Fonds- und ETF-Kosten berechnen
Ein wesentliches Kriterium für die Auswahl einer Geldanlage sind die Kosten. Da der Zinseszinseffekt bei hohen Kosten trotz guter Rendite deutlich abgeschwächt wird, haben diese einen enormen Einfluss auf den Erfolg einer Investition. Fondsprodukte können sich in den letzten Jahren zunehmender Beliebtheit erfreuen. Mit unserem Rechner kannst du ganz einfach ETF-Kosten berechnen sowie Fondskosten kalkulieren und vergleichen.
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Angaben zum ETF-Investment
Angaben zum Fonds-Investment
Diese ETF- und Fonds-Kosten musst du beachten
Streng genommen sind sowohl ETF als auch aktiv gemanagte Fonds oder Hedgefonds Fondsprodukte. Der Kürze und Unterscheidung halber nennen wir aber hier aber aktiv gemanagte Fonds einfach „Fonds“. ETFs dagegen sind Fondsprodukte, welche passiv einen Index abbilden.
Bei ETFs setzen sich die Kosten aus den meist als TER (Total Expense Ratio) angegebenen Verwaltungskosten des ETF-Anbieters und den eventuell anfallenden Ordergebühren des Brokers bzw. Depots zusammen. Wir haben uns in unserem ETF-Handbuch das Thema ETF-Kosten berechnen sehr genau angesehen.
Bei Fonds wird hingegen meist ein einmaliger Ausgabeaufschlag beim Erwerb berechnet. Dieser wird oftmals durch den Beratungsaufwand beim Kauf legitimiert. Es gibt aber durchaus Online-Anbieter, die auf einen solchen Aufschlag verzichten. Auch bei aktiv gemanagten Fonds fallen als TER bezeichnete Verwaltungsgebühren an. In diesen sind beispielsweise die Vergütung des Managements, generelle Verwaltungskosten, aber auch Vergütungen der involvierten Depotbank enthalten.
Einen guten Überblick zum Thema Fonds vs. ETFs bekommst du auch in unserem Video:
So kannst du deine Fonds- und ETF-Kosten berechnen
Um mit unserem Rechner ganz einfach ETF-Kosten berechnen zu können, solltest du alle relevanten Daten des ETFs oder Fonds heraussuchen, der dich interessiert. Im Falle eines ETFs hilft das Factsheet weiter, das du entweder bei deinem Broker findest oder in unserer ETF Suche. Dort siehst du die TER, also die Verwaltungsgebühren. Des Weiteren musst du dich informieren, wie hoch die Ordergebühren deines Brokers sind, den du bereits nutzt oder in Zukunft vorhast zu nutzen. Einige Online-Broker bieten auch bestimmte ETF ohne Ordergebühren an, andere jedoch mit.
Im Falle des Fonds-Investments, mit dem du vergleichen möchtest, musst du dir die relevanten Daten wie eventueller Ausgabeaufschlag und TER beim dich interessierenden Fondsanbieter heraussuchen. Diese ergeben zusammen die Fondskosten.
In beiden Fällen solltest du dir vor Benutzung des Rechners überlegen, wie hoch dein Start-Anlagebetrag ist und auf welchen Zeitraum die Investition und ihre Kosten kalkuliert werden sollen. Sobald du diese paar Angaben zusammengesucht hast, kann es schon losgehen!
ETF- und Fondskosten-Rechner: Felder erklärt
Im ersten Teil des Rechners werden die grundlegenden Fakten der geplanten Geldanlage abgefragt, die für beide Arten der Investition relevant sind.
Anlagebetrag: Wie viel Geld hast du übrig, welches du anlegen möchtest? Diese Summe soll in Zukunft für dich arbeiten und im besten Falle wenig geschmälert durch Kosten den Zinseszinseffekt voll erzielen.
Anlagedauer: Die Anlagedauer beschreibt den Zeitraum zwischen Anlagezeitpunkt und Verkauf/Auflösung der Investition. Bedenke hierbei, dass Effekte – sowohl bei den Kosten als auch bei der Rendite – über einen längeren Zeitraum sichtbarer werden.
Erwartete Rendite p.a.: So hoch ist die Rendite, von der du ausgehst. Dieses Feld ist schwierig auszufüllen, weil sich die Rendite niemals vorhersagen lässt. Allerdings sind für ETF-Investments über einen längeren Zeitraum durchaus Renditen von 5-7% als Vergleichswert plausibel.
Steuern mit berücksichtigen? Dieses Feld gibt dir die Möglichkeit, dir mit dem Abzug der Steuern ein realistischeres Bild der ETF-Kosten bzw. Fondskosten zu machen. Sobald du dieses Feld aktivierst, aktivieren sich auch die folgenden:
Kapitalertragsteuer: Diese beträgt derzeit 25%. Hinzu kommen der Solidaritätszuschlag i.H.v. 5,5% der Kapitalertragsteuer (entspricht 1,375% des Bruttoertrags) + evtl. Kirchensteuer.
Sparerpauschbetrag: Der Sparerpauschbetrag ist ein Steuerfreibetrag für Anleger und liegt bei 1.000€ für Einzelpersonen bzw. 2.000€ für Ehepaare. Per Freistellungsauftrag beim Broker/Depot lässt sich dieser ganz einfach direkt berücksichtigen.
Art des Fonds/ETF: Je nach Höhe des Aktienanteils steigt oder sinkt der Steuerfreibetrag, also die sogenannte Teilfreistellungsquote.
Angaben zum ETF-Investment
Nun geht es um den ersten Vergleichswert, die ETF-Kosten. Diese setzen sich aus Ordergebühren und Verwaltungsgebühren bzw. TER zusammen.
Der Broker, bei dem der ETF erworben wird, kann sogenannte Ordergebühren aufstellen, also Gebühren für das Durchführen des Kaufs des Anlageprodukts. Damit werden die Kosten des Depots gedeckt, insbesondere, weil aufgrund des wachsenden Angebots viele Broker keine oder nur geringe Depotführungsgebühren verlangen.
Die Ordergebühren werden entweder in % des Anlagebetrags oder als €-Summe pauschal veranschlagt. Sie werden von deiner depotführenden Bank berechnet, weswegen du dort im Preis-/Leistungsverzeichnis die Höhe der Ordergebühren herausfinden kannst. In den meisten Fällen werden diese aber transparent kommuniziert. 0,25–1% des Kurswertes gelten als übliche Ordergebühren. Einige nur online operierende Neo-Broker verlangen einen niedrigen Pauschalbetrag, zum Beispiel in Höhe von 1€.
Die Verwaltungsgebühren, zusammengefasst in der TER, werden hingegen vom ETF-Anbieter erhoben. Sie findest du im Factsheet des ETFs, das dich interessiert. Sie setzen sich beispielsweise aus Lizenzgebühren des Herausgebers des Index, laufenden Verwaltungskosten oder Vermarktungskosten zusammen.
Angaben zum Fonds-Investment
Hier werden der zweite Vergleichswert und seine Kosten eingegeben: die Geldanlage in einen aktiv gemanagten Fonds. Die Fonds Kosten setzen sich aus Ausgabeaufschlag und Verwaltungskosten zusammen.
Ausgabeaufschlag: Der Ausgabeaufschlag wird von den fondsausgebenden Geldinstituten durch die Beratungsleistung gerechtfertigt. Er wird prozentual auf die Höhe der Geldeinlage berechnet. Bei Aktienfonds beträgt er oftmals zwischen 4 und 6%.
Verwaltungsgebühren: Die Verwaltungsgebühren werden auch bei Fonds als TER zusammengefasst. In diesem Fall setzen sie sich zum Beispiel aus der Vergütung des Managements des Fonds, allgemeinen Verwaltungskosten und dem technischen Management zusammen. TER in Höhe von 1 bis 2,5% gelten hierbei als durchschnittlich.
Sobald du alle Daten eingegeben hast, kannst du die ETF-Kosten berechnen bzw. die Fondskosten mit einem Klick kalkulieren.
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Fonds- und ETF-Kosten berechnen: Ergebnis erklärt
Das Ergebnis vergleicht die ETF-Kosten bzw. Fonds Kosten, welche bei den angegebenen Daten anfallen würden. Zunächst allerdings wird der erwirtschaftete Endbetrag vor Kosten angezeigt, der bei der erwarteten Rendite herauskommen würde. Dieser ist natürlich bei beiden Anlageprodukten derselbe.
Danach werden die Gesamtkosten miteinander verglichen, zur besseren Übersichtlichkeit wird diese Zahl rot markiert. Im nächsten Schritt zeigt dir der Rechner den erwirtschafteten Endbetrag nach Kosten an, den die beiden Anlageprodukte jeweils erzeugen würden.
Wenn du die Kapitalertragsteuer vom Rechner hast berücksichtigen lassen, wird dir diese für den Fall des Verkaufs der Anteile angezeigt. Hier gibt es Unterschiede zwischen den ETFs zu beachten, wie unser Ratgeber über Steuern und ETFs erklärt. Hierauf zeigt dir der Rechner den Endbetrag nach Kosten und Steuern an. Dies ist also der tatsächlich ausgeschüttete Betrag für deine spekulative Geldanlage. Hier kannst du bereits deutlich die Unterschiede der Gesamtkosten bei Fonds oder ETF erkennen.
Im letzten Schritt zeigt der Rechner die Nettorendite pro Jahr an, also die erwirtschaftete Rendite nach Abzug aller Kosten und Steuern in %. Auf der Seite der günstigeren Geldanlage erscheint darunter auch noch die Kostenersparnis in € bzw. die Kostenersparnis in % pro Jahr im Vergleich zur günstigeren Geldanlage.
Das ETF-Kosten-Berechnen ist nur der erste Schritt: Natürlich sind die Kosten nur ein Faktor in der Überlegung, welche Art der Geldanlage am besten zu einem passt. Durch die Kalkulation im Rechner kannst du klar erkennen, wer in deinem Falle das Rennen machen würde – ETF oder aktiv gemanagter Fonds.