Länger arbeiten, mehr einzahlen: So sieht die Rente der Zukunft aus
Es gibt Sätze, von denen ahnt man schon, dass sie ihren Schöpfern einmal auf die Füße fallen werden. Etwa diesen: „Die Rente ist stabil und bleibt stabil“. Er stammt aus dem März dieses Jahres und von Gundula Roßbach, Präsidentin der Deutschen Rentenversicherung Bund. Und er ist ähnlich verfänglich wie Norbert Blüms „Die Rente ist sicher“ von 1986. Oder ist heute etwa alles anders – und steht es doch besser um unseren Ruhestand, als es dauernd heißt? Danach klingt – zumindest in Teilen – der Rentenversicherungsbericht 2023, in dem die Bundesregierung jährlich die Zukunft der gesetzlichen Altersvorsorge skizziert. Und dieses Jahr ein scheinbar rosiges Bild von der Lage der deutschen Rente zeichnet. Doch in Wahrheit gibt es wenig Grund zum Jubeln.
Hohe Reserven – vorerst
44,5 Mrd. Euro sollen Ende des Jahres als Reserve auf der Seite liegen, schätzt die Bundesregierung. Als sogenannte Nachhaltigkeitsrücklage, mit denen in schlechteren Zeiten fehlende Einnahmen kompensiert und damit Beitragserhöhungen umgangen werden können. Tatsächlich ist das so viel wie nie zuvor. 2022 betrug die Reserve 42,8 Mrd. Euro, im Jahr zuvor knapp 39 Mrd. Euro und 2020 nur etwas mehr als 37 Mrd. Euro. In Norbert Blüms „Die Rente ist sicher“-Jahr waren es rund 9 Mrd. Euro. Grund für die Rekord-Rücklagen ist der Arbeitsmarkt: Nicht nur waren mit 46,04 Mio. Beschäftigen im dritten Quartal 2023 so viele Menschen wie noch nie in der Geschichte der Bundesrepublik in einem Arbeitsverhältnis. Gleichzeitig stiegen im Laufe des Jahres vielerorts die tariflichen Löhne, die Gehälter und der Mindestlohn. „Bei den Einnahmen der Rentenversicherung aus beitragspflichtiger Erwerbstätigkeit ergibt sich für die Monate Januar bis Oktober 2023 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ein Zuwachs von 5,4 Prozent“, kommentierte Rentenpräsidentin Roßbach den Rentenversicherungsbericht gegenüber der Presseagentur dpa.
Renten sollen um 43% steigen
Die steigenden Einkommen schlagen sich auch in der Höhe der Renten nieder: In diesem Jahr stiegen die Renten im gesamten Bundesgebiet durchschnittlich um knapp 5%. Für 2024 rechnet die Bundesregierung mit einer Erhöhung um 3,5%. Bis 2037, so schätzt der Bericht, sollen die Bezüge um insgesamt knapp 43% gestiegen sein. Pro Jahr entspricht das einer Erhöhung um durchschnittlich 2,6%.
Beim Rentenniveau, also der Durchschnittsrente gemessen am Durchschnittsgehalt, wagt die Bundesregierung erst mal nur den Ausblick bis 2025. Aktuell liegt das Rentenniveau bei knapp 48,2%, das heißt: Wer über 45 Beitragsjahre jedes Jahr genau das Durchschnittsentgelt verdiente und zur Regelaltersgrenze in den Ruhestand geht, erhält anschließend 48% dieses Durchschnittseinkommens als Nettorente vor Steuern. Das Rentenniveau setzt also die Standardrente in Relation zum Durchschnittseinkommen. Im nächsten Jahr soll das Rentenniveau weiterhin knapp über 48% liegen, heißt es im Bericht. 2025 dann soll eine sogenannte Haltelinie verhindern, dass das Rentenniveau unter diese Grenze rutscht. Ohne eine solche Maßnahme rechnet die Bundesregierung vor, würde das Rentenniveau bis 2030 vermutlich auf 46,9% und bis 2037 auf 45% sinken. Aktuell gilt die Haltelinie nur bis 2025 und die Bundesregierung plant, diese zu verlängern – beschlossen ist allerdings noch nichts.
Warum sinkt das Rentenniveau?
Ende der 70er lag das Rentenniveau noch bei 59,8%, 1990 bei 55% und 2012 bei 49,4%. Die Renten gemessen am Einkommen sinken. Doch woran liegt das eigentlich?
Grund ist, dass wir als Gesellschaft immer älter werden. Dadurch stehen immer weniger Beitragszahler einer zunehmenden Zahl von Rentnern gegenüber. Ein Problem, denn unser Rentensystem basiert auf dem sogenannten Umlageverfahren. Die heutigen Beschäftigten finanzieren die Bezüge der heutigen Rentner – und die Beitragszahler von morgen werden die Rentner von morgen finanzieren. Das Ganze nennt sich auch Generationenvertrag. Kamen Anfang der 60er in Westdeutschland noch ganze sechs Erwerbstätige auf einen Rentner, müssen heute knapp zwei Beschäftigte den Ruhestand eines Rentners finanzieren.
Ein Rentenpunkt kostet 8.024,41€
Doch wie sorgt man dafür, dass das Rentenniveau nun vorerst nicht noch tiefer rutscht? Möglich machen soll all das ein steigender Rentenwert. Aktuell ist ein Rentenpunkt in Deutschland 37,60€ wert, das heißt: Wer in diesem Jahr einen Rentenpunkt sammelt, erhöht seine künftige Rente um 37,60€. In den kommenden Jahren soll der Wert weiter angehoben werden – jeweils so stark, dass die Standardrente hoch genug ausfällt, dass sich ein Rentenniveau von mindestens 48% ergibt.
Was man dabei nicht vergessen darf: Rentenpunkte werden mit der Zeit nicht nur wertvoller, sondern auch teurer. Denn die nötigen Einzahlungen, um einen Rentenpunkt zu sichern, bemessen sich am jeweils geltenden Durchschnittseinkommen – welches vergangenes Jahr gestiegen ist. So mussten im Jahr beispielsweise im Westen Deutschlands 8.024,41€ in die Rentenkasse eingezahlt werden, um einen Rentenpunkt zu erwerben. 2022 waren es noch 7.235,59€.
Nur noch ein Rentenwert für ganz Deutschland
Fast genau 33 Jahre nach der Wiedervereinigung ist Deutschland auch in Sachen Rente ein Stück geeinter. Erstmals gilt 2023 in Ost und West derselbe Rentenwert von 37,60€ pro Rentenpunkt.
Die lang ersehnte Rentenangleichung ist damit vollbracht. Möglich machten es unterschiedlich hohe Anpassungen des Rentenwerts in den vergangenen Jahren. Diesen Sommer etwa stieg der Rentenwert im Osten um 5,86% und im Westen um 4,39%. Was freilich noch nicht bedeutet, dass Rentner in Ost- und Westdeutschland nun die gleiche Rente erhalten. Schließlich hängt diese weiterhin von der individuellen Erwerbsbiografie ab, das heißt: von der Dauer der Einzahlung und dem vorherigen Einkommen. Nur bei einem identischen Einkommen wird der Unterschied deutlich: „Ein Rentner aus den alten Bundesländern, der bisher 1.000€ Rente erhalten hat, bekommt jetzt 1.043,90€. Eine gleich hohe Rente einer Person aus den neuen Bundesländern ist sogar auf 1058,60€ gestiegen“, rechnet die Bundesregierung vor.
Die Inflation ist also, wenn man so will, für die Rentenversicherung gewissermaßen ein Segen. Führten doch die stark anziehenden Preise vielfach erst zu den überdurchschnittlichen Lohnerhöhungen, die wiederum die Einzahlungen in die Rentenkasse befeuerten.
Beitragssatz soll bis 2027 nicht steigen
Hier könnte der Bericht nun enden. Doch wir haben es mit dem deutschen Rentensystem zu tun. Und deswegen ist die Zukunft eben doch nicht so rosig, wie die Zahlen vermuten lassen. Am Beitragssatz, also der prozentualen Abgabe vom Einkommen, soll zwar die nächsten Jahre bei 18,6% verharren. Arbeitgeber und Arbeitnehmer tragen die Abgabe jeweils zur Hälfte. Doch ab 2027, so prognostiziert der Bericht, sollen Erwerbstätige dann wieder stetig etwas mehr von ihrem Bruttogehalt abgeben. Bis 2030 werde der Beitragssatz voraussichtlich auf 20,2% steigen, bis 2037 auf 21,1%, mutmaßt die Bundesregierung.
Rente ab 67
Auch der Zeitpunkt, wann wir in Rente gehen dürfen, ohne Abschläge in Kauf nehmen zu müssen, wird sich künftig weiter nach hinten verschieben. Dabei gilt prinzipiell: Je später geboren, desto länger die Arbeitszeit bis zur Rente. Bis 2031 soll die Regelaltersgrenze – nach aktuellen Plänen – schrittweise auf 67 Jahre angehoben werden. Im Januar 2024 steigt die Regelaltersgrenze für alle 1958 geborenen Senioren deswegen zunächst auf 66 Jahre. Für spätere Jahrgänge steigt das Eintrittsalter jährlich um zwei Monate, sodass im Jahr 2031 die Regelaltersgrenze von 67 Jahren erreicht sein soll. Recht auf die Regelaltersrente besteht für alle, die mindestens fünf Jahre in die Kasse eingezahlt haben. Wer mindestens 45 Jahre gearbeitet hat, gilt als „besonders langjährig Versicherter“ und kann ein wenig früher in Rente gehen. Bislang geht das bereits ab 63 Jahren, bis 2029 soll sich auch diese Grenze nach hinten verschieben und 2029 - so der Plan – bei 65 Jahren liegen.
Fazit: Ja, stabil, aber stabil missliche Lage
Es ist wahr, die Deutsche Rentenversicherung steht im Jahr 2023 besser da als in einigen Vorjahren. Die Rente ist gestiegen, erstmals gilt in der Bundesrepublik ein einheitlicher Rentenwert – und zumindest für die kommenden Jahre werden Gesetze und Maßnahmen verhindern, dass das Rentenniveau noch tiefer sinkt. Die Rente ist – zumindest vorerst – stabil. Die Frage ist, ob man sich darüber freuen sollte. Besser wäre es, der Zustand der Rente würde sich verändern.
Die Tatsache, dass ein Erwerbstätiger in Deutschland bei durchschnittlichem Lohn später weniger als die Hälfte seines Einkommens als Nettorente vor Steuern erhält, ist wahrlich kein Grund zum Jubeln. Ebenso wenig Anlass bietet ein Blick auf die Renten, gemessen am letzten Nettogehalt. Diese sogenannte Nettoersatzrate hat die OECD für mehrere europäische Staaten errechnet. Während niederländische Rentner im Jahr 2021 mit durchschnittlich 89% ihres letzten Nettogehalts rechnen konnten, griechische mit 84%, italienische mit 82% und französische mit 74%, waren es in Deutschland magere 53%.
Das Umlageverfahren mag viele Jahre gut funktioniert haben, doch diese Zeiten sind vorbei. 2050 werden auf einen über 65-Jährigen mutmaßlich weniger als zwei Berufstätige treffen. Anders gesagt: Es wird zu wenig Geld in die Kasse fließen. Um die Ansprüche der späteren Rentner dennoch erfüllen zu können, müssten also die Beiträge stärker steigen oder die Regelaltersgrenze erhöht werden. Oder es gelingt, genügend Erwerbstätige dazuzugewinnen, um das System zu stabilisieren.
Doch wer weiß, vielleicht wird die Lage der Rente auch rosiger sein, als manch skeptischer Beobachter aktuell vermutet. Im Rentenversicherungsbericht 2010 jedenfalls malte man sich die Zukunft der Rentner ein bisschen schlimmer aus, als es letztlich kam. Für 2024 rechnete die Regierung mit einem Rentenniveau von nur noch 46,2%. Außerdem schätzte man, der Beitragssatz werde bereits 2024 auf 20,7% des Einkommens gestiegen sein. Die Zukunft der Rente ist ungewiss. Aber eines war schon den Verantwortlichen vor 13 Jahren klar: „Der Rückgang des Sicherungsniveaus vor Steuern macht deutlich, dass die gesetzliche Rente zukünftig alleine nicht ausreichen wird, um den Lebensstandard des Erwerbslebens im Alter fortzuführen.“
Kommentare (17)
F
Fabio
sagt am 07. März 2024
Ich habe auch lange mir dem Thema gesetzliche Rentenversicherung vs. Beamtenpensionen gehadert. Heute sehe ich es so: Wenn du noch U35 bist, lege ein paar hundert Euro im Monat an, dann kommst du problemlos auf eine vergleichbare Pensionshöhe, und das, ohne die Einschränkungen hinsichtlich Lebensgestaltung und Arbeitsleben hinnehmen zu müssen. Wenn man Ü35 ist, muss man ganz allgemein feststellen, dass gerade berufliche Entscheidungen und Wege nicht so einfach offenstehen. Da braucht man sich auch nicht zu beschweren, dass 500 Euro im Monat nicht reichen. Letztendlich danke ich Finanzfluss für ihre Aufklärung. Früher habe ich mich wirklich geärgert, mittlerweile übernehme ich selbst die Verantwortung. Jüngere Gutverdiener können innerhalb von 3 bis 5 Jahren gezielter Geldanlage ihre Lücke zu den Pensionen locker schließen und trotzdem gut leben. Danach kann man sich zurücklehnen.
J
Jørgen
sagt am 26. Dezember 2023
Ja, ja, die demographische Krise, die bedrohliche Überalterung … Und jetzt ein paar Fakten: Von 1900 bis zum Jahr 2000 ist der Anteil der unter 20-Jährigen in Deutschland von 44 Prozent auf weniger als 20 Prozent gesunken. In demselben Zeitraum ist die Quote der über 65-Jährigen von 5 auf 17 Prozent gestiegen. Eine schreckliche Vergreisung also – ohne negative Auswirkungen. Ein Grund dafür: Die Verteufeler des Umlagesystems der gesetzlichen Rente "vergessen" regelmäßig einen zentralen volkswirtschaftlichen Faktor, die Produktivitätssteigerung.
a
anderer Markus
sagt am 16. Dezember 2023
Ich persönlich empfinde das Rentensystem als die den dicksten Mittelfinger der Alten. Mit Mitte 30 darf ich jetzt die beiden Generationen durchfüttern, welche wie keine Generation vor ihnen von wirtschaftlichem Aufschwung und wissenschaftlichem Fortschritt profitiert hat. Dabei haben diese Generationen sowohl wirtschaftlich, als auch Ökologisch immer nach dem Prinzip "nach uns die Sintflut" gehandelt. Keine Kinder gemacht, das gesamte Nettoeinkommen verprasst, keine private Vorsorge getroffen und politisch immer schön diejenigen gewählt die nur im Interesse der Oberschicht gehandelt haben. Aus meiner Sicht haben die Alten den Generationenvertrag schon vor Jahrzehnten aufgekündigt. Ich spiele ernsthaft mit dem Gedanken, mich selbstständig zu machen, nur damit ich in dieses dumme und ungerechte System nicht mehr einzahlen muss.
A
Anonym
sagt am 28. Dezember 2023
Diese Generation wurde von Hausfrauen geboren die vom Einkommen des Mannes abhängig waren. In dieser Generation hatten immer mehr Frauen Zugang zu höherer Bildung. Viele Babyboomer begannen mit 15 eine Lehre, das heutige Durchschnittsalter liegt bei 18 Jahren. Gleichzeitig gab es jedoch weder ein Recht auf einen KiTa Platz noch moderne Elternzeit. Ergo, Frauen blieben zwangsläufig zu Hause, arbeiteten in Teilzeit und zahlten weniger bis gar nicht in die Rentenkasse ein. Obwohl es seit 1996 einen Rechtsanspruch auf einen Kita Platz gibt und seit 2007 Elterngeld fragt man sich warum nicht mehr Kinder geboren werden. Als Altersvorsorge war eine Lebensversicherung als Direktversicherung üblich. Seit 2005 werden hierauf Abschläge für die Krankenkasse fällig. Staatlich geförderte Riesterrente war noch nicht erfunden. Ja, die Alten, die haben in Saus und Braus gelebt. Es wäre sicherlich besser gewesen den Nachwuchs mit 15 in die Lehre zu schicken anstatt auf bessere Bildung zu achten. Schüler und ewige Studenten tragen bekanntlich nichts zur Rentenversicherung bei.
M
Markus
sagt am 15. Dezember 2023
ch habe mich mit 57 Selbständig gemacht und genieße meine Arbeit. Der Ausblick in meinen alten Job wenn ich noch 10 Jahre Einzahle bekomme ich 250 Euro mehr Rente hat mich nicht beflügelt. Arbeite lieber bis in hohe Alter und kann mein Leben besser jetzt schon durch die Selbständigkeit gestalten. Mehr Flexibilität für die Arbeiter wäre ratsam mehr Gestaltungsmöglichkeiten so das das Arbeit mehr Spaß macht. Lebenszeit ist Qualitätszeit ich persönlich leben lieber Minimalistisch und habe mehr Freiräume. Das Große und die Politik können wir nicht groß ändern aber im kleinen bei sich kann man immer was ändern.Wie will ich Leben mehr Selbstbestimmung und eher auf unötige Luxussachen verzichten.
R
Rainer
sagt am 15. Dezember 2023
Der Rentner im Osten bekommt auch in 20 Jahren noch weniger Rente wie im Westen. Den der Lohn ist geringer, somit ist es auch schwieriger einen Rentenpunkt zubekommen.
U
U. Gom
sagt am 15. Dezember 2023
Wie können Länder denen es wirtschaftlich schlechter geht höhere Renten zahlen? Während niederländische Rentner im Jahr 2021 mit durchschnittlich 89% ihres letzten Nettogehalts rechnen konnten, griechische mit 84%, italienische mit 82% und französische mit 74%, waren es in Deutschland magere 53%. Daran kann man erkennen dass einiges in diesem Land nicht stimmt. Wenn ich schon die Prognosen der Volkswirte höre, die sowieso nie stimmen, wird mir ganz übel.
G
Georg
sagt am 23. Dezember 2023
Das mag stimmen. Aber wie hoch waren die Durchschnittseinkommen in den jeweiligen Ländern und wie hoch ist deren Staatsverschuldung? Am ehesten können wir uns mit Österreich vergleichen und in der Tat, dort gibt es sowieso nur "Pensionäre" mit durchschnittlich sehr viel höheren Pensionen - ganz abgesehen davon, dass unsere Pensionäre ebenfalls sehr viel besser dastehen als die Rentner. Insofern ist die Annahme, dass bei uns einiges schief liegt, richtig. Ergo: Die Arbeitgeber sollten mehr einzahlen aber gleichzeitig muss sich der Staat bei uns verschlanken. Die Pensionslasten sind gewaltig und die bürokratischen Auflagen für Unternehmen ebenfalls.
P
Peter Meinl
sagt am 15. Dezember 2023
Interessanter Aspekt: Laut der 15. Bevölkerungsvorausberechnung des Statistischen Bundesamtes im Dez 2022 steigt der Anteil der alten in den nächsten Jahren deutlich weniger als bisher angenommen. Unter anderem werden aufgrund von verändertem Wanderungssaldo für 2030 84,7 Mio Einwohner erwartet statt bisher 79 Mio und der Beschäftigungsstand und damit die Zahl der Einzahler hat sich erhöht. Hier eine interessante Präsentation der DRV zur 15. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung: https://www.deutsche-rentenversicherung.de/Bund/DE/Presse/Presseseminare/2023-05-11-12-berlin/05-12-praesentation-thiede.html „der künftige Belastungs- anstieg fällt nach der aktuellen Vorausberechnung weniger stark aus als nach den vorangehenden Berech- nungen Grund: Veränderte Annahmen zur Entwicklung von Geburten, Lebenserwartung und Zuwanderung“ Mit dem Resümee: „In den Jahren bis 2040 wird die demografische Belastung deutlich ansteigen. Grund: Renteneintritt der „Babyboomer“ Aber auch hier gilt: In der Vergangenheit war der Belastungsanstieg in vergleichbaren Zeiträumen genauso hoch oder stärker!“
A
Ano
sagt am 15. Dezember 2023
Da zeichnet sich ein Desaster ab.... Wer nicht privat dick vorsorgt macht was falsch.
P
Patrick
sagt am 15. Dezember 2023
Es ist eine Katastrophe, dass sich unser werter Bundeskanzler Scholz sich nicht ein Beispiel an dem Norwegischen Staatsfonds nimmt. Von den 44 Milliarden an Überschüssen sollte man in einen breitgestreuten Msci World stecken anstand zuzuschauen, wie in unserem reichen Land die Mittelschicht wegbricht. Ich kann da nur den Kopf schütteln...
L
Logspace
sagt am 17. Dezember 2023
Na, wie haben nun mal keine Öl und Gasförderung mit dem wir einen Staatsfond füttern könnten. Ohne Öl und Gas würde Norwegen ganz alt ausstehen.
C
Christiane
sagt am 15. Dezember 2023
Dem kann ich nur zustimmen! Es ist höchste Zeit, das - von Ausnahmeberufen abgesehen - völlig unnötige Beamtentum abzuschaffen. Zumindest sollten auch Beamten für ihre Pensionen selber einzahlen, die vielen Privilegien wären auch ein Thema! Warum sollen Beamte nicht genauso in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen, wie jeder Arbeitnehmer? Dann müssten deren Pensionen nicht mehr vom Steuerzahler finanziert werden. Seit Jahren drückt sich jede Regierung um dieses heiße Eisen, ganz klar, warum! Gleichzeitig sorgt es für zunehmenden Unmut in der Bevölkerung. Christiane
L
Logspace
sagt am 17. Dezember 2023
Vorab - ich bin kein Beamter. Mit den Beamten in der gesetzlichen Rentenversicherung müsste der Staat den Beamten das Gehalt erhöhen, damit die auch Rentenbeitröge zahlen können. Und selbst müsste der Staat auch noch mal zusätzlich die Hälfte einzahlen. Jetzt zahlt er das Geld erst wenn der Beamte in Rente geht. Ihr Argumentation ist also ein Milchmädenrechung. Es lebe das Halbwissen!
K
Kelli
sagt am 20. Dezember 2023
...und die dann einzahlenden Beamten hätten dann auch Anspruch auf die Rente. Nur mal so :-)
G
Georg
sagt am 23. Dezember 2023
Ich finde die Argumentation, dass Beamte ebenfalls in die Rentenkassen zahlen sollten, vollkommen richtig (s. Schweiz). Mit Halbwissen hat das nichts zu tun. Beamtenpensionen sind im Schnitt - und nicht verdientermaßen - höher. Renten sind gedeckelt. Warum der Staat Beamten bevorzugt erschließt sich nur aus der politischen Perspektive, volkswirtschaftlich ist das Nonsens. Lediglich staatstragende Funktionen (Justiz/Polizei/Bundeswehr) sollten ausgenommen sein. Bei den ganz normalen Behördenmitarbeitern oder Lehrern bspw. gibt es keinen Grund zur Verbeamtung. Aber wem sage ich das. Der Staat muss auch keine Gehälter erhöhen, aber, so wie NRW in die Kassen einzahlen und zwar dann wenn der Beamte in Arbeit ist. So schiebt der Staat nur einen riesigen Schuldenberg vor sich her, mit dem sich dann jemand in der nächsten Legislaturperiode herumschlagen muss. Also ganz klar: Das Schweizer Modell bitte!
F
FK
sagt am 15. Dezember 2023
Mich würde im Zusammenhang mit der gesetzlichen Rente ein Vergleich mit den Pensionen sehr interessieren auch und gerade im Hinblick auf die unterschiedliche Berechnungsmethode und vor allem was den eklatanten Unterschied rechtfertigen soll⁉️ Vielleicht werden ja hierdurch mal mehr Menschen wach wenn ihnen das mal klar dargelegt wird das es sich hierbei um eine real existierende zwei Klassengesellschaft handelt für die es absolut keinerlei Rechtfertigung gibt. Besten Dank Viele Grüße FK
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