Neues Tool: Unsere ETF Suchmaschine

Es ist nicht lange her, da waren ETFs noch Nischenprodukte. Außenseiter in einer Finanzwelt, die vorwiegend gut betuchten Großinvestoren vorbehalten war. Inzwischen haben Exchange Traded Funds eine der rasantesten Aufstiegsgeschichten der Finanzgeschichte hinter sich. Mehr als 10 Billionen USD wurden weltweit im Jahr 2021 von ETFs verwaltet. Das ist knapp achtmal so viel wie noch vor zehn Jahren: 2022 belief sich das verwaltete Vermögen laut Statista auf 1,3 Billionen USD.

Mit der Marktmacht der Indexfonds steigt auch die Anzahl der angebotenen ETFs. 1.663 verschiedene ETFs waren 2021 allein an dem deutschen Handelsplatz Xetra gelistet. Bei dieser Fülle an Produkten kann schon mal der Überblick verloren gehen – und genau das wollen wir verhindern.

2.500 ETFs unter der Lupe

Mit unserer neuen ETF Suche kannst du das Universum der passiven Investments komplett durchleuchten. Wir filtern knapp 2.500 Indexfonds nach deinen Kriterien, vergleichen für dich Performances und Kosten, berechnen Dividenden und inflationsbereinigte Renditen und zeigen dir die individuellen Risiken des Fonds aus. Kurz gesagt: Wir liefern dir die wohl einfachste ETF Suche aller Zeiten. Wie du unser neues Tool genau benutzt und welche Highlights es bereithält, liest du in diesem Blogartikel.

Was, wo und wie viel? Filter nach deinem ETF

“Suchen Sie nicht die Nadel, kaufen Sie den Heuhaufen”, soll John (Jack) Bogle in den 1970ern gesagt haben. Als Vanguard-Gründer und einer der ersten ETF-Enthusiasten der Welt hat er damit den Wert der Indexfonds ziemlich gut zusammengefasst. Bis in die 1990er hinein gab es jedoch gerade einmal ein paar wenige dieser Heuhaufen, zwischen denen sich Privatanleger entscheiden mussten. Inzwischen existieren pro Index teilweise zwei Dutzend unterschiedliche ETFs. In unserer ETF Suche kannst du dir deswegen nur solche Indexfonds anzeigen lassen, die auch wirklich zu deinen Bedürfnissen passen.

Region, Land, Sektor & Thema

Du willst per ETF in den US-amerikanischen Aktienmarkt investieren, in europäische Anleihen oder Immobilien in der Schweiz? Dann kannst du über die Buttons “Anlageklasse”, “Region” und “Land” genau das festlegen.

Vielleicht suchst du aber auch nach einem spezifischen Sektor- oder Themen-ETF, den du deinem globalen Portfolio beimischen kannst. Hier hast du die Auswahl zwischen ein paar Dutzend unterschiedlichen Kategorien, darunter Sektoren wie “Biotech”, “Gesundheit” oder “Energie” oder spezielle Themenfelder wie “Künstliche Intelligenz”, “Raumfahrt” oder “Wasserstoff”.

Möglicherweise hast du aber auch schon einen Index im Auge und möchtest dir ETFs anzeigen lassen, die diesem folgen. In dem Fall kannst du den Namen des Index auch direkt in die Suchleiste eingeben.

Ausschüttung, Fondsvolumen & Auflage

Je länger der Anlagezeitraum, desto eher lohnt es sich, Gewinne in Form von Dividenden direkt zu reinvestieren. Denn dadurch wird  mehr Geld investiert, das wiederum Erträge erwirtschaften kann. Auf diese Weise nutzt du den Zinseszinseffekt voll aus und umso höher wird am Ende das Endvermögen ausfallen. Automatisch reinvestiert werden Dividendengewinne mit einem “thesaurierenden” ETF. Das Gegenteil ist der “ausschüttende” Fonds.

Filtern kannst du auch nach dem Fondsvolumen: Das ist die Summe der im Fonds enthaltenen Vermögenswerte, also so etwas wie das Gesamtkapital des ETFs. Je höher es ist, desto besser. Denn ein etablierter, beliebter ETF, welcher der Fondsgesellschaft viel Umsatz einbringt, wird so schnell nicht vom Markt genommen werden. Wir empfehlen daher grundsätzlich eine Mindestgrenze von 100 Mio. Euro Fondsvolumen.

Du kannst dich aber auch am Alter orientieren. Je länger der ETF besteht, desto etablierter und beständiger ist er meist auch.

Bei deinem Broker verfügbar?

Du weißt schon, dass du deinen ETF besparen willst? Dann kannst du in der Seitenleiste direkt deinen Broker auswählen, bei dem du ein Depot eröffnet hast und dir nur die dort verfügbaren ETFs anzeigen lassen.

Top oder Flop: ETFs sortiert nach der Rendite

ETFs schwanken wenig und eignen sich stets perfekt für die Altersvorsorge? Von wegen. In der Welt der Indexfonds gibt es inzwischen auch ziemlich abgefahrene Gebilde, die eher etwas für den spekulativen Trader sind als für den langfristigen Anleger. Solche Produkte sind häufig wenig diversifiziert oder nur auf ein einzelnes Thema begrenzt und können dadurch auch mal deutlich schlechter als der Gesamtmarkt abschneiden.

Indem du die ETFs nach der Performance sortierst, kannst du direkt sehen, welche Produkte zuletzt am besten und welche am schlechtesten abgeschnitten haben. Zu sehr solltest du dich jedoch auch nicht daran orientieren. Vor allem breit gestreute ETFs sind schließlich fürs passive Investieren gemacht und nicht, um kurzfristig den “Markt zu schlagen”. 

Wie viel wäre drin gewesen? Das Renditedreieck

Vergangene Renditen sind keine Garantie für zukünftige Renditen. Nur weil es bisher gut lief, muss es nicht genauso fulminant weitergehen. Doch allein für den letzten Motivationsschub vor dem Investieren lohnt sich meist schon ein Blick in den Rückspiegel – oder um sich zu ärgern, nicht bereits früher eingestiegen zu sein. 

Unser Tool zeigt dir, wie dein ausgewählter ETF bisher performt hat, wie hoch die Dividendenausschüttungen waren und wie viel Rendite du je nach Einstiegszeitpunkt gemacht hättest.

Wie hoch die Rendite ausfällt, hängt auch vom Kauf- und Verkaufszeitpunkt ab. Zu jedem ETF liefern wir dir deswegen ein Renditedreieck, das dir die jährliche Durchschnittsrendite für verschiedene Zeiträume anzeigt. So erkennst du auf einen Blick, mit welcher Zeitspanne die Investoren Verluste verzeichnet hätten (rotes Feld) und in welcher Phase die höchsten Durchschnittsrenditen pro Jahr drin waren (grün). Kleiner Spoiler: Je länger die Haltedauer, desto seltener wirst du auf ein rotes Kästchen stoßen.

Oder du gibst deinen gewünschten Zeitraum einfach direkt in unseren Renditerechner ein und lässt dir die Erträge des ETFs direkt anzeigen:

Du willst es noch genauer haben? Der Block “Wertentwicklung” zeigt dir die Langzeitrendite sowie die Durchschnittsrendite pro Jahr über einen gewissen Zeitraum an. Stellst du den Regler auf “inflationsbereinigt”, siehst du die reale Rendite, also das, was von der Rendite übrig bleibt, wenn man davon die Teuerungsrate abzieht. In diesem Jahr sind die Preise um rund 10% im Vergleich zum Vorjahr gestiegen, was vor allem bei einer kurzen Haltedauer einen merklichen Unterschied macht. Bei Zeiträumen von zehn Jahren oder länger beschränkt sich der Effekt nur auf ein paar Prozent weniger Rendite. Hier sorgen die Vorjahre für den Ausgleich, denn in der jüngeren Vergangenheit betrug die Inflationsrate im Schnitt rund 2%.

Vergleichschart: Wie lief es für andere ETFs?

Wäre es mit einem anderen ETF besser gelaufen? Oder hat der DAX in der Vergangenheit wirklich so schlecht abgeschnitten, wie alle sagen? Das findest du heraus, indem du den Kurs deines ausgewählten ETFs mit anderen vergleichst. In unserem Vergleichschart kannst du bis zu sechs verschiedene Indexfonds gegenüberstellen.

Wie nachhaltig ist dein ETF?

Moralisch einwandfrei anlegen – geht das überhaupt? Nun ja, das hängt vor allem davon ab, wie du Nachhaltigkeit, Umweltschutz und Moral für dich definierst. Es gibt hier keine pauschalen Richtwerte oder Maßstäbe, mit denen jeder Anleger und jede Anlegerin auf dieser Welt zufrieden wäre. Deswegen haben wir bewusst darauf verzichtet, den ETFs einen Nachhaltigkeits-Score zu verpassen und stattdessen transparent aufgeschlüsselt, welche als kontrovers geltenden Branchen in dem Fonds enthalten sind und mit welcher Gewichtung.

An der Beispielgrafik erkennst du etwa, dass sich der ausgewählte ETF (iShares Core S&P 500) zu 1,06% an dem Bereich “Kleinwaffen” beteiligt, also Rüstungsunternehmen enthält oder Aktien solcher Firmen, die wiederum Waffenhersteller mit Komponenten beliefern. Der prozentuale Wert zeigt an, wie viel Gewicht diese Aktien in dem Index einnehmen (1,54%).

Am Ende der Skala siehst du außerdem, wie “nachhaltig”, “grün” oder “ethisch” dein ETF im Vergleich zu anderen Produkten ist. Zum Beispiel gibt es unter unseren knapp 2.500 abgebildeten ETFs einen Indexfonds, der zu 74% in Atomkraft investiert ist. Der iShares Core S&P 500 schneidet da vergleichsweise gut ab. Im Bereich Tabak beträgt die maximale Beteiligung dagegen nur 14%.

Holst du dir ein Währungsrisiko ins Depot?

Etwas weiter unten findest du die genaue Zusammensetzung deines ETFs. Du erfährst etwa, wie viele einzelne Aktien der ETF umfasst, in welchen Regionen beziehungsweise Ländern die enthaltenen Unternehmen vornehmlich sitzen und auch, welche Währungen dadurch in dem ETF enthalten sind. Das ist nicht unwichtig, da du dir mit einem globalen Portfolio immer auch ein gewisses Währungsrisiko, gleichzeitig aber auch Währungschancen ins Depot holst. Dieses zu kennen, kann dich möglicherweise vor unnötigen Verlusten schützen.

Aktuell ist beispielsweise der Dollar verhältnismäßig stark im Vergleich zum Euro. Für einen ETF mit einem hohen US-Dollar-Anteil, der aber in Euro gehandelt wird, bedeutet das einen kleinen Währungsgewinn. Beziehungsweise in Zeiten wie diesen etwas weniger Verlust. Welchen Effekt der Wechselkurs hat, kannst du auch ermitteln, indem du dir den Kurs in einer anderen Fondswährung, also etwa in USD anzeigen lässt. Bei der Chartansicht gibt es die Möglichkeit, den Börsenkurs bei Xetra (in Euro) oder die Net Asset Value (NAV in Fondswährung) anzeigen zu lassen. Die Performance unterscheidet sich teilweise erheblich.

Du willst noch mehr wissen?

Für welchen ETF-Anbieter du dich letztlich entscheidest, wird nicht deinen gesamten Anlageerfolg bestimmen. Wichtig ist vor allem, welcher der darunter liegende Index ist und wie breit dieser gestreut ist. Deswegen wollen wir dir mit unserer ETF Suche die Möglichkeit geben, die einzelnen ETFs und damit in gewisser Weise auch die abgebildeten Indizes so genau wie möglich unter die Lupe zu nehmen, ihre Zusammensetzung zu prüfen und dich über die spezifischen Eigenschaften und gegebenenfalls auch Risiken zu informieren.