Investieren wie die Stars: Promi-Fonds im Check Vol. 2
Eine bekannte Persönlichkeit zu sein, hat einige Vorteile. Zum Beispiel, dass sich die eigenen Produkte besser vermarkten lassen, wenn das eigene Gesicht darauf abgebildet ist. Das könnte ein Grund sein, warum sich TV-Juroren, Ex-Journalisten oder auch Musiker immer wieder dazu entscheiden, einen eigenen Fonds aufzusetzen. Der Nachteil am Bekanntsein ist, dass die Medienwelt bei so einem Projekt ganz besonders kritisch hinschaut.
Wir haben die Fonds von Carsten Maschmeyer, Frank Thelen und Kai Diekmann schon vor einem Jahr unter die Lupe genommen. Und jetzt, nach Monaten voller Unsicherheit, Inflationsängsten und Energiesorgen erneut einen Blick gewagt: Wie kommen die Fonds durch die aktuelle Krise, wer hat seine Versprechungen sogar übertroffen und wer viel zu dick aufgetragen?
10x DNA: „Die Performance ist beschissen“
Wie geht man am besten damit um, wenn der eigene Fonds in nicht mal einem Jahr um knapp 42% abstürzt? Man könnte es wie Frank Thelen machen und das Übel zunächst mal benennen: „Die Performance ist beschissen“, gab der TV-Juror Ende Juni auf einem Fondskonkress in Mannheim zu, wie das Branchenmagazin Fonds Professionell berichtete. Man durchlaufe nun mal eine „schwere Zeit“, der Ansatz benötige aber ohnehin Zeit, erklärte der Startup-Investor nach Informationen des Magazins.
Das mag sein. Dennoch dürfte manch ein Anleger des „10x DNA Disruptive Technologies“, der seit vergangenem September handelbar ist, aktuell ziemlich entmutigt in sein Portfolio blicken. Denn der Investmentfonds, eine Mischung aus Venture-Capital und Publikumsfonds, ist noch mal deutlich schlechter gelaufen als der Gesamtmarkt. Binnen elf Monaten hat er einen Wertverlust von knapp 42% hingelegt.
Das ist umso enttäuschender, wo Thelen noch kurz vor Auflegung eine Wertentwicklung von 300% für die kommenden vier bis acht Jahre prognostiziert hat. Aktuell müsste sich der Kurs beinah verdoppeln, um erst einmal seinen Stand von vor einem Jahr wieder zu erreichen. Doch wie konnte das passieren, wo doch nach Thelens Informationen ein versiertes Team an Physikern, Biologen, Krypto-Experten und Kapitalmarktanalysten nach den wachstumsstärksten Tech-Firmen der Welt sucht? Dafür gibt es mehrere Erklärungen.
Diversifizierung mangelhaft
Die erste ist: Der 10x DNA-Fonds ist eine ziemlich spekulative Wette. Gerade einmal 28 Positionen umfasst der Fonds aktuell, darunter Hersteller von Halbleiter-Material, Telemedizinanbieter, Software-Firmen oder E-Commerce-Plattformen, außerdem eine ganze Reihe Unternehmen aus dem Biotech-Bereich. Auch bekannte Werte wie der Autobauer Tesla (8%), der Software-Anbieter Palantir (7%) und das chinesische Internetunternehmen Tencent (5%) umfasst der Fonds aktuell. Teilweise investiert 10xDNA auch in Unternehmen, die den IPO noch vor sich haben, also noch nicht an der Börse gelistet sind. Auch Bitcoin (1%) und Ethereum (3%) werden über Zertifikate abgebildet.
Die Mischung mag durchdacht sein, dennoch fließt das Geld der Investoren in weniger als 30 Positionen, wird also alles andere als breit gestreut. Stürzt der Kurs eines Unternehmens ab, kann das schon mal den gesamten Fonds merklich herunterziehen. Und Kursrückgänge wurden in der Welt der Tech-Aktien im vergangenen Jahr reichlich verzeichnet.
Mit dem Launch am 1. September hätte sich Thelen keinen schlechteren Zeitpunkt aussuchen können, um einen Tech-Fonds an den Start zu bringen: Der Nasdaq als führender Tech-Index hatte sich zwischen Frühjahr 2020 und Herbst 2021 mehr als verdoppelt und seinen – wie wir inzwischen wissen – bisherigen Höhepunkt erreicht. Kurz darauf ging es steil bergab, zwischen November 2021 und Juni 2022 beispielsweise um 32%.
Andere Fonds mit Fokus auf disruptive Technologien haben teilweise noch deutlichere Abstürze hingelegt.
So büßte beispielsweise der ARK Innovation ETF von Star-Investorin Cathie Woods in den vergangenen zwölf Monaten sagenhafte 70% an Wert ein. In dem Fonds stecken Tech-Aktien wie der Software-Konzern Zoom, der Autobauer Tesla und das Media-Unternehmen Roku. Im Vergleich zu Thelens Investoren konnten sich die Anleger des ARKK aber zumindest in den Jahren davor über fulminante Gewinne freuen.
Die eher bescheidenen vergangenen zwölf Monate müssen für den 10xDNA Fonds also noch keine Bankrotterklärung sein. Rein theoretisch ist es möglich, dass der Fonds seine Verluste wieder hereinholt, vielleicht sogar einen fulminanten Aufschwung hinlegt. Niemand kann wissen, ob Thelens Wachstumsunternehmen nicht doch noch auf die 300% Wertsteigerung kommen werden, von denen der TV-Juror vergangenes Jahr gesprochen hat. Schließlich macht auch der Gesamtmarkt eine schlechte Phase durch. Das eigentliche Problem an Thelens Wachstumsfonds ist die mangelnde Diversifizierung. Denn so wenig Auswahl erhöht die Wahrscheinlichkeit für Anleger, Geld zu verlieren.
„Prämierte Anlagestrategie“ aus dem Hause Maschmeyer: der Paladin One Fonds
Wie man hohe Erwartungen weckt, wissen auch die Familienmitglieder um Thelens ehemaligen Juroren-Kollegen Carsten Maschmeyer. Schon seit 2013 betreut Sohn Marcel den Paladin One Fonds, der etwa zwei Dutzend Aktien und dabei vor allem Value Aktien enthält. Das sind Aktien, denen ein „fundamentaler“ Wert zugeschrieben wird und die man für unterbewertet hält.
So besteht das Portfolio beispielsweise aus Unternehmen wie dem Windparkbetreiber Blue Elephant, dem Pharma-Unternehmen Medios oder dem Technologie-Unternehmen Brockhaus Techno. Knapp 70% der Firmen haben ihren Sitz in Deutschland. Auf der Website wird immer wieder mit Schlagworten wie Sicherheit, Wissen und Akribie geworben, an einer Stelle heißt es: „Wir stechen ausschließlich mit Unternehmen in See, deren Schiff, deren Mannschaft und deren Kurs wir genau kennen“.
113% Rendite seit 2013
All den Pathos kann man kitschig finden, doch zumindest bislang hat der Paladin One Fonds noch keinen Schiffbruch erlitten: Seit dem Jahr 2016 konnte er 65% Wertsteigerung verzeichnen, was rund 9% Rendite pro Jahr entspricht.
Genauso wenig wie Frank Thelen möchte sich auch Familie Maschmeyer an einem Vergleichsindex messen. Eine „Benchmark-orientierte Denkweise“ würde bewusst vermieden, heißt es im Factsheet. Im letzten Investorenbrief von Juli 2022 zieht das Paladin-Team dann aber doch den Vergleich: Der Paladin One habe seit Jahresbeginn um 17,04% verloren und damit immerhin weniger als der DAX (-19,52%), der MDAX (-26,48%) und der SDAX (-27,62%) im selben Zeitraum.
12,5% Performance Gebühr
Globale Indizes konnte der Paladin One Fonds bislang aber noch nicht abhängen. Seit 2013 kommt beispielsweise ein ETF auf den MSCI World auf eine Gesamtrendite von mehr als 200% – und damit fast doppelt so viel wie Maschmeyers Fonds. Wobei man fairerweise sagen muss, dass der Paladin One auch eine bessere Leistung hätte hinlegen können – wären da nicht die jährlichen Verwaltungskosten von 1,8% TER. Zum Vergleich: Für einen einfachen globalen ETF zahlen Anlegerinnen und Anleger in aller Regel nicht mehr als 0,2% Gebühren.
Hinzu kommt noch die Performancegebühr: In jedem Jahr, in dem der Fonds seinen bisherigen Höchststand übertrifft, also die sogenannte High Water Mark, müssen Investoren 12,5% ihrer Gewinne wieder abgeben. Abgesehen davon wird auch das Geld im Paladin One Fonds ziemlich riskant angelegt. Allein, weil es stets nur in um die 25 Positionen fließt. Anlegerinnen und Anleger müssen sich also genau überlegen, ob ihnen die Versprechungen von der „prämierten Anlagestrategie“ und dem „handverlesenen Best of-Sicherheitskonzept“ das Geld wert sind.
„Einfach clever sparen“ mit Kai Diekmann?
Als besonders futuristisch präsentiert sich auch der Fonds von Ex-Bild-Chefredakteur Kai Diekmann und Ex-Banker Leonhard („Lenny“) Fischer. Seit 2017 können Anleger in den „Zukunftsfonds“ der beiden investieren – doch die allermeisten verzichten darauf. Als wir das letzte Mal im September 2021 einen Blick auf den Fonds geworfen haben, steckten um die 27 Mio. Euro in dem Mischfonds - inzwischen sind es (immerhin) 28,3 Mio. Euro. Doch verglichen mit anderen Fonds und ETFs ist das Volumen immer noch mager: In einem gewöhnlichen DAX-ETF beispielsweise stecken um die 490 Mio. Euro.
Woher rührt die Scheu der Investoren? Vielleicht daher, dass der Zukunftsfonds eigentlich viel eher eine Wette gegen die Zukunft ist - zumindest gegen die Zukunft des Aktienmarkts. Mit seinem Portfolio aus 40% Barmitteln, 27% Anleihen und gerade mal 16,2% Aktien investiert der Fonds mit mehreren Sicherheitsgurten in den Kapitalmarkt. Selbst für einen Mischfonds ist das außergewöhnlich wenig Risiko, bringen es die meisten Multi-Asset-Fonds doch zumindest auf einen Aktienanteil von 40%.
Robust durch die Krise
Die aktuelle Krise am Aktienmarkt hat der Fonds dementsprechend auch vergleichsweise gut weggesteckt. Während der MSCI World Index zwischen Dezember 2021 und Juni 2022 um beinah 14% an Wert eingebüßt hat, waren es beim Zukunftsfonds von Diekmann und Fischer gerade mal -2,45%. Doch macht das den Fonds leider längst noch nicht zu einem guten Deal für Anleger. Langfristig sieht die Bilanz nämlich ziemlich ernüchternd aus.
Seit 2018 hat ein ETF auf den MSCI World um rund 66% an Wert gewonnen, der Zukunftsfonds kommt auf etwas mehr als 12,5% Rendite insgesamt, was durchschnittlich knapp 3% im Jahr entspricht. Der Grund liegt auf der Hand: Der Mischfonds mit seinem geringen Aktienanteil bekommt schlechte Marktphasen entsprechend weniger zu spüren als ein purer Aktienfonds. Doch nimmt er eben auch die Aufschwünge nur zu einem Teil mit, was schon allein ein Blick auf die vergangenen vier Wochen zeigt: Während der MSCI World seine Verluste von Anfang des Jahres bis Mitte August wieder ausgleichen konnte und um beinah 10% gestiegen ist, hat sich der Kurs des Zukunftsfonds kaum verändert.
Wenig Rendite, dafür günstig
Zumindest bleibt der Fonds mit seiner Performance nicht hinter den Erwartungen seiner Erschaffer zurück: Diekmann und Fischer sagten dem Handelsblatt im April 2022, ihre Zielrendite liege bei zwei bis vier Prozent pro Jahr. “Das ist die Komfortzone eines Sparers”, so die Erklärung von Lenny Fischer. Dazu passt der Slogan “einfach clever sparen”, der bei vielen Investoren eher Erinnerungen ans Tagesgeldkonto wecken dürfte. Zumindest: Mit 0,96% Gesamtkostenquote (TER) ist der Zukunftsfonds etwas günstiger als die meisten aktiv gemanagten Fonds.
Ein bekanntes Gesicht macht noch keinen guten Fonds
Was lässt sich also zusammenfassend sagen? Die Performance Daten mögen sich geändert haben, die Kurse gestiegen oder gefallen sein im Vergleich zum letzten Jahr. Doch an einer Sache hat sich nichts geändert: Ein bekanntes Gesicht macht noch keinen guten Fonds. Selbstverständlich kann es auch einem Portfolio-Manager mit Celebrity-Hintergrund theoretisch gelingen, einen globalen Welt-Index zu schlagen.
Doch stehen die Chancen nicht besser. Bedauerlicherweise stehen sie in vielen Fällen sogar schlechter, weil sich die prominenten Fondsmanager allem Anschein nach zur Exklusivität verpflichtet fühlen. Wenn sie schon ein Finanzprodukt herausbringen, dann eines, das die Welt so noch nicht gesehen hat. Als Anlegerin oder Anleger gilt es dabei nur, die wirklich wichtigen Merkmale im Blick zu behalten. Und die lauten Diversifizierung und Kosten. Erfüllt werden diese Merkmale unter anderem von viele ETFs. Die besten Sparplan-Angebote dafür kannst du in unserem ETF-Sparplan-Vergleich finden.
Kommentare (7)
N
Niklas König
sagt am 06. September 2022
Halte nichts von Promi-Fonds, aber halte es für etwas gewagt, einfach mal einen ETF auf den MSCI World mit nem aktiv gemanagten Mischfonds zu vergleichen. Die Ziele beider Fonds könnten doch kaum weiter auseinanderliegen. Zudem sollte man Kriterien, wie die Sharp-Ratio miteinbeziehen. Das wirkt auf mich insgesamt wieder ein bisschen nach aktiv vs. passiv gebashe und macht die Idee von Finanzfluss meiner Meinung nach kaputt. Dann habe ich zudem auch noch weitere Kommentare gelesen, die weitere Fehler gefunden haben, wo man ja wirklich von Anfängerfehlern reden muss, etwa wenn der Wechselkurs nicht miteinbezogen wird.
V
Volkert
sagt am 03. September 2022
Ich finde den Artikel auch sehr gut. Die Kommentare von Jan Tau mit seinen nachvollziehbaren Rechnungen sind so hervorragend, dass Ihr Euch überlegen solltet, ihn in Euer Analystenteam aufzunehemen!
J
Jan Tau
sagt am 02. September 2022
Vielen Dank für den Beitrag. Es ist wirklich interessant die Performance von aktiven Promi-Fonds zu analysieren. Bei den Vergleichen sind euch jedoch meinen Berechnungen nach Fehler unterlaufen, die die Promi-Fonds besser dastehen lassen, als sie tatsächlich sind. Erstens schreibt ihr, dass der Thelen-Fonds 10xDNA besser gelaufen sei, als der NASDAQ 100. Hier wurden die Wechselkursgewinne durch den starken Dollar nur beim Thelen-Fonds berücksichtigt und nicht beim NASDAQ 100. Der Thelen-Fonds ist in Euro aufgesetzt und investiert vornehmlich (komplett?!) in US-amerikanischen Unternehmen und hat daher vom starken Dollar profitiert. Ihr müsstet daher einen in Euro gehandelten NASDAQ 100-ETF als Benchmark nehmen und nicht den in Dollar angezeigten NASDAQ 100-Index. Der an der deutschen XETRA-Börse gehandelte iShares NASDAQ 100 UCITS ETF USD (Acc) hat von Anfang November 2021 bis Ende Juni 2022 18% an Wert verloren (gestützt durch den starken Dollar). Der in den USA in Dollar gehandelte NASDAQ 100-ETF Invesco QQQ Trust hat im selben Zeitraum 26% verloren. Und der 10XDNA-Fonds hat im Untersuchungszeitraum 50% verloren (von EUR 27,41 Anfang Nov. auf EUR 13,61 Ende Juni). Zweitens wurde bei der Angabe zum durchschnittlichen Gewinn beim Paladin One Fonds der Zinseszinseffekt nicht berücksichtigt. Ein Fonds der über neun Jahre jährlich 12,5% Gewinn macht, liegt nach neun Jahren nicht mit 113% im Plus (9 Jahre * 12,5% = 113), sondern durch den Zinseszinseffekt mit 188% ((1.125^9-1)*100). Hier wäre die CAGR (Compound Annual Growth Rate, für eine Definition siehe: https://www.investopedia.com/terms/c/cagr.asp) die angemessene Berechnungsformel, da sie nämlich auch den Zinseszinseffekt berücksichtigt. Bei einem Fonds mit 113% Gewinn über neun Jahre lautet die Formel: ((213/100)^(1/9)-1)*100=8.76). Hierduch ergibt sich, dass durchschnittlich 8,76% Gewinn pro Jahr erzielt wurde, was deutlich unter den von euch angegebenen 12,5% liegt. Auch das von Paladin One selbstgesteckte Ziel von 10% wurde somit verfehlt.
A
Anonym
sagt am 03. September 2022
Eine hervorragender Kommentar mit genau nachvollziehbaren Rechnungen. Ich bin mal gespannt, wie die Reaktion ausfällt: a) ob der Artikel überarbeitet wird? b) Du eine Aufforderung bekommst, Deinen Lebenslauf einzureichen, um bei Finanzfluss zu arbeiten?
Markus Schmidt-Ott
Autor
sagt am 05. September 2022
Hi Jan! Das ist ein guter Einwand – die Grafiken werden wir entsprechend korrigieren. Allerdings ändert eine Berechnung in Euro nichts an der qualitativen Aussage: Auch verglichen mit dem über Xetra gehandelten iShares Nasdaq100 ETF performt der 10xDNA zunächst besser und anschließend schlechter. Es gibt nur eine kleine Verschiebung des Nasdaq nach oben. An der Aussage ändert sich also nichts. Die Renditeberechnung habe ich angepasst.
J
Jan Tau
sagt am 05. September 2022
Hallo Markus, vielen Dank für die Antwort auf meinen Kommentar. Ich möchte noch einmal nachhaken, was den 10xDNA-NASDAQ-100-Vergleich anbetrifft. Deine Aussage kann ich nämlich nicht reproduzieren und es geht auch nicht aus eurem eigenen Chart im Artikel hervor. Es gibt lediglich diesen kurzen Zeitraum von Oktober bis November 2021, in dem der 10xDNA besser abschneidet als der NASDAQ 100. Nach den Allzeithochs im November 2021 - und hierauf bezieht ihr euch ja im Artikel - stand der 10xDNA jedoch immer deutlich schlechter als der NASDAQ-100. (Um meinen Punkt nachvollziehen zu können, habe ich die Daten einmal analysiert/visualisiert und auf imgur hochgeladen https://imgur.com/3bKmyTF) Und ich bin nach wie vor der Meinung, dass der Benchmark für den in Euro gehandelten DNAx10 ein in der Eurozone gehandelter NASDAQ-100-ETF sein sollte. 8% Wechselkursgewinn in acht Monaten (November 2021-Juni 2022) ist ja erheblich und sollte bei einem Vergleich bei beiden Produkten (und nicht nur bei einem) berücksichtigt werden.
K
Karsten
sagt am 02. September 2022
Wie immer ein guter Artikel, danke! An der Zahl z.B. 25 würde ich es allerdings nicht ganz so strikt fest machen: 25 Einzeltitel erlauben ja theoretisch durchaus eine recht brauchbare Diversifizierung. Das Problem wird halt massiv verstärkt dadurch, dass sie hier in der Regel aus demselben Segment kommen, z.B. kleine bis mittelgroße Wachstumstitel mit SaaS Geschäftsmodellen und geringem oder negativem Cashflow. Streuung quer über Branchen, Regionen, Zeiträume usw. könnte man auch mit 25 Titeln besser darstellen. Wenn man dann als Fondsmanager zudem noch 4-8 Jahre als Anlagehorizont für so ein Segment vermarktet (wenn man Pech hat „mindestens 8“, der Investor hört aber „höchstens vier“), ist die Wahrscheinlichkeit einer Enttäuschung hoch. Investoren müssen Spezialfonds auflegen, weil wenn sie in den Durchschnitt der Welt investieren würden, Sie auch nie heraus stechen würden, und niemand zu ihnen käme. Jeder würde sofort sehen, dass es mit einem diversifizierten ETF sorgloser und sehr bequem geht. Der MSCI World ist ein guter Vergleichsindex, aber hat auch einen ganz schönen Schlag Richtung Mega-Caps, und der Betrachtungshorizont oben über 4 Jahre ist auch eher kurzfristig. Könnte man vielleicht noch aufweiten. Aber nochmals danke für den netten Artikel, das ist durchaus interessant und wie immer bestärkend.
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