkt ungefähr 9.392€. Damit erhöhst du deine Rente dauerhaft um den entsprechenden Rentenwert pro Monat.
Zwei Wege führen zu diesem Ziel:
- Beiträge für Ausbildungszeiten nachzahlen: Falls deine Ausbildungszeit länger als die maximal anrechenbare Zeit von 8 Jahren war, kannst du diese Lücke schließen. Du kannst freiwillig in die Rentenversicherung einzahlen, falls du zu Ausbildungszeiten noch nicht eingezahlt hast. Damit du diese Jahre in Form von Rentenpunkten kaufen kannst, musst du mindestens 1.241€/Jahr oder 103€/Monat und maximal 17.968€/Jahr oder 1.497€/Monat (Stand 2025) zahlen. Dies geht auch nur bis zu deinem 45. Lebensjahr.
- Abschläge kompensieren: Wenn du nach 35 Beitragsjahren bis zu 4 Jahre früher in Rente gehen möchtest und Abschläge befürchtest, kannst du diese durch den Kauf von der gleichen Anzahl an Rentenpunkten mindern. Dies ist allerdings nur ab dem 50. Lebensjahr möglich und auch nur, wenn du mit 63 die vollen 35 Beitragsjahre erreichen kannst. Du musst auch nicht zwingend früher in Rente gehen, sondern kannst auch einfach nur die zusätzlichen Punkte kaufen. Um zu wissen, wie viele Rentenpunkte du kaufen kannst, melde dich bei der Rentenversicherung und die rechnet das auf Antrag für dich aus. Hinweis: Diese Sonderzahlungen kannst du außerdem steuerlich geltend machen – ein zusätzlicher Vorteil, den du unbedingt nutzen solltest!
14. Privat vorsorgen
Ganz gleich, wie gut du deine gesetzliche Rente optimieren kannst – sie wird in den meisten Fällen allein nicht ausreichen, um deinen Lebensstandard im Alter zu sichern. Daher ist es essenziell, privat vorzusorgen. Nutze z.B. Sparpläne in ETFs oder andere Anlageformen, um eine zusätzliche Altersvorsorge aufzubauen und deine Rentenlücke zu schließen.
Mit unserem Rentenlückenrechner kannst du herausfinden, wie viel Vermögen du ansparen musst, damit du auch finanziell die Freiheit hast, deinen Lebensabend nach deinen Vorstellungen zu gestalten.
Je mehr eigenes Kapital du aufbaust, desto unabhängiger bist du von den gesetzlichen Regelungen und desto flexibler kannst du deinen Ruhestand planen – sei es, indem du früher in Teilzeit arbeitest oder die Stunden in deinem Job reduzierst.
Verschaffe dir mehr Flexibilität beim Übergang in den Ruhestand
Von der richtigen Einschätzung deines Rentenanspruchs über das clevere Dazuzuverdienen bis hin zum Kauf von Rentenpunkten oder der Nutzung von Anrechnungszeiten: Jeder Trick hat das Ziel, deine monatlichen Rentenzahlungen zu erhöhen oder dir mehr Flexibilität beim Übergang in den Ruhestand zu verschaffen.
Dabei gilt: Überlege dir gut, welche Strategie zu deiner persönlichen Lebenssituation passt und lass dich im Zweifel beraten – auch die Deutsche Rentenversicherung bietet zahlreiche Beratungsstellen, die dir weiterhelfen können.
Vergiss zudem nicht, dass die gesetzliche Rente immer nur ein Baustein in deiner Altersvorsorge ist. Die Rente solltest du neben der privaten Vorsorge einfach als Ergänzung zu deiner privaten Vorsorge sehen. Es wird nicht sehr viel sein, aber dafür hat die Rente den Vorteil, dass sie lebenslang ausgezahlt wird, während das Vermögen ja irgendwann aufgebraucht sein kann. Ein kluges Zusammenspiel aus staatlicher Absicherung und privater Vorsorge ist der Schlüssel, um im Alter finanziell rundum abgesichert zu sein.
🤖 Dieser Text wurde mit Unterstützung von KI erstellt.
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