Das musst du über Gold als Geldanlage wissen
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- Der Goldpreis hängt von dem Verhältnis aus Angebot und Nachfrage ab. Es gibt keine laufenden Erträge wie bei Aktien (Dividende). Gewinne und Verluste sind also allein über Kursschwankungen möglich.
- Einen gewissen Krisenschutz bietet Gold nur dann, wenn es physisch gekauft wird.
- Häufig klaffen die Kurse von Gold und Aktien auseinander.
- Für ein langfristiges Investment ist Gold nicht geeignet, da der Kurs sehr volatil ist und nicht (wie die Weltwirtschaft und damit die globalen Aktienindizes) stetig steigt.
- Gold eignet sich höchstens als Beimischung zum Portfolio, um etwaige Kursverluste bei Aktien etwas auszugleichen.
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- Physisch als Barren und Münzen oder indirekt als Wertpapier? Diese Frage sollten sich Anleger als Erstes stellen.
- Beim physischen Goldkauf: Preis-/Händlervergleich über Portale wie Gold.de oder gold-preisvergleich.de. Goldsilbershop.de, eine Marke der Solit Gruppe, eignet sich für den Direktkauf. Prüfe den Goldverkäufer deiner Wahl auf seine Seriosität.
- Falls erforderlich: Mitgliedschaft im Berufsverband des deutschen Münzhandels abschließen. Lege die Stückelung fest. Je kleiner die Stückelung, desto höher der Aufschlag auf den Standard-Goldpreis.
- Lagerung sicherstellen: Dafür eignet sich ein Tresor (inkl. Hausratversicherung) oder ein Bankschließfach. Während der Ladenöffnungszeiten das Gold beim Händler bestellen, da ansonsten Nachtzuschläge fällig werden können.
- Beim indirekten Goldkauf über die Börse: Lege den Anteil von deinem Portfolio fest (wir empfehlen maximal 10% vom risikobehafteten Teil). Suche passende ETCs/Fonds/Derivate (Futures & Optionen) heraus. Bei einer Haltedauer von mindestens einem Jahr sind die Gewinne steuerfrei.
Lohnt es sich, in Gold zu investieren?
Anleger können Gold sowohl physisch kaufen (in Form von Barren und Münzen) als auch über die Börse darin investieren. Anders als beispielsweise Aktien werfen Gold-Investments jedoch niemals eine Dividende ab. Rendite ist also allein über Kursschwankungen möglich.
Gold gilt jedoch als krisensicher und als Schutz vor der Inflation. In einer Weltwirtschaftskrise steigen meist die Goldkurse, da Gold einen stabilen Gegenwert aufweist und Sicherheit vermittelt. Deshalb entwickelte sich der Goldkurs in vergangenen Krisen häufig entgegen denen der globalen Aktienindizes.
Was für ein Gold-Investment spricht:
Stabiler Gegenwert: Hinter Gold steckt ein physischer Wert. Weltweit wird der Wert des Goldes akzeptiert und die Menge an Gold ist – anders als die von Papiergeld – begrenzt. Wer den Absturz der Wirtschaft und der Märkte fürchtet, für den kann ein Gold-Investment in Barren und Münzen als Absicherung dienen.
Gold als Beimischung für Portfolio-Stabilität: Durch die oft den Aktienkursen entgegengesetzte Goldwertentwicklung können Portfolio-Verluste im Fall einer Wirtschaftskriese abgemildert werden. Eine Garantie für das Auseinanderdriften von Aktienkursen und dem Goldkurs gibt es jedoch nicht.
Was gegen ein Gold-Investment spricht:
Keine laufenden Erträge: Die Kursschwankungen von Gold können enorm sein, außerdem gibt es keine laufenden Erträge wie Dividenden oder Zinsen. Für eine langfristige, risikoarme, aber dennoch rentable Anlage ist der Rohstoff deswegen nicht geeignet. Wer seine Anteile für 15 Jahre oder länger halten will, um beispielsweise fürs Alter vorzusorgen, wird im Schnitt mit breit gestreuten Aktieninvestments eine höhere Rendite einfahren als mit einem Gold-Investment. Bei letzterem gelingt dies nur, sofern immer wieder im richtigen Zeitpunkt gekauft und verkauft wird.
Wirtschaftskrisen wurden bis jetzt immer überwunden: In der Vergangenheit war es bisher immer so, dass sich globale Aktienindizes von etwaigen Börsenkrisen wieder erholt haben. Oft lohnt es sich also, die Krise “auszusitzen”.
“Goldschwemme” durch Zentralbanken möglich: Wie sich der Goldkurs entwickelt, hängt rein vom Verhältnis von Angebot und Nachfrage ab. Weil sich rund die Hälfte der gesamten globalen Goldmenge im Besitz von Zentralbanken befindet, könnten diese das Angebot jederzeit hochschnellen lassen – indem sie große Mengen Gold auf einmal verkaufen. Das Ganze könnte eine “Goldschwemme” auslösen und die Preise von einem auf den anderen Tag in den Keller treiben.
Mit der Frage, wie sinnvoll ein Gold-Investment wirklich ist, haben wir uns schon einmal ausführlich in diesem Video beschäftigt:
Welche Faktoren beeinflussen den Goldpreis?
Es sind allein Angebot und Nachfrage, die den Goldpreis bestimmen – weswegen der Kurs auch so volatil ist. Auf die Goldpreisentwicklung haben mehrere Faktoren einen Einfluss:
Die Goldproduzenten
Kommt es bei den Goldminengesellschaften zu Engpässen, weil beispielsweise die Produktionskosten steigen oder es Probleme bei der Lieferung gibt, dann wird dadurch das Angebot verknappt, die Nachfrage bleibt aber dieselbe. Eine solche Verschiebung lässt den Goldpreis steigen.
Einfluss der Notenbanken
Genauso gut kann ein Überangebot an Gold die Preise sinken lassen. Auch die weltweiten Notenbanken können der Grund für solche Preisentwicklungen sein, schließlich befindet sich fast die Hälfte der gesamten Goldmenge in ihrem Besitz. Alleine die deutsche Bundesbank hat Goldreserven von mehr als 3.000 Tonnen. Mit einem plötzlichen Verkauf großer Mengen könnten Notenbanken den Goldpreis sinken lassen. Kaufen Sie das Edelmetall kräftig auf, steigt dagegen der Goldpreis.
Politische Unruhen
Ist die Regierung in einem Land instabil oder droht der Handel einzubrechen, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass es nicht nur eine Wirtschafts- sondern auch eine Währungskrise geben wird. Die Anleger fürchten eine Inflation, also eine Geldentwertung, und flüchten in scheinbar sichere Anlagen wie Gold.
Dollar-Kurs
Gold wird in US-Dollar gehandelt. So hat auch der Kurs der US-amerikanischen Währung Einfluss auf den Goldpreis: Ist der Dollar schwach, kann davon der Goldpreis profitieren und andersherum.
Schmuckindustrie
Wenn Ringe und Ketten aus Gold hoch im Kurs stehen, dann kann davon auch der Goldkurs selbst profitieren. Vor der Hochzeitssaison beispielsweise sagen viele Analysten einen “Boom der Goldpreise” vorher. Dass diese Kurssteigerung tatsächlich eintreten wird, ist allerdings nicht gesichert.
Sichere Anzeichen gibt es nicht
Es gibt jedoch es keine sicheren Anzeichen, wie sich der Goldpreis entwickeln wird. Zwar hat sich der Goldkurs in der Vergangenheit häufig entgegen den Aktienkursen entwickelt und stieg eher dann, wenn es Krisen in der Weltwirtschaft gab. Dass es immer genau so läuft, ist deswegen aber nicht garantiert.
Schaut man sich die Goldpreisentwicklung in den vergangenen zehn Jahren an, wird deutlich: Gold-Anleger konnten keine positive Rendite erwirtschaften. In Zeiten von Weltwirtschaftskrisen stieg der Goldpreis tendenziell. Sobald die Weltmärkte sich erholten, verlor das Gold dagegen an Wert (2013 - 2015).
Gold dem Portfolio beimischen für Stabilität?
Wer nicht ständig kaufen und verkaufen, aber dennoch Gold in seinem Portfolio halten möchte, könnte über eine Beimischung von Gold nachdenken. Das Edelmetall dient dabei als Reserve und Ausgleich gegenüber Aktien, indem die Schwankungsbreite im Depot verringert wird. Allerdings sollte der Gold-Anteil nicht mehr als 10% vom gesamten Investitionskapital ausmachen. Wir empfehlen einen Anteil im einstelligen Prozentbereich.
Wer sein Investitionskapital breit gestreut hat und regelmäßig erhöht, indem er beispielsweise einen oder mehrere ETFs bespart, sollte sein Portfolio regelmäßig “rebalancen”, also zurück ins Gleichgewicht bringen. Für den beigemischten Anteil an Gold würde das bedeuten, auch hier nachzukaufen, sollten die Investitionen in Einzelaktien und ETFs steigen und der prozentuale Anteil somit sinkt. Mehr dazu kannst du in unserem Artikel zum Thema Rebalancing nachlesen
Eine andere Möglichkeit wäre, das Gold direkt physisch, also in Form von Barren und Münzen zu kaufen. Mehr dazu erfährst du im Abschnitt “Wie kauft man Gold am besten”.
Andere Rohstoffe für’s Portfolio – warum Gold?
Anders als Edelmetalle wie Silber, Rhodium oder Platin ist das Gold kaum mit dem Welthandel verknüpft. Die einzige wirkliche “Verwendung” hat die Schmuckindustrie für Gold. Allerdings entfällt darauf nur ein sehr geringer Anteil der gesamten Goldmengen.
Silber dagegen ist essentiell für die Herstellung von Technikgeräten wie Smartphones oder Laptops, während Platin vor allem in der Autoindustrie eingesetzt wird. In der Konsequenz heißt das: Schwächelt die Weltwirtschaft, geht es schnell auch mit den Kursen einiger Edelmetalle bergab – nur eben (in der Regel) nicht mit Gold. Trotzdem können Anleger gut damit fahren, neben Gold auch andere Edelmetalle als Beimischung in ihr Portfolio zu integrieren. Denn auch bei Rohstoff-Investments gilt: Breit streuen verringert das Risiko von Verlusten.
Wie kauft man Gold am besten?
Barren & Münzen
Gold physisch zu kaufen ist eine Möglichkeit, in das Edelmetall zu investieren. Allerdings gibt es hier einige Dinge zu beachten:
- Gold kaufen im InternetUm die Preise für Barren und Münzen zu vergleichen, eignen sich Gold-Preisvergleiche im Internet. Wir empfehlen hier Portale wie gold.de oder gold-preisvergleich.de, für den Direktkauf goldsilbershop.de. Um Goldbarren und -münzen im Internet zu bestellen, ist grundsätzlich eine Mitgliedschaft im Berufsverband des deutschen Münzhandels notwendig. Auch sollten die Versandkosten beachtet werden, die je nach Warenwert schon mal 40€ und mehr für eine kleine Goldmünze betragen können.
- Kauf bei einem GoldhändlerBevor du einen Kauf tätigst, solltest du sichergehen, dass es sich um einen seriösen Händler handelt. Außerdem ist es ratsam, die Barren und Münzen während der Öffnungszeiten der Goldhändler zu kaufen, da einige Anbieter nachts die Preise erhöhen, um durch Kursschwankungen keine Verluste zu machen.
- Lagerung & VersicherungWird Gold physisch gekauft, muss es anschließend auch gelagert werden. Das funktioniert zu Hause in einem Tresor oder für größere Mengen an Gold mit einem Schließfach bei der Bank. Mit Lagerkosten von rund 60€ jährlich sind solche Schließfächer allerdings nicht ganz günstig. Sollte das Gold zu Hause gelagert werden, ist eine Hausratversicherung sinnvoll, die den Schaden beispielsweise bei Einbruch abdeckt.
- StückelungBei jedem Goldkauf fällt automatisch ein prozentualer Aufschlag auf den eigentlichen Edelmetallpreis an. Der Aufschlag deckt Beratung, Handel, Versand und ggf. die Lagerung des physischen Goldes ab - außerdem dient er dem Verkäufer dazu, einen Gewinn zu erwirtschaften. Je kleiner nun die Stückelung des Goldes ist, desto höher ist auch das Aufgeld. Bei einem 1-Gramm-Barren beispielsweise beträgt der Aufschlag unter Umständen ganze 20% auf den üblichen Goldpreis. Direkt große Unzen zu kaufen, ist für Goldkäufer daher günstiger. Allerdings sollte die Stückelung auch nicht zu groß sein: Denn bei einem großen Goldbarren wird ein Teilverkauf sehr erschwert, weil der Barren erst einmal auseinander geschnitten werden müsste.
Indirekt in Gold investieren
Natürlich muss das Edelmetall nicht als Barren und Münzen gekauft werden. Inzwischen gibt es zahlreiche Möglichkeiten, auch “aus der Ferne” in Gold zu investieren, ohne das Edelmetall je zu Gesicht zu bekommen.
Das geht beispielsweise über Gold-ETCs (Exchange Traded Commodities), also börsengehandelte Wertpapiere auf einzelne Rohstoffe oder Rohstoffkörbe. Damit können Anleger Zugang zur Wertentwicklung von Gold haben, ohne das Gold selber ausgeliefert zu bekommen. Allerdings gibt es hier große Unterschiede bei der Besicherungsart, also mithilfe welcher Sicherheiten der Kurs nachgebildet wird: Entweder sind ETCs physisch besichert, wodurch der Rohstoff bei einem Treuhänder tatsächlich physisch hinterlegt ist oder sie funktionieren über Swaps oder Futures. Während bei einer Besicherung mit Swaps der Rohstoffkurs mit der Hinterlegung von Sicherheiten wie z. B. Kreditsicherheiten abgebildet wird, sind Futures Terminkontrakte, die über eine bestimmten Zeitraum laufen und nach diesem erneuert werden müssen. Gold-ETCs gibt es beispielsweise über Börsenplätze wie die Xetra Gold, an der Deutschen Börse oder von der Börse Stuttgart (und werden bei vielen Online-Brokern zum Kauf angeboten).
Entgegen einem Vorurteil gibt es keine Gold-ETFs, da ETFs in Deutschland per definitionem diversifiziert sein müssen und damit nicht nur einen einzigen Rohstoff abbilden können.
Weil das Gold bei einem “indirekten” Investment nicht ausgeliefert wird, schützt eine solche Anlage auch – im Krisenfall – nicht wirklich vor dem großen Verlust, sollte das gesamte Wirtschafts- und Finanzsystem plötzlich tatsächlich in sich zusammenbrechen, wie manch ein Goldkäufer fürchtet. Allerdings ist es für Rohstoff-interessierte Anleger eine einfache und kostengünstige Methode, etwas Gold dem eigenen Portfolio hinzuzufügen. Vorteilhaft ist auch, dass diese ETCs den Goldpreis ziemlich akkurat abbilden kann.