Depotwechsel: Depot eröffnen und Prämie sichern
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- Um einen Depotwechsel mit Übertrag der darin enthaltenen Wertpapiere, ETFs, usw., durchzuführen, muss lediglich ein Antrag beim neuen Anbieter ausgefüllt werden. Die Depotübertragung vollzieht der Anbieter dann ganz alleine. Dies dauert meist bis zu zwei Wochen. Wenn allerdings ausländische Banken/Broker im Spiel sind, kann es deutlich länger werden.
- Viele Depotüberträge werden mit dem Ausschütten einer Prämie beworben. Das kann ein schöner Effekt sein, dabei sollte aber beachtet werden, dass diese Prämien nur kurzfristig wirken. Gerade wer langfristig investiert, sollte sich eher auf eine kostenlose Depotführung, günstige Handelskonditionen und/oder attraktive Fondssparpläne konzentrieren.
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- Derzeit (Juli 2020) bieten verschiedene Broker gute Prämien für den Depotübertrag: Der FondsSuperMarkt bietet 4.000€ und die Targobank ganze 7.000€ als Maximum. Bei allen hängt die Höhe der Prämie von der Höhe des zu übertragenden Wertpapiervolumens ab.
- Verschiedene Broker und Banken bieten Kombinationen aus Fondsanlagen und Festgeld-/Tagesgeldanlagen. Die Targobank garantiert beispielsweise 1% Tagesgeld-Zinsen für 1 Jahr bei einem Übertragungsvolumen von 7.000 - 40.000€. Festgeld-Zinsen von 1 - 2% bieten in verschiedenen Anlageformen die Deutsche Bank, die Merkur Privatbank und die Consorsbank.
Übersicht der Depotwechselprämien
Anbieter | Prämie | Informationen zur Aktion |
Consorsbank | 10 Freetrades | Ab dem ersten Wertpapierzugang werden 10 Freetrades für den Börsenplatz Tradegates gutgeschrieben. Diese sind innerhalb 1 Jahres einzulösen. Zum Angebot |
Flatex | Ordergebühr reduziert auf 3,80€ / Order | Neukundenaktion ohne Mindestübertrag. Zum Angebot |
FondsSuperMarkt | Gestaffelt nach Volumen: ab 20.000€ -> 100€, ab 50.000€ -> 250€, ab 100.000€ -> 500€, ab 200.000€ -> 1.000€, ab 400.000€ -> 2.000€, ab 800.000€ -> 4.000€ | Mit dieser Aktion zahlt der FondsSuperMarkt max. 4.000€ als Prämie für eine Depotübertragung zu einem der Partnerbanken. Die Haltefrist beträgt 2 Jahre, Prämien-Auszahlung hälftig nach 12 und 24 Monaten. Zum Angebot |
Maxblue (Deutsche Bank) | 0,5% des Volumens, min. 5.000€ | Maximal 500€ zahlt Maxblue für einen Depotübertrag als Prämie. Umgerechnet wären das Höchstvolumen hier also 100.000€. Die Haltefrist beträgt hier 1 Jahr. Zum Angebot |
Targobank | 0,75% des Volumens, min. 7.000€ | Maximal 5.000€ schüttet die Targobank für einen Depotübertrag zu einem Klassik- oder Plus-Depot aus. Die Haltefrist beträgt hierbei 1 Jahr. Zum Angebot |
1822direkt | 10 Freetrades im 1. Monat, die 2 folgenden Monate 50% Order-Rabatt, 100€ Amazon-Gutschein | Abgesehen von den Freetrades im 1. und den 5% Order-Rabatt in den 2 folgenden Monaten, bietet 1822direkt einen Amazon-Gutschein über 100€ + 50€ bei Weiterempfehlung. Zum Angebot |
Wie funktioniert ein Depotübertrag?
Wer sein Geld in Aktien, ETFs oder sonstige Anlageprodukte investiert, hat viele Gründe, sich mit der Kostenstruktur seines Depots auseinanderzusetzen. Hierzu zählen beispielsweise Ordergebühren, aber auch generelle Führungsgebühren des Depots. Wenn die Kosten zu hoch werden und Gebühren regelmäßig abgezogen werden, kann sich das negativ auf den Ertrag des Investments auswirken. Wenn man sich also für ein neues Depot entschieden hat, das bessere Konditionen bietet, ist man mit der Frage nach der Depotübertragung konfrontiert. Hier geht es zu unserem Depotvergleich.
Einen Depotübertrag durchzuführen ist glücklicherweise keine besonders schwierige Angelegenheit. Die mit dem Übertrag beauftragte Bank hat schließlich ein Interesse daran, es ihren Kunden möglichst einfach zu machen. Die folgenden Schritte helfen dir dabei, eine solche Depotübertragung durchzuführen:
- Ein neues Depot eröffnenZunächst braucht es ein Depot, zu dem die Anlageprodukte des alten Depots übertragen werden sollen. Viele attraktive Depotwechsel Prämien werden angeboten, um Kunden für einen Übertrag zu locken. Es empfiehlt sich deswegen, die Konditionen genau zu beachten.
- Depotübertragung beantragenDer neue Depotanbieter führt die Übertragung durch. Dazu muss lediglich ein Antrag ausgefüllt und an diesen Anbieter gesendet werden – meist geht das sogar bequem online. Den Rest erledigt dann der Broker bzw. die Bank.
- Eventuell das alte Depot kündigenFalls die Gebühren der Grund für den Depotübertrag waren, kann das Depot nach Beauftragung der Übertragung gekündigt werden, damit keine weiteren Kosten fällig werden. In diesem Sinne könnte dieser Punkt auch ganz am Anfang stehen. Es ist aber natürlich ebenso möglich, mehrere Depots parallel zu führen.
Welche Dokumente und Daten brauche ich für den Depotwechsel?
Zur Auslösung eines Depotübertrags wird lediglich der Übertragungsantrag des Brokers/der Bank benötigt, zu der die Titel transferiert werden sollen. Um allerdings diesen Antrag ausfüllen zu können, sollte man die folgenden Informationen zur Hand haben. Dadurch geht die Prozedere sehr viel schneller:
Persönliche Informationen (Name, Adresse, Steuer-ID von Depotinhaber und /-empfänger, Unterschrift)
Informationen zum Grund des Übertrags (meist zum Ankreuzen)
Daten des alten Depots (Bankname, Depotnummer)
Daten des neuen Depots (Depotnummer, evtl. BLZ)
Bei Teilübertrag: Zu übertragende Wertpapiere (Name, Zahl, Kennung)
Sonstiges (z.B. bei Erbschaft oder Schenkung Informationen zum Empfänger)
Fallen Kosten beim Depotübertrag an?
Die gute Nachricht: Bei einer Depotübertragung innerhalb Deutschlands dürfen die beteiligten Banken keine Gebühren verlangen! Dies hat ein Gerichtsurteil im Jahre 2004 festgestellt. Kosten können allerdings entstehen, wenn der Depotübertrag an eine Drittperson durchgeführt werden soll. Dabei können nämlich Steuern anfallen, da von den Behörden davon ausgegangen wird, dass es sich hierbei um einen Verkauf handelt.
Wenn allerdings ins oder vom Ausland ein Depotübertrag stattfinden soll, können die Konditionen anders liegen und Gebühren berechnet werden.
ETF- und Aktien-Bruchstücke könnten Probleme machen
Da z.B. bei ETF-Sparplänen in den meisten Fällen regelmäßig eine runde Summe eingezahlt wird, also beispielsweise 50€ im Monat, führen viele in ihrem Depot ETF-Bruchstücke, also unrunde Beträge wie 1,28 Anteile eines ETFs. Bei einem Depotübertrag kann das zu Problemen führen, weil für die Rückgabe der Bruchstücke eine Gebühr fällig wird. Falls die Gebühr höher als der ETF-Teil ist, kann natürlich das Stück auch dem Broker überlassen werden, von dem weg gewechselt werden soll.
Abgesehen davon muss bei einem Depotübertrag mit ETFs auf die Kompatibilität der zu übertragenden ETFs geachtet werden. Es gibt einzelne Broker, die nur ETFs bestimmter Listen führen (z.B. Trade Republic mit iShares) und nur diese sich übertragen lassen.
Wie lange dauert ein Depotübertrag?
Es lässt sich pauschal nicht genau feststellen, wie lange der Depotübertrag dauern wird. Dies hängt von der Art der zu übertragenden Aktien/Wertpapiere ab und außerdem von ihrer Anzahl. Im Normalfall sollte die Dauer eines Depotübertrags aber nicht ein bis zwei Wochen übersteigen. Depotübertragungen mit einem ausländischen Depot ist hier wieder ein Ausnahmefall und kann deutlich länger in Anspruch nehmen – bis zu über sechs Wochen.
Kann ich mein Depot auf andere Personen übertragen?
Selbstverständlich ist es auch möglich, einen Depotübertrag an Drittpersonen durchzuführen. Dies wird als Depotübertrag mit Gläubigerwechsel bezeichnet. Insbesondere in Hinblick auf steuerliche Fragen werden hier verschiedene Fälle unterschieden:
1) Schenkung / Erbe
In beiden Fällen handelt es sich um einen Depotübertrag mit unentgeltlichem Gläubigerwechsel. Das bedeutet, dass die Übertragung des betreffenden Depots nicht als Wertpapierverkauf gewertet wird, die Daten aber dennoch an das zuständige Finanzamt übertragen werden, um die mögliche Fälligkeit einer Schenkungs- oder Erbschaftssteuer zu überprüfen. Auch der Depotübertrag von einem Ehepartner auf den anderen fällt in diese Kategorie.
2) Dritte
Wird ein Depotübertrag an Drittpersonen durchgeführt, nennt man dies einen entgeltlichen Gläubigerwechsel. Also wird diese Transaktion von den Behörden als Veräußerung eingestuft und zieht bei entsprechenden Erträgen den Abzug der Abgeltungssteuer nach sich. Der Sparer-Pauschbetrag muss hierbei überschritten werden. Die Abgeltungssteuer liegt derzeit bei 25% + Soli + eventuell fälliger Kirchensteuer. Diese Kosten sollten vor einer Depotübertragung an Dritte unbedingt berücksichtigt werden.