Sparen, bis der Arzt kommt: Wie gut funktioniert die frugale Lebensweise?
Status und Gehalt galten lange Zeit als die Hauptmotivationstreiber junger Menschen, jeden Morgen ins Büro zu fahren. Inzwischen hat sich das gewandelt: Die wenigsten Angestellten unter 30 möchten 40 Stunden in der Woche arbeiten, flexible Arbeitszeiten und Home-Office sind inzwischen für viele zur Normalität geworden. Lebensqualität statt Boni, könnte man den Wandel betiteln. Der Frugalismus als alternatives Lebensmodell passt dazu. Dabei liegen seine Ursprünge eigentlich weit in der Vergangenheit.
Was bedeutet frugal?
Übersetzt aus dem Lateinischen bedeutet „frugal“ so viel wie „bescheiden“ oder „sparsam“ und beschreibt einen Lebensstil, der auf finanzielle Unabhängigkeit abzielt. Ziel der meisten Frugalisten ist es, früher als gewöhnlich in den Ruhestand zu gehen und anschließend nur noch vom eigenen Ersparten beziehungsweise den Erträgen einer Kapitalanlage zu leben. Funktionieren soll das, indem davor ein ziemlich spartanisches Leben ohne Konsumkäufe und mit Fokus auf das Nötigste geführt wird. Dabei setzen einige Frugalisten Sparquoten von 70, 80 oder sogar 90% des Nettogehalts an - je nachdem, wie groß der Wunsch nach finanzieller Freiheit ist und wie viel Startkapital bereits besteht. Zum Vergleich: Die durchschnittliche Sparquote eines Deutschen lag im Jahr 2020 bei 16,2%.
Die frugale Lebensweise soll sich nach Informationen von Forschungsinstituten vor allem während der Finanzkrise etabliert haben, in deren Zuge viele Menschen stärker haushalten mussten. Bestrebungen hin zu Minimalismus, Verzicht und finanzielle Freiheit existierten aber schon früher. Anfang der 1990er Jahre breitete sich in den USA die sogenannte FIRE-Bewegung aus, was als Abkürzung für „Financial Independence, Retire Early“ steht (zu deutsch: Finanzielle Freiheit, vorzeitiger Ruhestand). Als Begründer der Bewegung gelten beispielsweise die Autorin Vicki Robin und der Finanzanalyst Joe Dominguez, die in ihrem Buch „Your Money Your Life“ die Idee skizziert haben. Weltweite Berühmtheit erlangte auch der Kanadier Peter Adeney, besser bekannt als „Mr. Money-Mustache“. Seit 2011 erklärt der ehemalige Softwareentwickler auf seinem Blog, wie ihm der Ruhestand mit 30 gelungen ist.
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Extrem-Sparer und Teilzeit-Genießer: die verschiedenen Formen von Frugalismus
Die finanzielle Freiheit ist also das gemeinsame Ziel der Frugalisten. Und doch lässt sich der Begriff „finanziell frei“ unterschiedlich auslegen, was wiederum Einfluss auf den Grad der Sparsamkeit hat.
Während viele das 40. Lebensjahr als Start der Rente anvisieren, genügt anderen der Ausstieg mit Mitte 50 aus dem Berufsleben. Wieder andere möchten überhaupt nicht komplett aufhören zu arbeiten, sondern streben stattdessen eine Teilzeitstelle oder die Selbstständigkeit an. Oder sie möchten ganz einfach das gute Gefühl haben, arbeiten zu können, aber nicht zu müssen.
Nicht nur für Leute, die ihren Job hassen
Einer von diesen Menschen ist Sebastian Voss, der auf seinem Blog „Frugal zum Glück“ Einblicke in sein sparsames Leben gibt. Der 26-Jährige weiß, dass er irgendwann finanziell frei sein möchte. Nur das „Wann“ kann er noch nicht beantworten, denn er liebt seinen Job als Lehrer und möchte nicht so schnell mit dem Arbeiten aufhören. Sebastian gönnt sich sehr wohl ab und zu Dinge, trotzdem legt er jeden Monat 900 bis 1.100€ von seinem Gehalt zurück und investiert es. Um das zu schaffen, habe er gar nicht so wahnsinnig viel umstellen müssen, hat uns Sebastian im Podcast verraten. In seinem Fall seien es vor allem unnötige Konsumkäufe gewesen, die ihn bis dato vom Sparen abgehalten hätten und auf die er gelernt habe zu verzichten.
Oliver Noelting, 32 Jahre und seit kurzem Familienvater, schnallt den Gürtel da schon etwas enger. Auch er hält sein Leben als Frugalist en detail auf einem Blog fest und berichtet darüber, mit welchen Tricks er im Monat weniger als 100€ für Essen ausgibt, wie er und seine Freundin jahrelang auf 46 Quadratmetern gelebt haben oder wie man seine Seife selbst herstellt.
Doch es geht noch extremer: Einige Frugalisten verzichten für eine Zeit komplett aufs Essen oder betreiben Intervall-Fasten, um die monatlichen Kosten zu drücken, trennen sich von ihrem Smartphone und stellen sich nur noch Möbel in die Wohnung, die sie geschenkt bekommen oder auf der Straße aufgelesen haben. Hand in Hand mit einer frugalen und damit automatisch sehr minimalistischen Lebensweise gehen meist auch Umweltaspekte: Ziel vieler Frugalisten ist es nicht nur, sich selbst ein freieres Leben zu ermöglichen, sondern auch den eigenen ökologischen Fußabdruck so klein wie möglich zu halten.
Es gibt also nicht den einen Typus Extrem-Sparer, der sich ausschließlich von Haferflocken ernährt und die Kleidung im Waschbecken wäscht, um direkt mit 30 den Job an den Nagel hängen zu können. Abgesehen davon bestimmen vor allem das Alter und das Gehalt, wie hoch die Sparrate sein muss, um sich früher als gewöhnlich zur Ruhe zu setzen. In aller Regel gilt: Je früher der Ausstieg geplant ist, desto mehr muss in den Jahren davor aufs Geld geschaut werden und desto weniger luxuriös gestaltet sich auch nach Erreichen der finanziellen Freiheit der Ruhestand.
Wie viel ist genug? Den eigenen Bedarf berechnen
Im Kosmos der FIRE- und Frugalismus-Bewegung orientieren sich viele an der sogenannten 4%-Regel, die auf eine Studie aus dem Jahr 1998 zurückgeht. Sie sieht vor, dass mit Erreichen einer bestimmten Sparsumme jedes Jahr 4% des Vermögens über 30 Jahre entnommen werden können, um so ohne neue Einkünfte zu leben und ohne dass einem das Geld ausgeht. Bei diesen 4% soll es sich um Zinsen oder Dividenden handeln, also um Erträge, die beispielsweise durch das Anlegen an der Börse oder Immobilien-Investments erzielt wurden. Das heißt, die jährlichen Ausgaben sollen aus der Rendite gespeist werden und das restliche Kapital im Depot angetastet bleiben.
Berechnen der „Fire Zahl“
Damit die 4%-Regel aufgeht, so heißt es aus Frugalisten-Kreisen, muss das Gesamtvermögen gemessen an den persönlichen Ausgaben eine bestimmte Höhe erreichen. Diese sogenannte „Fire-Zahl“, also der Gesamtbedarf, soll errechnet werden, indem die jährlichen Ausgaben mit 25 multipliziert werden. Das Ergebnis ist die Summe, die angeblich angespart sein muss, um 30 Jahre lang finanziell frei zu sein.
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Ist die 4% Regel eine Milchmädchenrechnung?
An vielen Stellen im Internet ist davon zu lesen, dass die 4%-Entnahme nicht nur über 30 Jahre, sondern über einen x-beliebigen Zeitraum ohne finanzielle Schwierigkeit anwendbar sein soll. Eine Garantie dafür gibt es jedoch ganz und gar nicht, im Gegenteil: Je länger der Entnahme-Zeitraum ist, desto höher ist auch die Chance, dass das Konzept scheitert und irgendwann im Alter der Bankrott droht. Das kann bedeuten, sich noch mit 60 oder 70 nach Nebenjobs umsehen zu müssen, um eventuelle Einbußen zu kompensieren und sich die Lebenshaltung leisten zu können.
Denn auch wenn die Aktienmärkte kontinuierlich steigen, bedeutet das noch nicht, dass sich die Durchschnittsrendite am Ende auf 4% jährlich belaufen wird. Wer beispielsweise zwischen 1990 und 2008 sein Geld in einen MSCI World ETF investiert hat, konnte nach diesen 18 Jahren eine jährliche Durchschnittsrendite von gerade einmal 1,3% erzielen. Noch dazu berücksichtigt die 4% Regel keine Steuern, die auf Aktiengewinne gezahlt werden müssen. Bei ETFs sind 30% der Gewinne steuerfrei, auf den Rest fallen 25% Abgeltungssteuer plus Soli und eventuell Kirchensteuer an.
Eine andere Frage ist, ob die 4% Auszahlung tatsächlich jedem genügt, um ein annehmbares Leben zu führen. 4% von 400.000€ sind 16.000€, 4% von 100.000€ aber nur 4.000€. Das heißt, um im Frühruhestand ein gutes Auskommen zu haben, muss erst einmal eine stattliche Summe zusammen gekommen sein. Doch dazu gleich mehr.
Nach 17 Jahren finanziell frei mit 50% Sparquote
Es existieren noch weitere Faustformeln im Internet, die zu einfach klingen, um wahr zu sein. Eine davon geht so:
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Stimmt das? Machen wir eine kleine Rechnung auf: Lisa Müller ist 25 Jahre alt und möchte in 17 Jahren finanziell frei sein. Sie verdient 2.000€ netto im Monat und legt davon jeden Monat 50% zur Seite. Das heißt, ihr bleiben monatlich noch 1.000€ für Miete, Essen und Freizeit. Nach 17 Jahren des Sparens wird sie so 204.000€ angespart haben und damit den Rest ihres Lebens bestreiten müssen. Wird sie einmal 92 Jahre alt, blieben ihr pro Jahr gerade einmal 5.100€ und damit im Monat etwa 425€ übrig. Das ist weniger als die Hälfte von dem, was sie aktuell zur Verfügung hat, wenn man die Sparrate abzieht.
Wir haben in die Rechnung keine Gehaltssteigerungen einberechnet, dafür aber auch die Inflation nicht bedacht.
Ohne Aktien geht es nicht
Würde Lisa das gesparte Geld anlegen, sähe die Sache schon etwas anders aus. Nach 17 Jahren hätte Lisa bei einer jährlichen Durchschnittsrendite von 5% ganze 320.000€ beisammen. Nehmen wir mal an, Lisa entnimmt das Geld im Alter von 42 Jahren nicht komplett, sondern immer nur einen monatlichen Anteil, das restliche Kapital erwirtschaftet weiter Rendite für sie. Es würde ihr bei weiterhin durchschnittlich 5% Zinsen gelingen, sich über 50 Jahre (bis sie 92 ist) ganze 1.428€ auszuschütten. Bei 3% Jahresrendite wären es immerhin noch 1.022€.
Soll mit 67 der Staat aushelfen?
Einige andere Rechnungen kalkulieren optimistischer, indem sie davon ausgehen, dass ab 67 Jahren eine gesetzliche Rente bezahlt wird. Die Krux ist hier: Wer früher aus dem Beruf ausscheidet, zahlt auch weniger in die gesetzliche Rentenkasse ein und hat dementsprechend nicht dieselben Ansprüche wie jemand, der bis zur Regelaltersgrenze arbeitet. Die Höhe der späteren Rente berechnet sich nämlich an den Rentenpunkten, die ein Arbeitnehmer über sein Leben hinweg angesammelt hat. Für jedes gearbeitete Jahr, in dem eine bestimmte Gehaltshöhe übertroffen wurde, gibt es einen Rentenpunkt. Wer 20 Jahre früher aus dem Job aussteigt, sammelt entsprechend weniger Rentenpunkte.
Wer 30 Jahre in die Rentenkasse eingezahlt hat, hat bei einem Jahresbruttogehalt Anspruch auf etwa 1.600€ Brutto-Rente. Die Inflation ist hier bereits eingerechnet. Wurde dagegen nur 15 Jahre bei gleichem Gehalt gearbeitet, beträgt die monatliche Bruttorente nur etwas mehr als 1.000€.
Was ebenfalls gern vergessen wird, ist, dass eine Kündigung für die meisten bedeutet, dass sie die Krankenkassenbeiträge fortan alleine stemmen müssen. Im Angestelltenverhältnis übernimmt die Hälfte der Kosten der Arbeitnehmer. Besser ist es daher, direkt die späteren Rentenansprüche zu berechnen oder direkt unabhängig von späteren Rentenansprüchen zu rechnen.
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Ist Frugalismus nur etwas für Gutverdiener?
Das Versprechen von der Rente mit 50, 40 oder gar 30 Jahren klingt gut. Aber ist das selbst mit einem kleinen Gehalt realisierbar oder Frugalismus am Ende nur etwas für Gutverdiener?
Die Betreiber von Frugalisten-Blogs, von denen es inzwischen eine ganze Menge gibt, bestreiten das. Im Gegenteil, der Frugalismus sei gerade für „Normal- und Geringverdiener relevant“, meint beispielsweise ein bekennender Frugalist in einem Beitrag auf der Community-Plattform Geldhelden.org. „Frugalismus greift auf Prinzipien zurück, die vom armen Studenten bis zum überarbeiteten Chefarzt jeder nutzen kann, um sein Leben mehr nach den eigenen Wünschen und Bedürfnissen auszurichten“, heißt es dort. Und: Wer weniger verdiene, könne das ja mit einer höheren Sparquote ausgleichen.
Ist es so einfach? Der Blogger Oliver Noelting hält seit inzwischen sechs Jahren online sein Leben als Frugalist fest. Bis zu seinem 40. Lebensjahr möchte der Softwareentwickler finanziell frei sein und nur noch von den Erträgen seiner Geldanlagen leben. Und in einem seiner ersten Berichte aus dem Jahr 2016 (Noelting ist damals 27) erklärt er seinen Masterplan genauer:
Der Softwareentwickler legt jedes Jahr 70% von seinem monatlichen Nettoverdienst zurück und investiert es. Noeltings Gehalt ist nicht astronomisch hoch, sondern liegt mit 28.200€ netto genau im Durchschnitt. Von diesen fast 30.000€ gibt er im Jahr lediglich 9.600€ aus, also 800€ pro Monat.
Das gelingt ihm mit sehr geringen Lebenshaltungskosten. Denn von den 800 Euro begleicht er nicht nur die Warmmiete seines WG-Zimmers (240€), sondern auch Ausgaben für Lebensmittel (110€), ein Monatsticket (180€) sowie Studien- und Krankenkassenkosten, die er mit 80€ beziffert. Pro Jahr kann Noelting so also beinah 20.000€ sparen und investieren. Dabei setzt er vor allem auf passive Produkte wie Aktien-ETFs. Seinen Berechnungen zufolge wird sich sein Vermögen mit dem 40. Lebensjahr auf ganze 425.000€ belaufen, wenn er weiter spart und investiert wie bisher. Mit diesem Vermögen und weiterhin 4% Rendite auf das investierte Kapital will er sich dann pro Jahr 17.000€ ausschütten (4% von 425.000€). Mit einberechnet hat er eine Gehaltssteigerung von jährlich 1.275€, gleichzeitig aber auch steigende Ausgaben im Laufe der Jahre. Doch Noelting hat einen Vorteil: Er beginnt nicht bei Null, sondern hat 2016 bereits 55.000€ auf der hohen Kante.
Je geringer das Gehalt, desto schwieriger das Sparen
Doch was, wenn kein Startkapital vorhanden ist und das monatliche Gehalt nicht bei 2.350€ liegt wie in Noeltings Fall, sondern weit darunter? Machen wir auch dazu eine kleine Rechnung auf:
Stefan ist 30 Jahre alt, arbeitet in Teilzeit, weil er alleinerziehender Vater ist und verdient 1.300€ netto im Monat. Mit 50 Jahren möchte er finanziell frei sein, ihm bleibt also sogar mehr Zeit zum Sparen als Noelting. Eine Sparquote von 70% kann sich Stefan nicht leisten, denn das würde bedeuten, weniger als 400€ im Monat zum Leben zu haben. Er investiert deswegen 50% seines Nettoeinkommens, also 650€ pro Monat in einen ETF, der im Schnitt 4% Rendite pro Jahr (nach Inflation) erzielt.
Mit 50 Jahren kommt er so auf ein Endkapital von inflationsbereinigt 223.000€, die nun für etwa 40 Jahre (bis zum Alter von 90) reichen sollen. Gehaltssteigerungen, Steuern und steigende Ausgaben sind nicht mit einberechnet. Auch Stefan schüttet nur 4% seines Kapitals jedes Jahr aus, in seinem Fall sind das 8.920€ und damit 743€ pro Monat. So hat Stefan mit der finanziellen Freiheit sogar etwas mehr zum Leben als in der Ansparphase.
Ob es dauerhaft gelingt, bei einem kleinen oder zumindest unterdurchschnittlichen Einkommen von 1.200€ oder weniger die Hälfte zu sparen und sich trotzdem Miete, Essen und Co. zu leisten, steht also auf einem anderen Blatt. Fakt ist jedenfalls, dass die Startvoraussetzungen sehr stark darüber entscheiden, ob ein frugaler Lifestyle überhaupt realisierbar ist - und sich der jahrelange Verzicht am Ende überhaupt lohnt.
Die Frührente will gut geplant sein - und ist dennoch nicht garantiert
Selbstdisziplin alleine genügt also nicht immer, um den Sprung in die finanzielle Freiheit zu schaffen. Das Startkapital und das monatliche Gehalt haben einen großen Einfluss darauf, wie praktikabel ein frugaler Lifestyle wirklich ist. Noch dazu lebt jeder Mensch unter anderen Bedingungen, zahlt unterschiedlich viel für die Miete und hat eigene, individuelle Ausgaben zu stemmen.
Um sich den Traum vom Frühruhestand zu erfüllen, sollte deswegen genau durchrechnen, wie er das bewerkstelligen möchte und welche Sparrate dafür nötig ist. Denn basiert der Plan allein auf simplen Faustregeln, wird die finanzielle Freiheit auf sehr wackeligen Beinen stehen. Doch selbst wenn die Planung so präzise wie möglich angestellt wurde, bedeutet das noch nicht, dass das Ziel genauso realisiert wird wie durchgerechnet. Das Leben läuft schließlich nicht immer gleichförmig, sondern besteht aus vielen kleinen und größeren Unberechenbarkeiten. Beispielsweise kann die Familienplanung einen Strich durch die Rechnung machen, weil eine größere Wohnung benötigt wird und die monatlichen Ausgaben ganz automatisch steigen. Oder aber es fallen unerwartete Kosten für die Gesundheitsversorgung an, der Bau des Eigenheims wird weit teurer als gedacht, es stellt sich ein Wohnungsverlust ein oder die Einnahmen brechen für eine Zeit oder dauerhaft weg. Solche Eventualitäten mit einem Puffer einzuplanen, ist unbedingt notwendig, um nicht in finanzielle Schwierigkeiten zu geraten.
Kommentare (3)
S
Sarah
sagt am 15. Oktober 2022
Das Beispiel des alleinerziehenden Vaters mit 1.300 € Einkommen, der 50 % spart, finde ich seltsam. Wäre doch schon schwer genug davon zu zweit zu leben. Wie soll man bitte von 650 € für 2 Personen leben können? Ich denke bei so einem Einkommen (für 2 Personen) kann man froh sein, wenn man vielleicht mal 10 % zurücklegen kann. Ein geringes Einkommen kann man jedenfalls eher nicht mit einer höheren Sparquote ausgleichen, da dann ja (fast) nichts mehr zum Leben bliebe. Frugalismus ist aus meiner Sicht eher etwas für Besserverdiener. Die (meisten) anderen können und sollten auch für ein finanzielles Polster und zur Altersvorsorge sparen, aber für einen früheren Renteneintritt wird es i.d.R. nicht reichen. Und wenn wir ehrlich sind, gibt es leider auch Haushalte, die so arm sind, dass sie leider gar nicht sparen können...
A
Anonym
sagt am 14. Mai 2022
Einfach mal auf die Seite vom Frugalisten Oliver schauen, die ist richtig gut gemacht und beleuchtet das Thema ausgiebig von allen Seiten.
F
Frugaler
sagt am 13. Mai 2022
Ich finde den Artikel ganz gut zusammen gefasst - vor allem der Hinweis zu Beginn, dass nicht jeder Frugalist einen vorzeitigen Ruhestand anstrebt sowie die Anmerkung zu unterschiedlichen Lebensstilen. Allerdings ist "Frugalismus" meiner Meinung nach ein sehr guter Ansatz - vor allem für Geringverdiener - sich über das Konsumverhalten genauere Gedanken zu machen und somit zu sparen zu beginnen.
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