
Ordnung im Budget: 4 Schritte für Übersicht und optimale Planung
Warum Budgetplanung so wichtig ist
Eine gezielte Budgetplanung bringt dir Klarheit. Wenn du alle Einnahmen und Ausgaben auf einen Blick hast, musst du dich nicht auf dein Gefühl verlassen, sondern weißt ganz genau, ob du diesen Monat noch einmal ausgehen kannst oder lieber zu Hause kochen solltest. Den Überblick über dein Budget zu behalten ist auch wichtig, damit du deine Spar- und Investmentstrategie planen kannst. Wenn du weißt, wie viel Geld du monatlich ausgibst, kannst du deine Sparquote entsprechend festlegen und gezielt fürs Alter vorsorgen.
Deine Lebenssituation wird sich außerdem immer wieder verändern: Wenn du eine Ausbildung oder einen neuen Job beginnst, in eine andere Stadt ziehst oder eine Familie gründest, musst du deine finanziellen Gewohnheiten womöglich anpassen. Für Selbstständige ist eine übersichtliche Budgetplanung besonders wichtig, weil ihre Einnahmen monatlich schwanken können.
Schritt 1: So verschaffst du dir einen Überblick
Bevor du Anpassungen an deinem Budget vornimmst, ist es wichtig, dir einen vollständigen Überblick über deine finanzielle Situation zu verschaffen.
Empfehlenswert ist es, deine Ausgaben mindestens 3 Monate lang zu tracken. Wenn sich in deinem Leben gerade nicht viel verändert und deine Ausgaben sehr konstant sind, reicht dieser Zeitraum aus. Es kann aber auch Sinn ergeben, deine Finanzen länger zu verfolgen, wenn du in den ersten Monaten ein paar größere Anschaffungen tätigst, die dein durchschnittliches Konsumverhalten verzerren. Das ist zum Beispiel nach einem Umzug häufig der Fall.
Digitale Tools oder klassisches Haushaltsbuch?
Um deine Einnahmen und Ausgaben zu erfassen, kannst du eine App nutzen oder ein klassisches Haushaltsbuch führen. Bei einem händisch geführten Budgetplan oder einer Excel-Tabelle ist es wichtig, dass du regelmäßig deine Daten einträgst, um nicht durcheinanderzukommen. Viele Menschen bevorzugen digitale Hilfsmittel, weil Banktransaktionen mittlerweile häufig automatisch erfasst werden. Die meisten Apps liefern auch direkt grafische Auswertungen der Ausgaben mit. Das kann dir helfen, Einsparungspotenziale schneller zu erkennen. Als digitales Hilfsmittel empfehlen wir den Finanzfluss Copilot, mit integrierter Budgetbestandsaufnahme. Bist du eher Fan von Old School, dann wird dir unser Haushaltsbuch helfen.
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Schritt 2: Analyse deiner Einnahmen und Ausgaben
Wenn du dir einen Überblick verschafft hast, folgt der nächste Schritt: die Analyse. Hier geht es darum, deine Einnahmen und Ausgaben zu hinterfragen, Muster zu erkennen und Sparpotenzial zu identifizieren. Indem du unnötige variable Kosten streichst oder reduzierst, kannst du deine Sparquote erhöhen.
Fixkosten und variable Kosten auswerten
Trenne deine Ausgaben in 2 Kategorien: Fixkosten und variable Kosten. Fixkosten wie Miete, Versicherungen, Abonnements und Kreditzahlungen bleiben monatlich konstant, während variable Ausgaben für Freizeitaktivitäten und spontane Anschaffungen schwanken. Diese Unterscheidung hilft dir, unumgängliche Verpflichtungen von deinem Optimierungsspielraum zu trennen. So fallen dir auch schneller unnötige oder vergessene Ausgabenposten auf. Vielleicht entdeckst du, dass du monatlich Geld für Abonnements ausgibst, die du gar nicht nutzt. Jeder eingesparte Euro kann an anderer Stelle sinnvoll investiert oder gespart werden.
Am besten kontrollierst du deine variablen Ausgaben mit sogenannten Budgettöpfen. Damit kannst du vorab einen Höchstbetrag für Freizeitausgaben, Mobilität oder Essens-Lieferdienste festlegen, den du monatlich nicht überschreiten möchtest. Im Nachhinein kannst du sehen, wie gut du dieses Limit für die jeweilige Kategorie eingehalten hast. Gleichzeitig erkennst du aber auch, in welchen Budgettopf noch mehr Geld fließen könnte, wenn du Kapazitäten in deinem Budget feststellst.
Definiere deine finanziellen Ziele
Sinnvoll ist es auch, wenn du während der Analyse deine finanziellen Ziele definierst. Möchtest du bald eine größere Investition tätigen und deshalb eine Weile weniger für Genuss und Freizeit ausgeben? Oder planst du längerfristig und willst in 40 Jahren deine Rentenlücke geschlossen haben? Dann sind grundlegendere Maßnahmen erforderlich, um deinen Lebensstil und deine Sparquote langfristig in Einklang zu bringen. Wie du deine monatlichen Ausgaben priorisierst, ist immer vom Ziel abhängig.
Schritt 3: Wie du dein Budget optimierst
Mit den Erkenntnissen aus der Analyse kannst du im nächsten Schritt konkrete Maßnahmen zur Optimierung ergreifen. Dabei kannst du in 4 Schritten dein Budget an deine Prioritäten anpassen.
- Konsumschulden tilgenIm ersten Schritt solltest du all deine Konsumschulden tilgen, falls du welche hast. Dazu gehören offene Rechnungen bei Klarna genauso wie der Hunderter, den du von deiner Schwester geliehen hast.
- Notgroschen aufbauenBevor du dein Geld anlegst, solltest du Rücklagen bilden. Ein Notgroschen dient für unvorhergesehene Ausgaben und kann für mittelfristig geplante Investitionen zusätzlich aufgestockt werden. Wir empfehlen dir 3 bis 6 Nettogehälter auf der hohen Kante – je nachdem, welche Kosten auf dich zukommen könnten.
- Sparquote festlegenIm Anschluss kannst du anhand deiner vorher definierten Ziele deine Sparquote festlegen und monatlich Geld anlegen. Im besten Fall sparst du monatlich 20-30% deines Einkommens. Aber auch mit geringeren Beträgen kannst du ein Polster fürs Alter aufbauen. Nutze unseren Sparrechner, um zu kalkulieren, wie viel bei deiner Sparquote am Ende herauskommt.
- Sparen automatisierenDamit du deinen Plan auch wirklich einhältst, ist es sinnvoll, einen automatisierten Dauerauftrag einzurichten. So landet das Geld direkt in deinem Depot. Alternativ kannst du auch ein Unterkonto anlegen, auf dem du deine Sparquote vorerst parkst. Hast du dich verkalkuliert, kannst du immer noch darauf zugreifen und im Anschluss den Restbetrag investieren oder zu deinem Notgroschen hinzufügen.
Wenn du einen genaueren Plan brauchst, um deine Finanzen zu optimieren, lade dir unser Income-Flowchart herunter. Dort beleuchten wir noch einmal genauer, wie du deinen Cashflow am besten priorisieren kannst.
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Schritt 4: Überwache dein Budget weiter
Ein erfolgreicher Haushaltsplan lebt von regelmäßiger Kontrolle und Anpassung. Gerade am Anfang solltest du etwas genauer über deine Budgetplanung schauen: Schränkt eine zu hohe Sparquote dich womöglich ein? Bleibt am Monatsende doch noch einiges übrig? Vielleicht merkst du die Auswirkungen deiner Anpassungen direkt im ersten Monat und stellst fest, dass sie dich doch zu sehr einschränken. Oder du erkennst, dass sogar noch mehr Sparpotenzial drin ist.
Hat sich deine neue Budgetplanung eingependelt, reicht es, wenn du quartalsweise oder halbjährlich über deine Ausgaben gehst und deine geplanten Ausgaben mit den tatsächlichen Zahlen abgleichst. So erkennst du frühzeitig, ob weitere Anpassungen notwendig sind und vermeidest Fehlplanungen.
Checkliste für deine Budgetplanung
Ordnung im Budget zu schaffen, kann am Anfang erst mal etwas unbequem sein. Sich mit den eigenen Finanzen auseinanderzusetzen und Einschränkungen umzusetzen, macht nicht unbedingt Spaß. Langfristig wird es sich aber lohnen, weil du weniger Ungewissheit hast und eventuell mehr in deine Zukunft investieren kannst. Folgende Checkliste zeigt dir noch einmal alle Schritte auf einen Blick:
Überblick über deine finanzielle Situation verschaffen
- Digitale Tools oder klassisches Haushaltsbuch anschaffen
- Fixkosten und variable Kosten erfassenAnalyse deiner Einnahmen und Ausgaben
- Fixkosten und variable Kosten auswerten
- Definiere deine finanziellen ZieleDein Budget optimieren
- Konsumschulden tilgen
- Notgroschen aufbauen
- Sparquote festlegen
- Sparen automatisierenÜberwachung deiner Budgetplanung
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