Was kostet die Hitze?
Klimaschutz und Wirtschaftswachstum schienen sich lange Zeit zu widersprechen. Inzwischen ist klar: Extremwetterereignisse wie starke Hitzeperioden, die durch den Klimawandel befördert werden, kosten die Volkswirtschaft jedes Jahr Milliarden – und das spüren auch Verbraucher. Doch beginnen wir von vorne: Was kosten Stürme, Fluten und Dürren?
Die erste Antwort auf diese Frage lautet: Sie kosten Menschenleben. Allein in Deutschland haben Extremwetterereignisse in den vergangenen 20 Jahren über 30.000 Opfer gefordert. Nach Ansicht der WHO dürfte sich die Lage noch verschärfen. Weltweit geht die Organisation ab 2030 von bis zu 250.000 zusätzlichen Klima-Opfern pro Jahr aus. Denn Fluten und andere Katastrophen gefährden die Versorgung etlicher Menschen auf der Welt, insbesondere in Entwicklungs- und Schwellenländern, außerdem sind sie ein Nährboden für die Ausbreitung tödlicher Krankheiten wie Malaria.
145 Mrd. € Schaden durch Extremwetter
Daneben kostet der Klimawandel eine ganze Stange Geld. In Deutschland zum Beispiel jedes Jahr knapp 6,6 Mrd. €, wie die jüngst erschienene Studie „Kosten durch Klimawandelfolgen in Deutschland“ ergeben hat, die vom Wirtschaftsministerium und Umweltministerium in Auftrag gegeben wurde. Seit dem Jahr 2000 sollen Extremwetterereignisse die Bundesrepublik ganze 145 Mrd. € gekostet haben, und ein großer Teil davon soll auf den Klimawandel zurückzuführen sein. Dass Ökonomen die Erderwärmung als Gefahr für die Wirtschaft betrachten, ist nicht neu: Schon 2020 hat der Global Risk Report des Weltwirtschaftsforums den Klimawandel als die größte Bedrohung der globalen Ökonomie bezeichnet. Doch wie setzen sich die Kosten durch Sturm, Hitze und Fluten genau zusammen? Ist wirklich jede Flutkatastrophe eine Folge des Klimawandels? Und wie bekommen wir Verbraucher die Kosten überhaupt zu spüren?
Nicht jede Katastrophe hat mit dem Klimawandel zu tun
Extreme Hitze oder extremen Niederschlag hat es immer schon gegeben, auch in sonst so gemäßigten Klimazonen wie Deutschland. Nicht jeder Hitzetag und jeder Hagelsturm ist dem menschengemachten Klimawandel geschuldet. Doch das bedeutet noch nicht, dass es keinen Zusammenhang zwischen der globalen Erderwärmung durch den Klimawandel und Naturkatastrophen gibt.
Noch sei die Forschung zwar nicht in der Lage zu ermitteln, „für welchen Anteil der Schäden tatsächlich der Klimawandel verantwortlich ist, oder welcher Anteil der Schäden auch in einem Jahr mit ‚normalem‘ Klima zu erwarten gewesen wäre“, heißt es in der Studie zu den Klimafolgekosten. Grob gesagt liegt das daran, dass Extremwettereignisse nach wie vor selten vorkommen – was eine statistische Berechnung erschwert.
Extremwetterereignisse nehmen zu
Es ist eher die Häufung der Ereignisse, die den Wissenschaftlern Sorgen macht. Der Klimawandel erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass Stürme, Hitze und Dürre überhaupt auftreten, da ist sich die Wissenschaft inzwischen weitgehend einig. Zu diesem Schluss kommt beispielsweise auch die World Weather Attribution (WWA). Die Wahrscheinlichkeit, dass Flutkatastrophen wie die im Juli 2021 auftreten, sei durch den Klimawandel um den Faktor 1,2 bis 9 erhöht. Bedeutet konkret: Ohne den Klimawandel könnte Westeuropa statistisch gesehen alle 400 Jahre mit einer Flutkatastrophe dieses Ausmaßes rechnen, mit dem Klimawandel jedoch alle 45 bis 300 Jahre. Vor häufiger auftretenden Wetterextremen hat schon vergangenes Jahr der Weltklimabericht gewarnt: Starke Hitzeperioden, die eine Region bislang im Schnitt alle 50 Jahre getroffen haben, könnten demnächst alle zehn Jahre auftreten – bis zu 1,7 Mal so oft wie jetzt müssten wir außerdem mit Dürren rechnen, so die Bilanz des Sachstandsberichts.
Extremwetterereignisse würden nicht nur wahrscheinlicher, sondern auch „intensiver“, sagt ein Sprecher des Umweltministeriums auf Anfrage von Finanzfluss. Entsprechend höher würden in Zukunft auch die Schäden ausfallen, sollte der Entwicklung nicht entgegengesteuert werden.
“Schäden durch Hitze und Dürre sind unterschätzt”
Mit insgesamt 71,2 Mrd. € zwischen 2000 und 2021 führen Sturzfluten, Überschwemmungen und Starkregen die Statistik an, wenn es um das Ausmaß der wirtschaftlichen Schäden geht. Damit rangieren sie vor Sturm, Hagel und Schnee (31,9 Mrd. €) und vor Hitze (41,6 Mrd. €). Was leider noch nicht bedeutet, dass Hitzetage und Dürre vergleichsweise harmlose Wettererscheinungen wären. Die niedrigen Zahlen sind eher auf eine Wissenslücke zurückzuführen. Viele Schäden aus den vergangenen Dekaden seien nur unzureichend untersucht und quantifiziert worden und dementsprechend „unterschätzt“, heißt es von den Studienautoren.
Nicht jeder Schaden ist auf den ersten Blick sichtbar und messbar. Viele Folgen von Fluten, Stürmen und Hitze machen sich erst nach einer Zeit bemerkbar und gelten als indirekte Schäden. So sollen sich nach offiziellen Regierungsberichten beispielsweise die direkten Schäden der Flut vom Juli 2021 auf 33,2 Mrd. belaufen, die indirekten Schäden schätzt die Regierung auf 7,1 Mrd. €
Direkte Schäden: Kaputte Straßen, Häuser und Bahnstrecken
Mit direkten Schäden sind vor allem materielle Schäden gemeint, die unmittelbar von einem Naturereignis verursacht werden. Dazu gehören etwa zerstörte Gebäude, Straßen oder Fahrzeuge sowie lahmgelegte Flughäfen, Pipelines oder Stromleitungen, die anschließend repariert werden müssen. Daneben belasten Stürme und Hagel immer wieder die Wälder und führen zu Produktionsausfällen.
Indirekte Schäden: Ausfälle in Produktion, Lieferketten und Transport
Indirekte Schäden sind sozusagen eine Folge der direkten Schäden. Dazu zählen etwa Störungen der Lieferketten aufgrund von Produktionsausfällen oder verteuerte Transportkosten aufgrund von zerstörten Bahnstrecken und Straßen. Die Flut im Ahrtal vor knapp einem Jahr etwa hat gleich mehrere Abläufe in der industriellen Produktion verzögert. Dazu hatte die Flut Auswirkung auf den Tourismussektor: Hotels und andere Ferienanlagen wurden zerstört, andere zählen bis heute weniger Gäste als vor der Flut. Für Skigebiete sind steigende Temperaturen eine Herausforderung: Immer häufiger müssen die Betreiber in den Alpenregionen zu Schneekanonen greifen, um die Pisten befahrbar zu machen – und das kostet Geld. Die indirekten Folgen von Extremwetterereignissen sind nicht zu unterschätzen. Laut der Studie machen sie in Deutschland mit 30,2 Mrd. € zwischen 2000 und 2021 mehr als 20% der Gesamtkosten von Extremwetterereignissen aus.
20 Mrd. € direkte Schäden durch Hitzejahre 2018 und 2019
Die Hitzeextreme der Jahre 2018 und 2019 hat sich das Projekt genau angeschaut. In diesen beiden Sommern herrschten in Teilen Deutschlands Temperaturen von bis zu 40 Grad und das teilweise über mehrere Tage. Gleichzeitig fiel ungewöhnlich wenig Regen, was die Böden zwei Jahre in Folge extremen Belastungen ausgesetzt hat. 2018 beispielsweise waren die Böden in der Bundesrepublik so trocken wie seit 1951 nicht mehr. Und das hatte Auswirkungen – für die Landwirtschaft, für Industrie und Gewerbe und letztlich für die Verbraucher.
Hitze macht unproduktiv und krank
Herrschen im Büro, im Friseursalon oder auf der Baustelle mehr als 30 Grad, wird die Arbeit nicht nur als belastender wahrgenommen, sondern liefert auch schlechtere Ergebnisse. Anders gesagt: Hitze macht unproduktiv. Das trifft insbesondere auf solche Tätigkeiten zu, die im Freien verrichtet werden, aber nicht nur. Mit Verweis auf verschiedene wissenschaftliche Untersuchungen stellt das Projekt „Klimafolgekosten“ fest, dass an Hitzetagen (>30 Grad) die Produktivität über alle Branchen hinweg im Schnitt auf 90% verringert wird. Was bedeutet das für die Wirtschaft?
Laut der Studienautoren beliefen sich allein im Jahr 2018 die hitzebedingten Produktivitätsverluste auf insgesamt 2,73 Mrd. €, im Folgejahr auf 2,27 Mrd. €. Die größten Einbußen verzeichneten das verarbeitende Gewerbe, der Gesundheitssektor und das Baugewerbe. Die Unproduktivität eines Unternehmens bekommen häufig auch die nachgelagerten Branchen zu spüren. Etwa, weil sich Lieferungen verspäten oder gar ausfallen. Diese indirekten Effekte einer verringerten Produktivität in der Wertschöpfungskette beziffert die Studie mit einem volkswirtschaftlichen Schaden zwischen 3,5 und 5,3 Mrd. € für beide Hitzejahre. Zusammen mit den direkten Schäden ergibt das einen Verlust von rund 9 Mrd. €.
Hitze schlägt auch auf die Gesundheit. Bis zu 9,5 Mio. € pro Hitzetag soll es Studien zufolge die deutsche Volkswirtschaft kosten, wenn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wegen zu hoher Temperaturen ins Krankenhaus eingeliefert werden müssen. Mit bis zu 1,4 Mio. € sollen schätzungsweise die damit verbundenen Arbeitsverluste zu Buche schlagen. Allein für die beiden Extremjahre 2018 und 2019 gehen die Wirtschaftsforscher von volkswirtschaftlichen Verluste zwischen 195 und 462 Mio. € aus. Die Spannbreite ist deswegen so breit, weil je nach Untersuchung verschiedene Betrachtungsweisen herangezogen werden und mit Durchschnittswerten gearbeitet wird. Eine Untersuchung rechnet beispielsweise mit den durchschnittlichen Kosten eines Krankenhaustages und dem durchschnittlichen Tagesbruttolohn. Noch dazu sei es schwer, gesundheitliche Schäden in monetäre Schäden zu übersetzen, so die Studienautoren. Die Gesamtschadenssumme durch hitzebedingte Krankheit ist deswegen auch nicht in die Statistik eingeflossen.
Ernteausfälle von bis zu 70%
Im Bundesdurchschnitt verzeichnete die Landwirtschaft durch die Hitzejahre 2018 und 2019 Ernteeinbußen von 20%, in manch einer Region und für manch ein Gemüse waren es sogar bis zu 70%. Obstbauern konnten sich mehr oder weniger über die Hitze freuen, sie konnten im Schnitt 50% mehr produzieren. Ganz anders Produzenten von Winterweizen: Ihre Ertragsverluste für die Jahre 2018 und 2019 summieren sich auf ganze 990 Mio. €. Insgesamt soll die deutsche Landwirtschaft mit einem Schaden von 7,8 Mrd. € aus den Extremjahren gegangen sein.
Mehrere Hundert Mio. € Verluste durch Niedrigwasser
Trockenheit und wenig Regen lassen die Pegelstände von Gewässern sinken – auch von solchen, die dem Transport dienen, darunter beispielsweise Rhein und Elbe. So verzeichnete unter anderem der Chemiekonzern BASF durch die Hitzejahre einen „niedrigwasserbezogenen“ Verlust von insgesamt 250 Mio. €. Das Bergbauunternehmen K+S musste sogar einige seiner Produktionsstandorte über Wochen komplett schließen, was Bilanzeinbußen von 110 Mio. € nach sich gezogen hat. Die tatsächlichen Schäden dürften laut der Studie allerdings noch höher liegen – denn die indirekten Schäden sind hier noch nicht berücksichtigt.
2 Mrd. € Verlust in der Forstwirtschaft
Mehrkosten und gesunkene Erlöse belasten auch die Forstwirtschaft. Hitze und Trockenheit setzen dem Waldbestand zunehmend zu, befördern die Ausbreitung von Schädlingen wie dem Borkenkäfer und produzieren riesige Mengen an Schadholz. Das führe „in mehrfacher Hinsicht zu gesellschaftlichen Kosten“, heißt es dazu in der Studie. Denn totes Holz bringt weniger Erlöse, muss abtransportiert und der Wald wiederaufgeforstet werden. All das kostet Geld und bedeutet weniger Einnahmen. Insgesamt 2 Mrd. € weniger haben deutsche Rohholzproduzenten in den Jahren 2018 und 2019 eingenommen. Die betrieblichen Mehrkosten schätzen die Studienautoren auf insgesamt mehr als 2,1 Mrd. €.
Bei 10 Grad sollen Mitarbeiter am produktivsten sein
Am produktivsten sollen übrigens solche Gesellschaften sein, bei denen das Jahr über eine Durchschnittstemperatur von 10 Grad herrschen. Zumindest sind zu diesem Ergebnis die Stanford-Wissenschaftler Burke und Tanutama gekommen, die den Zusammenhang zwischen den jährlichen Durchschnittstemperaturen und der Produktivität der lokalen Beschäftigten erforscht haben. Demnach herrschen in der Bundesrepublik (zumindest noch) ideale Arbeitsbedingungen: 2021 lag die durchschnittliche Jahrestemperatur bei 9,1 Grad Celsius. Zum Vergleich: In Spanien und Italien betrug sie zuletzt um die 17 Grad Celsius, in Marokko etwas über 18 Grad und in Schweden rund 7,7 Grad.
Hitze, Dürre und andere Wetterextreme kosten also jede Menge Geld. Einerseits in Form von Mehrkosten, weil beispielsweise ausgetrocknete Wälder wieder aufgeforstet werden müssen. Andererseits sorgen sie für Umsatzeinbußen bei etlichen Betrieben. Was bedeutet das nun für Privatpersonen, die weder einen Konzern leiten noch einen Wald besitzen? Bekommen Sie die Kosten in irgendeiner Weise zu spüren?
Durch Dürren verteuern sich Lebensmittelpreise
Extremwetter treibt die Inflation an. Zu diesem Ergebnis ist vergangenes Jahr die Studie „Der Preis des Zögerns“ gekommen, die die Umweltorganisation Greenpeace zusammen mit dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) und der SOAS University of London erarbeitet hat. Im Fokus stand die Frage, inwieweit Naturkatastrophen die Preisentwicklung im Euroraum beeinflussen. Dazu haben sich die Ökonomen insgesamt 227 Extremwetterereignisse zwischen 1996 und 2021 angeschaut. Die Effekte seien „klein, aber signifikant“. Werden in einem Land beispielsweise Schäden angerichtet, die etwa ein Prozent der Wirtschaftsleistung entsprechen, könne man damit rechnen, dass die Inflation später um rund 0,03 Prozentpunkte steigen werden. Extremwetter könne auf unterschiedliche Weise die Inflation antreiben, heißt es in der Untersuchung. Beispielsweise über Lebensmittelpreise, die als Folge von Lieferengpässen, Ernteausfällen oder gestiegenen Produktionskosten angehoben werden. Dass sich Güter verteuern, kann aber auch mit einer zerstörten Infrastruktur zusammenhängen, die den Transport verteuert.
Wirtschaftswachstum wird gedämpft
Als Otto-Normal-Verbraucher könnte man meinen, dass eine die Umsatzeinbußen von Firma XY – zynisch gesagt – egal sein könnten. Das stimmt bis zu einem gewissen Grad. Doch schreibt eine Volkswirtschaft über einen langen Zeitraum Verluste, zieht das auf kurz oder lang auch die Bevölkerung in Mitleidenschaft. Schrumpft nämlich die Wirtschaftsleistung aufgrund von wiederkehrenden Extremwetterereignissen – und davon gehen Klimaexperten aus – hat das auch Effekte auf den Wohlstand der Bevölkerungen. Es kann passieren, dass Unternehmen weniger investieren, weil sie weniger Gewinne verzeichnen. Dass sie weniger einstellen oder gar anfangen, bei Personalkosten zu sparen. Für Verbraucher bedeuten solche Einsparungen weniger Kaufkraft. Es wird weniger Geld ausgegeben, die Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen sinkt also, was den Unternehmen abermals schadet.
Auch Versicherungskosten können den Wirtschaftswissenschaftlern hinter „Der Preis des Zögerns“ zufolge der Wirtschaft schaden. Geht man davon aus, dass sich in Zukunft immer mehr Unternehmen oder Gebäudebesitzer gegen Hagel, Fluten, Stürme und Co. absichern, weil diese zunehmen, würde das vermutlich auch zu steigenden Versicherungskosten führen. Das wiederum, so die These der Studienautoren, könnte Unternehmen und Privatpersonen vom Konsumieren und Investieren abhalten.
Klimafolgeschäden je nach Region unterschiedlich hoch
Wie stark ein Land wirtschaftlich von Naturkatastrophen getroffen wird, hängt auch vom Staat an sich ab. Beispielsweise davon, wie diversifiziert die heimische Wirtschaft ist. In vielen afrikanischen Ländern beispielsweise dominiert die Landwirtschaft als wichtigste Einnahmequelle. Schwere Dürreperioden, wie sie in den Jahren 2015 und 2016 aufgetreten sind, treffen die Erzeugerländer dementsprechend stärker als Industrienationen wie Deutschland, das vor allem Autos produziert. Was nicht bedeutet, dass Deutschland als Handelspartner die Folgen von Naturkatastrophen auf lang oder kurz nicht ebenfalls zu spüren bekommt. Sei es, weil viele Unternehmen Produktionsstandorte im Ausland betreiben oder weil die Nachfrage im Ausland sinkt, die Exportnationen wie Deutschland mit ihren Gütern beliefern.
Klimawandel kann die Wirtschaft auch antreiben
Deutschland könnte allerdings auch wirtschaftlich vom Klimawandel profitieren. Das schreibt das Umweltbundesamt (UBA) auf seiner Website und verweist auf „neue, potenziell stark wachsende Absatzmärkte im Bereich der Klimaanpassung und Schadensbekämpfung“. Sollte die Bundesrepublik vermehrt in die Entwicklung klimafreundlicher Produkte und moderner Technologien investieren, könnte das der heimischen Wirtschaft sogar zugutekommen.
Was heißt das nun alles?
Fassen wir noch mal zusammen: Die Erde wird langsam wärmer, Naturkatastrophen werden wahrscheinlicher und intensiver. Auch wenn nicht jedes Extremwetterereignis auf den Klimawandel zurückgeführt werden kann, können Wissenschaftler doch inzwischen einen klaren Zusammenhang nachweisen. Das bekommt die Welt schon jetzt zu spüren, allen voran die Menschen im globalen Süden, wo die Auswirkungen am stärksten sind und eine einzige Flut Hunderttausende Existenzgrundlagen auf einmal vernichten kann.
Das hat schon jetzt Auswirkungen auf Industrieländer wie Deutschland, Frankreich und die USA, die über Ländergrenzen hinweg Handel treiben, exportieren und importieren und dadurch die Kosten solcher Naturkatastrophen mittragen. Doch auch heimische Extremwetterereignisse werden häufiger. Alleine die dadurch direkt entstandenen Schäden kosten eine Volkswirtschaft wie Deutschland mehrere Milliarden Euro pro Jahr. Und die verteilen sich letztendlich auf uns alle: auf Landwirte und Gewerbetreibende, auf Großkonzerne, Forstwirte und Privathaushalte.
Kommentare (2)
R
Roland Müller
sagt am 14. August 2022
Interessanter Beitrag, die Frage ist allerdings was können wir dagegen unternehmen? Meiner Meinung nach gibt es höchstens Anpassungsmöglichkeiten in dem z.B. im Baugewerbe morgens um 5.00 Uhr begonnen wird und spätestens um 13.00 Uhr Schluss ist mit der Arbeit.
A
Anonym
sagt am 30. Juli 2022
Sehr spannender Blogbeitrag, vielen Dank und gerne mehr davon! :)
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