Was ist der MSCI Emerging Markets Index?
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- Der MSCI Emerging Markets umfasst derzeit über 1.400 Werte aus 27 Schwellenländern. Den Index dominieren Unternehmen aus China, Taiwan und Südkorea.
- Die abgebildeten Unternehmen bewegen sich im Bereich der mittleren und großen Marktkapitalisierung (Mid- und Large-Caps) und machen jeweils ungefähr 85% der Marktkapitalisierung des jeweiligen Landes aus.
- Wer global diversifiziert in Aktien anlegen möchte, ist gut damit beraten, sich den MSCI Emerging Markets – zum Beispiel in Kombination mit dem MSCI World, der Industrienationen abbildet – zum Kern des Portfolios zu machen.
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- Bei der Auswahl eines Exchange Traded Funds (ETF) auf den MSCI Emerging Markets sollte vor allem darauf geachtet werden, dass das Fondsvolumen nicht 100 Mio. € und das Fondsalter nicht 5 Jahre unterschreitet sowie der ETF über deutsche Börsen gehandelt werden kann.
- Andere wichtige Faktoren bei der Auswahl betreffen die Kosten (in Form der Gesamtkostenquote TER), die Replikations- sowie die Ausschüttungsart.
- Mithilfe unseres Depotvergleichs findest du ganz einfach das richtige Depot zum Anlegen in den MSCI Emerging Markets für dich.
Was ist der MSCI Emerging Markets?
Die Abkürzung MSCI steht für Morgan Stanley Capital International, ein amerikanisches Unternehmen, das zu den wichtigsten Herausgebern für Indizes weltweit zählt. Als Emerging Markets (also wörtlich: aufstrebende Märkte) bezeichnet man im Englischen die Märkte der Schwellenländer.
Beim MSCI Emerging Markets handelt es sich dementsprechend um einen Aktienindex, der den Wertverlauf von Unternehmen mit mittlerer und großer Marktkapitalisierung (Mid und Large Caps) aus 27 Schwellenländern in der ganzen Welt abbildet. Aufgrund der globalen Ausrichtung und dem Ziel, 85% der frei verfügbaren Aktien („free float“-Marktkapitalisierung) der involvierten Länder abzudecken, finden sich im MSCI Emerging Markets derzeit über 1.400 Werte (Stand Juli 2021).
Damit ermöglicht der Emerging Markets Index Anlegern, einfach und transparent an der Wertentwicklung von globalen Schwellenländern teilzuhaben. Zudem wird der Index oftmals als Benchmark verwendet, um die Performance von Investmentfonds in einem vergleichbaren Bereich zu messen. Insbesondere in Verbindung mit dem Schwesterindex MSCI World ist ein Investment sehr beliebt. Dieser bildet im Gegensatz zum MSCI Emerging Markets mittlere und große Unternehmen aus Industrieländern ab. Zusammengenommen ergeben MSCI World und Emerging Markets also schon ein ziemlich umfassendes Bild der Wertbewegung an den globalen Aktienmärkten. Der Mutterindex der beiden, der MSCI ACWI besteht aus derzeit über 3.000 Werten und ist damit sehr breit gestreut aufgestellt.
Woraus besteht der MSCI Emerging Markets Index?
Aktuell setzt sich der MSCI Emerging Markets aus über 1.400 Werten von Unternehmen aus 27 Ländern zusammen. Bei seiner Gründung 1988 waren es interessanterweise nur zehn. Eine zentraler Aspekt beim Verstehen des Index ist die Qualifizierung als Schwellenland bzw. Emerging Market. MSCI unterteilt in seinem hauseigenen Indexsystem Märkte in Developed, Emerging, Frontier und Standalone Markets. Diese Klassifikation beruht auf Kriterien der Liquidität und Marktgröße, der wirtschaftlichen Entwicklung und der Marktzugänglichkeit. Im Juni jeden Jahres überprüft MSCI die Einordnung in dieses System und passt die Indizes gegebenenfalls an – eine Neueinordnung als Emerging Market bringt dem betreffenden Land oftmals viel Aufmerksamkeit.
Derzeit als Emerging Markets klassifiziert und im Index vertreten sind:
- Ägypten
- Argentinien
- Brasilien
- Chile
- China
- Griechenland
- Indien
- Indonesien
- Katar
- Kolumbien
- Korea
- Kuwait
- Malaysia
- Mexiko
- Pakistan
- Peru
- Philippinen
- Polen
- Russland
- Saudi-Arabien
- Südafrika
- Taiwan
- Thailand
- Türkei
- Tschechien
- Ungarn
- Vereinigte Arabische Emirate
Die nach Gewichtung am stärksten vertretenen Länder sind hierbei China (37,5%), Taiwan (13,95%) und Südkorea (13,2%).
Als Weltindex umfasst der MSCI Emerging Markets die verschiedensten Branchen und legt sich nicht auf einen oder mehrere Sektoren fest. Zu den wichtigsten Sektoren zählen hierbei die Informationstechnologie (mit 20,4% Gewichtung am Gesamtindex), die Finanzwirtschaft (17.8%) und die Nicht-Basiskonsumgüterbranche (17,6%). Auch stark vertreten sind Kommunikationsdienstleistungen (11,3%) und Rohstoffe (8,4%).
Die im Folgenden aufgelisteten Unternehmen machen die zehn größten Positionen gemessen an ihrer Gewichtung im Verhältnis zum Gesamtindex aus:
Unternehmen | Sitz | Indexgewichtung | Branche |
---|---|---|---|
Taiwan Semiconductor Manufacturing Company | Taiwan | 6,12% | Halbleiter |
Tencent | China | 5,03% | Kommunikationsdienstleistungen |
Alibaba | China | 4,99% | Nicht-Basiskonsumgüter |
Samsung | Südkorea | 3,98% | Informationstechnologie |
Meituan | China | 1,73% | Nicht-Basiskonsumgüter |
Naspers | Südafrika | 1,06% | Nicht-Basiskonsumgüter |
Vale | Brasilien | 1,04% | Rohstoffe |
Reliance Industries | Indien | 0,94% | Energie |
China Construction Bank | China | 0,88% | Finanzwirtschaft |
Infosys | Indien | 0,84% | Informationstechnologie |
Wie finde ich den richtigen ETF auf den MSCI Emerging Markets Index?
Für ein global gestreutes Investment in die Aktienmärkte von Schwellenländern bietet sich geradezu ein Exchange Traded Fund (ETF) an, der den MSCI Emerging Markets spiegelt. Große Vorteile einer solchen Geldanlage bestehen darin, dass die Kosten (in Form der Gesamtkostenquote TER) sehr gering sind, die Anlage transparent und das Risiko durch die Diversifizierung minimiert wird.
Unterschiede zwischen den angebotenen ETFs bestehen vor allem, wenn es um die Ausschüttungs- (thesaurierend oder ausschüttend) und die Replikationsart (physisch replizierend, swap-basiert oder synthetisch replizierend) und die Kosten geht. Ratsam ist es aber in jedem Fall, auf die folgenden Punkte bei der Auswahl zu achten:
Fondsalter: Um das Risiko zu minimieren, dass der Fonds nicht rentabel ist und vom Markt genommen wird, sollte der ETF mindestens 5 Jahre alt sein.
Fondsvolumen: Bei einem Mindestvolumen von 100 Mio. € kannst du ebenfalls davon ausgehen, dass der Fonds nicht in absehbarer Zeit vom Markt genommen wird.
Handelsplatz: Der ETF sollte über deutsche Börsen handelbar sein.
Im Folgenden einige beispielhafte ETFs, die den genannten Kriterien entsprechen, sich aber in Bezug auf Kosten, Replikations- und Ausschüttungsart unterscheiden:
ETF-Name | ISIN | Replikationsart | Ausschüttungsart | Kosten (TER) p.a. |
---|---|---|---|---|
iShares MSCI EM UCITS ETF (Dist) | IE00B0M63177 | Physisch (optimiertes Sampling) | Ausschüttend | 0,18% |
Amundi MSCI Emerging Markets UCITS ETF EUR (C) | LU1681045370 | Synthetisch (unfunded Swap) | Thesaurierend | 0,20% |
UBS ETF (LU) MSCI Emerging Markets UCITS ETF (USD) A-dis | LU0480132876 | Physisch (optimiertes Sampling) | Ausschüttend | 0,23% |
Xtrackers MSCI Emerging Markets Swap UCITS ETF 1C | LU0292107645 | Synthetisch (unfunded Swap) | Thesaurierend | 0,49% |
Lyxor MSCI Emerging Markets UCITS ETF - Acc EUR | FR0010429068 | Synthetisch (unfunded Swap) | Thesaurierend | 0,55% |
HSBC MSCI Emerging Markets UCITS ETF USD | IE00B5SSQT16 | Physisch (optimiertes Sampling) | Ausschüttend | 0,40% |
Die Unterschiede und Gemeinsamkeiten vom MSCI Emerging Markets mit anderen Indizes
Als globaler Aktienindex vertritt der MSCI Emerging Markets Werte aus der ganzen Welt. Viele Aktienindizes beziehen sich jedoch nur auf einzelne Sektoren oder sind regional beschränkt. Deswegen ergibt es am meisten Sinn, den MSCI Emerging Markets mit anderen globalen Indizes zu vergleichen. Wir haben uns im Folgenden die Unterschiede und Gemeinsamkeiten des Index mit dem MSCI World, dem FTSE Emerging Markets und schlussendlich dem MSCI Emerging Markets IMI angeschaut.
MSCI Emerging Markets vs. MSCI World
Wie bereits erwähnt handelt es sich bei diesen Indizes um Schwesterindizes des Anbieters MSCI. Während der MSCI Emerging Markets Werte aus Schwellenländern abbildet, ist der MSCI World für als Industrieländer qualifizierte Nationen zuständig. Zusammen ergeben sie den MSCI ACWI (All Countries World Index).
Beide funktionieren nach der gleichen Methodik und zielen darauf ab, jeweils 85% der Marktkapitalisierung der inkludierten Länder durch Abbildung von Large und Mid Cap-Unternehmen abzudecken. Die grundlegende verschiedene Auswahl der Indizes führt dazu, dass man im MSCI World derzeit 23 Länder findet, während im MSCI Emerging Markets ganze 27 vertreten sind. Der MSCI World umfasst dann auch über 1.500 Werte, der Emerging Markets Index über 1.400.
MSCI Emerging Markets vs. FTSE Emerging Markets
Während sowohl der MSCI Emerging Markets als auch der Emerging Markets Index des britischen Indexanbieters FTSE der Sache nach das gleiche Ziel verfolgen, und zwar, global Werte von mittleren und großen Unternehmen aus Schwellenländern abzubilden, tun sich durch unterschiedliche Auswahlmethodiken dennoch klare Unterschiede auf. Der größte besteht hierbei in der Einordnung in die Kategorie Industrie- bzw. Schwellenländer.
Ein bekanntes Beispiel ist Südkorea, das für FTSE als Industrieland gilt, im MSCI-System aber als Emerging Market klassifiziert ist. Dies ist auch für Polen der Fall. Insbesondere der Umgang mit chinesischen Aktienwerten wird in der Zukunft von großer Bedeutung sein. Deswegen ist es sehr wichtig, bei einem weltweit gestreuten Portfolio auf Aktienindizes diese beiden Anbieter nicht zu vermischen und beispielsweise einen FTSE Emerging Markets mit einem MSCI World zu kombinieren. Dadurch können ungewollte Über- oder Untergewichtungen entstehen, was dem Prinzip passiven Investieren entgegensteht.
Durch die unterschiedlichen Methoden bei der Auswahl unterscheidet sich auch die Anzahl der Werte voneinander. Der FTSE Emerging Markets liegt mit über 1.800 Werten deutlich über dem MSCI Emerging Markets mit seinen rund 1.400. Interessanterweise überschneiden sich die drei größten Positionen mit Taiwan Semiconductor Manufacturing, Tencent und Alibaba aber.
Index | Länder | Aktien |
---|---|---|
MSCI Emerging Markets | 27 | 1.412 |
FTSE Emerging Markets | 24 | 1.860 |
MSCI Emerging Markets vs. MSCI Emerging Markets IMI
Ein weiterer interessanter Vergleichsindex ist der MSCI Emerging Markets Investable Market Index (IMI). Dem Namen nach sehr ähnlich, tun sich in der Auswahlmethode der Werte doch klare Unterschiede auf. Der Emerging Markets IMI Index zielt nämlich darauf ab, möglichst das gesamte frei verfügbare Aktienpotential der als Schwellenländer klassifizierten Nationen abzubilden, das sind ungefähr 99%. Deswegen werden in ihm auch Unternehmen mit kleiner Marktkapitalisierung aufgeführt, sogenannte Small Caps. Der klassische Emerging Markets Index hingegen fokussiert sich ganz auf Large und Mid Caps und deckt deswegen 85% der jeweiligen Marktkapitalisierungen ab.
Dies schlägt sich in der Gesamtzahl der abgebildeten Werte ab, die beim Emerging Markets IMI bei über 3.000 liegt, also mehr als doppelt so viel wie im MSCI Emerging Markets zu finden sind. Beide beziehen sich allerdings auf die 27 gleichen Länder. Insgesamt eignet sich der MSCI Emerging Markets IMI demnach für Anleger, die Wert darauf legen, dass noch breiter als im herkömmlichen Weltportfolio diversifiziert wird – was auch kleinere Unternehmen beinhaltet.