Kapitelübersicht
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Strategie & Portfolio
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ETF-Auswahl
Passives Investieren durch ETFs
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- Statt einzelne Aktien herauszupicken, versuchst du beim passiven Investieren möglichst, die gesamte Marktsituation in deinem Portfolio abzubilden.
- ETFs ermöglichen dir eine günstige Investition in viele Aktien gleichzeitig.
- Die Erfolgsquote beim passiven Investieren ist höher als beim aktiven Investieren.
- Das ganze funktioniert voll automatisiert und ist für dich zeitsparend und kosteneffizient.
- Passive Anlagen wie ETFs sind rational und folgen klaren Regeln – aktiv gemanagte Anlagen wie aktiv gemanagte Fonds sind nie frei von Emotionen.
Die beste Strategie
Wer in Welt-ETFs investiert, verfolgt eine passive Anlagestrategie. Für Anleger hat das einige Vorteile: Es ist zeitsparend und kosteneffizient. Der größte Vorteil und eigentliche Grund einer passiven Strategie ist, dass sie in aller Regel erfolgreicher ist als eine aktive Strategie. Über längere Zeit betrachtet bringt passives Investieren eine höhere Rendite als aktives.
Aktiv vs. Passiv
Beim aktiven Investieren beobachtet ein Anleger den Markt und entscheidet, welche Aktien unter- oder auch überbewertet sind. In diese investiert er in der Erwartung, dass der Aktienkurs sich mit der Zeit auf den von ihm prognostizierten Wert korrigieren wird und er beim Verkauf der Aktie Gewinn macht. Die aktive Auswahl von Aktien heißt Stockpicking. Anleger können auch in aktiv gemanagte Fonds investieren. Hier entscheidet ein Fondsmanager, in welche Unternehmen das Geld der Anleger gesteckt wird. Aktive Investoren versuchen, die Marktrendite zu übertrumpfen. Passive Investoren hingegen sind überzeugt, dass man den Markt nicht schlagen kann. Sie investieren daher in ein durchschnittliches Weltportfolio und erhalten dafür die durchschnittliche Marktrendite.
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Wer bekommt mehr Rendite?
Eine Untersuchung von S&P Dow Jones, einem Indexanbieter, hat die Performance von aktiv gemanagten Fonds über 10 Jahre beobachtet. Das Ergebnis: 98% der Fondsmanager von globalen Aktienfonds blieben unter der Rendite des Vergleichsindex. Unter aktiven Aktienfonds, die in den deutschen Markt investieren, lagen ebenso ganze 80% unter der Indexrendite. Das heißt, im untersuchten Zeitraum hat nur jeder fünfte aktiv gemanagte Fonds nach Gebühren mehr Rendite eingebracht als der Vergleichsindex.
Über mehrere Jahre betrachtet nimmt die Wahrscheinlichkeit, dass ein aktiv gemanagter Fonds die Marktrendite schlägt, immer weiter ab: Wenn ein Fondsmanager also in einem Jahr eine bessere Rendite erzielen konnte, trifft das keine Aussage über das nächste Jahr.
Unabhängig ob aktiv oder passiv investierst, benötigst du dazu immer ein Depot. Mit unserem Depot-Vergleich findest du das beste Depot für deine Bedürfnisse.
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Der Finanzmarkt ist effizient
Die Basis des passiven Investierens ist die Effizienzmarkthypothese. Aufgestellt wurde sie von Eugene Fama, einem Wirtschaftswissenschaftler. Er meint, dass in einem effizienten Kapitalmarkt alle vorhandenen Informationen im Preis eines Wertpapiers zusammenfließen – und unser Markt sei ein ebenso effizienter Markt. Heißt, alle Kennzahlen, Umstände, Hintergrundinformationen und Prognosen werden automatisch im Preis einer Aktie widergespiegelt. Weiter gedacht können wir einer exakten Replikation des Marktes ebenso vertrauen, sie müsste gleich effizient sein. Verknüpft man dieses Wissen mit der Annahme, Kapitalmärkte werden auf lange Zeit wachsen, ist es die logische Schlussfolgerung, in eine exakte Kopie des Marktes zu investieren.
Kurz gesagt, du nimmst vorhandene Märkte und vertraust darauf, dass sich die Wirtschaft der Welt, bestimmter Regionen oder Branchen positiv entwickelt. Selbst unter professionellen Fondsmanagern gibt es nur wenige (weniger als ein Drittel), die langfristig die Marktrendite übertreffen. Deshalb ist es Erfolg versprechender, auf den Markt zu setzen, statt einzelne Aktien herauszusuchen, die unterbewertet sind.
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Aktives und passives Investieren im Vergleich
Eigenschaft | Aktives Investieren | Passives Investieren mit einem Weltportfolio |
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Ziel | Die Marktrendite “schlagen” | Die Marktrendite erreichen |
Rendite durch | Risiko | Geschickte Strategie (Schlauheit) |
Image des Markts | Markt als Gegner | Markt als Verbündeter |
Worauf wettet der/die Anleger/in? | Auf einzelne Unternehmen/Branchen/Zeitabschnitte. Die Zusammensetzung wird geändert | Auf die globale Marktwirtschaft. Ohne kurzfristige Umschwenke |
Diversifikationsgrad | Beim klassisch aktiven Ansatz niedrig | Globale, systematische Diversifikation über Assetklassen hinweg |
Anlagehorizont | Individuell; oft nicht vorher festgelegt | Langfristig |
Komplexität | Tendenziell hoch: Man muss sich mit dem Aktienmarkt und Unternehmen auseinandersetzen | Niedrig |
Kosten | Tendenziell hoch: Je nach Häufigkeit des Handels fallen jedes Mal Orderprovision, Handelsplatzgebühren und weitere Gebühren an | Niedrig: Bei ETFs mit geringem TER beeinflussen die Kosten die Rendite nur geringfügig |
Zeitaufwand für den Investor/die Investorin | Relativ hoch | Niedrig |
Buy and hold statt Spekulation
Buy-and-Hold bedeutet: Anteile kaufen und halten. Das geht mit unterschiedlichen Produkten, auch mit Einzelaktien. Als passiver Investor hast du einen langen Anlagehorizont, hältst deine Anlagen also über möglichst viele Jahre. Du sitzt kurzfristige Kursschwankungen aus, hechelst keinen Trends hinterher, lässt dich nicht von vermeintlichen Geheimtipps locken. Als passiver Investor schaust du nur unregelmäßig in dein Depot, denn das Ziel ist schließlich, erst mal nicht auf das Geld zuzugreifen, sondern es langfristig für dich arbeiten zu lassen. Du vermeidest es zu spekulieren, gehst also nicht davon aus, dass ein persönliches Wissen und Bauchgefühl den Markt schlagen.
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Wie kann man in den gesamten Markt investieren?
Damit du nicht die gesamte Weltwirtschaft analysieren und unzählige Aktien erwerben musst, gibt es Finanzprodukte, welche die gesamte Weltwirtschaft abbilden. Sie tun das mithilfe von Indizes, auf ihnen wiederum beruht das Portfolio eines ETFs. In den nächsten Kapiteln erfährst du, was ein Index ist, wie ein ETF funktioniert und wie du in einen ETF investieren kannst.
Steuervorteil durch Buy-and-Hold bei passiven Investments
Beim passiven Investieren entsteht durch die Steuerstundung der sogenannte Barwertvorteil: Deine Steuerzahlung wird zu einem Großteil nachgelagert. Der effektive Steuersatz geht im Zeitverlauf zurück. Wer später Steuern auf sein Geld zahlt, kann es länger für sich arbeiten lassen.
Du bezahlst die Kapitalertragsteuer nämlich erst bei der Realisierung deiner Gewinne. Bleiben deine Anlagen weiter investiert und du lässt sie nicht auszahlen, werden auch keine Steuern fällig. Die 25% plus Solidaritätszuschlag und gegebenenfalls Kirchensteuer arbeiten in dieser Zeit weiter für dich.
Thesaurierende ETFs reinvestieren deine Rendite automatisch. Hier wird zwar die Vorabpauschale erhoben, dennoch fällt diese sehr gering aus. Für alle ETFs gilt, dass du Gewinne versteuern musst, wenn du Anteile gewinnbringend verkaufst. Bei einer Buy-and-Hold-Strategie ist das oft erst Jahre bis Jahrzehnte nach dem Investieren.
Für jeden Sparer in Deutschland gelten 1.000€ (bei verheirateten Paaren 2.000€) Sparerpauschbetrag – bis zu diesem jährlichen Betrag bleiben deine Kapitalerträge wie Dividenden oder realisierte Kursgewinne steuerfrei.
3 Tipps für erfolgreiches passives Investieren
- Kenne die Risiken und schätze dich richtig ein: Auch wenn die Risiken beim passiven Investieren geringer sind als aktiven Traden: Beschäftige dich mit dem Thema Marktrisiko und bestimme deine persönliche Risikotragfähigkeit.
- Wähle ETFs aus, die zu deiner Strategie passen: Du kannst in verschiedene Märkte, Regionen und Währungen investieren – je nachdem, was dir wichtig ist. Außerdem kannst du zum Beispiel mit Factor Investing und ESG Schwerpunkte setzen. Du bleibst dabei flexibel, denn du kannst zu den üblichen Börsenzeiten handeln, wenn du dein Portfolio umschichten willst.
- Passive und aktive Investments trennen: Wenn du einen Teil deines Vermögens passiv investieren möchtest und den Rest für aktive Investments/Spekulationen nutzen willst, ist das völlig in Ordnung. Wir empfehlen aus psychologischen Gründen, dafür ein weiteres Depot anzulegen. So gerätst du nicht in Versuchung, mit deinem passiven Anteil von der Buy-and-Hold-Strategie abzukommen.