Anlegen in 2021 – Eure Fragen
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Pauschal kann man das nicht mit Ja oder Nein beantworten. Ein Vorteil von privaten Rentenversicherungen in Deutschland ist, dass sie das Langlebigkeitsrisiko absichern, sprich: Bis zum Ableben wird jeden Monat die Rente ausgezahlt. Ein Nachteil von aktiv gemanagten Rentenfonds ist einerseits, dass sie in einer Nullzinsphase, wie wir sie aktuell erleben, keinerlei Rendite einbringen. Natürlich könnte man hier argumentieren: Aber es ist doch besser als nichts und nützlich zum Sparen. Dann sind da aber noch die Kosten: Trotz gewisser Steuervorteile sind die Gebühren für aktiv gemanagte Rentenfonds ziemlich hoch: Neben Verwaltungsgebühren von 0,5% bis 1,3% pro Jahr wird ein Ausgabeaufschlag von rund 3% fällig. Anleger, die privat mithilfe von ETFs / Fonds vorsorgen, fahren da sehr viel günstiger (und auf lange Sicht renditestärker)
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Auf einer Bank sollten grundsätzlich nicht mehr als 100.000€ liegen, da Beträge darüber nicht mehr von der Einlagensicherung abgedeckt sind. Kapital, das bei einem Online-Broker beziehungsweise im Depot verwahrt wird, gilt als Sondervermögen. Selbst wenn der Broker pleite gehen sollte, ist das Vermögen also geschützt und du musst nicht fürchten, dein Geld nie wieder zu sehen.
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Das ist vor allem abhängig von den Gebühren, die pro Sparplan und pro Einzahlung anfallen. Ein Sparplan sollte es mindestens sein, bei 4 Sparplänen oder mehr können die Orderkosten jedoch ziemlich auf die Rendite schlagen. Bei einigen klassischen Direktbanken wird bei jedem Investment ein Ausgabeaufschlag berechnet (die Gebühr, die man einmalig zahlen muss, wenn man Fondsanteile erwirbt). Sie wird auch bei der Wiederanlage in einen bestehenden Fonds aufgeschlagen (bis zu 2%). Wieder andere Broker berechnen eine einmalige Pauschale für jeden Kauf bzw. Verkauf.
Generell gilt also: Leg’ dir so viele Sparpläne an, wie du möchtest und wie es in dein Budget passt. Welche Kosten zum Beispiel bei einem Investment in ETFs oder aktiv gemanagte Fonds auf dich zukommen, haben wir hier schon einmal für dich aufgeschrieben.
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Bausparverträge lassen sich in der Regel mit einer Frist von drei bis sechs Monaten kündigen. Für den Notgroschen eignen sie sich deswegen nicht - schließlich ist der vor allem dafür da, in Notsituationen schnell auszuhelfen. Das Geld muss jederzeit verfügbar sein und sollte daher besser auf einem Tagesgeldkonto liegen.
Bevor du mit einem Investment in ETFs beginnst, solltest du unbedingt Rücklagen bilden, es wäre also zunächst einmal sinnvoll, den Bausparvertrag aufzulösen (sofern du dein Geld anlegen willst). Sind die Rücklagen gebildet (etwa 3-4 Netto-Monatsgehälter), kannst du mit dem Investieren beginnen. ETFs sind für solche Anleger geeignet, die für 15 Jahre oder länger anlegen möchten. Bei einer solchen Zeitspanne gibt es tatsächlich nicht DEN richtigen Einstiegsmoment. Steigt man ein und der Kurs des ETFs sinkt, dann mag das ärgerlich sein. Nach einigen Jahren wird sich der Verlust allerdings von selbst ausgleichen. Die besten Sparplan-Angebote auf ETFs kannst du in unserem ETF-Sparplan-Vergleich vergleichen.
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Eine wichtige Kennzahl ist auch das Fondsvolumen: Dass ETFs wieder vom Markt genommen werden, weil sie zu schlecht performen, ist bei großen Fonds unwahrscheinlich. Wir empfehlen deswegen ein Fondsvolumen von mindestens 100 Mio. Euro.
Wie etabliert und liquide ein ETF ist, wird häufig schon am Alter sichtbar. Bei Fonds, die vor zwei oder mehr Jahren aufgelegt wurden, stehen meist ausreichend Informationen für interessierte Anleger zur Verfügung, um sie mit anderen ETFs zu vergleichen (z.B. Performance der letzten Jahre, enthaltene Werte etc.)
Und dann ist da noch die Replikationsmethode: Je nachdem, wie der ETF den entsprechenden Index abbildet, hat das Auswirkungen auf die Kosten und die Performance des Fonds. Eine synthetische Replikation eignet sich beispielsweise für den Kauf von “Nischenindizes”. Weitere Infos zur Replikationsmethode gibt es hier.
Zur Performance: Wie ein Fonds in den nächsten Jahren laufen wird, kann niemand mit Sicherheit vorhersagen. Auf lange Sicht entwickeln sich globale Indizes mit mehreren Hundert oder Tausend Werten zwar positiv - allerdings nicht ohne Unterbrechung. Auch für weltweite Indizes bzw. ETFs kann es mal nach unten gehen.
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Tendenziell ja - sofern man bereit ist, dafür bestimmte Risiken auf sich zu nehmen. Der Bitcoin-Kurs beispielsweise ist sehr volatil. Ob es ewig bergauf gehen wird, kann niemand mit Sicherheit voraussagen. Trotzdem ist die Kryptowährung gewissermaßen krisensicher: Denn die Menge an Bitcoin ist begrenzt - von der Inflation profitiert der Kurs also eher.
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Der risikofreie Teil dient als Ausgleich von Verlusten, die durch riskante Anlagen wie Aktien oder ETFs eingefahren werden. Dieses Geld sollte in jedem Fall so angelegt werden, dass es nicht gefährdet ist. Tages- und Festgeldkonten mögen zwar nur noch minimale oder gar keine Zinsen abwerfen - letztlich ist das aber egal. Um Renditen zu einzufahren, ist der risikobehaftete Teil des Ersparten zuständig und kann deswegen auch in Aktien oder andere Vermögenswerte investiert werden.
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Depots lassen sich beispielsweise per hedging (zu deutsch: absichern) vor Verlusten schützen. Bei einem normalen Aktiendepot setzt der Anleger (zum Beispiel mithilfe von Optionsscheinen) grob gesagt zur gleichen Zeit auf steigende und fallende - und zwar indem er dieselben Aktien “shortet”. Sollte der Kurs der gekauften Aktien fallen, wird das dem Depot nichts ausmachen, weil eine Art Gegengeschäft stattgefunden hat und der Verlust so ausgeglichen wird. Die Kosten für eine solche Absicherungs-Strategie sind allerdings ziemlich hoch, denn bei starken Schwankungen am Markt kann die Optionsprämie für den Verkäufer sehr hoch ausfallen.
Vor Verlusten können sich Anleger aber auch absichern, ohne dafür Gebühren zu zahlen; Nämlich, indem das Risiko einfach selbst minimiert wird durch eine breite Streuung oder indem der risikofreie Teil erhöht wird.
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Der Grund ist recht simpel: Einige institutionelle Anleger wie Versicherungen, Banken (darunter die Europäische Zentralbank) oder Krankenkassen können ganz einfach nicht anders. Sie sind per Gesetz dazu verpflichtet, ihr Kapital so risikoarm wie möglich anzulegen. Einige Pensionskassen hierzulande müssen beispielsweise in deutsche Bundesanleihen investieren - obwohl diese überhaupt keine Rendite oder sogar Negativzinsen einbringen. Genügend Nachfrage für (unrentable) deutsche Staatsanleihen ist also immer da.
Kommentare (7)
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Stephan
sagt am 19. Juni 2023
Moin, ich habe ein Depot bei der ING geöffnet, um meinen ETF-Sparplan vom TR Depot zu trennen und mich zu zwingen aufgrund der höheren Kosten den beizubehalten. Ist das aber nicht eher destruktiv, da die ETF-Sparpläne bei der ING im Endeffeckt teurer sind als die bei Trade Republik (Wertpapierdienstleistungskosten min 0,15% + verkaufskosten 0,79% + Provision 0,64%+Handelsplatzgebühr 0,15%)?
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Christian
sagt am 17. Juni 2023
Liebes Finanzfluss Team, was haltet Ihr von der Mario Lüddemann Investments Investment Strategie? Nicht die Trading Strategie? Wäre super, wenn Ihre es mir beantworten könnt. Schöne Grüße, Christian
A
Anonym
sagt am 04. Juni 2023
Frage: Falls ich in die Schweiz umziehe, kann ich als Deutschestaatsangehörige mein NeoBroker/Depot z.B. Scalable Capital weiterhin nutzen und monatlich sparen in ETFS in Euro sparen? Auch wenn mein Wohnsitz nicht mehr in Deutschland ist, aber einen Deutschen Bank Konto immer noch habe? Falls nein gibt es die Möglichkeit mein Depot auf einem andere Anbieter in die Schweiz zu übertragen? Habt ihr eine Vergleich für die Broker (NeoBroker) die in Schweiz ETF Sparplan anbieten und deren kosten? Würde mich Interessieren. Vielen Dank für ihre tolle Arbeit und die Videos. Ihr habt mich motiviert einen Finanzplan für mich zu erstellen.
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Anonym
sagt am 14. Mai 2023
Hallo, Meine Fragen bezieht sich auf das Zusammenstellen von Musterportfolios mit ETF. Kann man bzw sollte man z.B. 2 Musterportfolios in einem Depots nachbilden? 1 Portfolio 70/30 und noch ein Dividendenportfolio als Beispiel... Ich hätte dann ja mehrere ETFs im Depot... Oder sollte man sich für ein weiterer Portfolio ein neuen Depot eröffnen...? Viele Grüße Nils
A
Anonym
sagt am 12. Oktober 2022
Hallo, ist es sinnvoll einzelne Aktien zu shorten als satelite (angenommen einzelne Aktien sind mir zu stark gewichtet in einem Index)?
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Daniel
sagt am 21. August 2022
Hi, ich möchte gerne in einen ETF anlegen und beabsichtige eine Ausschüttung zum Renteneintritt (nach 35 Jahren) und eine Ausschüttung nach 15 Jahren vorzunehmen. Sollte ich (steuerlich betrachtet) einen Sparplan erstellen und nach 15 Jahren eine Teilausschüttung vornehmen, sollte ich zwei separate Sparpläne erstellen oder ist es steuerlich unbeachtlich? Danke und beste Grüße Daniel
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Anonym
sagt am 30. Dezember 2021
Wie geht spenden? Ich habe dieses Jahr Aktien verkauft und kam über meinen Sparerpausbetrag. Statt jetzt aber 350 Euro Steuer zu zahlen, möchte ich das Geld spenden. Ist es richtig, das dies dann abgezogen wird von meiner Steuerlast und ich am Ende mit der Rückzahlung sogar ca. 100 Euro plus mache?
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