Kapitelübersicht
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Strategie & Portfolio
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ETF-Auswahl
Was sind ETFs? Exchange Traded Funds erklärt!
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- Ein ETF ist ein Fonds, der einen Index wie den DAX oder den MSCI World abbildet.
- Mithilfe von ETFs kannst du schon mit kleinen Beträgen in Tausende Aktienunternehmen investieren und somit dein Vermögen diversifiziert anlegen.
- ETF sind deutlich günstiger als aktive gemanagte Investmentfonds. Die jährliche Kostenquote liegen in etwa zwischen 0,05% und 0,7% der Anlagesumme.
- ETFs eignen sich hervorragend zum langfristigen Investieren in Aktienmärkte.
- ETFs können einen Index entweder physisch, synthetisch oder durch eine Mischung von beiden Methoden abbilden.
Was ist ein ETF?
ETFs, kurz für Exchange Traded Funds, sind börsengehandelte Indexfonds. Börsengehandelt bedeutet, dass eine Börse als Marktplatz zwischen dir als Käufer und dem Fondsanbieter steht. Andere Indexfonds kannst du direkt beim Anbieter kaufen. Indexfonds bedeutet, dass der Fonds einen Aktienindex exakt nachbildet. Ein ETF auf den DAX, den deutschen Aktienindex, investiert in die 40 Unternehmen, die im DAX gelistet sind. Ein Fonds ist, vereinfacht ausgedrückt, eine Art Sammelbecken für Kapital, also das Geld, welches anschließend investiert wird.
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Da ein ETF einen Index ziemlich genau abbildet, verläuft sein Kurs parallel zum Index. Steigt der Index, macht der ETF Rendite. Legt der DAX 1% zu, geht der Wert eines DAX-ETF rund 1% nach oben. Gleichzeitig fällt der Wert eines ETFs, wenn der Index fällt.
Wer gibt ETFs aus?
ETFs werden von Fondsgesellschaften angeboten. Weltweit gibt es über drei Millionen Indizes, die theoretisch nachgebaut werden könnten. Teilweise bilden sie Nischenbranchen oder wirtschaftsschwache Länder ab. Den Herausgeber eines ETFs nennt man Emittent. Zu den bekanntesten ETF-Emittenten gehören Amundi, Xtrackers, iShares und Lyxor.
Die ETF-Fondsgesellschaft sucht sich einen Index aus und sammelt anschließend Geld von Anlegern. Von dem Geld der Anleger kauft sie diejenigen Wertpapiere, die im Index enthalten sind. Anschließend gibt die Fondsgesellschaft selbst ein Wertpapier (einen ETF) aus, der die Wertentwicklung des Fonds abbildet. Ein Wertpapier für ein ETF ist eine Art Bescheinigung für den eigenen Anteil am ETF. Kaufst du einen solchen Anteilsschein, fließt dein Geld in den Fonds und wird in die im Index enthaltenen Aktien investiert. Der Aktienkauf durch den Fondsanbieter läuft voll automatisiert ab.
So bildet ein ETF einen Index ab
Hier schauen wir uns den deutschen Aktienindex mit passendem DAX-ETF an. Der DAX listet die 40 erfolgreichsten börsennotierten Unternehmen Deutschlands. Damit sie als erfolgreich gelten, müssen sie eine hohe Marktkapitalisierung, sowie Streubesitz vorweisen.
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Eine Fondsgesellschaft schaut sich nun an, welche Unternehmen und mit welchem Anteil diese Unternehmen im DAX vertreten sind. Diese Aktien kauft die Fondsgesellschaft nach.
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Sobald neue Werte zum Index hinzukommen, erweitert die Fondsgesellschaft den Fonds um ebendiese Werte. Genauso verkauft sie Werte, die aus dem Index fallen. Erhöht sich das Fondsvolumen, kann der ETF Anbieter mehr Aktien kaufen. Das alles passiert – anders als bei aktiv gemanagten Fonds – voll automatisiert und ohne die Analyse von Fondsmanagern.
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Replikationsmethoden
Die Art und Weise, wie ein ETF seinen Index abbildet, heißt Replikationsmethode. Ziel ist es, den ETF möglichst akkurat abzubilden, gleichzeitig sollen die Kosten niedrig bleiben. Die Replikationsmethode beeinflusst die Kosten, die Performance und die Sicherheit eines ETFs. Es gibt drei verschiedene Methoden:
- Physische Replikation
- Sampling
- Synthetische Replikation
Die physische Replikation
Bei einer physischen Replikation werden die im Index enthaltenen Aktien nachgekauft. Entspricht das Portfolio exakt dem Index, handelt es sich um eine vollständige oder Vollreplikation. Das ist vor allem sinnvoll, wenn ein Index aus einer überschaubaren Menge an Aktienwerten besteht. Ein DAX-ETF lässt sich relativ einfach vollständig physisch replizieren.
Das Sampling
Besteht ein Index aus vielen Positionen, bedeutet das für eine physische Replitkation eine hohe Menge an Transaktionen. Um kosteneffizient zu bleiben, kauft der ETF-Anbieter deshalb nur einen Teil der Aktien, und zwar jene, die am ehesten die Rendite des Index beeinflussen. Sampling wird auch als optimierte physische Replikation bezeichnet. Es ist eine Mischform aus physischer und synthetischer Replikation. Die Methode eignet sich für einen MSCI-World-ETF, der aus über 1.500 Positionen besteht.
Die synthetische Replikation
Der ETF-Anbieter bildet den Index durch ein Tauschgeschäft (Swap) mit einem Kreditinstitut (Swap-Partner) ab. Das Kreditinstitut besitzt die Positionen des ETFs und der ETF Anbieter besitzt ein anderes Portfolio. Der ETF-Anbieter erhält die Rendite der ETF-Positionen und das Kreditinstitut bekommt die Rendite des Trägerportfolios. Swap-ETFs findest du häufig für Nischenmärkte und Rohstoffe.
Unterschiede ETFs und Indexfonds
ETFs sind Indexfonds – mit der Besonderheit, dass sie börsengehandelt sind. Das heißt: ETFs kannst du zu den Börsen-Handelszeiten laufend kaufen und verkaufen. Klassische Indexfonds handelst du nicht an der Börse, sondern kaufst sie direkt beim Fondsanbieter. Passive Indexfonds und ETFs verfolgen dasselbe Ziel: einen Index möglichst genau und zu geringen Kosten abzubilden.
Sowohl bei passiven Indexfonds als auch bei ETFs fallen niedrige Gebühren an. Das liegt daran, dass beide Fonds ohne einen Fondsmanager auskommen. Es braucht also kein Analyseteam, dass die Entwicklungen an der Börse verfolgt.
Was ist nun die bessere Option? Mit ETFs bist du flexibler, weil du sie jederzeit handeln kannst. John Bogle, der Erfinder des Indexfonds, warnte aber, dass das für Privatanleger verführerisch sein kann. Mit ETFs verfolgst du in der Regel eine Buy-and-Hold-Strategie, du musst also gar nicht jederzeit bereit sein zu handeln. Weiterhin gibt es mehr ETFs als Indexfonds – es stehen dir also mehr Märkte, Strategien und Anlageklassen zur Wahl. Entscheide dich für einen Index, den du besparen willst und vergleiche die Kosten für die ETF- und Indexfonds-Version. Dein Portfolio kann auch beide Formen kombinieren.
Unterschiede ETFs und aktive Fonds
ETFs bilden ihren Index automatisiert ab. Sie reagieren direkt auf Veränderungen am Markt und bleiben so sehr nah am tatsächlichen Index. Bei aktiv gemanagten Fonds entscheiden Fondsmanager, wie das Geld der Kunden angelegt wird. Die Manager beobachten den Markt und versuchen auf Werte zu setzen, die in Zukunft gut performen werden. Schlechte Werte stoßen sie meist ab. Droht ein Unternehmen pleitezugehen, kann das Fondsmanagement es ganz aus dem Fonds werfen. Das ist bei ETFs nicht frühzeitig möglich, allerdings können sich Manager auch falsch entscheiden.
Im ersten Kapitel des ETF-Handbuchs haben wir uns die Unterschiede von aktiven und passiven Investments bereits ausführlich angeschaut. Auf Fonds bezogen ergeben sich zwei wesentliche Vorteile für ETFs. Zum einen performen passive Fonds auf lange Zeit besser als aktive Fonds. Es ist schwer für Manager, den Markt zu schlagen – vor allem mehrere Jahre in Folge. Möchtest du dein Geld langfristig anlegen, ist das ein wichtiger Faktor.
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Hinzu kommt, dass aktive Fonds deutlich kostspieliger sind als ETFs. Anbieter von aktiv gemanagten Fonds berechnen eine ganze Reihe an Gebühren. Laut Morningstar, einem Finanzinformations- und Analyseunternehmen, kostet ein durchschnittlicher Investmentfonds in Europa 1,9%. Unter Umständen können die Kosten für einen aktiven Fonds einen Großteil deiner Rendite fressen. Die Kosten bei ETFs beschränken sich auf die Gesamtkostenquote TER, was für Total Expense Ratio steht. Diese liegt meist zwischen ETF 0,05% und 0,7%.
Die höheren Kosten ergeben sich hauptsächlich aus den Ausgaben für das Management und Expertenteam, welches benötigt wird, um einen aktiven Fonds zu betreuen. Im Gegensatz zu einem Algorithmus will dieses natürlich gut bezahlt werden.