iBonds: Zurecht gehyped?
Hypes um neue Produkte sind auf dem Finanzmarkt eher selten. Doch sie kommen vor. Seit Wochen schwirrt der Name “iBonds” durch die Medien und Broker kommen nicht aus dem Schwärmen heraus. iBonds sind die jüngste Kreation aus dem Hause Black Rock und eine Art neue Generation der Anleihen-ETFs. Sie sollen rentabel und zugleich risikoärmer sein als bisherige Produkte. Doch können sie dieses Versprechen einlösen? Oder sind sie eher ein entbehrlicher Modetrend?
Die Sache mit den Laufzeiten
Knapp ein halbes Dutzend iBonds brachte die Blackrock-Tochter iShares bisher auf den Markt, Neobroker wie Scalable Capital führen sie bereits im Programm. In den iBonds stecken ausschließlich Unternehmensanleihen, und davon mindestens 300 Stück. Einige sind in Euro gelistet, andere in Dollar. Außerdem können Anleger wählen, ob ihr Investment bis 2026 oder 2028 laufen soll. Womit wir bei der zentralen Besonderheit der iBonds wären: Sie haben eine feste Laufzeit.
Das klingt zunächst nicht sonderlich exotisch, schließlich sind feste Laufzeiten im Bereich der Schuldverschreibungen doch die Regel. Jede Anleihe besitzt eine Laufzeit, ganz egal, ob sie von einem Staat oder Unternehmen ausgegeben wurde. Wer bis zum Ende der Fälligkeit durchhält, bekommt sein eingesetztes Kapital in voller Höhe zurück und obendrauf jährlich die Zinsen. Nur gilt das (normalerweise) nicht für Anleihen-ETFs. Denn diese laufen gewissermaßen unendlich.
Klassische Anleihen-ETFs laufen nie aus
Was hat es mit der ewigen Laufzeit auf sich? Zwar besitzen auch die im ETF enthaltenen Schuldtitel eine Laufzeit, doch weichen diese teilweise stark voneinander ab. So rangieren in vielen klassischen Anleihen-ETFs Papiere mit ein bis drei Jahren Laufzeit neben Schuldtiteln mit 10-15 Jahren oder gar mehr als 25 Jahren Laufzeit. Viele Renten-ETFs bilden nur Anleihen mit einer bestimmten Restlaufzeit von beispielsweise ein bis drei Jahren ab. Um das gewährleisten zu können, müssen die einzelnen Anleihen regelmäßig durch neue Anleihen ausgetauscht werden. Das funktioniert durch ein rollierendes System: Läuft ein Papier aus beziehungsweise läuft es bereits zu lange, um die gewünschte Restlaufzeit aufzuweisen, wird es automatisch durch ein neu emittiertes ersetzt. Der ETF hat dadurch im Gegensatz zu einer einzelnen Anleihe kein fixes Enddatum, er läuft praktisch unendlich. Und das hat durchaus Vorteile: Es ermöglicht Anlegern, mit nur einem Investment in verschiedene Schuldtitel mit unterschiedlichen Restlaufzeiten zu investieren, sich also sehr breit aufzustellen. Zugleich können Investoren langfristig investiert bleiben, ohne selbst aktiv werden zu müssen. Doch der Komfort hat seinen Preis: Die Rendite ist kaum planbar. Denn durch das ständige Herausfallen von Schuldtiteln wird deren Kurs relevant – und kann den Anlegern unter Umständen einen Strich durch die Rechnung machen. Auch hier muss man kurz ausholen, um den Mechanismus zu verstehen.
Bei steigenden Zinsen fallen die Kurse alter Anleihen
Genau wie Aktien werden auch Anleihen an der Börse gehandelt und unterliegen damit Kursschwankungen. Je stärker eine Anleihe nachgefragt wird, desto höher notiert ihr Kurs beziehungsweise desto mehr kostet sie an der Börse. Die Nachfrage nach Anleihen wiederum wird wesentlich vom Zinsniveau bestimmt. Als die EZB vergangenes Jahr begann, schrittweise den Leitzins anzuheben, zahlten auch Unternehmen und Staaten allmählich wieder höhere Kuponzinsen für die Leihgaben von Investoren. Waren jahrelang Kupons im Null-Komma-Irgendwas-Bereich für sichere deutsche Staatsanleihen die Regel, können Investoren mittlerweile wieder mit Kuponzinsen von 2,6% pro Jahr für eine neu emittierte zehnjährige Bundesanleihe rechnen. Steigende Zinsen bei neu ausgegebenen Anleihen lassen bereits auf dem Markt befindliche Papiere ziemlich alt aussehen. Eine Anleihe mit 1% Kuponzins wird für Investoren logischerweise unattraktiv, wenn neue Titel inzwischen um die 3% abwerfen. Die alten Papiere werden weniger nachgefragt, wodurch ihr Kurs sinkt. Und das wiederum hat – zumindest bei normalen Anleihen-ETFs – Einfluss auf die Rendite.
Rendite ist planbarer
Hält man als Anleger eine alte Anleihe ohnehin bis zum Ende der Laufzeit, kann einem der Kurs egal sein. Der Nennwert, also der anfängliche Betrag, zu dem man die Anleihe einst erstanden hat, wird schließlich garantiert ausgezahlt. Verkauft man das Papier jedoch vorzeitig über die Börse, hängt es von Angebot und Nachfrage ab, welchen Preis einem ein anderer Händler für die Anleihe zahlen wird. Anders gesagt: Der Kurs der Anleihe spielt plötzlich doch eine Rolle und beeinflusst die Gesamtrendite des Investments. Anleihen-ETFs, deren enthaltene Papiere andauernd vor Endfälligkeit verkauft und ausgetauscht werden, tragen dieses Kursrisiko also permanent in sich.
Laufzeit-ETFs dagegen versammeln nur solche Papiere in sich, die in etwa dieselbe Laufzeit besitzen und damit auch bis zum Ende gehalten werden können. Also zum Beispiel Unternehmensanleihen, die allesamt im Jahr 2028 beziehungsweise 2026 auslaufen, wie im Falle der iBonds. Es ist vorgesehen, dass die Investoren ihr investiertes Kapital am Ende in voller Höhe zurückerhalten, und das macht die Rendite planbar. Zumindest, sofern die Anleihen in Euro notieren und dadurch keine Wertverluste durch ein Wechselkursrisiko möglich sind. Aber lassen sich Anleger damit nicht auch mögliche Zusatzgewinne entgehen, sollte sich der Kurs zu ihren Gunsten entwickeln? Beispielsweise, weil die Zinsen fallen? Nein. Denn auch Laufzeit-ETFs lassen sich vorzeitig an der Börse veräußern und damit vor Endfälligkeit der enthaltenen Papiere.
Niedrige Kosten, hohe Rendite?
Wenn man so will, vereinen Laufzeit-ETFs also die Vorteile einzelner Schuldtitel mit denen von Anleihen-ETFs: Sie sind breit gestreut und liquide. Dennoch laufen sie – wie eine einzelne Anleihe – zu einem fixen Datum aus und schützen Anleger vor möglichen Kursverlusten.
Mehr als 300 Positionen
An die 340 Unternehmen stecken derzeit in den iBonds mit Laufzeit bis 2026, bei der 2028er-Version sind es knapp 300. Wie sich die ETFs zusammensetzen, hängt stets von dem darunterliegenden Index ab, den der ETF abbildet. Hinter dem iShares iBonds Dec 2028 Term Corp UCITS ETF steckt der Bloomberg MSCI December 2028 Maturity EUR Corporate ESG Screened Index.
1,7% Kupon, 4% Rendite?
1,6% (2026) und 1,77% (2028) Kuponzins bieten die Laufzeit-ETFs aus dem Hause Blackrock. Auf den ersten Blick eine eher kümmerliche Aussicht. Doch sowohl die 2026er- als auch die 2028er-Anleihe versprechen derzeit 4,07% Rendite pro Jahr – und damit weit mehr, als an festen Kuponzinsen gezahlt wird. Wie kann das sein, wo der Kurs bei Laufzeiten-ETFs doch angeblich egal ist?
Nun, beim Einstieg in das Investment ist er es nicht. Je nachdem, wann eine Anleihe erworben wird, kann schließlich der Kurs abweichen. Ist die Effektivverzinsung höher als der Kupon, bedeutet das, dass man die Anleihe gerade “billig” ersteht, das heißt: zu einem günstigen Kurs, der unter dem Nennwert der Anleihe liegt. Für Anleger bedeutet das am Laufzeitende eine höhere Rendite, schließlich erhalten sie den Nennwert garantiert in voller Höhe zurück.
TER und Spread schmälern die Rendite
Auf genau 4,07% Rendite werden iBonds-Anleger am Ende der Laufzeit jedoch nicht kommen. Grund dafür sind die Kosten: Mit 0,12% Gesamtkostenquote (TER) pro Jahr sind die iBonds zwar fast so günstig wie ein viel gehandelter ETF auf einen globalen Index. Dafür kann es passieren, dass der Spread, also die Spanne zwischen Kauf- und Verkaufskurs etwas stärker zu Buche schlägt als bei den großen Aktien-ETFs. Doch auch dieser hält sich mit um die 0,3% (zu den Börsenöffnungszeiten) immer noch im Rahmen.
Name | TER | Ausschüttung | Fondsvolumen |
---|---|---|---|
ISIN IE000264WWY0 | 0,12 % | 1,37 Mrd. € | |
ISIN IE000SIZJ2B2 | 0,12 % | 961,9 Mio. € | |
ISIN IE0000UJ3480 | 0,12 % | 721,17 Mio. € | |
ISIN IE000ZOI8OK5 | 0,12 % | 602,11 Mio. € | |
ISIN IE0000X2DXK3 | 0,12 % | 395,55 Mio. € | |
ISIN IE0008UEVOE0 | 0,12 % | 1,37 Mrd. € | |
ISIN IE000WA6L436 | 0,12 % | 961,9 Mio. € | |
ISIN IE000GUOATN7 | 0,12 % | 525,76 Mio. € | |
ISIN IE0000VITHT2 | 0,12 % | 721,17 Mio. € | |
ISIN IE000BWITBP9 | 0,12 % | 432,61 Mio. € | |
ISIN IE000I1D7D10 | 0,12 % | 218,79 Mio. € | |
ISIN IE000H5X52W8 | 0,12 % | 602,11 Mio. € | |
ISIN IE000NXQKHU1 | 0,12 % | 525,76 Mio. € | |
ISIN IE0007UPSEA3 | 0,12 % | 432,61 Mio. € | |
ISIN IE000LX17BP9 | 0,12 % | 126,28 Mio. € |
Quelle: finanzfluss.de/informer/etf/suche/
iBonds: eine Alternative zu Anleihen-ETFs?
Käufer von Laufzeiten-ETFs müssen sich nicht vor steigenden Zinsen fürchten. Zumindest sofern sie nicht vorhaben, vorzeitig auszusteigen. Das Investment wird dadurch planbarer und eignet sich besser, wenn das eingesetzte Kapital sicher zu einem bestimmten Zeitpunkt zur Verfügung stehen soll. Eine Sicherheit, die normale Anleihen-ETFs nicht bieten können. Laufzeit-ETFs ähneln mit ihren Konditionen eher einem Festgeldkonto und könnten dadurch eine gute Alternative zum klassischen Anleihen-ETF sein, findet Philipp Degenhard, Credit Analyst bei der Fondsgesellschaft Metzler Asset Management. “Wer sein Geld zu einem bestimmten Zeitpunkt wieder braucht, beispielsweise in drei Jahren, ist mit einem Laufzeit-ETF besser bedient als mit einem klassischen Anleihen-ETF.” Wer spontan doch früher raus möchte, könne den Laufzeit-ETF schließlich früher verkaufen. “Damit bieten die iBonds zumindest mehr Flexibilität als ein Festgeldkonto. Dennoch besteht in dem Fall auch wieder das Zinsänderungsrisiko.”
Sind Laufzeit-ETFs also vielleicht sogar dem klassischen Festgeldkonto überlegen? Das wird in erster Linie von den Zinsen abhängen, die der Anbieter des Kontos bietet.
Bank-Anleihen haben das größte Gewicht
In Sachen Emittentenrisiko jedenfalls sind Laufzeit-ETFs eine ähnlich sichere Angelegenheit wie ein Festgeldkonto. Beim Festgeldkonto schützt die Einlagensicherung Anleger vor der Pleite, indem sie Vermögen bis 100.000€ pro Bank und Kunde schützt. Käufer von Anleihen-ETFs sind ebenfalls vor einem Ausfall der Investmentgesellschaft geschützt, denn Anleihe-Indexfonds zählen – wie Aktienfonds – als Sondervermögen.
Dafür haben die Laufzeit-ETFs von iShares eine andere Schwachstelle: Beim Blick auf die Gewichtung fällt auf, dass vor allem Banken und Finanzdienstleister besonders stark gewichtet sind. Sie machen mehr als 30% des gesamten Indexfonds aus, unter den Top-Ten-Positionen rangieren Kreditinstitute wie die französische Banque Fédérative du Crédit Mutuel, die spanische Santander-Bank oder die schwedische Skandinaviska Enskilda Banken (Skandinavische Privatbank). Ist solch eine Branchen-Dominanz schon ein Grund zur Sorge? “Auch wenn die Dominanz deutlich ist, haben wir hier mit um die 350 Positionen immer noch eine ausreichende Diversifikation”, meint Philipp Degenhard. Einzelne Ausfälle seien unwahrscheinlich, da in den iBonds ausschließlich Schuldtitel mit Investment Grade-Rating stecken. Das heißt: Die einzelnen Emittenten haben von einer Ratingagentur mindestens die Note BBB- erhalten und gelten damit als Schuldner mit einer geringen Ausfallwahrscheinlichkeit. Unmöglich ist aber nicht, dass ein Emittent ausfällt: “Unternehmensanleihen sind in der Regel riskanter als Staatsanleihen, dafür bieten sie auch höhere Renditen”, so Degenhard.
Übrigens sind Anleihe-Fonds mit Laufzeiten kein komplett neues Thema auf dem Finanzmarkt. Schon vor mehr als zehn Jahren hat Philipp Degenhard selbst mal einen (aktiven) Laufzeiten-Fonds gemanagt. “In den 2010ern waren Laufzeiten-Fonds beliebt, verloren dann aber mit dem Niedrigzinsniveau zunehmend an Attraktivität”, erinnert sich der Anleihen-Experte. Momentan feiern die Produkte also eher ein Comeback als eine Premiere. Neu ist, dass es sie (in Europa) nun auch in ETF-Form gibt. Und damit – zum Vorteil der Investoren – deutlich günstiger.
Kommentare (11)
P
Philipp
sagt am 13. November 2023
Alle Beispiele gehen davon aus, dass durch den Kursgewinn auf die 5€ am Ende der Laufzeit die Rendite über die mageren Zinsen hinaus in Richtung 4.x% korrigiert wird. ABER: Der Kurs liegt heute über dem Ausgabewert von 5€. Heißt das, dass ich bei Heutigem Einstieg am Ende der Laufzeit einen garantierten Kursverlust habe?
F
Fabian
sagt am 05. November 2023
Hi, ich muss leider zugeben, dass ich das Produkt auch noch nicht 100% verstanden haben. Ein Beispiel: iBonds Dec 2028 Term € (A3D8E7) Kurs 5,00€ Kupon 1,86% Effektivverzinsung 4,07% Stand Vergleichsindex 87,97% Wenn ich den ETF nun bis zum Ende halte ist davon auszugehen, dass der Kurs von 5,00€ um 12,03% auf 5,60€ steigt? Vorausgesetzt es fällt kein Emittent aus oder der vorzeitigen Kündigung durch den Emittenten? Wo liegt noch der Unterschied zwischen Thesaurierend und Ausschüttend? Der Vergleichindex ist derselbe aber hier müsste ich ja am Ende 5,60€ + Zinsen bekommen? Wo liegt nun noch der Unterschied zwischen den € und den $ ibonds, ist das nur das Währungsrisiko? Den die 5,8% Effektivverzinsung klingen für mich deutlich lukrativer als die 4,07% auf die Euroanleihen.
J
Jan
sagt am 05. Oktober 2023
Hallo, ich habe eine Frage zu den Ausschüttungen der iBonds ETFs. Auf der Blackrock Seite sind die Ausschüttungsintervalle als jedes Quartal angegeben. Ich habe pro Anteil etwa 0,0126€ ausgeschüttet bekommen. Bei einem Kurs von ca. 5€ entspricht das einer "Dividendenrendite" von 0,2%. Das ist fernab des angegeben Kupons von etwa 1,6%. Wie kann das also sein? Übersehe ich etwas oder gibt es einen Fehler meiner Depot Bank? Vielen Dank im Voraus und liebe Grüße!
M
Manfred
sagt am 18. Oktober 2023
Hallo Jan, der ETF hat etwa 300 Anleihen und davon zahlen einige vielleicht monatlich, einige zum Quartal (US) und einige jährlich (Deutschland) die Zinszahlungen. Daher sind die Quartalszahlungen des ETF's bestimmt auch nicht gleich hoch sondern werden den Einkünften entsprechend angepasst. Mache Dir keine Sorgen. Außerdem wurde der ETF erst im August eröffnet und hat im September schon etwas ausgeschüttet. Welchen Betrag erwartest Du da schon an Ausschüttung?
M
Marlon
sagt am 02. Oktober 2023
Ich bin mir nicht sicher, ob sich die Rendite tatsächlich auf „jährlich“ also per annum bezieht, oder nicht doch ausschließlich auf die Rendite über die Gesamthaltedauer. Auf der iShares-Seite steht: Durchschnittliche Endfälligkeitsrendite. Das verwirrt mich. Ca. 4% Rendite pro Jahr wäre gut. 4% Gesamtrendite bis Fälligkeit also 2026 wäre ziemlich schlecht. Kann mich jemand aufklären?
M
Manfred
sagt am 30. September 2023
Hier ist die Webseite zu einem dieser ETF's: https://www.ishares.com/de/privatanleger/de/produkte/331698/ Darin findest Du beim Lesen unter Portfoliomerkmale die Info: Stand Vergleichsindex Per 29.Sep.2023 EUR 92,21 Ersetze die € in Prozent und Du hast in etwa den Ausgabediscount Du bekommst also den ETF für etwa 100-92,21 = 7,79% günstiger Bei einer Restlaufzeit von 2,73 Jahren hast Du also jährlich (7,79/2,73) etwa 2,86%. Zu dem jährlichen Zinssatz von aktuell 1,64% rechnest Du die 2,86% dazu. Du kommst also brutto auf eine Verzinsung von etwa 4,49% . Der ETF hat als TER Kosten von 0,12%. Hinzu kommen noch die Rebanacing-Kosten von etwa 0,08% (Der ETF muß ja seine Anleihen auch kaufen usw.) Somit kommt man auf eine Rendite von etwa 4,49%-0,12%-0,08%= 4,29% Diese wir auch etwa so in der Webseite angegeben. Was aber letztendlich effektiv heraus kommt, kann man nicht genau sagen. Die gekauften Anleihen enden ja nicht alle genau Ende 2016. Das vorher fällige Geld wird dann in sicheren "Staatsanleihen" geparkt. Und niemand kennt die Rendite in 2 Jahren. Dieser angegebene Wert von 4,29% sollten man daher als Näherungswert betrachten. Ich hoffe JK, dass dies Deine Frage beantworten konnte. Allen gute Trades
J
JK
sagt am 30. September 2023
Hallo Manfred, vielen Dank für die ausführliche Information. Danach habe ich gesucht. Ich muss doch den aktuellen Kurs eines Anteils in Beziehung setzen können zu dem Wert eines Anteils bei Auszahlung. Bei einer klassischen Anleihe habe ich einen Nominalwert, einen Kupon und einen Kurs in Prozent. Das muss sich ja in den Anteilen in einem Laufzeit-ETF widerspiegeln. Der von Dir benannte Wert des Vergleichsindexes leistet offensichtlich genau das. Vielen Dank für die Berechnung.
J
JK
sagt am 29. September 2023
Erst einmal vielen Dank für den sehr informativen Artikel. Was ich noch nicht verstehe: ich kaufe den Laufzeit-ETF ja zu einem bestimmten Kurs. Im Gegensatz zu einer normalen Anleihe ist das ein absoluter Wert und kein Prozentwert. Wie kann ich wissen, ob das ein guter Kurs ist oder ein schlechter? In den iBonds von ishares wird ein NAV ausgewiesen. Ist das in gewisser Weise der Nominalwert des iBonds? Andererseits verändert sich der NAV, er wird täglich neu ermittelt. Das bringt mich zu der Frage, welcher Betrag am Ende der Laufzeit ausgezahlt wird. Der NAV und wovon ist der abhängig? Könnte man ein Gedankenexperiment machen und sich vorstellen, man hätte einen iBonds mit nur einer einzigen Anleihe und sich dann fragen, was ist der NAV und wie entwickelt er sich über die Laufzeit und welchen Betrag ich am Ende der Laufzeit ausbezahlt bekomme. Ich hoffe, dann wird vieles klarer.
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7chris
sagt am 29. September 2023
Der NAV (Net Asset Value zu deutsch: Nettoinventarwert) ist der faire Preis für einen Anteil an einem Fonds. Er errechnet sich aus Marktpreisen aller Wertpapiere des Fonds, abzüglich Verbindlichkeiten und geteilt durch die Anzahl der ausgegebenen Fondsanteile. Hat also nichts mit dem Nominalwert der Anleihen zu tun. Soweit die Theorie, aber börsennotierten ETFs werden fortlaufend sogenannte indikative NAVs (iNAV) berechnet. Das sind aber nur Schätzungen des fairen Wertes. Das soll den Anlegern beim Handeln an der Börse Orientierung bieten. Ist der ETF-Preis an der Börse jetzt gerechtfertigt oder nicht. Leider ist der Artikel etwas unglücklich an einigen Stellen formuliert, wenn man sagt, dass Anleihen am Laufzeitende „garantiert“ zum Nominalwert zurückgezahlt werden. Im Einzelfall stimmt das jedoch nicht, da sich viele Emittenten ein Recht auf vorzeitige Kündigung vorbehalten und dann auch nicht immer zum Nominalwert zurückgezahlt wird. Anleihen haben auch immer ein Ausfallrisiko, sodass man grundsätzlich vielleicht nicht von „garantiert“ sprechen sollte. Auch nicht zu verachten ist, dass gerade das einzelne Ausfallrisiko bzw. Risiko der Nicht-Zurückzahlung zum Zeitpunkt der geplanten Rückzahlung ist, nämlich höher ist als während der Laufzeit. Der Emittent muss nämlich GENAU zum Rückzahlungszeitpunkt liquide genug sein, d.h. also genügend Cash auf dem Konto haben oder eine Folgefinanzierung in trockenen Tüchern haben. Auch eigentlich solventen Unternehmen kann sowas bei großen Summen auch mal passieren, insbesondere bei Krisen auf dem Geldmarkt bzw. bei Bankenkrisen.
J
JK
sagt am 29. September 2023
Vielen Dank für die Klarstellung zum NAV. Ich verstehe aber noch nicht, was der Wert einer Anleihe zum heutigen Tag ist? Ist das nicht ihr Kurs? Ich verstehe auch noch nicht, was am Ende der Laufzeit zurückbezahlt wird. Ist das im besten Fall die Summe aller Nominalwerte aller gehaltenen Anleihen abzüglich TER geteilt durch die Anzahl der ausgegebenen Anteile? Im Prinzip muss ich mich also blind darauf verlassen, daß die im iBonds ausgewiesene Effektivverzinsung stimmt? Aber warum ändert sie sich täglich mit dem NAV? Und wie kommen die verschiedenen Verzinsungen in den Stressszenarien im iBonds-Sheet zustande? Ich würde das Instrument iBonds hier besser verstehen wollen. Bei einer Anleihe kann ich mir selbst ausrechnen, wie hoch meine Rendite ist. Hier bin ich angewiesen auf eine Angabe von iShares.
B
Blackrock regiert die
sagt am 11. Juni 2024
Korrrekt, und auf die Berechnungen von Blackrock sollte man sich nicht verlassen. Die wollen dir schließlich etwas verkaufen.
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