Wie man der Inflation ausweichen kann
Wie wird die Inflationsrate bestimmt?
Grundlage für die Inflation ist der Verbraucherpreisindex. Dieser Index bildet die Preisentwicklung von verschiedenen Waren ab und sieht grafisch dargestellt im Zeitverlauf folgendermaßen aus.
Das sieht zunächst einmal recht unspektakulär aus. Seit dem Jahr 1991 sind die Preise pro Jahr im Schnitt um 1,91% gestiegen. Zoomen wir hier einmal rein und schauen uns den Verbraucherpreisindex seit 2020 an. Hier sieht man, wie dieser zunächst gesunken ist, vor allem durch die temporäre Senkung der Mehrwertsteuer im Jahr 2020.
Im März 2021 betrug der Verbraucherpreisindex 107,5 Punkte. Die Schätzung für den März 2022 liegt bei einem Verbraucherpreisindex von 115,3. Die Steigerung zwischen diesen beiden Werten beträgt 7,3% und entspricht der Inflationsrate. Für März 2022 liegt bisher nur eine vorläufige Schätzung vor.
Monat | Inflationsrate |
---|---|
Dezember 2021 | 5,3% |
Januar 2022 | 4,9% |
Februar 2022 | 5,1% |
März 2022 | (7,3%) |
Wie wird nun der Verbraucherpreisindex bestimmt?
Der Verbraucherpreisindex wird anhand eines repräsentativen Warenkorbes bestimmt. Dieser Warenkorb besteht aus genau den Konsumausgaben, die für Personen in Deutschland im Durchschnitt anfallen. Also beispielsweise Ausgaben für Miete, Kleidung, Benzin, Freizeit und so weiter. Wenn in Deutschland im Durchschnitt 1% des Budgets für Gemüse ausgegeben wird, besteht dieser Warenkorb zu 1% aus Gemüse.
Nun werden in regelmäßigen Abständen die Preise aller Produkte in diesem Warenkorb ermittelt. Steigt der Preis des Warenkorbes um 2%, steigt auch der Verbraucherpreisindex um 2%. Sinkt dieser, sinkt auch der Verbraucherpreisindex.
Die Inflationsrate entspricht schlussendlich genau dem Unterschied zwischen dem aktuellen Verbraucherpreisindex und dem des Vorjahresmonats. Somit repräsentiert die Inflationsrate genau die Preissteigerung des Warenkorbes im vergangenen Jahr.
Noch mehr zum Thema Inflation und Deflation erfährst du in unserem Podcast zum Thema:
Was ist in dem Warenkorb drin?
Der Warenkorb, aus dem sich der Verbraucherpreisindex zusammensetzt, besteht aus 273 Produkten. Diese gliedern sich in folgende Kategorien:
Kategorie | % |
---|---|
Wohnung, Wasser, Strom, Gas und andere Brennstoffe | 32,5% |
Verkehr | 12,9% |
Freizeit, Unterhaltung und Kultur | 11,3% |
Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke | 9,7% |
Andere Waren und Dienstleistungen | 7,4% |
Möbel, Leuchten, Geräte u.a. Haushaltszubehör | 5,0% |
Gaststätten- und Beherbergungsdienstleistungen | 4,7% |
Gesundheit | 4,6% |
Bekleidung und Schuhe | 4,5% |
Alkoholische Getränke und Tabakwaren | 3,8% |
Post und Telekommunikation | 2,7% |
Bildungswesen | 0,9% |
Die Produkte in diesen Kategorien umfassen sehr kleinteilig sämtliche Produkte, die man im Alltag so einkaufen könnte. Beispielsweise finden sich darin
- “Dauermilch”
- “Festnetztelefone”
- “Personenbeförderung mit Hochsee- und Küstenschiffen” und
- “Wein aus anderen Früchten”.
Die fünf Produkte im Warenkorb mit den jeweils höchsten Anteilen sind allen voran die Nettokaltmiete und Stromkosten.
Produkt | Anteil |
---|---|
Nettokaltmiete | 19,6% |
Strom | 2,6% |
Benzin | 2,6% |
Pauschalreisen ins Ausland | 2,5% |
Neue Personenkraftwagen | 2,5% |
Übrigens sehr dicht gefolgt von Erdgas (2,4%) und Bekleidung für Damen (1,9%).
Allein an der Aufteilung des Warenkorbs ist zu erkennen, dass die Inflationsrate eine Schwäche hat: Sie wird auf der Basis des durchschnittlichen Konsums berechnet und hat mit deinem individuellen Konsum unter Umständen nichts zu tun:
Pauschalreisen sind zum Beispiel im Vergleich zum Vorjahr um 11,2% teurer geworden. Mit einem Gewicht von 2,5% am Warenkorb sind sie also für 0,3 Prozentpunkte der Inflationsrate verantwortlich. Wenn du in deinem Leben kein Geld für Pauschalreisen ausgibst, ist deine persönliche Inflationsrate um 0,3 Prozentpunkte niedriger.
Strom beispielsweise ist im Vorjahresvergleich um 13% teurer geworden, macht eine Gewichtung von 2,6% im Warenkorb aus und trägt somit mit 0,3 Prozentpunkten zur Inflation bei. Angenommen du hast einen leistungsfähigen Gaming-PC, eine Klimaanlage, deine Wohnung wird besonders großzügig beleuchtet und du hast deswegen einen doppelt so hohen Stromverbrauch wie der deutsche Durchschnitt. Dann wäre deine Inflationsrate um 0,6 Prozentpunkte höher.
Daher lässt sich die persönliche Inflationsrate tatsächlich beeinflussen, indem man bewusst weniger von den Produkten konsumiert, die teurer geworden sind. Und auf Produkte ausweicht, die nicht allzu stark im Preis gestiegen oder sogar günstiger geworden sind. So kannst du der Inflation quasi entgehen.
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Schauen wir uns dafür einmal an, welche Produkte teurer und welche billiger geworden sind.
Top 10 der Produkte, die teurer geworden sind
Produkt | Steigerung | Anteil am Warenkorb |
---|---|---|
Flüssiggas | 40,50% | 0,05% |
Heizöl, einschließlich Umlage | 40,00% | 1,15% |
Andere Kraftstoffe | 35,40% | 0,07% |
Miete von Garagen und Stellplätzen für Fahrzeuge | 34,50% | 0,21% |
Dieselkraftstoff | 29,40% | 0,86% |
Andere Speiseöle pflanzlichen Ursprungs | 28,90% | 0,03% |
Benzin | 24,20% | 2,57% |
Erdgas, einschließlich Umlage | 22,20% | 2,43% |
Andere feste Brennstoffe | 21,20% | 0,13% |
Obst, tiefgefroren | 20,50% | 0,02% |
Einige Produkte sind deutlich teurer geworden. Flüssiggas beispielsweise ist fast doppelt so teuer wie im Vorjahr. Andere Produkte wiederum sind günstiger geworden, jedoch sind die Bewegungen hier deutlich kleiner. Das kompensiert die Preissteigerung der teuren Produkte bei Weitem nicht.
Top 10 der Produkte, die günstiger geworden sind
Produkt | Vergünstigung | Anteil am Warenkorb |
---|---|---|
Nahrungsmittelherstellungsmaschinen | -5,70% | 0,10% |
Computersoftware | -5,40% | 0,05% |
Dienstl. Altenwohnheime u.ä. Einrichtungen | -4,00% | 1,02% |
Bekleidung für Damen | -3,30% | 1,90% |
Empfangs-, Wiedergabe- u.a. Geräte für Ton u. Bild | -3,00% | 0,36% |
Schuhe für Damen | -2,90% | 0,53% |
Andere Bücher | -2,40% | 0,19% |
Süßstoffe und andere Süßungsmittel | -2,30% | 0,00% |
Drahtlose Telekommunikationsdienstleistungen | -2,20% | 0,93% |
Tragbare Bild-, Tonplayer und Fernsehgeräte | -2,20% | 0,01% |
Produkte, die günstiger geworden sind, nehmen einen recht kleinen Anteil am Warenkorb ein. Die Produkte mit den hohen Preissteigerungen hingegen sind diejenigen, für die im Durchschnitt auch besonders viel Geld ausgegeben wird, wie beispielsweise Treibstoff.
Größte Inflationstreiber
Schauen wir also einmal die Produkte an, die am meisten zur Inflation beitragen, sprich: Produkte, die besonders im Preis gestiegen sind und zugleich einen hohen Anteil am Warenkorb haben.
Produkt | Beitrag zur Inflation |
---|---|
Benzin | 0,60% |
Erdgas, einschließlich Umlage | 0,50% |
Heizöl, einschließlich Umlage | 0,50% |
Strom | 0,30% |
Nettokaltmiete | 0,30% |
Pauschalreisen ins Ausland | 0,30% |
Dieselkraftstoff | 0,30% |
Gebrauchte Personenkraftwagen | 0,10% |
Neue Personenkraftwagen | 0,10% |
Zigaretten | 0,10% |
Nicht verwunderlich ist, dass ganz an der Spitze Benzin steht. Auch andere Energieträger wie Heizöl, Erdgas, Diesel und natürlich Strom befinden sich unter den größten Inflationstreibern. Aber auch die Nettokaltmiete, Pauschalreisen, Autos und Zigaretten finden sich in dieser Liste.
Größte Inflationsbremser
Umgekehrt werfen wir auch einen Blick auf die Produkte, die die Inflation besonders flach halten.
Produkt | Beitrag zur Inflation |
---|---|
Bekleidung für Damen | -0,06% |
Dienstl. Altenwohnheime u.ä. Einrichtungen | -0,04% |
Drahtlose Telekommunikationsdienstleistungen | -0,02% |
Schuhe für Damen | -0,02% |
Empfangs-, Wiedergabe- u.a. Geräte für Ton u. Bild | -0,01% |
Glücksspiele | -0,01% |
Nahrungsmittelherstellungsmaschinen | -0,01% |
Andere Bücher | 0,00% |
Sportartikel | 0,00% |
Versicherungsdienstleistungen für die Wohnung | 0,00% |
Wie in dieser Tabelle zu sehen ist, tragen die größten Inflationsbremser kaum negativ zur Inflation bei. Zumindest was die Konsumausgaben angeht, gehören hier Damenbekleidung, Handyverträge (in der Kategorie “drahtlose Telekommunikationsdienstleistungen”), Glücksspiele, Nahrungsmittelherstellungsmaschinen, Bücher und Sportartikel dazu. Ausgaben wie die für Dienstleistungen in Altenwohnheimen oder Versicherungsdienstleistungen für die Wohnung sind in den meisten Lebenssituationen nicht allzu leicht zu beeinflussen. Gleichwohl es bei den gleichzeitig gestiegenen Nettokaltmieten vielleicht verlockend erscheint, in ein Altersheim zu ziehen.
Wie kann ich meine persönliche Inflationsrate senken?
Die persönliche Inflation kann man vor allem dadurch senken, dass man auf Konsumausgaben verzichtet, deren Preis stark gestiegen ist. Allerdings kann man nicht auf jedes der vorher genannten größten Inflationstreiber einfach verzichten, beispielsweise auf die Nettokaltmiete oder Strom und Gas.
Suchen wir jedoch einmal einige Inflationstreiber heraus, auf die man unter Umständen verzichten kann. In der folgenden Liste findest du einige dieser Produkte - dieses mal jedoch teilweise zu Oberkategorien zusammengefasst (wie beispielsweise Kraftstoffe für Benzin und Diesel).
Angeführt wird diese Liste natürlich von Benzin und Diesel. Der Verzicht auf das Auto würde deine persönliche Inflationsrate um 0,9 Prozentpunkte reduzieren. Vorausgesetzt, du hast zuvor absolut durchschnittlich gelebt und Benzinausgaben haben 3,5% deiner regelmäßigen Ausgaben ausgemacht.
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Der Verzicht auf Pauschalreisen, Gastronomie (Gaststätten- und Beherbergungsdienstleistungen) sowie ein Verzicht auf verschiedene Arbeiten und Einrichtungen am Haus können einiges an Teuerungsrate einsparen: Denn Möbel, Leuchten, Geräte, Haushaltszubehör sowie die Instandhaltung und Reparatur von der Wohnung bzw. des Wohnhauses haben einen großen Beitrag zur Inflationsrate.
Produkt | Anteil am Warenkorb | Preissteigerung | Beitrag zur Inflation |
---|---|---|---|
Kraft- und Schmierstoffe für Fahrzeuge | 3,5% | 25,6% | 0,9% |
Pauschalreisen | 2,7% | 11,2% | 0,3% |
Kauf von Fahrzeugen | 3,5% | 7,8% | 0,3% |
Gaststätten- und Beherbergungsdienstleistungen | 4,7% | 5,1% | 0,2% |
Möbel, Leuchten, Geräte u.a. Haushaltszubehör | 5,0% | 4,0% | 0,2% |
Alkoholische Getränke und Tabakwaren | 3,8% | 3,7% | 0,1% |
Instandhaltung und Reparatur von Wohnung/Wohnhaus | 1,2% | 10,1% | 0,1% |
Gemüse | 1,1% | 10,1% | 0,1% |
Andere Dienstleistungen für Fahrzeuge | 1,3% | 8,2% | 0,1% |
Molkereiprodukte und Eier | 1,4% | 6,2% | 0,1% |
Summe: | 2,4% |
Auch Lebensmittel insgesamt sind teurer geworden, doch ob es nun sinnvoll ist, auf Gemüse und Molkereiprodukte zu verzichten, ist wohl sehr stark Geschmackssache.
Würde man auf all die aufgelisteten Produkte verzichten und hätte sonst ein absolut durchschnittliches Konsumverhalten, könnte man so die eigene Inflationsrate um 2,4 Prozentpunkte und somit erheblich senken.
Einige Preissteigerungen im Detail
Die gestiegene Nachfrage an Speisefetten und Speiseölen wird niemandem im Supermarkt entgangen sein. So trägt die Preissteigerung dieser Produkte besonders stark dazu bei, dass Lebensmittelpreise insgesamt gestiegen sind. Auch andere Lebensmittelpreise sind besonders stark gestiegen.
Preissteigerungen bei Lebensmitteln
Produkt | Preissteigerung |
---|---|
Speisefette und Speiseöle | 19,00% |
Gemüse | 10,10% |
Molkereiprodukte und Eier | 6,20% |
Kaffee, Tee und Kakao | 5,60% |
Brot und Getreideerzeugnisse | 5,20% |
Fleisch und Fleischwaren | 4,10% |
Fisch, Fischwaren und Meeresfrüchte | 3,40% |
Obst | 2,20% |
Mineralwasser, Limonaden und Säfte | 1,60% |
Nahrungsmittel, sonstige | 1,40% |
Zucker, Marmelade, Honig und andere Süßwaren | 1,30% |
Preissteigerungen im Freizeitbereich
Auch im Freizeitbereich sind einige Produkte deutlich teurer geworden, wie beispielsweise die schon erwähnten Pauschalreisen. Hier die komplette Liste aller Produkte des Warenkorbs aus dem Freizeitbereich.
Produkt | Preissteigerung |
---|---|
Pauschalreisen | 11,20% |
Foto- u. Filmausrüstung, opt. Geräte u. Zubehör | 9,30% |
Langlebige Gebrauchsgüter für Freizeit im Freien | 8,20% |
Gartenerzeugnisse, Pflanzen und Blumen | 7,90% |
Informationsverarbeitungsgeräte | 7,80% |
Spiele, Spielzeug und Hobbywaren | 6,70% |
Andere Druckerzeugnisse | 5,80% |
Zeitungen und Zeitschriften | 4,70% |
Langlebige Gebrauchsgüter für Freizeit in Räumen | 4,60% |
Reparatur an Audio-, Foto-, IT-Geräten und Zubehör | 4,50% |
Haustiere, einschließlich Ge- und Verbrauchsgüter | 3,60% |
Sport-, Freizeit- und Erholungsdienstleistungen | 3,10% |
Kulturdienstleistungen | 2,80% |
Schreibwaren und Zeichenmaterialien | 2,70% |
Bücher | 1,90% |
Ton-, Bild- und andere Datenträger | 1,50% |
Rep. an Gebrauchsgütern für Freizeit und Kultur | 0,00% |
Veterinär- u.a. Dienstleistungen für Haustiere | 0,00% |
Glücksspiele | -0,60% |
Güter für Sport, Camping und Erholung | -0,80% |
Rundfunk-, Fernsehgeräte und Ähnliches | -1,60% |
Energiepreise
Und dann gibt es da noch den ganz großen Bereich der Energiepreise: Hier seht ihr, wie sich die unterschiedlichen Bestandteile von Energiepreisen im vergangenen Jahr verteuert haben.
Produkt | Preissteigerung |
---|---|
Flüssiggas | 40,50% |
Heizöl, einschließlich Umlage | 40,00% |
Erdgas, einschließlich Umlage | 22,20% |
Andere feste Brennstoffe | 21,20% |
Fernwärme und Ähnliches | 15,30% |
Strom | 13,00% |
Kohle | 3,80% |
Wenn du also deine Wohnung mit Fernwärme heizt, kannst du dich deutlich glücklicher schätzen, als wenn diese mit Heizöl geheizt wird. Auf diese Kosten kannst du zwar nicht verzichten, aber du kannst sie zumindest reduzieren, indem du Energie sparst. Dazu findest du in unserem Video einige Tipps.
Verschiedene persönliche Inflationsraten
In einem unserer vergangenen Videos hat Thomas das Finanz-Flussdiagramm vorgestellt und die Community dazu aufgerufen, Diagramme mit den jeweiligen persönlichen Ausgaben zu schicken. Schauen wir uns einmal drei verschiedene Ausgabensituationen an und berechnen daraus die jeweilige persönliche Inflationsrate.
18-jähriger Elektriker
Ein 18-jähriger Elektriker hat uns seine Ausgaben geschickt. Wir haben versucht, diese den entsprechenden Kategorien des Inflationswarenkorbes zuzuordnen. Und das sieht in diesem Falle so aus:
Und dieser Elektriker hat eine persönliche Inflationsrate von ganzen 9,8%, zu der die unterschiedlichen Ausgaben wie folgt beitragen:
Produkt | Inflationsbeitrag |
---|---|
Wohnung, Wasser, Strom, Gas und andere Brennstoffe | 2,78% |
Kraft- und Schmierstoffe für Fahrzeuge | 6,14% |
Telekommunikationsdienstleistungen | -0,05% |
Freizeit, Unterhaltung und Kultur | 0,27% |
Friseurleistungen für Herren und Kinder | 0,19% |
Versicherungsdienstleistungen | 0,47% |
Bank- und Sparkassengebühren und Ähnliches | 0,02% |
Inflation: | 9,80% |
Die hohe Inflationsrate liegt vor allem an den besonders hohen Ausgaben für Treibstoff, also Benzin oder Diesel. Auch die Wohnungskosten inkl. Strom und Gas haben hier einen recht hohen Anteil.
Was das Bild jedoch komplett verfälscht: Nahrungsmittel und andere Ausgaben kommen hier gar nicht vor. Das heißt, der junge Mann hat in Wirklichkeit wahrscheinlich doch nicht so eine besorgniserregend hohe Inflation.
26-jähriger Wirtschaftsprüfungsassistent
Ein 26 Jahre alter Wirtschaftsprüfungsassistent hat uns ebenfalls seine Ausgaben geschickt. Aus den verschiedenen Ausgaben setzt sich die Inflationsrate von nur 4,1% wie folgt zusammen:
Produkt | Inflationsbeitrag |
---|---|
Wohnungsmiete, einschl. Mietwert v. Eigentümerwhg. | 0,83% |
Nahrungsmittel | 0,69% |
Freizeit, Unterhaltung und Kultur | 0,31% |
Restaurants, Cafes, Straßenverkauf und Ähnliches | 0,35% |
Gas, einschließlich Umlage | 0,86% |
Versicherungsdienstl. für private Verkehrsmittel | 0,12% |
Strom | 0,39% |
Zugang zu Onlinediensten und zum Internet | -0,02% |
Kraft- und Schmierstoffe für Fahrzeuge | 0,42% |
Friseurleistungen für Herren und Kinder | 0,08% |
Rundfunk- und Fernsehgebühren | 0,04% |
Kombinierte Telekommunikationsdienstleistungen | 0,00% |
Versicherungsdienstleistungen | 0,02% |
Straßenbenutzungsgebühren und Parkgebühren | 0,01% |
Inflation: | 4,1% |
Wir sehen also: Die persönliche Inflationsrate eines jeden Menschen kann sich noch einmal deutlich von dem allgemein geltenden Inflationsrate unterscheiden. Zumindest in gewissem Maße können wir beeinflussen, wie sehr wir die Mehrkosten tragen möchten. Doch wie gesagt: Dafür braucht es auch genügend Spielraum, um sich flexibel anpassen zu können.
Kommentare (1)
A
Axel
sagt am 22. April 2022
Interpretation der persönlichen Inflationsrate (fragwürdig?!) Die Schilderung einer Person mit einem persönlichen Inflationsrate von 9,8 % !??? Da man bei der persönliche Inflationsrate auch die absolut wichtigen Nahrungsmittel (Obst und Gemüse) in Betracht ziehen muss, ERHÖHT!!! Sich diese!!! Also doch, besorgniserregende 9,8 % Inflation plus diesem Sektor!🤷♂️🤦♂️
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