Kapitelübersicht
Wie eröffne ich ein Konto?
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- Erwachsene können ein Girokonto beantragen. Minderjährige ab 7 Jahren in der Regel nur mit Zustimmung ihrer Erziehungsberechtigten.
- Für den Antrag braucht man einen amtlichen Identitätsnachweis und seine Steuer-Identifikationsnummer, sofern man eine hat.
- Die meisten Banken verlangen einen festen Wohnsitz, ein regelmäßiges Einkommen und eine gute Bonität.
- Banken können das Girokonto verwehren. Ein Basiskonto müssen sie allerdings jedem anbieten.
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- Überlege dir, was dir bei einem Konto wichtig ist und vergleiche verschiedene Girokonten.
- Halte deinen Ausweis und deine Steuer-Identifikationsnummer bereit.
- Fülle den Antrag zur Kontoeröffnung aus, stimmen den Bedingungen zu und weise deine Identität nach.
- Wenn dich die Bank annimmt und dir deine Unterlagen zusendet, kannst du dein Online-Banking einrichten.
Welche Voraussetzungen gibt es?
Als Erwachsener kann man in der Regel problemlos ein Girokonto beantragen. Möchtest du dein Konto dennoch früher eröffnen, solltest du wissen, dass man ab einem Alter von 7 Jahren – bis zur Volljährigkeit – nur beschränkt geschäftsfähig ist und die Zustimmung der Eltern oder des gesetzlichen Vertreters benötigt. Wenn man als Minderjähriger einen Arbeitsvertrag hat, kann man auch vor dem 18. Lebensjahr ohne Zustimmung der Eltern ein Konto eröffnen, schließlich benötigt man in diesem Fall ein Gehaltskonto. Dem Arbeitsvertrag müssen die Erziehungsberechtigten allerdings im Vorfeld zustimmen. Im Gegensatz zu Volljährigen können Minderjährige ihr Konto nicht überziehen, also keinen Dispokredit aufnehmen.
Bei den meisten Banken werden noch weitere Punkte vorausgesetzt: Fast immer verlangen sie einen festen Wohnsitz und häufig ein regelmäßiges Einkommen. Viele Banken bieten ihren Kunden eine Kreditkarte an und räumen ihnen einen Dispokredit ein. Dafür ist die Bank verpflichtet, die Kreditwürdigkeit zu überprüfen. Auch wenn kein Kredit gewährt wird, ist den Banken in der Regel eine gute Bonität der Kunden wichtig. Üblicherweise holen sie zur Überprüfung eine Schufa-Auskunft ein.
Um in Deutschland ein Konto eröffnen zu können, musst du folgende Voraussetzungen erfüllen:
- volljährig sein (ansonsten benötigst du die Erlaubnis deiner Eltern oder eines gesetzlichen Vertreters)
- deutschen Wohnsitz haben
- über regelmäßiges Einkommen verfügen (wird nicht bei allen Banken abgefragt)
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Unterlagen für die Kontoeröffnung
Für die Eröffnung eines Girokontos benötigst du deinen amtlichen Identitätsnachweis und deine Steuer-Identifikationsnummer, falls du eine hast. Um deine Identität festzustellen, benötigt die Bank ein gültiges Ausweisdokument wie deinen Personalausweis oder Reisepass. Seit Januar 2018 sind Banken dazu verpflichtet, die Steuer-Identifikationsnummer abzufragen. Dies ist im Geldwäschegesetz vorgeschrieben.
Weitere Unterlagen sind meistens nicht nötig. Häufig benötigt die Bank Angaben zu deiner Person, deinem steuerlichen Wohnsitz und deinen Kontaktdaten. Einige Banken fragen auch deine berufliche oder finanzielle Situation ab. Deine Bonität musst du selbst nicht nachweisen, da deine Bank selbst eine Schufa-Auskunft einholt.
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Wie läuft die Kontoeröffnung ab?
Wie genau die Kontoeröffnung abläuft, erklären wir hier. Natürlich gibt es Unterschiede zwischen der Kontoeröffnung online und vor Ort in der Filiale, aber der Ablauf ist im Wesentlichen gleich.
- Richtiges Konto findenDie meiste Zeit wirst du wahrscheinlich benötigen, um das richtige Girokonto zu finden. Zuerst kannst du überlegen, ob eine Direkt- oder Filialbank besser zu dir passt. Überlege, was dir wichtig ist, um die Suche weiter einzugrenzen. Darauf aufbauend solltest du verschiedene Angebote vergleichen.
- Kontoantrag ausfüllenUnabhängig davon, ob du online oder vor Ort ein Konto eröffnen möchtest, musst du einen Antrag stellen. Im Antragsformular trägst du deine persönlichen Daten ein. Dies beinhaltet auch deine Kontaktdaten. Für die Steuer musst du deinen steuerlichen Wohnsitz und deine Steuer-Identifikationsnummer angeben. In diesem Zusammenhang wirst du auch gefragt, ob du in anderen Ländern steuerpflichtig bist. Häufig sollst du im Antrag weitere Angaben zu deiner beruflichen und finanziellen Situation angeben, wie dein Nettogehalt. Damit die Bank dir eine Kreditkarte oder einen Dispokredit einräumen kann, verlangt die Bank fast immer einen Bonitätsnachweis. Für viele Banken ist dies eine Bedingung, wenn du den Antrag stellst. Zudem ist der Antrag nur gültig, wenn du weiteren Bedingungen, wie den Allgemeinen Geschäftsbedingungen und Datenschutzbestimmungen, zustimmst.
- Identität nachweisenZur Sicherheit wird deine Identität überprüft. Dafür zeigst du deinen amtlichen Identitätsnachweis vor: Personalausweis oder Reisepass. Um ihn vorzuzeigen, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Wenn du das Konto bei einer Filialbank eröffnest, zeigst du ihn dem Bankmitarbeiter vor. Falls du den Antrag online stellst, kannst du dich per Video legitimieren. Dies wird auch als Videoident oder KYC-Verfahren (“know your customer”) bezeichnet. Möglich ist auch das E-Ident, also die elektronische Identitätsfunktion des Personalausweises zu nutzen. Alternativ kannst du das Postident-Verfahren verwenden. In diesem Fall zeigst du deinen Identitätsnachweis in einer Postfiliale vor.
- Bank prüft den AntragNachdem du den Antrag ausgefüllt, den Bedingungen zugestimmt und deine Identität nachgewiesen hast, prüft die Bank deinen Antrag. Dafür werden deine Anlagen und meistens dein Schufa-Score genutzt. Sofern deine Bank deinen Schufa-Score möchte, benötigt sie deine Zustimmung. Diese erteilst du üblicherweise mit deinem Antrag. Möglich ist auch, dass die Bank für ihre Prüfung weitere Unterlagen benötigt. Dafür würde sie sich bei dir melden.
- Zugangsdaten und Bankkarten erhaltenBestenfalls nimmt dich die Bank als Kunden an. In diesem Fall schickt sie dir deine Zugangsdaten und deine Bankkarte bzw. Bankkarten per Post zu. Bei einigen Onlinebanken kannst du deine Zugangsdaten selbst wählen und sofort auf das Konto zugreifen.
- Online-Banking einrichtenJetzt bist du von deinem Ziel nur noch ein paar Klicks entfernt. Mit deinen Zugangsdaten richtest du dir dein Online-Banking ein. In der Regel kannst du dein Konto per Webseite oder App verwalten. Bei manchen Bankkarten musst du deine PIN vor dem ersten Gebrauch online selbst einstellen. Nun kann es losgehen.
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Was mache ich, wenn mich die Bank ablehnt?
Es kann vielfältige Gründe geben, warum dich eine Bank als Kunden ablehnt. Besonders, wer keinen festen Wohnsitz oder einen negativen Schufa-Score hat, kann Schwierigkeiten bei der Kontoeröffnung haben. Bestenfalls gelingt es dir trotzdem ein neues Girokonto zu eröffnen. Dafür kannst du es bei anderen Banken versuchen. Falls es an deinem Schufa-Eintrag liegt, solltest du die Einträge bei der Schufa zur Sicherheit überprüfen.
Alternativ kannst du ein Basiskonto eröffnen. Hierauf hast du einen gesetzlichen Anspruch. Jede Bank, die Verbraucherkonten anbietet, ist verpflichtet, dir ein Basiskonto zur Verfügung zu stellen. Die Bank kann dich nur ablehnen, wenn ein Ablehnungsgrund gesetzlich verankert ist. Im Wesentlichen handelt es sich beim Basiskonto um eine Kontoart mit kleinen Einschränkungen. So ist kein Dispokredit möglich und es gibt auch keine Kreditkarte. In der Regel ist das Basiskonto kostenpflichtig. Um das für dich richtige Basiskonto zu finden, schaue in unserem Vergleich für Girokonten ohne Schufa nach.
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Gebühren für dein Girokonto
Die Eröffnung eines Kontos bei einer Bank ist in der Regel komplett kostenlos. Bei manchen Banken kannst du dir als Neukunde sogar ein Startguthaben sichern, wenn die Bank gerade solch eine Aktion am Laufen hat. Nach der Kontoeröffnung können dann Gebühren für die Kontoführung sowie zusätzliche Gebühren für einzelne Aktionen, wie das Abheben von Bargeld oder die Zahlung im Ausland, erhoben werden. Ein Ausschnitt, welche Gebühren für ein Girokonto und den damit verbundenen Aktionen erhoben werden, erhältst du in der folgenden Tabelle (ausgewählte Banken):
Bank | Gebühr für das Einzahlen von Bargeld (ab 100€, überregional) | Gebühr für Abhebung im Nicht-Euro-Ausland* | Gebühr für Zahlung im Euro-Ausland |
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C24 | 1,75% Gebühr bei teilnehmenden Handelspartnern. | 0€ | 0€ |
Consorsbank | Einzahlungen nur zwischen 1.000 und 25.000€ möglich. 7,50€ je angefangene 5.000€. | 2,1% | 0€ |
Comdirect | 3x pro Jahr kostenlos bei teilnehmenden Handelspartnern. | 0€ | 0€ |
N26 | 1,5% Gebühr bei teilnehmenden Handelspartnern. | 1,7% | 0€ |
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Konto eröffnen für Ausländer
Falls du keine deutsche Staatsangehörigkeit hast, hier aber ein Konto eröffnen möchtest, kannst du dies auch machen. Die meisten Banken benötigen dafür in der Regel folgende Unterlagen:
- ein gültiges Ausweisdokument (in diesem Fall dein Reisepass)
- eine Meldebescheinigung bzw. ein Nachweis, dass du in Deutschland wohnst
- eine Aufenthaltserlaubnis
- je nach Kontoart eine Lohnbescheinigung
Prüfe am besten im Vorfeld bei der von dir ausgewählten Bank, welche Dokumente du einreichen musst, um erfolgreich ein Konto eröffnen zu können. Vor allem können Direkt- oder Neobanken eine interessante Wahl sein. Einige von ihnen sind etwas flexibler und verlangen nicht alle oben aufgeführten Dokumente, damit du ein Girokonto eröffnen kannst.