Kapitelübersicht
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ETF-Auswahl
Das Konzept Weltportfolio erklärt
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- Das Weltportfolio stützt sich auf verschiedene finanztheoretische Konzepte, wie die Markteffizienzhypothese oder das Capital Asset Pricing Model (CAPM).
- Für Privatanleger eignen sich weltweit diversifizierte Indexfonds. Diese versuchen die Globalwirtschaft abzubilden und minimieren so gleichzeitig das Risiko durch breite Streuung.
- Finanzprofis entwickeln verschiedene Umsetzungen des Weltportfolios. Es gibt etwa den ARERO-Weltfonds und das Multi Factor Investing.
Theoretischer Hintergrund
In den letzten 150 Jahre wurden unzählige finanzwissenschaftliche Konzepte entwickelt. Kombiniert man einige der Theorien, bildet das die Grundlage für die Sinnhaftigkeit einer Geldanlage in Form eines Weltportfolios.
Die Märkte sind effizient
Dazu zählt die bereits über 100 Jahre alte Markteffizienzhypothese. Sie wurde von verschiedenen Wissenschaftlern wie dem französischen Mathematiker Louis Bachelier ausgerufen. Eugene Fama wurde 2013 für diese Theorie sogar mit dem Wirtschaftsnobelpreis ausgezeichnet. Die Markteffizienzhypothese besagt, stark vereinfacht, dass effiziente Märkte bei den Preisen eines Marktes alle verfügbaren Informationen dieses Marktes reflektieren. Angenommen, wir haben effiziente Märkte, dann hat eine Aktie den Wert X hat, weil er genau so der Wahrheit entspricht.
In der Schlussfolgerung ist es unmöglich, als einzelner Marktteilnehmer den Markt langfristig zu schlagen. Diejenigen, die dies erreichen – auch Outperformer genannt – wechseln sich zufällig ab. Damit sind Kursprognosen, die veröffentlicht werden, hinfällig.
CAPM
Nächster Baustein ist das Capital Asset Pricing Model, kurz CAPM. Es beschäftigt sich mit der Preisbildung an den Finanzmärkten – mit erwarteter Rendite im Verhältnis zum erwarteten Risiko. Der Merksatz „je mehr Risiko, desto mehr Rendite“, ist eine starke Vereinfachung der Konsequenzen des CAPM.
Warum Weltportfolio?
Um das Risiko zu minimieren, gibt es ein zentrales Werkzeug: Diversifizierung. Maximale Diversifizierung erreichst du, indem du in alles investierst, was es gibt. Daher stammt auch das „Welt“ in „Weltportfolio“. Wirklich alles bildet zwar auch ein Welt-Index nicht ab, aber es ist ein Produkt, welches bei niedrigen Kosten nah rankommt.
Durch die Diversifikation vermeidest du das individuelle Unternehmensrisiko, das beim Stock Picking (also der Auswahl einzelner Aktien) mitschwingt. Ebenso minimierst du das regionale Risiko. Das hat auch den Vorteil, dass der sogenannte „home bias“ wegfällt. Diese psychologische Neigung, animiert dazu, in Werte aus dem unmittelbaren Umfeld zu investieren. Deutsche investieren also gerne in Unternehmen aus Deutschland und den DAX.
Durch die Buy-and-Hold-Strategie radierst du den tendenziellen Glücksspielcharakter von Markt-Timing-Strategien. Es ist sehr schwierig, den Markt durch den Ein- und Ausstieg zu bestimmten Zeitpunkten zu schlagen. Wer seine Anteile lange hält, ist nicht auf diesen Glücksfaktor angewiesen.
Solltest du dir ein Weltportfolio aufbauen wollen, benötigst du dazu ein Depot. Mit unserem Depot-Vergleich findest du das beste Depot für deine persönlichen Bedürfnisse.
Wie wird das Weltportfolio umgesetzt?
Verschiedene Menschen setzten das Konzept Weltportfolio unterschiedlich um. BWL-Professor Martin Weber und seine Mitarbeiter entwickelten den ARERO-Weltfonds. Der Name steht für „Aktien – Renten – Rohstoffe“, da in diese Anlageklassen investiert wird. Die Aktien machen 60% des Fonds aus und werden über weltweite Indizes abgebildet. 25% sind europäische Renten und die verbleibenden 15% werden in Rohstoffe investiert.
Der ehemalige Investmentbanker Gerd Kommer kombiniert weltweites Anlegen mit dem Multi Factor Investing. Das Ziel ist, mehrere renditebringende Faktoren sinnvoll zu kombinieren, wie kleinere Firmen oder Value-Aktien. Kommers Weltportfolios gibt es in verschiedenen Umsetzungen.
Du kannst dir dein Weltportfolios auch ganz simpel selbst mit einem oder zwei ETFs bauen. So bilden ETFs basierend auf dem MSCI ACWI einen Großteil Weltwirtschaft ab. Ansonsten eignet sich auch ein 70/30-Portfolio, mit welchem du in einen Welt- und einen Schwellenland-Index investierst. Mithilfe unseres ETF-Sparplan-Vergleichs kannst du übrigens den richtigen Broker für deine ETF-Sparpläne finden.