3 Schritte zum profitablen ETF-Portfolio
Schritt-für-Schritt zum eigenen ETF Investment Portfolio
Ähnlich wie klassische Investmentfonds sind ETFs ein Korb, die verschiedene Wertpapiere enthalten. Sie unterscheiden sich aber von Investmentfonds hauptsächlich in zwei Punkten: Erstens sind sie, genau wie Aktien, frei an der Börse handelbar, während Transaktionen mit Investmentfonds immer erst nach Börsenschluss stattfinden. Zweitens ist der Kostenanteil bei ETFs meistens geringer als es bei Investmentfonds der Fall ist. Das liegt daran, dass die meisten ETFs passiv gemanagt sind und nur an einen Index oder Markt gekoppelt sind, ohne aktiv gemanagt zu werden.
Der größte Vorteil von ETFs ist, dass sie ein gesamtes Portfolio abbilden, welches sehr einfach gehandelt werden kann. Außerdem sind sie in den meisten Fällen auch sehr gut diversifiziert, da sie einen Index oder eine Branche abbilden.
Wie erstelle ich ein ETF-Portfolio?
Wenn ihr euer eigenes ETF-Portfolio erstellen wollt, geben wir euch hier die drei Schritte, die ihr zur Erstellung eures Portfolios beachten müsst.
- Findet zunächst die richtige, auf euch passende Asset Allocation, also die Aufteilung eures Geldes in verschiedenen Anlageklassen (Bsp.: Aktien oder Anleihen), für euer Portfolio. Beantwortet dazu die Fragen, was das Ziel eures Portfolios ist, welche Rendite und Risiko-Erwartungen ihr habt, für welchen Zeitraum ihr euer Geld angelegt wollt, in welcher persönlichen Lebenssituation ihr euch befindet und wie euer Portfolio in eure Anlagestrategie passt.
- Setzt eure Anlagestrategie. Analysiert die einzelnen Fonds, die es auf dem Markt gibt und findet heraus welcher Fonds am besten zu eurer Asset Allocation passt.
- Beobachtet und bewertet die Performance eures Portfolios einmal jährlich, um Schlussfolgen auf eure Asset Allocation ziehen zu können.
Schauen wir uns jeden dieser drei Punkte einmal etwas genauer an.
Finde die passende Asset Allocation
Um die zu eurer persönlichen Lebenssituation passende Asset Allocation zu finden, müssen erst einmal eine Reihe von Fragen beantwortet werden, um die eigene Risikobereitschaft und Renditeerwartung einzuschätzen. Was hier eine wichtige Rolle spielt, ist der Anlagehorizont. Langfristige Geldanlagen können riskanter investiert werden als kurzfristige, da dem Anleger mehr Zeit bleibt Verluste auszusitzen. Daher sollte die erste Frage die der Anlagedauer sein.
Was ist das Ziel des Portfolios? Dient es zum Beispiel dem langfristen Rentenaufbau oder soll Geld für die Kinder angelegt werden? Ein eher kurzfristiges Ziel kann zum Beispiel sein, Eigenkapital für einen Hauskauf in zwei bis drei Jahren anzusparen.
Was ist der zeitliche Anlagehorizont? Muss das Geld in einigen Jahren wieder verfügbar sein oder soll ein langfristiges, passives Zins- und Dividenden Einkommen aufgebaut werden?
Wie viel Risiko könnt ihr persönlich verkraften und wie viel Rendite erwartet ihr? Wenn ihr eine hohe Rendite erzielen möchtet und bereit seid, das damit verbundene Risiko in Form von Wertschwankungen deines Portfolios einzugehen, solltet ihr einen größeren Teil in Aktien ETFs investieren und nur einen geringeren in Anleihen oder Immobilien. Ist es euch wichtig wenige Schwankungen zu haben, müsst ihr eine konservativere Asset Allocation wählen und einen geringen Aktienanteil halten.
Werden zwischenzeitig Auszahlungen benötigt? In diesem Fall müsst ihr zum Beispiel ETFs auswählen, die Zinszahlungen aus Anleihen oder hohe Dividenden auszahlen. Braucht ihr keine Auszahlungen, kann das Geld reinvestiert werden.
Wenn ihr schon andere Anlagen habt, ist es wichtig zu wissen wie das ETF-Portfolio in eure gesamte Vermögensstruktur passt. Wie viel eures Gesamtvermögens werdet ihr investieren?
Wissenschaftliche Studien haben nachgewisen, dass die Asset Allocation für mehr als 90% der Portfoliorendite verantwortlich ist. Die Allocation ist also deutlich wichtiger für euren Börsenerfolg als der Versuch den richtigen Kauf- oder Verkaufszeitpunkt zu finden (das sogenannte Market Timing) oder die richtigen Einzeltitel auszuwählen.
Wenn ihr eure Asset Allocation klar festgelegt habt und wisst welche Arten von Wertpapieren in eurem Portfolio mit welchem Gewicht enthalten sein sollen, könnt ihr zum nächsten Schritt übergehen und die Anlagestrategie umsetzen.
Die passenden Produkte finden
Das schöne an ETFs ist, dass es sehr einfach ist in Indizes, Märkte und Branchen zu investieren. Wenn eure Asset Allocation festgelegt ist, müsst ihr zur einzelnen Produktkategorie nur noch den passenden ETF finden. Die meisten Depotbanken haben dazu eigene Tools auf ihrer Website, ihr könnt aber auch die Website extra-funds.de nutzen.
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Wichtig bei der Auswahl des ETFs ist vorallem, dass das Produkt möglichst genau euer Bedürfnis in der Allokation deckt und eine möglichst niedrige Kostenstruktur hat.
Wenn ihr erst einmal den richtigen ETF gefunden habt, müsst ihr nun nur noch investieren. Bei größeren Geldbeträgen lohnt es sich langsam eine ETF-Position aufzubauen und den Kauf auf mehrere Wochen zu strecken. Allgemein sind Aktienmärkte von Mai bis Oktober eher stärker als von November bis April. Es kann also Sinn machen den Positionsaufbau in starken Marktphasen etwas schneller zu gestalten und in schwachen Marktphasen langsamer.
Beobachten, bewerten und anpassen
Mindestens einmal im Jahr solltet ihr die Wertentwicklung eures Portfolios anschauen. Legt euch dazu einen festen Zeitpunkt fest. Idealerweise zum Beginn oder zum Ende eines Kalenderjahres. Vergleicht die Wertentwicklungen eurer ETFs mit den zugrunde liegenden Indizes. Die Differenz zwischen der Wertentwicklungen des Index und der des ETFs nennt man Tracking Error. Dieser sollte möglichst niedrig sein. Ist das nicht der Fall, solltet ihr in Erwägung ziehen den ETF durch einen anderen zu ersetzen.
Es ist wahrscheinlich, dass sich im Laufe des Jahres die prozentuale Aufteilung des Portfolios in verschiedenen Anlageklassen aufgrund der Marktentwicklung verschoben hat. War das vergangene Jahr zum Beispiel ein sehr gutes Aktienjahr, liefen aber Anleihen weniger gut, wird dein Portfolio jetzt mehr Aktienanteile haben als zu Beginn des Jahres. Um nun die ursprüngliche Asset Allocation wieder herzustellen, muss das Portfolio wieder in sein Gleichgewicht gebracht werden. In diesem Fall müsste ein Teil der Aktien ETFs verkauft werden und eventuell andere Wertpapierklassen hinzugekauft werden. Dieses neue Gewichten solltet ihr nur einmal im Jahr machen, da bei jeder Neugewichtung auch Transaktionskosten anfallen.
Lasst euch nicht von Marktbewegungen von eurer Anlagestrategie abbringen und dazu verleiten ein höheres Risiko einzugehen, „weil es gerade läuft“ oder aus Angst vor fallenden Kursen zu eifrig zu verkaufen.
Passt eure Asset Allocation dann an, wenn sich an den im ersten Schritt beschriebenen Stellschrauben etwas ändert.
Fazit
Um ein profitables ETF Portfolio zu erstellen, sind drei Schritte zu beachten: Definiert zunächst, die zu euch passende Asset Allocation, setzt diese dann mit den ETFs euer Wahl in die Realität um und haltet ein Auge auf euer Investment. Einmal im Jahr solltet ihr die Gewichtungen der enthaltenen Fondstypen überprüfen und gegebenenfalls anpassen.
Kommentare (1)
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Daniel
sagt am 18. Mai 2016
Hey könnt ihr mal einen Artikel oder Video zu Sparplänen machen würde mich mal Interessieren was Ihr davon haltet Und wie sich das mit den Kosten auswirkt, wenn man über längeren Zeitraum wie 30 Jahren sparen möchte. Aktien Länder/Regionen WKN Sparplangebühr Indexnachbildung syntetisch/physisch Wenn man zum Beispiel einen ETF nimmt mit einer Sparplan Gebür von 0 % hört sich das ja erstmal gut an, jedoch sind diese 0 % wahrscheinlich nur begrenzt und wenn das dann zu teuer wird, Verliert man dann den Zinses zins wenn man sein Sparplan ETF ändert, also anderes Produkt etc. ?? und natürlich hängt das zum anderen vom ETF ab wenn dieser Schlecht steht und man aufgrund der kosten umschichten möchte geht das doch bestimmt auch nicht so flexible. Tipps zum Sparplan auf ETF Basis für einen Langen Zeitraum mit mit (eher mehr Risiko )??? :)) Sind ETFs die Richtige wahl für den Einsieg ? MSCI WORLD ETF ?
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