Münzen, Spielkarten, CS Skins: Was diese Collectibles wert sind

Welche Collectibles gibt es?

Collectibles sind Gegenstände, die weit mehr wert sein können als ihr bloßer Materialwert. Ob durch ihre Seltenheit, eine besondere Historie oder die Begehrtheit innerhalb einer Community – der Wert dieser Gegenstände ist oft mehr durch Emotion und Story bestimmt als durch die Herstellungskosten.

Drei Collectibles, die uns aus der Community vorgeschlagen wurden, schauen wir uns genauer an: Münzen, Spielkarten und CS Skins. Jedes Sammelobjekt bringt seine eigenen Besonderheiten mit sich und es gibt natürlich auch noch viele weitere Collectibles. Von der klassischen Briefmarkensammlung über Actionfiguren und Whiskeyflaschen bis hin zu Autos, Schmuck und Büchern.

Münzen

Ein absoluter der Klassiker unter den Sammelobjekten sind Münzen. Und einige von ihnen können tatsächlich sehr wertvoll sein. Aber es ist Vorsicht geboten. Ein Experte vom Auktionshaus Rhenumis betont: „Münze ist nicht gleich Münze.“ Es gebe dabei außerdem zwei wesentliche Unterschiede: den Sachwert und den Sammlerwert.

Bei Münzen aus Gold oder Silber kann der Materialwert euch ein paar Euro einbringen. Der Wert einer D-Mark-Silbermünze kann den Nennwert übersteigen, weil der Rohstoff an sich teurer ist als der Betrag, den ihr durch Umtausch bekommen würdet. Aber hier gilt: Der tatsächliche Gewinn ist meist überschaubar, da eine Münze nicht so groß ist und es nur um ein paar Gramm Silber geht.

Der Sammlerwert hingegen kann sehr viel höher ausfallen – vor allem, wenn es sich um seltene Stücke oder Münzen mit einer interessanten Historie handelt. Björn, ein erfahrener Münzsammler aus unserer Community mit einer Sammlung von 40.000 Stücken, erklärt, dass man eine wertvolle Münze aber nicht so einfach erkennt. Bei Münzen spielen die Auflage, das Herkunftsland oder auch die Hintergrundgeschichte eine große Rolle. Viele Münzen, die auf eBay mit Fehlprägungen zu unglaublichen Preisen angepriesen werden, sind eigentlich kaum etwas wert und wurden teilweise nur durch manuelle Manipulationen „aufgewertet“. Gerade Fehlprägungen klingen für Laien oft nach einer Goldgrube, sind aber in der Realität nicht der Schlüssel zu großem Profit.

Ein besonders interessantes Beispiel für eine wertvolle Münze ist die Grace-Kelly 2-Euro-Sondermünze aus Monaco, so Björn. Dieses Sammlerstück sei bekannt und hat einen echten Marktwert. Jedoch gibt es diese besonders wertvollen Münzen nicht einfach im Umlauf. Sie müssen gezielt gekauft werden.

Wenn du in Münzen investieren möchtest, solltest du dich intensiv mit dem Thema auseinandersetzen oder dich an Experten wenden. Online gibt es heutzutage tolle Möglichkeiten, Münzsammlungen kostenlos prüfen zu lassen – nutze diese Angebote, um herauszufinden, ob in deinem Fund vielleicht ein echtes Highlight steckt. Für die meisten Sammler steht allerdings der Spaß am Sammeln im Vordergrund – das Streben nach einem kleinen Nebeneinkommen ist oft zweitrangig.

Spielkarten

Kommen wir zu Spiel- und Sammelkarten – diese haben vor allem in den letzten Jahren enorm an Popularität gewonnen. Karten wie Yu-Gi-Oh und Pokémon gibt es schon lange, während der Corona-Pandemie erfuhren vor allem Letztere aber einen regelrechten Hype.

Pokémonkarten sind längst mehr als nur Sammelkarten. Sie basieren auf einer weltweit bekannten Franchise und bieten neben einem Sammelwert auch den Spielaspekt. Alex, ein begeisterter Sammler aus unserer Community, berichtet aus eigener Erfahrung: Er begann schon im Kindergarten mit Pokémonkarten zu spielen und erlebte den Boom erneut während der Pandemie. In der anfänglichen Euphorie kaufte er einige Karten zu hohen Preisen – mitunter überteuert – und musste Verluste in Kauf nehmen, als der Hype nachließ. Doch Alex lernte dazu und geht inzwischen strategisch vor: Er investiert kontinuierlich, beobachtet den Markt und verkauft nur selektiv, sobald die Nachfrage ansteigt.

 Der Markt für Yu-Gi-Oh Karten verhält sich wiederum ganz anders. Diese Karten aus dem gleichnamigen Anime haben einen noch stärkeren Spielbezug. Hier bestimmt der Hersteller Konami, welche Karten in Turnieren eingesetzt werden dürfen. Torsten, ein Yu-Gi-Oh-Enthusiast unserer Community, erinnert sich: „… durch diese Einschränkung war es halt dann oft so, dass man sozusagen 300€ für sein Deck ausgibt. Da hat man ein Vierteljahr Spaß. Im nächsten Quartal wird dann das Deck verboten … und dann ist das ganze Deck vielleicht noch 10 oder 20€ wert.“ Dadurch entsteht eine gewisse Willkür in der Preisentwicklung, die es schwer macht, langfristig auf Yu-Gi-Oh-Karten zu spekulieren.

Wenn du in Sammelkarten investierst, sei dir der Risiken bewusst! Neben der starken Preisschwankung gibt es auch das Lagerungsrisiko. Karten, die nicht ordnungsgemäß geschützt sind, können durch Feuchtigkeit oder Brand vollständig zerstört werden. Die Versicherung solcher empfindlichen Sammlerstücke ist in der Praxis schwierig und meist teuer. Sowohl das Lagerungsrisiko als auch die starken Wertschwankungen der Karten, solltest du im Hinterkopf behalten, bevor du größere Investitionen tätigst.

CS Skins

Ein bisschen moderner und digitaler funktionieren CS Skins. Das sind die speziellen Muster und Designs, die du in „Counter-Strike: Global Offensive“ (CS:GO) oder „CS2“ findest – strategische Online-Shooter-Spiele, in denen man in einer Anti-Terror-Organisation eingesetzt wird. Falls du bisher nicht so viel mit Gaming am Hut hattest, hört sich das vielleicht nach „Quatsch“ an. Doch in der Computerspiel-Industrie steckt eine ganze Menge Geld – und inzwischen auch in der Economy für CS Skins.

Die Skins sind rein digitale Gegenstände, die keinerlei direkten Spielvorteil bieten – sie verändern lediglich das Aussehen von Waffen oder Handschuhen. Der Clou dabei: In der CS-Community werden diese Skins mitunter für astronomische Summen gehandelt. Wie das möglich ist? Nun, bei CS:GO gibt es einen komplett freien Markt, der vor allem von Angebot und Nachfrage getrieben wird. Valve, der Entwickler hinter dem Spiel, mischt sich in die Preisbildung nur minimal ein. Das bedeutet, dass die Preise weitgehend unreguliert sind und du – wenn der richtige Käufer auftaucht – deine Skins auch wieder gewinnbringend verkaufen kannst.

Arwin aus unserem Team ist langjähriger CS-Spieler und Skin-Enthusiast. Er erklärt: „Ich würde das natürlich nie investieren nennen, weil man weiß kaum, wie sich die meisten Skins entwickelt werden, aber ich würde sagen, ungefähr habe ich mit der Zeit meinen Einsatz verdoppelt.” Er habe dazu aber nichts Besonderes gemacht, sondern die Skins einfach gekauft, damit er sie im Spiel nutzen könne. So würden es die meisten Leute machen: Die meisten spielen laut Arwin einfach damit und holen sich die Skins nicht explizit als Anlage. “ 

Der Markt für CS Skins ist sehr spekulativ und volatil. Wenn du dich hier engagierst, musst du damit rechnen, dass du deine digitale Investition schnell zu Verlusten führen kann. Gewinne sind möglich, aber nie garantiert.  Ein weiterer Aspekt, der bei CS Skins oft diskutiert wird, ist der Glücksspiel-Charakter des Systems, über das die Skins im Spiel gekauft werden. Um an bestimmte Skins zu gelangen, müssen Spieler sogenannte Schlüssel kaufen und damit virtuelle Kisten öffnen. Diese Mechanik ähnelt stark Lotterien, bei denen man mit einem festen Einsatz auf einen unsicheren Gewinn hofft. Weil Counterstrike auch von Minderjährigen gespielt wird, sehen viele dieses Kaufsystem besonders kritisch 

Die Faszination an CS Skins liegt für viele jedoch nicht allein im spekulativen Gewinn. Vielmehr geht es um den reinen Spielspaß und um den Status, den man in der Community erreicht, wenn man seltene oder außergewöhnliche Skins besitzt. Auch wenn du in diesem Segment vielleicht nicht als „Investor“ agierst, sondern als passionierter Gamer, so zeigt sich: Die Welt der digitalen Collectibles kann ebenso abwechslungsreich und spannend sein wie die der physischen Objekte.

Doch genau wie bei Münzen und Spielkarten gilt auch hier: Investieren in CS Skins ist mit Risiken behaftet. Solltest du dich hier engagieren, mach dich damit vertraut, wie der Markt funktioniert, informiere dich regelmäßig über Trends und sei dir bewusst, dass der Wert eines Skins allein vom aktuellen Hype und der Nachfrage abhängt. Ein High kann sehr schnell in ein Tief umschlagen – sei also nicht zu gierig und behalte stets den Überblick.

Fast immer steht der Sammelspaß im Vordergrund

Egal, ob Münzen, Spielkarten oder CS Skins gesammelt werden – fast immer steht der Sammelspaß im Vordergrund. Der potenzielle Gewinn ist ein netter Nebeneffekt, aber keinesfalls der Hauptgrund, warum viele in diese Welt eintauchen. Bei Münzen brauchst du ein gutes Gespür, um zwischen echtem Sammlerwert und reinem Materialwert zu unterscheiden. Bei Sammelkarten solltest du dich darauf einstellen, dass Hypes und Trends deine Investition stark beeinflussen, und bei CS Skins muss die besondere Dynamik des digitalen Marktes bedacht werden – inklusive eines gewissen Glücksspielaspekts.