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Bundeshaushalt 2025: Einnahmen & Ausgaben aufgeschlüsselt
Was ist der Bundeshaushalt?
Im Bundeshaushalt ist geregelt, wie der Staat seine Einnahmen verwendet, um zentrale gesellschaftliche Aufgaben zu finanzieren. Ein großer Teil des Budgets fließt in Sozialleistungen, aber auch für Bildung, Forschung, die Bundeswehr und den Ausbau der Infrastruktur gibt der deutsche Staat jedes Jahr viel Geld aus. Einen Teil dieser Einnahmen kann der Bund über Steuern finanzieren, zusätzlich nimmt er neue Kredite im Rahmen der Schuldenbremse auf. Der Bundeshaushalt für das Jahr 2025 enthält rund 488 Milliarden Euro.
Einnahmen
Steuern und EU-Eigenmittel (80%)
Steuern sind mit Abstand die wichtigste Einnahmequelle des Bundes. Den größten Teil davon (88%) machen Gemeinschaftssteuern wie die Lohn- und Umsatzsteuer aus. 18% der Steuereinnahmen bestehen aus Bundessteuern wie der Energie-, Versicherungs- und Tabaksteuer. Die EU-Eigenmittel fließen in dieser Kategorie ausschließlich negativ ins Budget des Bundes ein, da Deutschland als sogenannter Nettozahler mehr einzahlt, als von der EU zurückfließt.
Schuldenaufnahmen und Zuschüsse für Investitionen (12%)
Der zweitgrößte Teil des verfügbaren Haushaltsbudgets entsteht durch Schulden, die der Bund am Kreditmarkt aufnimmt. In die gleiche Kategorie fließen auch Mehreinnahmen, die die ursprüngliche Steuerschätzung des vorherigen Jahres übersteigen. Für 2025 belaufen sich die Mehreinnahmen auf 14,3 Milliarden Euro. Die Beiträge und Zuschüsse für Investitionen machen in dieser Kategorie mit 1,7% nur einen geringen Teil aus. Darin sind vor allem Beiträge enthalten, die der Bund für die Zwischen- und Endlagerung radioaktiver Abfälle erhält.
Verwaltungseinnahmen und Einnahmen aus Schuldendienst (7%)
Die Verwaltungseinnahmen sollen sich 2025 auf rund 23 Milliarden Euro belaufen und machen damit den wichtigsten Einkommensanteil (73%) in dieser Unter-Kategorie aus. Am meisten nimmt der Bund hier über die Maut auf Bundesautobahnen und über die Gewinne von Unternehmen ein, an denen er direkt oder indirekt beteiligt ist. Dazu zählen etwa die Deutsche Telekom oder auch Airbus.
Einnahmen aus Zuweisungen und Zuschüssen (2%)
Dieser vergleichsweise kleine Teil des Budgets speist sich hauptsächlich aus speziellen Zuschüssen der EU, 2025 sind das vor allem Mittel aus der sogenannten Aufbau- und Resilienzfazilität. Diese Zahlungen sollen die wirtschaftliche Erholung nach der Corona-Pandemie in den EU-Staaten unterstützen. In der Kategorie „Zuweisungen und Zuschüsse“ stecken darüber hinaus noch Beiträge, die die Bundesländer an den deutschen Staat leisten.
Ausgaben
Arbeit und Soziales (37%)
Spitzenreiter bei den Staatsausgaben ist der Block „Arbeit und Soziales“. Drei Viertel der darin enthaltenen 180 Milliarden Euro will der Bund 2025 für Rentenzahlungen und die Grundsicherung im Alter nutzen. Die übrigen 25% sind für andere Sozialleistungen wie Bürger- und Wohngeld eingeplant.
Verteidigung (11%)
Gut ein Zehntel des Bundeshaushalts steht für Verteidigungsausgaben zur Verfügung. Von dem Geld werden die Truppen bezahlt, Kasernen und Verwaltung betrieben und die Ausstattung der Bundeswehr instand gehalten. Für militärische Beschaffungen will der Staat 2025 rund 2,4 Milliarden Euro ausgeben – das sind 4,6% der gesamten Verteidigungsausgaben.
Digitales und Verkehr (10%)
Ein ähnliches Budget steht dem Bundesministerium für Digitales und Verkehr zur Verfügung. Zwei Drittel davon sollen in das Schienen- und Fernstraßennetz fließen. Konkret an die Deutsche Bahn und die Autobahn GmbH des Bundes. 3,5 Milliarden Euro sind für den Ausbau der digitalen Infrastruktur eingeplant, das entspricht 7% des Budgets, das dem Verkehrsministerium zur Verfügung steht.
Allgemeine Finanzverwaltung (10%)
Den größten Teil der Ausgaben für die allgemeine Finanzverwaltung machen Zuschüsse aus, die infolge der Energiekrise von 2022 an Verbraucher und Unternehmen gezahlt werden, um sie bei den Stromkosten zu entlasten. Ein weiterer Teil des Budgets fließen in den Aufbau eines Kapitalstocks, der die Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung in Zukunft stabilisieren soll.
Bundesschuld (7%)
In der Bundesschuld sind unter anderem die Zinszahlungen enthalten, die der Staat für ausgegebene Anleihen ausschütten muss. Einen kleineren Teil machen auch Bürgschaften und Garantien aus. Dabei handelt es sich nicht um tatsächliche Zahlungen, viel mehr geben sie an, mit welcher Summe der Staat bei Dritten einspringen würde, sollte es zu Zahlungsausfällen kommen.
Bildung und Forschung (5%)
Das Ministerium für Bildung und Forschung gibt mehr als 70% seines Budgets für den Betrieb von Forschungszentren und Wissenschaftsförderung aus. Ein weiterer Teil der Zahlungen kommt Schulen und Universitäten zugute und fließt sowohl in den Ausbau der digitalen Infrastruktur als auch in die Verbesserung der Lehrqualität. Etwa 3 Milliarden Euro gehen in Form von BAföG, Begabtenförderung und Weiterbildungszuschüsse direkt an Personen im Bildungssystem.
Gesundheit (3%)
Fast 90% des Budgets des Gesundheitsministeriums fließen in den Gesundheitsfonds der gesetzlichen Krankenkassen. Der übrige Teil entfällt auf den Posten „Prävention und Gesundheitsverbände“. Darin enthalten sind Zuschüsse zur Bekämpfung von Corona, wie die Impfstoffbeschaffung. Hinzu kommen noch Ausgaben für vorsorgliche Maßnahmen, mit denen der Bund sicherstellen will, dass Deutschland im Fall einer erneuten Pandemie gut gewappnet ist.
Sonstige Ausgaben
Die übrigen 18% des Bundeshaushalts verteilen sich auf 18 weitere Ministerien und Institutionen. Darunter das Familien-, Innen- und Finanzministerium, das Auswärtige Amt und den Bundesrechnungshof. Auf keinen dieser Posten entfallen mehr als 3% des Gesamthaushalts. Der größte Teil des Budgets für das Familienministerium fließt in Eltern- und Kindergeld. Ein Drittel des Geldes, das an das Innenministerium geht, ist für die Bundespolizei vorgesehen. Einen ähnlichen Anteil seines Budgets nutzt das Finanzministerium, um die Zollverwaltung zu bezahlen. Das geringste Gesamtbudget im Bundeshaushalt erhält mit 12 Millionen Euro der unabhängige Kontrollrat.
Quelle: Bundesministerium der Finanzen