Ratgeber
Rechner
Vergleiche

Bargeld auf das eigene Konto einzahlen: Limits & Gebühren im Überblick

Stephan Kintrup
Stephan Kintrup
Stand: 9. November 2022
Viele Verbraucher lieben die Sicherheit und verwahren ihr Geld auf dem Girokonto. Um Bargeld darauf einzuzahlen, gibt es verschiedene Möglichkeiten: am Schalter oder Automaten deiner Bank, bei einer Fremdbank sowie bei teilnehmenden Händlern. Worauf du achten musst und welche Unterschiede es zwischen Filial- und Direktbanken gibt, verraten wir dir hier.

💡

Was du wissen solltest
  • Um Geld auf dein Konto einzuzahlen, gibt es verschiedene Wege: bei deiner Bank, am Schalter oder Automaten, einer Fremdbank sowie teilnehmenden Händlern.
  • Banken bieten überwiegend zumindest eine Möglichkeit an, wie man kostenlos Geld einzahlen kann. Die Kosten und Bedingungen variieren allerdings zwischen den Banken.
  • Ab 10.000€ meldet die Bank die Einzahlung dem Finanzamt. Bei einer fremden Bank schon ab 2.500€.
  • Einzahlungen sind jedoch nicht begrenzt. Es wird lediglich oberhalb der Grenzwerte ein Herkunftsnachweis des Geldes verlangt.

👉

So gehst du vor
  • Schaue dir die Kosten und Bedingungen für das Einzahlen von Bargeld bei deiner Bank im Preis- und Leistungsverzeichnis an. Alternativ hilft dir unsere Vergleichstabelle in diesem Artikel.
  • Überlege, ob du wirklich Geld einzahlen musst oder ob du es im Handel ausgeben kannst.
  • Weise die Herkunft deines Bargeldes etwa mit einem Kontoauszug nach, wenn du bei deiner Bank mindestens 10.000€ einzahlen möchtest.
  • Nutze unseren Girokonto-Vergleich, um das passende Girokonto für dich zu finden.

Welche Bestimmungen zu Bareinzahlungen enthält das Geldwäschegesetz?

Das Geldwäschegesetz (GwG) – genauer: „Gesetz über das Aufspüren von Gewinnen aus schweren Straftaten“ – geht auf das Jahr 1992 zurück, ist seit dem 30. November 1993 in Kraft und wurde laufend aktualisiert. Dieses Bundesgesetz besagt, dass ab bestimmten Beträgen eine Meldepflicht beim Finanzamt besteht.

Auf seinem Konto kann man gesetzlich unbegrenzt Geld einzahlen. Allerdings müssen Kreditinstitute Einzahlungen ab einer Höhe von 10.000€ den Finanzämtern melden. Wenn du bei einer fremden Bank Geld einzahlen möchtest, liegt die Grenze bei 2.500€. Beträge darunter kannst du ohne Nachweise einzahlen.

Banken können allerdings auch bei einem niedrigeren Betrag hellhörig werden, wenn sie den Verdacht auf Steuerhinterziehung oder Geldwäsche haben. Auch dann steht eine Identitätsfeststellung an, in deren Rahmen du etwa deinen Personalausweis oder Reisepass vorzeigst. Zudem musst du die Herkunft des Geldes nachweisen, z.B. mithilfe eines aktuellen Kontoauszugs, aus dem die Barauszahlung des Geldes hervorgeht. Außerdem zeichnen die Institute die Transaktion auf – inklusive 5-jähriger Speicherung.

Die Realität sieht jedoch so aus, dass manche Kreditinstitute strenger vorgehen. Je nach Bank sind Nachforschungen auch schon ab 1.000€ möglich. Das hängt aber tatsächlich von Fall zu Fall ab. Dies trifft ebenfalls auf die Antwort der Frage zu, ob es ein Limit bei Bareinzahlungen aufs eigene Konto gibt. Im Grunde kannst du so viel Geld einzahlen, wie du möchtest. Ab 10.000€ kommen allerdings besagte bürokratische „Umstände“ auf dich zu. Garantien können wir dir an dieser Stelle allerdings keine geben, da Banken stets den Einzelfall betrachten.

Bareinzahlung auf das eigene Konto

Ausnahmen bestätigen die Regel, aber: Die beiden wichtigsten und von Verbrauchern am häufigsten genutzten Wege zur Bareinzahlung auf das eigene Konto sind der Schalter und der Automat.

Geld am Schalter einzahlen

Wenn du am Schalter Geld auf dein eigenes Girokonto einzahlen willst, dann entscheidest du dich für den traditionellen Weg. Diese Methode kannst du vorwiegend in Filialbanken nutzen, da Direktbanken über kein klassisches Filialnetz verfügen. Sind Direktbanken Tochtergesellschaften einer Filialbank, darfst du dein Glück auch dort gern am Schalter versuchen. Die Chance auf eine kostenlose Einzahlung ist aber gering. Der Ablauf einer Bargeldeinzahlung am Schalter ist einfach: Du händigst dem Mitarbeiter die Summe aus, worauf er dir deine Einzahlung per Quittung bestätigt.

Geld am Automaten einzahlen

Wer langen Schlangen am Schalter aus dem Weg gehen möchte, zahlt Bargeld am Automaten ein. Dabei solltest du allerdings beachten, dass nicht jeder Service-Automat eine Einzahlfunktion besitzt. Auch hier ist der Ablauf leicht verständlich: Zunächst führst du deine Girocard (ehemals EC-Karte) in den Schlitz des Automaten ein und drückst dann auf „Einzahlung“. In der Folge öffnet sich ein Fach, in das du die Geldscheine (wie am Automaten meist visuell dargestellt) einlegst. Die Klappe schließt sich und der Service-Automat zählt das Geld maschinell. Zahlst du beispielsweise 500€ ein, sollte die Anzeige auch 500€ zur Kontrolle anzeigen.

Nun musst du nur noch den Betrag bestätigen und deine PIN eingeben. Entnimm die Quittung sowie deine Girocard, um den Vorgang abzuschließen. Pauschale Aussagen über Einzahllimits sind an dieser Stelle unmöglich, da jede Bank eigene Grenzen setzt. An die Regelungen im Geldwäschegesetz halten sich die Kreditinstitute aber, sodass Einzahlungen am Automaten oder Schalter über 10.000€ aufgrund der Nachforschungen nicht möglich sind. Bei einigen Banken können zudem nur geringere Beträge eingezahlt werden.

Geld bei teilnehmenden Handelspartnern einzahlen

Alternativ kannst du auch bei teilnehmenden Handelspartnern wie Supermärkten Geld einzahlen. Dies funktioniert ähnlich wie das Geldabheben bei Einzelhändlern. Mithilfe des Bezahlterminals wird die Einzahlung beauftragt. Dafür benötigst du deine Bankkarte oder einen QR-Code in deiner Banking-App.

Wie kann ich Münzen auf mein Konto einzahlen?

Manche Verbraucher gehen etwas stiefmütterlich mit ihrem Kleingeld um. Dabei haben natürlich auch Münzen ihren Wert, sodass sich in vielen Sparschweinen beachtliche Summe ansammeln. Banken stellen spezielle Münzzählautomaten auf, um dir die Einzahlung von Kleingeld zu ermöglichen. Ebenso kannst du Geld per Safebag auf dein eigenes Konto einzahlen.

💭

Wie lange dauert die Bareinzahlung aufs eigene Konto?
Am 17. Januar 1989 entschied der Bundesgerichtshof (BGH), dass die Verbuchung von Bareinzahlungen noch am selben Tag erfolgen muss. Banken fügten insbesondere in früheren Zeiten eine Klausel zur Wertstellung ein, nach der sie sich selbst 1 Tag Zuschlag zustanden. Der BGH sah dieses Vorgehen als rechtswidrig an, wodurch deine Bareinzahlung aufs eigene Girokonto noch am selben Tag erfolgt. Dies gilt allerdings nur am Schalter deiner Filialbank. Zahlst du dort am Automaten Bargeld ein, ist das Geld nicht sofort verfügbar. Die Wertstellung kann 1 Werktag betragen.

Kann ich von einer fremden Bank aus auf mein eigenes Konto einzahlen?

Gesetzlich steht deinem Vorhaben nichts im Weg, von einer Fremdbank aus Geld auf dein Girokonto einzuzahlen. Empfehlen können wir dies allerdings nicht. Denn zum einen dauert es weitaus länger, wenn du dich für die Einzahlung bei einem externen Kreditinstitut entscheidest. Dann vergehen in der Regel 3 bis 5 Werktage, bevor das eingezahlte Geld auf deinem Konto verfügbar ist. Zum anderen lassen sich die Banken diesen Service gut bezahlen. Es warten vergleichsweise hohe Gebühren von 10€ aufwärts auf dich, die du nach Möglichkeit vermeiden solltest.

Welche Gebühren fallen bei Bareinzahlungen aufs eigene Konto an?

Am 30. November 1993 entschied der BGH, dass Einzahlungen in bar auf das eigene Girokonto kostenlos sind. Aus Sicht von Verbrauchern wurde der § 675f BGB leider neu geregelt. Denn seitdem haben Zahlungsdienstleister das Recht, für Zahlungsdienste Gebühren zu verlangen. Dies wäre nicht schlimm, handelte es sich bei Bareinzahlungen um keinen Zahlungsdienst. Zum Nachteil für dich und alle anderen Kontoinhaber verrät das Zahlungsdiensteaufsichtsgesetz (ZAG), dass Einzahlungen von Bargeld Zahlungsdienste sind.

🚀

Hier geht’s zu unserem Girokonto-Vergleich
Nutze die obige Tabelle und unseren Girokonto-Vergleich, um das richtige Girokonto für dich zu finden.

Dass Banken für Bareinzahlungen Gebühren verlangen, steht demnach auf einer rechtlichen Basis. Jede Bank geht jedoch anders mit dieser Möglichkeit um: Während die einen vergleichsweise hohe Gebühren verlangen, ermöglichen dir andere Institute die Einzahlung von Bargeld kostenlos. Bei manchen Kreditinstituten wie der Sparkasse lassen sich keine pauschalen Aussagen treffen, da die einzelnen Standorte unabhängig voneinander sind. Hier solltest du das Preis- und Leistungsverzeichnis deiner Bank genau studieren.

BankGebühren
Sparkasse (da es in Deutschland über 400 Sparkassen gibt, können Ausnahmen auftreten)– kostenlos am Automaten, je nach Kontenmodell
– Münzgeldeinzahlung im Safebag 7,50€
Volksbank (da es in Deutschland über 900 Volks- und Raiffeisenbanken gibt, können Abweichungen auftreten)– am Automaten kostenlos
– am Schalter 5 Freiposten monatlich, ab der 6. Einzahlung je nach Kontomodell kostenlos oder 1,00€ (Ausnahme: Münzen)
Postbank– kostenlos
– Einzahlung von Münzen am Schalter möglich
Commerzbank– 3 Einzahlungen pro Kalenderjahr kostenfrei, ab der 4. Einzahlung 1,90€ pro Vorgang
– Einzahlen von Münzen und Scheinen am Automaten möglich
Deutsche Bank– Einzahlungen an der Kasse pro Posten 2,50€
– Safebag Einzahlungen 5€ pro Safebag
DKB– wenn Konto im Plus: 1,5% vom eingezahlten Betrag, mind. 2,50€ und max. 15€
– wenn Konto im Minus: 2,50€ unabhängig vom Einzahlungsbetrag
– bei einigen Einzelhandelspartnern wie REWE für 1,5% des eingezahlten Betrages
Comdirect– in Filialen der Commerzbank
– die ersten 3 Einzahlungen pro Kalenderjahr sind kostenlos, ab der 4. Einzahlung 4,90€ pro Vorgang
– gilt auch für Münzen (bis zu 1.000 Münzen pro Einzahlung)
ING– bei Filialen der ReiseBank AG 7,50€ je angefangene 5.000€
– kostenlos an Geldautomaten der ING mit Einzahlfunktion
N26– Einzahlung bei Partnern wie Penny, Real oder REWE
– in der App Barcode erstellen und an der Kasse vorzeigen– mindestens 50€, aber maximal 999€ einzahlen
– bei Einzahlung 1,5% Gebühren
VR-Banksiehe Volksbank
HypoVereinsbank– gebührenfrei am Schalter und Automaten
Targobank– Geldscheine am Schalter: 5 Einzahlungen monatlich kostenlos, ab der 6. Bareinzahlung 2,50€ pro Aktion
– mehr als 100 Münzen per Safebag: 7,50€
Norisbank– kostenlos an mehr als 700 Automaten mit Einzahlfunktion der Deutschen Bank
– nur Banknoten
Consorsbank– Einzahlungen sind über die ReiseBank AG möglich– Einzahlungen nur zwischen 1.000€ und 25.000€
– 7,50€ pro angefangene 5.000€
1822direkt– bei der Frankfurter Sparkasse: am Schalter und an den Automaten kostenlos
Quelle: die jeweiligen Banken, 10/22

Du siehst, dass kostenlose Einzahlungen von Bargeld auf dein eigenes Konto bei vielen Banken möglich sind. Bei einigen Banken fallen erst nach mehreren Freiposten pro Monat oder Kalenderjahr Gebühren an. Wenn du einmal genauer nachdenkst, könntest du sogar jenen entgehen.

💡

Unsere Tipps, um Gebühren zu vermeiden
Wenn du Familienmitglieder hast, die Kunden einer Filialbank sind, kannst du ihnen dein Bargeld geben. Sie zahlen das Geld kostenlos auf ihr Girokonto ein und überweisen es dir dann im Anschluss ebenso ohne Gebühren. Selbstverständlich musst du selbst wissen, bis zu welcher Höhe du dies machen möchtest. Um besonders hohe Beträge kümmerst du dich am besten selbst. Für kleinere Beträge mit Cent-Münzen empfehlen wir den traditionellen Gang zum Bäcker oder in ein anderes Geschäft, um das Kleingeld zu wechseln.

Fazit: Verbraucher können überwiegend kostenlos Bargeld aufs eigene Konto einzahlen

Wer bei einer klassischen Filialbank sein Girokonto führt, dem stehen in der Regel die Schalter an den jeweiligen Standorten zur Bargeldeinzahlung zur Verfügung. Hinzukommen oftmals Automaten, an denen Verbraucher ebenfalls Geld einzahlen können. Als Kunde einer Direktbank ohne Filialnetz fehlt die Schalter-Einzahlung. Kooperiert die Direktbank mit einer Partnerbank, können Kunden meist deren Automaten verwenden. Andere Banken wie die DKB haben deutschlandweit nur wenige Automaten aufgestellt, bieten aber einen Abholservice an.

Für die Einzahlung von Münzen stellen viele Banken spezielle Münzzähler auf, andere wiederum ermöglichen die Einzahlung am Schalter. Direktbanken bieten ihren Kunden häufig den Service, Geld bei Partnern aus dem Einzelhandel wie Penny oder REWE einzuzahlen. Egal, ob Filial- oder Direktbank: Verbraucher haben in Deutschland diverse Möglichkeiten, Bargeld auf ihr eigenes Konto einzuzahlen. Überwiegend kann man Geld zumindest auf einem Weg kostenlos einzahlen. Allerdings ist dieser Service häufig bei Filialbanken indirekt kostenpflichtig, da meistens Kontoführungsgebühren anfallen.

Häufig gestellte Fragen

Welche Gebühren fallen bei Bareinzahlungen aufs eigene Konto an?

Welche Bestimmungen zu Bareinzahlungen enthält das Geldwäschegesetz?

Wie lange dauert die Bareinzahlung aufs eigene Konto?

Wie kann ich Münzen auf mein Konto einzahlen?