Stundenlohnrechner: Stundenlohn einfach ausrechnen
Wie viel werde ich in meinem zukünftigen Job verdienen? Wie viel bekomme ich pro Stunde? Mit dem Stundenlohnrechner ist es möglich, den Stundenlohn aus dem monatlichen Bruttolohn inklusive eventuell anfallender Sonderzahlungen und Urlaubsansprüche zu kalkulieren. Zusätzlich kann aus dem Stundenbruttolohn der monatliche und jährliche Gesamtlohn berechnet werden.
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Wie funktioniert der Stundenlohnrechner?
Der Stundenlohnrechner ist nützlich, wenn man zum Beispiel als Grundlage einer Lohnverhandlung oder im Rahmen einer Jobsuche berechnen möchte, wie hoch der Stundenlohn wirklich ist. Auch der andere Weg ist möglich: aus dem Monatslohn den Stundenlohn ausrechnen.
Wichtig zu beachten ist allerdings, dass der der Stundenlohnrechner mit Bruttolöhnen arbeitet. Brutto bedeutet: vor allen Abzügen. Im Falle des Lohns ist das also der “Rohlohn”, noch bevor Steuern, Sozialversicherungsbeiträge usw. abgezogen sind. Dementsprechend fällt der Bruttolohn immer höher aus als der Nettolohn.
Variante 1: Stundenlohn berechnen mit Bruttolohn
In der ersten Einstellung in unserem Stundenlohnrechner kann ganz simpel mit wenigen Eingaben kalkuliert werden, wie hoch der Brutto-Stundenlohn ist. Zunächst muss zu diesem Zweck der Bruttolohn pro Jahr oder pro Monat eingetragen werden. Bei einem bestehenden Arbeitsverhältnis ist dieser zum Beispiel auf der Lohnsteuerbescheinigung zu finden. Danach müssen nur noch die Arbeitsstunden eingetragen werden – entweder pro Woche, Monat oder Jahr – und schon kann man den Stundenlohn berechnen.
Zusätzlich sind noch die Sondereinstellungen “Sonderzahlungen” und “Urlaubstage berücksichtigen” eingebaut. Unter Sonderzahlungen, die in unserem Stundenlohnrechner pro Jahr einkalkuliert werden, versteht man beispielsweise Weihnachtsgeld, Gewinnbeteiligungen oder Boni.
Das Feld “Urlaubstage berücksichtigen” dient dazu, den wirklichen Stundenlohn zu berechnen. Wenn aufgrund des Urlaubsanspruchs nicht gearbeitet, aber weiter Lohn gezahlt wird, steigt der tatsächliche Stundenlohn, auch wenn er formal gleich bleibt.
Variante 2: Bruttolohn berechnen mit Stundenlohn
Die zweite Einstellungsmöglichkeit beim Stundenlohnrechner kann aus dem Stundenlohn der Bruttolohn pro Jahr und pro Monat berechnet werden. Auch hier gibt es wieder einige wenige und einfach zu verstehende Eingaben.
Zunächst muss der Stundenlohn angegeben werden. Hier ergibt es Sinn, diesen auf den Cent genau zu berücksichtigen, weil kleine Änderungen im Stundenlohn große Auswirkungen auf das Jahr hochgerechnet bedeuten können. Danach werden noch die geleisteten Arbeitsstunden pro Woche, Monat oder Jahr abgefragt.
Auch hier gibt es wieder ein Feld, das Sonderzahlungen pro Jahr berücksichtigt. Dies meint Prämien wie Urlaubsgeld oder Tantiemen, die außerhalb des eigentlichen Arbeitslohns vom Arbeitgeber ausbezahlt werden. Dieses Feld ist optional.
Warum sollte man seinen Stundenlohn berechnen?
Unser Stundenlohnrechner hat viele verschiedene Verwendungsmöglichkeiten. Seine Funktionen und Einstellungen sind simpel und verständlich gehalten. Einsetzen kann man ihn zum Beispiel in den folgenden Fällen:
Man kann seinen Stundenlohn ausrechnen, um bei der Jobsuche verschiedene Arbeitsstellen anhand des Stundenlohns miteinander zu vergleichen.
Für Gehaltsverhandlungen ist es ratsam, die Zahlen parat zu haben: Deswegen besser vorher den Stundenlohn berechnen.
Seinen realen Stundenlohn berechnen kann man, um Sonderzahlungen und Urlaubstage zu berücksichtigen.
Arbeitnehmer, die darüber nachdenken, mehr oder weniger zu arbeiten, können den Effekt mit dem Stundenlohnrechner besser einschätzen und ihren Stundenlohn berechnen. Dadurch werden sie vor bösen Überraschungen bewahrt.
Wer sich die Überstunden ausbezahlen lassen möchte, kann ganz einfach seinen Stundenlohn berechnen. Meist werden Überstunden ausgehend vom Stundenlohn kalkuliert.
Für generelle Kalkulationen rund um monatliche Einnahmen und Ausgaben kann der Stundenlohnrechner hilfreich sein, da sich die Einnahmen in Bezug auf das Gehalt hier einfach darstellen lassen.
Was ist der Mindeststundenlohn in Deutschland?
In Deutschland gilt seit 2015 der allgemeine gesetzliche Mindestlohn. Das bedeutet, dass der Gesetzgeber einen Mindestsatz vorschreibt, an den sich alle Arbeitgeber halten müssen. Dieser Mindestlohn liegt bei derzeit (Stand 2020) 9,35€ brutto/Stunde. Mit dem Stundenlohnrechner kann kalkuliert werden, wie hoch der eigene Lohn im Vergleich zum Mindestlohn ist.
Brutto bedeutet, dass alle Abzüge wie Steuern, Sozialabgaben oder Solidaritätszuschlag nicht berücksichtigt sind. Auch mögliche Zuschläge wie Urlaubs- oder Kindergeld sind hierbei nicht mit eingerechnet.
Viele werden sich nun fragen: Aber wie hoch ist der Mindestlohn denn nun netto? Dies lässt sich nur individuell beantworten, weil Steuern und Abgaben genau wie Zuschläge und Förderungen für jeden je nach Lebenslage unterschiedlich ausfallen.
Der Mindestlohn wird regelmäßig erhöht und damit an die Preisentwicklung angepasst. Dementsprechend lag er bei Einführung 2015 noch bei 8,50€ brutto pro Stunde, ab 2018 galt er nach einer Übergangszeit ausnahmslos mit einer Höhe von 8,84€ (geltend seit 2017) und seit Anfang 2020 liegt er nun bei 9,35€. Die Mindestlohnkommission der Bundesregierung fordert eine weitere Steigerung auf 10,45€ bis 2022.
Der Mindestlohn ist allgemein und gesetzlich, das heißt, er gilt für alle Branchen in Deutschland, ob in Ost oder West. Egal ob Minijobber, Werkstudentin oder Babysitter: alle müssen mindestens 9,35€ pro Stunde (Stand 2020) bekommen – selbst Abmachungen zwischen Arbeitgeber und -nehmer sind ungültig, wenn sie diesen Satz unterschreiten.
Dennoch gibt es Ausnahmen. Hierzu zählen beispielsweise Pflichtpraktika im Rahmen eines Studiums oder arbeitnehmerähnliche Verhältnisse von Menschen mit Behinderungen. Auch für Azubis hat der Bundestag 2019 ein Mindestlohn festgeschrieben. Doch der beläuft sich im ersten Lehrjahr auf 515€ – was gerade mal knapp 3€ Stundenlohn ergibt.
Im europäischen Vergleich steht Deutschland übrigens nicht alleine da: viele europäische Länder setzen auf einen gesetzlichen Mindestlohn. Von 12,38€ in Luxemburg bis 0,98€ in der Ukraine laut einer Studie der Böckler-Stiftung ist die monetäre Bandbreite hier sehr groß.
Land | Mindestlohn (brutto pro Stunde) |
---|---|
Luxemburg | 12,38€ |
Großbritannien | 9,93€ |
Deutschland | 9,35€ |
Malta | 4,84€ |
Kroatien | 3,17€ |
Bulgarien | 1,87€ |
Ukraine | 0,98€ |
Was ist der durchschnittliche Stundenlohn?
Laut Statista lag der durchschnittliche Stundenlohn in Deutschland im Jahre 2019 für einen Vollzeitbeschäftigen bei 23,04€ brutto. Das bestätigt auch eine Untersuchung des Statistischen Bundesamts zum Durchschnittsgehalt. Mit unserem Stundenlohnrechner kann man den Stundenlohn berechnen und damit ganz einfach herausfinden, ob der eigene Stundenlohn darüber oder darunter liegt. Aber wie viel verdienen andere Berufsgruppen durchschnittlich brutto in der Stunde?
Putzfrau/Reinigungskraft: 10€
Verkäuferin/Einzelhandel: 10,98€
Physiotherapeut: 13,27€
Krankenschwester: 14€
Elektriker: 15€
Handwerker: 15,02€
Bürokauffrau: 15,48€
Fliesenleger: 15,77€
Quellen: gehaltsvergleich.com, jobted.com, mystipendium.de, neuvoo.de, 08/20
Allerdings sind diese Umfragen und Erhebungen mit Vorsicht zu genießen, weil sie teilweise nicht repräsentativ sind. Die Zahlen helfen aber, eine grobe Einschätzung zum Thema zu geben. Die Unterschiede zwischen den Berufsgruppen sind also offensichtlich groß. An anderer Stelle haben wir geklärt, ob sich ein Studium lohnt und positiv auf den Stundenlohn auswirkt.