So wohlhabend bist du: Einkommen im Vergleich
Grundlage
Das Institut der deutschen Wirtschaft in Köln (IW Köln) hat eine Anwendung gebastelt, die wir hier für dich eingebunden haben. Diese basiert auf Werte des Sozioökonomischen Panels zugrunde – der größten und am längsten laufenden Langzeitstudie in Deutschland. Das Panel befragt seit 1984 regelmäßig 30.000 Personen aus 15.000 Haushalten. Jedes Jahr werden die gleichen Personen befragt und Kinder, die in den Haushalten entstehen, rücken automatisch in die Liste der Befragten nach.
Rechner
So funktioniert der Rechner
Gib zunächst dein Haushaltsnettoeinkommen ein und die Anzahl der Personen über und unter 14 Jahren, die im Haushalt leben.
Das Haushaltsnettoeinkommen entspricht allen Einnahmen deines Haushaltes nach Steuern und Sozialabgaben: also in der Regel dem Betrag, den alle im Haushalt lebenden Personen monatlich auf ihr Konto überwiesen bekommen. Hier zählen auch Transferleistungen wie beispielsweise Kindergeld dazu.
Nachdem du diese Eingaben gemacht hast, siehst du in der Grafik, wo du dich mit deinem Einkommen im Vergleich zur Gesamtbevölkerung befindest. Die Grafik zeigt an, wie viel Prozent der Gesamtbevölkerung ärmer oder reicher sind als du.
Da der Vergleich mit der Gesamtbevölkerung in der Regel nicht sehr aussagekräftig ist, kannst du eine andere Vergleichsgruppe wählen, die eher deiner Situation entspricht: beispielsweise Personen mit Hochschulabschluss, einer abgeschlossenen Ausbildung oder Ähnliches.
Mehrere Personen im Haushalt
Interessant ist dieser Rechner, wenn du nicht nur allein in einem Haushalt lebst, sondern zusammen mit deiner Partnerin oder deinem Partner. Denn der Rechner berücksichtigt die Personenzahl im Haushalt, indem er nicht das Nettoeinkommen des Haushaltes, sondern das bedarfsgewichtete Nettoeinkommen pro Person vergleicht.
Das bedarfsgewichtete Nettoeinkommen berücksichtigt, dass das Leben günstiger wird, wenn mehrere Personen im Haushalt leben. Schließlich teilt man sich beispielsweise die Miete und andere Ausgaben, während Alleinstehende solche Ausgaben alleine schultern müssen.
Leben zwei Personen in einem Haushalt, wird das verfügbare Einkommen nicht einfach durch zwei geteilt, um zu ermitteln, wie viel jedem zur Verfügung steht: Die erste Person in einem Haushalt zählt komplett zum Haushalt. Jede weitere Person wird dann nur noch zur Hälfte gezählt. Das Einkommen würde also bei einem zwei Personen Haushalt durch 1,5 geteilt werden. Vergleicht man das Einkommen von diesem Haushalt mit dem eines Singles, muss das Paar insgesamt nur das 1,5-fache Einkommen des Singlehaushalts erzielen, um den gleichen Lebensstandard wie dieser zu führen. Ziehen zwei Personen mit gleichen Einkommen zusammen, haben diese ein höheres bedarfsgewichtetes Einkommen, als wenn sie jeweils allein leben würden.
Kinder unter 14 Jahren zählen hier wiederum nur mit dem Faktor 0,3, da diese weniger Geld benötigen als Erwachsene.
Dieser Rechner kann also zeigen, wie man gemeinsam wohlhabender wird, wenn man beispielsweise mit einem Partner oder einer Partnerin einen gemeinsamen Haushalt gründet. Durch einen Zusammenzug steigt das bedarfsgewichtete Einkommen und man steigt somit auch in der Einkommensverteilung nach oben.
Wie kann man den Rechner noch gebrauchen?
In den Dropdown-Feldern kann man eine bestimmte Bevölkerungsgruppe auswählen und diese untersuchen. Beispielsweise Personen mit mittlerer Reife und Ausbildung. Schiebt man nun den Schieber in der Einkommensverteilung an eine Stelle, an der sowohl der Anteil der “reicheren” als auch der “ärmeren” bei genau 50% liegt, entspricht das dem Medianeinkommen dieser Gruppe. So kannst du die Medianeinkommen unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen vergleichen.
Auch könnte man den Schieber an eine Stelle setzen, an der 10% der Personen reicher sind. So erfährt man, ab welchem Einkommen man zu den reichsten 10% einer Bevölkerungsgruppe gehört.
Wie erhöhe ich mein Einkommen?
Nun weißt du, in welchem Bereich sich dein persönliches Einkommen verglichen mit verschiedenen Bevölkerungsgruppen einreiht. Also stellst du dir vielleicht die Frage: Wie kann ich dafür sorgen, dass sich mein Einkommen erhöht, um ggf. mehr in das eigene Depot investieren zu können?
Hier drei Tipps:
- Regelmäßig nach Gehaltserhöhungen fragenViele trauen es sich nicht, ihren Arbeitgeber nach Gehaltserhöhungen zu fragen, aus Angst vor einer Ablehnung. Nur 4 von 10 Arbeitnehmern fragen regelmäßig nach einer Gehaltserhöhung. Die meisten Arbeitnehmer, die eine Gehaltserhöhung bekommen haben, haben jedoch zuvor danach gefragt.
- Den Job wechselnZwar ist es möglich, innerhalb von ein und demselben Job Gehaltserhöhungen zu bekommen. Aber größere Sprünge erreicht man meist nur, wenn man sich auf eine neue, besser bezahlte Stelle bewirbt. Hin und wieder sollte man daher die Augen offen halten und auch mal den Job wechseln.
- Über das Gehalt redenWir sind häufig gehemmt, mit Freunden über Einkommen zu sprechen. Aber wenn du nicht weißt, was deine Freunde und Kollegen verdienen, kannst du auch schwer einschätzen, ob dein Gehalt eigentlich angemessen ist. Daher ist es hilfreich, mit Freunden offen über das Gehalt zu sprechen. So motiviert man sich auch gegenseitig, nach einer Gehaltserhöhung zu fragen.
Kommentare (21)
C
Christian
sagt am 17. Juni 2024
Info Beachten Zudem wird bei Eigentümerhaushalten der monatliche Nettomietwert des selbstgenutzten Wohneigentums als zusätzlicher Einkommensbestandteil berücksichtigt.
C
Christian
sagt am 05. Juni 2024
Das ist klar manipulativ. Einkommen und Vermögen sind unterschiedliche Themen. Rs ist Teil der Taktik die Arbeitende Bevölkerung mit den Vermögende zu solidarisieren. Wer ist Vermögend? Ich mit 6000€ Netto und 450000€ Studienkredit. Oder ein multi-Millionär mit 15000 Kapitalerträge pro Monat. Ja ich bin reich und bin gegen die Besteuerung von Vermögenden. Der Multimillionär hingegen wählt sicherlich die Linke ... Satire Ende
M
Michael
sagt am 29. August 2023
Danke für die Einbindung des Rechners auf eurer Homepage. Als grobe Übersicht finde ich ihn sehr hilfreich. Verstehe zwar nicht ganz, warum hier einige rumheulen, dass ihre geerbten Immobilien nicht berücksichtigt werden, aber für ganz normale Arbeitnehmer ohne 3 Häuser und 1 Mio auf dem Konto sehr gut geeignet. Dankeschön und weiter so. LG
P
Pablo
sagt am 12. Juli 2023
Die Begriffe Wohlhabend, Reich, Arm, u.ä. haben nichts mit dem Einkommen zu tun, sondern mit Vermögen. Wenn ich reich wäre, würde ich eher nicht arbeiten wollen und kein Einkommen brauchen. Hier wäre eine Überprüfung vom Tool zu empfehlen. ;)
D
Der Badner
sagt am 19. April 2023
Ich bin 39 Jahre alt, habe 3 Häuser und eine Eigentumswohnung. Monatlich verdienen meine Frau und ich zusammen 8200 Euro Netto. Haben 4 Kinder. Ich finde der Rechner ist nicht so Aussagekräftig.
M
MeMent0
sagt am 04. Mai 2023
Na ja, der Rechner ist auch keine Entwicklung vom Finanzfluss-Team. Die Daten kommen vom IW-Köln und sollen einen groben Vergleichsmaßstab liefern. Ob du daraus einen für dich relevanten Vergleich ziehen kannst, bleibt dir überlassen. Wichtig: Der Datenstand soll möglichst repräsentativ für die gesamtdeutsche Bevölkerung gelten und dass nicht jeder im gehobenen Mittelstand liegt, sollte klar sein.
D
Dirk
sagt am 24. März 2023
Hallo! Sehr Interessantes Tool. Wann wird die Datenbasis (laut Eurer Beschreibung 2018/2019) das nächste Mal aktualisiert? Wegen der anhaltend hohen Inflation dürfte in dem Thema aktuell viel Bewegung sein. Möglicherweise muss angezweifelt werden, ob die angezeigten 4-5 Jahre alten Daten jetzt noch einen relevanten Vergleichswert liefern.
A
Anonym
sagt am 20. März 2022
Wenn ich in einer abbezahlten Immobilie lebe werden die gesparten kosten dann auf das Haushaltseinkommen gerechent? Also gesparte 500€ Kaltmiete minus rep. Kosten?
P
Patrick
sagt am 14. März 2022
Ein Link direkt zur IW und den Rechner wäre wirklich hilfreich :D
J
Jan
sagt am 09. März 2022
Cooler Rechner. Er half mir, schnell an einige Infos für meine Neuorientierung zu kommen. Danke euch!!
E
E1
sagt am 08. März 2022
So meisten Menschen in DE verdienen kaum ca. 2000 EUR Netto. Und Immobilien kosten..... 7.000 EUR/m2...... Wie kann man sich so was überhaupt leisten?
P
Peter
sagt am 20. Februar 2022
Störe mich etwas am Begriff wohlhabend. Meiner Auffassung nach ist man wohlhabend, wenn man ein ausreichend großes Vermögen hat. Ein großes Vermögen und ein großes Einkommen sind im Land mit der größten Vermögensungleichheit Weltweit natürlich nicht das gleiche.
A
Anonym
sagt am 07. Februar 2022
Wäre gut, wenn es folgende Funktionen geben würde: 1. Einkommen + Vermögen. 2. Kombination von Filtern (Frau+Hochschulabschluss+Westdeutschland...)
A
Anonym
sagt am 07. Februar 2022
ja!
A
Anonym
sagt am 09. November 2022
Definitiv Einkommen + Vermögen einbauen bitte :) Damit bekommt man ein viel realistischeres Bild
A
Anonym
sagt am 06. Februar 2022
Gibt es irgendwo einen Rechner oder Vergleich für Vermögen. Hier wird ja "nur" das Einkommen verglichen.
P
Peter
sagt am 06. Februar 2022
Kombination von Filtern wäre super! Zum Beispiel "alle die in Vollzeit arbeiten, und den Abschluss XY haben".
K
Klaus Erhard
sagt am 06. Februar 2022
Kann man irgendwie mehrere Vergleichsgruppen anwenden? Also Hochschulabschluss + Westdeutschland + Alleinlebend oder ähnlich?
T
Th
sagt am 06. Februar 2022
Nein, der Rechner ist auch nicht gut durchdacht….
L
Lueba
sagt am 06. Februar 2022
Clusterung nach Altersscheiben wäre interessant. Die Einkommen sind in den unterschiedlichen Lebensabschnitten stark unterschiedlich. (Beruseinsteiger vs. mittles Alter vs. Renteneinkommen.
L
Lueba
sagt am 06. Februar 2022
Sorry. Hab gerade erst die Einstellungsoption gesehen. Vielen Dank für Daten.
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