Handelszeiten: Wann kann man wo handeln?
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- Börsen und digitale Handelsplätze für Wertpapiere haben feste Öffnungszeiten. Diese sollen die Liquidität des Handels sicherstellen und Preisverzerrungen vermeiden.
- Bei außerbörslichem Handel oder Handel außerhalb dieser Öffnungszeiten wird oftmals ein hoher Spread fällig, in dem sozusagen der Broker eine Gebühr für die riskantere Transaktion einnimmt.
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- Für manche Anlagestrategien sind die Handelszeiten von größerer Relevanz als für andere: Aktive Market-Timing-Strategien sind auf günstige Handelszeiten angewiesen, passive Buy-and-Hold-Strategien sind weniger darauf bedacht.
- Dennoch ist es für alle Anleger ratsam, überzogene Spreads zu vermeiden und sich an den Öffnungszeiten der großen Handelsplätze, wie zum Beispiel Xetra, zu orientieren. In unseren Ratgebern erklären wir die Unterschiede der Börsen und an welcher Börse du Aktien und ETFs kaufen solltest.
- Für einen Vergleich verschiedener Broker und ihr jeweiliges ETF-Angebot bitte hier entlang.
Wie funktionieren Handelszeiten an der Börse?
Man könnte zwar meinen, dass Börsen zu Zeiten digitalen Wertpapierhandels längst über keine festen Öffnungs- und Handelszeiten mehr verfügen. Dass sie es dennoch tun, hat allerdings gute Gründe. Börsenöffnungszeiten ermöglichen, dass an den jeweiligen Handelsplätzen genügend Kapital konzentriert ist, um einen liquiden Handel durchzuführen. Die Liquidität bedeutet nichts anderes als die Verfügbarkeit von Wertpapieren. An einem sehr liquiden Markt werden besonders viele Wertpapiere gehandelt. Die Liquidität könnte bei einer 24h am Tag verfügbaren Handelszeit eingeschränkt sein und damit das Funktionieren des Wertpapierhandels beeinträchtigen. Auch rein elektronische Handelsplätze verfügen über klare Öffnungszeiten, weil das geringe Handelsvolumen über Nacht oder am Wochenende zu Verzerrungen der Kursverläufe führen könnte.
So kommt ein Spread zustande
Als Spread bezeichnet man die Differenz zwischen Kauf- und Verkaufskurs (oder auch Geld- und Briefspanne). In der Regel handelt man an der Börse mit sogenannten Market Makern. Diese sorgen für einen möglichst reibungslosen Handel, indem sie den Händlern ihre Wertpapiere abkaufen und diese wiederum an andere Händler verkaufen. Ein Händler muss also nicht warten, bis er einen passenden Gegenpart findet, der das Wertpapier ebenfalls handeln möchte. Es ist ein bisschen wie in der Wechselstube: Der Market Maker kauft das Wertpapier zu einem leicht niedrigeren Kurs als der Marktwert und verkauft es zu einem leicht höheren Kurs. An der Differenz zwischen den beiden Kursen verdient er. Und diese Differenz ist der Spread.
Wer außerhalb der börslichen Öffnungszeiten Wertpapiere erwirbt, bezahlt oftmals einen höheren Spread als normalerweise. Das liegt daran, dass sich Markt Maker gegen die Risiken niedriger Liquidität absichern möchte und einen solchen Sicherheitsaufschlag im Spread ausdrückt. Spreads sind demnach zu den Zeiten hoher Liquidität (während der Öffnungszeiten der jeweiligen Referenzbörse) am niedrigsten. Im Bereich des Daytradings derivativer Wertpapiere sind Spreads üblicherweise höher als bei auf Aktien fokussierten Brokern.
Platzhirsch in Deutschland: Börse Frankfurt Handelszeiten
Die Frankfurter Wertpapierbörse (FWB) ist der wichtigste Wertpapier-Handelsplatz für Privatanleger in Deutschland. Die digitale Börse Xetra und die Börse Frankfurt werden von ihr betrieben.
Die Börse Frankfurt Handelszeiten sind von montags bis freitags 8:00 Uhr bis 20:00 Uhr. Der Handel mit strukturierten Produkten (Finanzprodukte mit derivativer Komponente) kann von 8:00 Uhr bis 22:00 Uhr betrieben werden, Anleihen werden hingegen nur von 8:00 Uhr bis 17:30 Uhr gehandelt. Alle Zeitangaben sind in der Mitteleuropäischen Zeit (MEZ).
Xetra Handelszeiten: Elektronisch Wertpapiere handeln
Der elektronische Wertpapierhandelsplatz Xetra ist von herausragender Bedeutung, da über ihn die große Mehrheit des deutschen Aktien- und ETF-Handels abgewickelt wird. Demnach sind die Xetra Handelszeiten für viele Privatanleger von zentraler Bedeutung.
Der Wertpapierhandel auf Xetra findet unter der Woche, montags bis freitags, von 9:00 Uhr bis 17:30 Uhr statt. Auch diese Angaben sind in Mitteleuropäischer Zeit (MEZ) verortet.
Börse Stuttgart Handelszeiten
Auch die Stuttgarter Börse gehört zu den wichtigen deutschen Börsen. An ihr können beispielsweise Anleihen, Fonds (ETFs und offene Investmentfonds), Aktien und derivative Anlageprodukte gehandelt werden.
Die Börse Stuttgart Handelszeiten sind für Anleihen von 8:00 Uhr bis 18:00 Uhr MEZ angesetzt, während Fonds, Aktien und viele Hebelprodukte von 8:00 Uhr bis um 22:00 Uhr angeboten werden.
NASDAQ-Handelszeiten: Wann wird gehandelt?
Die “National Association of Securities Dealers Automated Quotations”, kurz NASDAQ, ist die größte elektronische Wertpapierbörse der Vereinigten Staaten von Amerika. Die NASDAQ ist vor allem als wichtige Tech-Börse bekannt. Die NASDAQ Handelszeiten sind nach MEZ von 15:30 Uhr bis 22:00 Uhr.
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Lang und Schwarz Handelszeiten
Der Finanzdienstleister Lang & Schwarz ist nicht nur bekannt als Emittent von derivativen Wertpapieren, sondern betreibt auch eine wichtige außerbörsliche Handelsplattform – die mit den gegenwärtig längsten Handelszeiten. Lang und Schwarz ist der Handelspartner verschiedener digitaler Broker, beispielsweise von Trade Republic, Consorsbank, Maxblue, Flatex oder der Comdirect.
Die Lang und Schwarz Handelszeiten sind unter der Woche (Montag bis Freitag) von 7:30 Uhr bis 23:00 Uhr, sowie am Samstag von 10:00 Uhr bis um 13:00 Uhr und am Sonntag von 17:00 Uhr bis 19:00 Uhr.
Neo-Broker: Trade Republic Handelszeiten
Da es sich bei Trade Republic um einen (Neo-)Broker handelt (und nicht um eine Börse oder einen Handelsplatz), richten sich die Handelszeiten an der jeweiligen Börse beziehungsweise am jeweiligen Handelsplatz aus. Wie oben bereits beschrieben, partnert Trade Republic mit dem Finanzdienstleister Lang & Schwarz und seiner L&S Exchange und kann demnach börsentäglich Handelszeiten für ETFs und Aktien von 7:30 Uhr bis 23 Uhr anbieten. Derivate werden von 8 Uhr bis 22 Uhr zum Handel angeboten. Bis auf Feiertage ist der Handel generell von montags bis freitags möglich.
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Handelszeiten auf einen Blick
Im Folgenden noch einmal eine tabellarische Aufstellung wichtiger Öffnungs- und Handelszeiten verschiedener Börsen- und Handelsplätze für Wertpapiere.
Name | Art | Öffnungszeiten |
---|---|---|
Börse Frankfurt | Börse | 8:00 bis 20:00 Uhr, strukturierte Produkte bis 22:00 Uhr |
Xetra | Digitale Börse | 9:00 bis 17:30 Uhr |
Börse Stuttgart | Börse | 8:00 bis 22:00 Uhr |
NASDAQ | Digitale Börse | 15:30 bis 22:00 Uhr |
New York Stock Exchange | Börse | 15:30 bis 23:00 Uhr |
Shanghai Stock Exchange | Börse | 2:30 bis 8:00 Uhr |
Londoner Stock Exchange | Börse | 9:00 bis 17:30 Uhr |
Lang & Schwarz | Digitaler Handelsplatz | 7:30 bis 23:00 Uhr |
Tradegate | Digitaler Handelsplatz | 8:00 bis 22:00 Uhr |
Trade Republic | Broker | Siehe Handelspartner Lang & Schwarz: 7:30 bis 23:00 Uhr |
Schließtage von Börsen und Handelsplätzen
Für die Frankfurter Wertpapierbörse und ihre Handelsplätze Börse Frankfurt und Xetra gelten 2021 folgende Schließtage:
- 1. Januar
- 2. April
- 5. April
- 24. Mai
- 24. Dezember
- 31. Dezember
Hinzu kommen beispielsweise bei der Stuttgarter Börse noch folgende Feiertage 2021, an denen der Handel geschlossen ist:
- Heilige Drei Könige (6. Januar)
- Christi Himmelfahrt (13. Mai)
- Fronleichnam (3. Juni)
- Allerheiligen (1. November)
Die Börsenschließtage können an anderen Börsen und in anderen Ländern variieren.
Zu welcher Zeit sollte ich am besten handeln?
Generell ist es ratsam, größere Spreads (und damit Kosten) zu vermeiden und während der Zeiten zu handeln, zu denen die betreffende Referenzbörse offiziell geöffnet ist. Auch wenn das Angebot einiger Broker verlockend erscheint, außerhalb der Börsenöffnungszeiten zu handeln, bezahlt man hier am Ende drauf.
In verschiedenen Finanzratgebern wird die angeblich “perfekte” Zeit herausgearbeitet, zu der man Wertpapiere handeln sollte. Allerdings kommt es sehr stark auf deine Anlagestrategie und deine gewählten Anlageklassen an, ob die “perfekte” Handelszeit für dich überhaupt von Relevanz ist.
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Dennoch sind die sogenannten Kernhandelszeiten oftmals vorteilhaft, was den Spread angeht. Kurz nach Börsenöffnung und in den Stunden vor der Schließung nimmt das Handelsvolumen oftmals ab, was zu höheren Spreads und damit erhöhten Kosten führen kann. Wer preis- und zeitbewusst Wertpapiere handeln will, sollte sich also möglichst im Rahmen dieser Kernhandelszeiten bewegen.
In dieser Podcastfolge gehen wir auf das Thema Spreads und Handelszeiten auch noch einmal genauer ein: