Die Börse im Ausnahmezustand
Der Krieg ist zurück in Europa und man möchte sich nicht ausmalen, wie viel Schmerz und Leid die kommenden Wochen für etliche Menschen noch bringen werden. Monetäre Interessen sind nichts, was vor dem Hintergrund der momentanen Geschehnisse Priorität haben würde - und doch erreichen uns dieser Tage etliche Fragen aus der Community zu den Entwicklungen am Finanzmarkt. Denn auch dort ist der Krieg ebenfalls längst in vollem Gange und versetzt viele in Unsicherheit. Sich in der Flut an Informationen zurechtzufinden, ist nicht ganz einfach. Um etwas Licht ins Dunkel zu bringen, beantworten wir in diesem Blogartikel die aktuell wichtigsten Fragen mit Blick auf die Börsen- und Bankenwelt.
Was passiert momentan mit russischen Aktien?
Seit dieser Woche so gut wie gar nichts mehr - denn internationale Handelsplätze wie die Deutsche Börse, die NYSE und die NASDAQ haben den Handel mit russischen Wertpapieren inzwischen komplett ausgesetzt. Darunter übrigens nicht nur Aktien, sondern auch Anleihen und Derivate wie beispielsweise Zertifikate auf russische Aktien.
Zuvor hatte das Handelsverbot nur bestimmte, ohnehin schon mit Sanktionen belegte Firmen wie der Ölkonzern Gazprom oder die russische Sberbank betroffen. Als Gegenmaßnahme hatte der Kreml Anfang der Woche den Verkauf russischer Aktien für Ausländer verboten. Hintergrund war auch, dass russische Papiere und Fonds massiv abgestoßen wurden und die Kurse teilweise um 90% und mehr an Wert verloren hatten. Noch dazu erlebt der russische Rubel durch die Sanktionen eine massive Abwertung, wodurch russische Papiere zusätzlich an Wert verlieren. Der russische RTS Index, der rund 50 der größten russischen Börsenunternehmen umfasst, hat zwischen dem 11. Februar und dem 1. März um knapp 36% verloren. Das Verkaufsverbot zielte also auch darauf ab, die massive Kapitalflucht einzudämmen.
Kursverlauf des Gazprom ADR seit Jahresbeginn 2022
Für Käufer sogenannter GDRs (Global Depository Receipt) oder ADRs (American Depository Receipts) war der Handel bis Donnerstag (3.3.) nach wie vor möglich, wenn auch unter widrigsten Bedingungen und zu miserablen Konditionen: Inhaber dieser Hinterlegungsscheine, die wie Zertifikate einem Investor das Eigentum an einer Aktie verbriefen, können nach aktuellem Stand an der Londoner Börse verkauft werden. Jedoch ist der Markt extrem volatil, es kommt immer wieder zu Handelsstops und Verkäufer müssen gigantische Abschläge in Form von Spreads hinnehmen. Die betragen bis zu 50%, das heißt: Verkäufer machen große Verluste, wenn sie jetzt noch ihre Wertpapiere oder Fondsanteile verkaufen.
Das hatten große Finanzdienstleister wie MSCI und FTSE bislang nur in Erwägung gezogen, seit die Sanktionen gegen die russische Föderation vergangene Woche verschärft wurden und sich nun auch gegen die Zentralbank des Landes richten. Seit Donnerstagmorgen nun ist die Lage eine andere: MSCI kündigte an, die Russland-Werte aus all seinen Indizes zu streichen. Ab dem 9. März soll die Entscheidung wirksam werden. Außerdem erklärte der Anbieter, seine Russland-Indizes in “eigenständige Märkte” zu klassifizieren. Die russischen Wertpapiere fallen dann nicht mehr in die Kategorie “Schwellenländer”.
Im Falle des MSCI Emerging Markets Index, der rund 1.300 Unternehmen aus Schwellenländern und damit auch russische Aktien abbildet, wird das keinen allzu großen Unterschied machen: Ende Januar betrug der Anteil russischer Aktien am Index noch rund 3,2%. Binnen vier Wochen hat sich das Gewicht halbiert - was schlichtweg damit zusammenhängt, dass sich russische Aktien im Sinkflug befinden, zunehmend an Marktkapitalisierung einbüßen und dadurch ganz automatisch an Gewicht verlieren. Das heißt, der Russland-Anteil wäre früher oder später durch die wirtschaftlichen Einschnitte ohnehin auf ein Minimum zusammengeschrumpft oder komplett entfernt worden. Im MSCI EM IMI, der neben mittleren und großen auch kleine Unternehmen aus Industrie- und Schwellenländern abbildet, macht sich der Zusammenbruch der russischen Aktiengesellschaften ebenfalls bemerkbar: Waren im Dezember noch 3,2% aller enthaltenen Wertpapiere russische Positionen, ist der Anteil jetzt, Anfang März, auf 1,38% gesunken.
Anteil russischer Aktien am iShares Core MSCI EM IMI ETF
MSCI hatte schon Anfang dieser Woche die Gründe für seine Überlegung genannt: Das Index Policy Committee, das für die Zusammensetzung der Indizes verantwortlich ist, hatte betont, dass ohnehin kaum noch Transaktionen mit russischen Wertpapieren möglich seien.
Der Anbieter FTSE wird Russland ebenfalls aus seinen Indizes verbannen, hier soll es sogar noch schneller gehen: Mit Wirkung zum 7. März sollen alle Russland-Positionen aus den FTSE-Indizes gestrichen sein, heißt es in einer Pressemitteilung der Nachrichtenagentur Reuters.
Was passiert mit ETFs und Fonds, die russische Werte enthalten?
Etliche Fonds, darunter aktiv gemanagte wie passiv verwaltete ETFs, wurden als Reaktion auf die Sanktionen, aber auch als Antwort auf den russischen Angriff eingefroren, das heißt: Ihre Anteile sind - genau wie russische Einzelaktien an deutschen und US-amerikanischen Börsen - nicht mehr handelbar. Es werden weder neue Fondsanteile ausgegeben, noch können Anleger ihre Anteile verkaufen. Außerdem werden auch keine Anteilspreise mehr berechnet.
Das Assetmanagement von JP Morgan hat zuletzt zwei seiner Russland-Fonds eingefroren, die Investmentgesellschaft Union Investment hat sein Osteuropa-Produkt in dieser Woche ausgesetzt. Daneben haben auch die DWS, der Vermögensverwalter der Deutschen Bank, sowie die US-amerikanischen Investmentgesellschaften Franklin Templeton und das UBS Asset Management ihre Publikumsfonds mit hohem Russland-Bezug vorerst auf Eis gelegt. Auch am ETF-Markt hat sich einiges getan: Blackrock, der größte Vermögensverwalter der Welt, gibt inzwischen keine neuen Anteile seines iShares MSCI Russia ETF mehr aus, der Handel ist bis auf Weiteres ausgesetzt. Ebenso sind die Produkte von HSBC und Lyxor auf den MSCI Russia Index seit diesem Donnerstag nicht mehr an der Deutschen Börse handelbar.
Der norwegische Staatsfonds hatte schon am 27. Februar angekündigt, sich so schnell wie möglich von seinen russischen Beteiligungen trennen zu wollen. Noch sind das knapp 50 russische Firmen, darunter der Erdgasförderer Gazprom, von dem der Fonds knapp 0,7% hält. Die Ölkonzerne Bashneft und Lukoil sowie die Bank St. Petersburg gehören ebenfalls zu den russischen Positionen des Fonds. Zusammen machen die russischen Beteiligungen ein Gewicht von gerade einmal 0,2% am Fonds aus.
Wie wird ein ETF oder Fonds seine Russland-Anteile überhaupt los?
Momentan in den meisten Fällen überhaupt nicht, denn die Anteile lassen sich schließlich nicht mehr am Markt handeln. Das heißt, erst einmal müssen die Fonds- und ETF-Anbieter abwarten, ob und wann die Papiere wieder handelbar sein werden. Möchte man als Fondsanbieter solange nicht warten, wäre eine zweite Option die komplette Abschreibung auf 0, also das Streichen der Positionen aus der Bilanz. Jetzt, wo Russland aus mehreren Indizes fliegt, wäre die nächste logische Folge, dass die ETF-Anbieter nachziehen und ihre Russland-Positionen loswerden.
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Muss ich mit dem Totalverlust rechnen, wenn ich in einen Russland-Fonds investiert habe?
Für Investoren eines reinen Russland-Fonds würde eine Streichung beziehungsweise Auflösung eines solchen Produkts den Totalverlust bedeuten, schließlich lassen sich die Positionen nicht mehr zurückgeben. Anders gesagt: Es ist nichts da, das noch liquidiert werden könnte, sollte der Handel weiterhin unterbrochen sein.
Wahrscheinlich ist jedoch, dass schon ohne Auflösung von ETFs oder Fonds vielen reinen Russland-Investoren bald der Totalverlust drohen wird - die Kurse vieler Wertpapiere sind schließlich massiv eingebrochen. Noch dazu befindet sich der Rubel in freiem Fall, und diesen Währungseinbruch bekommen auch ausländische Anleger zu spüren. Steigt die Währung im eigenen Land im Vergleich zur Währung, in der die Wertpapiere gehandelt werden, sind die Anteile entsprechend weniger Wert. Sollten russische Papiere wider Erwarten demnächst wieder handelbar sein, bliebe noch die Frage zu klären, zu welchem Preis das geschehen sollte. Normalerweise gilt hier der Schlusskurs einer Aktie am letzten Handelstag - diese Kurse werden bei eingefrorenen Fonds aber seit Tagen nicht mehr festgestellt.
Was hieße ein Rauswurf russischer Aktien aus den Indizes für ETF-Anleger?
Während Käufer von russischen Einzelaktien sehr wohl die Auswirkungen des Handelsstops an den Börsen zu spüren bekommen werden - allein schon, weil die aktuellen Entwicklungen eine nervliche Zerreißprobe darstellen dürften - ist der Effekt für passive, weltweit gestreute Anleger eher unbeträchtlich. Der Anteil Russlands an breit gestreuten Welt-Indizes ist äußerst gering. Im MSCI ACWI lag der Anteil russischer Aktien schon Ende 2021 bei gerade einmal 0,38%, im FTSE All World bei nur 0,18%. Wer bislang ein klassisches 70-30-Portfolio, also zu 70% in Industrieländer und zu 30% in Schwellenländer investiert hat, käme bei 3,4% Russland-Anteil im MSCI EM mit seiner Mischung auf unter 1% Russland im Depot.
Für ETF-Anleger gilt es nun also lediglich abzuwarten. Um die Liquidation wird sich, wenn dann, der ETF-Betreiber kümmern.
Sollte ich Russland eigenständig aus meinem Weltportfolio entfernen, wenn die Index- oder Fondsanbieter nichts machen?
Diese Frage stellt sich aktuell weder aktiven Investoren noch passiven ETF-Anlegern, weil der Handel derzeit so gut wie unmöglich ist. Noch vor einer Woche wäre es allerdings keine allzu schlechte Idee gewesen, die Russland-Beteiligungen so schnell wie möglich loszuwerden, wie wir jetzt wissen. Und so dürften sich nun vor allem jene Investoren ärgern, die erst vor Kurzem in den russischen Aktienmarkt eingestiegen sind in der Hoffnung auf vermeintlich unterbewertete Schnäppchen-Aktien.
ETF-Anleger sind in der komfortablen Situation, dass sie sich - selbst wenn der Handel wider Erwarten wieder anziehen sollte - um nichts kümmern müssten. Die Marktkapitalisierung der russischen Aktien wird darüber entscheiden, wie viel Russland sich in ein paar Monaten oder Jahren noch in einem Weltportfolio befinden wird. Um die Liquidation wird sich dann das Fondsmanagement des ETFs kümmern.
Was passiert mit Tages- und Festgeld bei Banken wie der SBerbank und der VTB?
Sieben russische Banken sind Stand jetzt aus dem Finanzsystem SWIFT geflogen, die so etwas wie die technische Grundlage dafür ist, dass Banken überhaupt über Landesgrenzen hinaus Finanztransfers durchführen können. Die Abkürzung SWIFT steht für "Society for Worldwide Interbank Financial Telecommunication". Durch den Ausschluss Russlands aus dem Netzwerk können die betroffenen russischen Banken kein Geld mehr ins Ausland überweisen und auch keines empfangen, was wiederum die Wirtschaft immens belastet. Von den aktuellen Sanktionen gegen das russische Bankensystem sind auch die europäischen Ableger der Geldinstitute betroffen.
Der Tochter der russischen Sberbank mit Niederlassung in Wien wurde diese Woche die Geschäftstätigkeit untersagt. Weil Tausende Kunden ihr Geld auf Tages- und Festgeldkonten abgezogen hatten, ist die Bank in einen Liquiditätsengpass gerutscht, der ihr nach aktuellen Informationen nun die Existenz gekostet hat. Die europäische Tochter der Sberbank wird abgewickelt, und davon sind auch die mehr als 30.000 deutschen Kunden betroffen, von denen viele seit Tagen um ihre Einlagen fürchten. Das ist nicht nötig - zumindest bei Einlagen unter 100.000€. Bis zu dieser Grenze gilt die europäische Einlagensicherung, die Vermögen auf Tages- und Festgeldkonten vor dem Zugriff von Insolvenzverwaltern schützt. Das heißt, deutsche Anlegerinnen und Anleger erhalten ihre Einlagen vollständig zurück, sofern sie weniger als 100.000€ bei dem Geldhaus geparkt haben. Technisch abgewickelt wird das in Deutschland vom Berliner Bankenverband, der sich mit den Kunden in Verbindung setzen wird. In der Regel geschieht das innerhalb weniger Tage nach Feststellung der Insolvenz.
Demnächst aus dem Geschäft gezogen werden könnte auch die Tochter der russischen Vneshtorgbank, kurz VTB mit Sitz in Frankfurt am Main, deren Muttergesellschaft ebenfalls vom SWIFT-Netzwerk ausgeschlossen wurde. Mehrere Millionen Euro liegen als Einlagen bei der Bank, doch auch diese sind durch die Einlagensicherung geschützt. Gleiches gilt für die niederländische FIBR-Bank, eine Tochter der russischen Alfa-Bank, sowie die East West Direct, die zur Sistema JSFC in Russland gehört.
Was passiert mit russischen Anleihen?
Längst ist die Panik auch am russischen Anleihenmarkt ausgebrochen. Etliche Inhaber dieser Schuldverschreibungen haben seit der vergangenen Woche ihre Papiere abgestoßen. Seit Dienstag nun sind auch die russischen Bonds nicht mehr handelbar - die russische Zentralbank hat an diesem Tag außerdem erklärt, keine Kuponzinsen mehr für laufende Staatsanleihen auszuzahlen, offiziell hat die Bank den “technischen Zahlungsausfall” ausgerufen. In weiser Voraussicht auf solche Entwicklungen hat die Ratingagentur Moody's die russischen Bonds bereits auf Ramschniveau herabgestuft.
Nicht mehr handelbar sind auch Anleihen russischer Unternehmen, die nun in nächster Zeit ebenfalls reihenweise aus den Anleihen-Indizes ausgeschlossen werden dürften. Am Anleihemarkt gilt das gleiche wie für Aktionäre: Die Bonds sind vom Handel ausgeschlossen, können also nicht mehr zurückgegeben werden. Für breit diversifizierte Anleger wird auch das keine Auswirkungen haben - wer dagegen einen Großteil seines Vermögens in russische Anleihen gesteckt hat, muss jetzt mit dem Totalverlust rechnen.
Sollte man jetzt Rüstung kaufen?
Man solle “investieren, wenn die Kanonen donnern”, hat der deutsche Bankier Carl Meyer von Rothschild einmal gesagt. Viele Anleger haben den Spruch in den vergangenen Wochen etwas umgedeutet und nicht “antizyklisch” investiert, wie es Rothschilds Gedanke war, sondern Aktien jener Firmen gekauft, die die “Kanonen” herstellen. Kurz gesagt: die Kurse von Rüstungsherstellern wie Rheinmetall, Lockheed Martin oder Hensoldt sind in den vergangenen Tagen explodiert.
Kursentwicklung der Rüstungshersteller Rheinmetall, Lockheed Martin und Hensoldt
In mehreren Blogbeiträgen und Trading-Ratgebern wurde ein Einstieg in die Rüstungsbranche vergangene Woche als strategisch kluger Schachzug angepriesen. Und finanziell gelohnt hätte es sich allemal, vor zwei Wochen zum Rheinmetall-Aktionär zu werden. Der Kurs des Rüstungskonzerns ist zwischen dem 20. Februar und dem 3. März um knapp 64% gestiegen, bei Lockheed Martin ging es um immerhin 18% nach oben.
Zu spät, auf den Zug aufzuspringen
Doch mal ganz abgesehen von der Frage der moralischen Richtigkeit solcher Investitionsentscheidungen (möchte man seinen finanziellen Profit aus einem Krieg ziehen?) ist es inzwischen zu spät, noch auf den Zug aufzuspringen. In die Kurse der Panzer- und Kampfflugzeughersteller sind die jüngsten Informationen längst eingepreist. Angezogen haben die Preise für Rüstungsaktien nämlich schon Anfang / Mitte Februar, teilweise auch schon Ende Januar, als die wenigsten einen militärischen Angriff Russlands gegen die Ukraine überhaupt in Erwägung gezogen haben. Das bestätigt, was die Hypothese vom “effizienten” Aktienmarkt seit Jahrzehnten besagt: Alle kursrelevanten Informationen sind bereits in einen Aktienkurs eingepreist und für den normalen Anleger oder Insider-Wissen ist es damit unmöglich, künftige Entwicklungen vorherzusehen.
Ob die Kurse auch weiterhin steigen werden oder nicht, kann Stand jetzt niemand wissen. Und damit unterscheidet sich die Rüstungsbranche in keiner Weise von anderen Bereichen, Sektoren oder Branchen, auf die sich eine Sektorwette abschließen lässt. Ob das Market-Timing am Ende etwas bringt, wird sich zeigen.
Wie sollte ich mich allgemein als Anleger in der Krise verhalten?
Die jüngsten Entwicklungen zeigen, wozu Markettiming und Stockpicking am Aktienmarkt im schlimmsten Fall führen können - nämlich zum Totalverlust. Dass politische Spannungen Einfluss auf den Kapitalmarkt haben, dürfte den meisten Anlegern schon vor dem Krieg bewusst gewesen sein, jetzt haben wir alle es Schwarz auf Weiß.
Passive, breit investierte Anleger sind von dem Absturz russischer Papiere kaum bis gar nicht betroffen - doch was, wenn die aktuelle Krise sich ausweitet und bis hin zu einem großflächigen Finanzcrash führt, der dann nicht mehr nur Wertpapiere der russischen Föderation betrifft? Es gilt das, was schon für vergangene Crashs und Krisen galt: Nichts tun ist das Rezept zum Erfolg. Bisher hat sich der Markt immer wieder erholt, und wer anschließend lange genug dabei geblieben und die schlechten Zeiten einfach ausgeharrt hat, konnte von sinkenden Kursen am Weltmarkt sogar mitunter profitieren. Umso stärker steigen die Kurse im Nachgang schließlich wieder.
Kommentare (6)
F
FS
sagt am 08. März 2022
Guten Tag Danke fürs ansprechen vieler Themen. Was mir aber noch etwas fehlt oder auch unklar ist, wie der Stand der Dividendenausschüttung ist. Einerseits gibt es die Aktien, welche direkt an der russischen Börse. Dann die Aktien von russischen Firmen , welche aber nicht in Russland gelistet sind, sondern in London oder ähnliches. Und zu guter Letzt die ADR / GDR. Und natürlich auch ETFs. Was haben die Sanktionen und Gegenreaktionen für einen Einfluss auf die Ausschüttungen? Können und dürfen russische Firmen überhaupt auszahlen und wenn ja, in welcher Währung? Danke. Wenn dies schon irgendwo besprochen wurde, bin ich für den Link auch dankbar. Gruss
C
Christopher
sagt am 06. März 2022
Vielen Dank für den sehr detailreichen Artikel! Und super anwendungsnah für b&h-Portfolio.
A
Anonym
sagt am 05. März 2022
Danke für die hilfreichen Infos! Was mich noch interessieren würde, ist die aktuelle bzw. prognostizierte Zinsentwicklung. Mir ist z.B. beim Festgeldangebot von Klarna aufgefallen, dass vor Kurzem bei einer Laufzeit von 2 Jahren noch 0,85% Zinsen geboten wurden, mittlerweile nur noch 0,65%. Ist wohl davon auszugehen, dass die Festgeld-Zinsen eher noch weiter sinken, oder sollte man besser noch etwas mit Anlegen warten, da die Zinsen möglicherweise demnächst wieder steigen könnten? Vielen Dank für eure Einschätzung und eure tolle Arbeit!
W
Wiebke
sagt am 04. März 2022
Vielen Dank für den spannenden Beitrag! Ich habe eine Frage: Wenn ich als Anleger jetzt in ein diversifiziertes ETF Weltportfolio (70-30) investieren möchte, sollte ich dies idealerweise erst nach dem 9. März machen, wenn Russland z.B. von MSCI aus den Indizes rausgeschmissen wird? Spielt das für mich als passiver und langfristiger Investor eine Rolle?
A
Anonym
sagt am 04. März 2022
Vielen Dank für den informativen Artikel! Wie sieht es denn aus, wenn man gerade erst mit dem Investieren in ETFs beginnen möchte - empfiehlt es sich nun, noch eine Weile zu warten, oder gilt weiterhin "am besten so früh wie möglich loslegen"?
M
Marvin
sagt am 06. März 2022
Ich würde sagen, fang trotzdem an zu investieren. Niemand weiß, wie sich die Märkte in den kommenden Wochen und Monaten verhalten. Es kann gut sein, dass es noch weiter runter geht. Das würde aber für dich als Anleger mit einem langfristigen Anlagehorizont nur bedeuten, dass du in den nächsten Monaten zu günstigeren Kursen einkaufen kannst. Langfristig wird sich ein weltweit diversifiziertes Portfolio wieder erholen. Wenn du dir unsicher ist, investiere erst einmal nur einen Teil und halte Cash zurück, um bei weiter fallenden Kursen nachzukaufen. In den meisten Fällen gilt langfristig: Time in the Market beats timing the Market ;)
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