Das musst du zur Berufsunfähigkeitsversicherung wissen
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- Die Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) ist eine freiwillige Versicherung, mit der man seine Arbeitskraft absichert.
- Wer weniger als 50% in seinem aktuellen Beruf arbeiten kann, erhält eine monatliche BU-Rente.
- Auf die staatliche Rente wegen Berufsunfähigkeit können seit dem 01.01.2001 keine neuen Anträge gestellt werden. Stattdessen erhält man eine Erwerbsminderungsrente, wenn man nicht mehr in der Lage ist, 3 Stunden in einem beliebigen Beruf zu arbeiten. Diese Rente fällt oft relativ gering aus.
- Die Kosten einer Berufsunfähigkeitsversicherung werden nach Faktoren wie dem Beruf, Alter und Gesundheitszustand bemessen. Deshalb lohnt es sich, möglichst früh eine BU abzuschließen.
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- Informiere dich genau über deine Vorerkrankungen. Es ist bei einem BU-Abschluss notwendig, alle Gesundheitsfragen genau zu beantworten. Bei falschen oder unvollständigen Angaben kann es passieren, dass der Versicherer die Auszahlung verweigert.
- Vergleiche verschiedene Angebote. Du kannst auch eine anonyme Risikovoranfrage stellen, wenn du wissen willst, ob dich ein Versicherer trotz einer Vorerkrankung oder Therapie annehmen würde – und ob ein Risikozuschlag anfallen würde.
- Achte darauf, einen vertrauenswürdigen Versicherer zu wählen, den es wahrscheinlich auch in Zukunft noch geben wird – damit die BU-Rente auch tatsächlich ausgezahlt werden kann.
- Eine individuelle Beratung und das Einholen von mehreren Angeboten lohnt sich. Honorarberater können passende Angebote für dich ermitteln und unterstützen dich bei der Vertragsauswahl.
Was ist die Berufsunfähigkeitsversicherung?
Eine Berufsunfähigkeitsversicherung ist eine freiwillige Versicherung. Das heißt, du bist nicht gesetzlich dazu verpflichtet. Eine gesetzlich verpflichtende Versicherung ist etwa die Kfz-Haftpflichtversicherung für alle Fahrzeughalter.
Mit einer Versicherung gegen Berufsunfähigkeit versicherst du den Gegenwert deiner eigenen Arbeitskraft. Die Höhe der Rente, die dir letztlich ausgezahlt wird, vereinbarst du vorher und ist unabhängig von deinem letzten Einkommen.
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Wie funktioniert eine Berufsunfähigkeitsversicherung?
Bei einer Berufsunfähigkeitsversicherung zahlst du regelmäßig eine bestimmte Versicherungsprämie ein. Wie hoch diese ist, hängt von verschiedenen Faktoren wie dem Risiko deines aktuellen Berufs ab. Im Gegenzug wird die monatliche Rente ausbezahlt, wenn du aufgrund von gesundheitlichen Problemen oder einem Unfall nicht mehr den Beruf ausüben kannst, indem du zuvor tätig warst. Das ist der Fall, wenn du für deinen aktuellen Beruf mindestens zu 50% als berufsunfähig eingestuft wirst.
Dabei ist es egal, was der Grund für deine Berufsunfähigkeit ist. Die Ursache kann ein Unfall oder eine Erkrankung sein. Der Nachweis über die Berufsunfähigkeit wird über Arztbescheinigungen sowie die Beschreibung deiner aktuellen Tätigkeit erbracht.
Für wen ist eine Berufsunfähigkeitsversicherung sinnvoll?
Es gibt verschiedene Faktoren, die bestimmen, ob sich eine BU für dich lohnt. Ganz allgemein kann man sagen, dass eine Berufsunfähigkeitsversicherung für alle sinnvoll ist, die von ihrem Arbeitskrafteinkommen leben.
Wichtig ist eine BU unter anderem für:
Alleinverdiener
Angestellte, die auf ihre Einkommen angewiesen sind
Selbstständige, die nicht rentenversichert sind
Besonders bist du natürlich auf dein Einkommen angewiesen, wenn du Alleinverdiener bist und eine Familie versorgen musst. Denn in diesem Fall wärst nicht nur du von deiner Berufsunfähigkeit bedroht, sondern deine gesamte Familie. Aber auch sonst sind Angestellte meist auf ihr Einkommen angewiesen und können deren Ausfall häufig nicht kompensieren. Auch in diesem Fall ist eine BU wichtig.
Selbstständige, die meist nicht in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen, sollten sich unbedingt privat absichern. Denn ohne in die Rentenkasse eingezahlt zu haben, steht nicht einmal die Erwerbsminderungsrente zu.
Eine BU lohnt sich meist für:
Berufsanfänger
Studenten, Auszubildende und Schüler
Eine Berufsunfähigkeitsversicherung abzuschließen, lohnt sich vor allem, wenn du noch Berufsanfänger bist. Denn ein wichtiger Faktor bei der Tarif-Ermittlung ist der Gesundheitszustand. Da in jungen Jahren meist noch wenige gesundheitliche Probleme vorliegen, sind die Kosten für die BU dadurch relativ niedrig.
Auch als Student, Azubi oder Schüler bekommst du überwiegend günstigere Verträge. Sich so früh versichern zu lassen, lohnt sich vor allem, wenn du planst, später einen Job zu haben, der als „risikoreicher“ eingestuft wird, z.B. Dachdecker. Somit profitierst du bei Abschluss vom geringen „Berufsrisikos“ während deiner Lern- oder Ausbildungszeit. Eine Anpassung an die tatsächliche Risikogruppe zu einem späteren Zeitpunkt gibt es nicht.
Weniger wichtig ist eine BU oft für:
Beamte
Weniger wichtig ist eine BU für dich, wenn du verbeamtet bist. In diesem Fall greift auch bei der Berufsunfähigkeit ein erweiterter staatlicher Schutz für dich. Dieser gilt aber erst nach 5 Jahren Amtszeit, weswegen du dich am Anfang deiner Beamtenzeit mit der Dienstunfähigkeitsversicherung auseinandersetzen solltest.
Eine BU lohnt sich häufig nicht für:
Hausfrauen und Hausmänner
Wenn du Hausmann oder Hausfrau bist, lohnt sich eine BU für dich meist nicht. Denn falls du als Hausfrau oder Hausmann nicht mehr arbeiten kannst, fallen zwar eventuell Kosten für eine Haushaltshilfe und Unterstützung bei der Kinderbetreuung an, es fällt aber kein Einkommen weg. Deshalb sind gute Tarife schwer zu bekommen und recht hoch im Vergleich zu dem, was dir bei einer Berufsunfähigkeit ausgezahlt werden würde. Falls du aber bereits eine BU hast und planst, nach einiger Zeit wieder in einen anderen Job einzusteigen, lohnt es sich meist, diese BU zu behalten. Denn ein Wiedereinstieg in eine Berufsunfähigkeitsversicherung wäre wahrscheinlich mit deutlich höheren Prämien verbunden.
Gründe für eine Berufsunfähigkeit – auch der Bürojob ist nicht risikolos
Wenn du dir die Gründe für eine Berufsunfähigkeit anschaust, wird klar, dass eine BU auch bei einem „Bürojob“ sinnvoll ist. Denn ein gutes Drittel der berufsunfähigen Menschen leidet an „Nervenkrankheiten“, also psychischen Krankheiten wie Burnout oder Depression.
Mit ca. 20% folgen Erkrankungen des Skelett- und Bewegungsapparats. Auch hier besteht für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die vor allem im Sitzen arbeiten, die Gefahr der Berufsunfähigkeit. Denn Erkrankungen wie Bandscheibenvorfälle, die in diese Kategorie fallen, können langes Sitzen unmöglich machen.
Der dritthäufigste Grund für eine Berufsunfähigkeit ist Krebs oder andere bösartige Geschwülste. Unfälle kommen bei Ursachen für die Berufsunfähigkeit erst an 5. Stelle hinter sonstigen Erkrankungen, weswegen eine Unfallversicherung in den meisten Fällen von Berufsunfähigkeit nicht greift.
Ursache | Anteil |
Nervenkrankheiten | 34,5% |
Erkrankungen des Skelett- und Bewegungsapparats | 20,1% |
Krebs und andere bösartige Geschwülste | 17,35% |
Unfälle | 7,6% |
Erkrankungen des Herzens und des Gefäßsystems | 7% |
Sonstige Erkrankungen | 13,45% |
Kosten einer Berufsunfähigkeitsversicherung
Was eine Berufsunfähigkeitsversicherung kostet, ist höchst individuell und kann deshalb nicht pauschal gesagt werden. Es gibt aber 5 wesentliche Faktoren, welche die Kosten für eine BU bestimmen.
Höhe der Berufsunfähigkeitsrente
Risikoeinstufung deines aktuellen Berufs
Gesundheitszustand bei Vertragsabschluss
Alter bei Vertragsabschluss
Laufzeit des BU-Schutzes
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Höhe der Berufsunfähigkeitsrente
Ein Faktor, den du selbst beeinflussen kannst, ist die Höhe der Berufsunfähigkeitsrente, die du im Falle einer Berufsunfähigkeit bekommen würdest. Natürlich sollte die Rente hoch genug sein, um damit die nötigen Ausgaben zu bezahlen. Jedoch steigen die Kosten für die BU, wenn du die Berufsunfähigkeitsrente zu hoch ansetzt.
Um die Höhe deiner Berufsunfähigkeitsrente zu bestimmen, solltest du deine Fixkosten, wie Miete, Strom und Essen, addieren und überlegen, wie viel Geld du zusätzlich zur freien Verfügung haben möchtest. Als Maßstab kannst du ungefähr 80% deines aktuellen Nettoeinkommens ansetzen.
Auch zu bedenken, gilt, dass du im Falle einer Berufsunfähigkeit nicht mehr in die staatliche Rentenversicherung einzahlen kannst. Deswegen solltest du auch in der Berufsunfähigkeit möglichst weiterhin für das Alter vorsorgen. Dazu kann es sinnvoll sein, in deiner Berufsunfähigkeitsversicherung eine Dynamik einzubauen.
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- Dynamik: Dynamik bedeutet im Fall einer Versicherung, dass deine Beiträge steigen. Dadurch steigt bei einer BU deine mögliche Berufsunfähigkeitsrente. Das kann sinnvoll sein, da du wahrscheinlich im Laufe deines Lebens durch Gehaltserhöhungen und Berufswechsel mehr verdienen wirst und mehr einzahlen kannst als beim Abschluss des Vertrags. Zudem schützt du deine BU-Rente so gegen die Inflation.
- Nachversicherungsgarantie: Bei einigen Anbietern hast du die Option, eine Nachversicherungsgarantie zu vereinbaren. Damit hast du das Recht, die vereinbarte Berufsunfähigkeitsrente zu einem späteren Zeitpunkt oder bei bestimmten Ereignissen, wie Hochzeit oder Geburt eigener Kinder, aufzustocken, ohne dafür einen neuen Gesundheitscheck durchlaufen zu müssen.
Risikoeinstufung deines aktuellen Berufs
Da bei einer Berufsunfähigkeitsversicherung deine Arbeitskraft versichert wird, ist es natürlich wichtig, welchen Beruf du ausübst. Manche Berufe werden dabei als deutlich riskanter eingestuft als andere. So zahlt ein Maurer, bei dem ein höheres Verletzungsrisiko besteht, bis zu 4 Mal so viel wie beispielsweise ein Mathematiker.
Andere Berufe wiederum können schwer oder gar nicht versichert werden. Darunter zählen beispielsweise Berufssportler, Stuntmen und Schauspieler. Auch Mitarbeitender in Sprengstofffabriken oder Spreng- und Räumungspersonal werden meist nicht versichert.
Doch auch andere, geläufigere Berufe können überraschend hohe Beitragssätze haben: Eine Bäckerin zum Beispiel zahlt mehr, da er möglicherweise eine Mehlstaub-Allergie entwickeln könnte. Bei einem Friseur besteht die Gefahr einer Allergie gegen Haarfärbemittel, weswegen auch bei diesem Job mit einem recht hohen Tarif zu rechnen ist.
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Gesundheitszustand bei Vertragsabschluss
Ob du überhaupt eine Berufsunfähigkeitsversicherung bekommst und wie teuer die Beiträge dafür sind, hängt maßgeblich von deinem Gesundheitszustand bei Vertragsabschluss ab. Denn bei Personen, die schon viele Vorerkrankungen aufweisen oder wegen psychischer Erkrankungen in Behandlung waren, muss der Versicherer eher von einer kommenden Berufsunfähigkeit ausgehen. Deshalb kann es hier zu einer Ablehnung, hohen Beiträgen oder Ausschlüssen von bestimmten Erkrankungen aus dem Vertrag kommen. Auch kleinere Vorerkrankungen, chronische Schmerzen oder sogar Allergien können zu höheren Beiträgen führen.
Deshalb musst du auch, wenn du eine BU beantragst, detaillierte Angaben zu deinem aktuellen Gesundheitszustand machen. Dazu zählen Krankheitsfälle, Arztbesuche, Krankenhausaufenthalte oder Unfälle aus der Vergangenheit – die meisten Versicherer beziehen sich hier auf einen Zeitraum von 5 bis 10 Jahren. Hier ist es sehr wichtig, dass du wirklich alles wahrheitsgemäß angibst und noch einmal genau recherchierst. Wenn du dabei etwas vergisst, kann es bei einer tatsächlichen Berufsunfähigkeit dazu kommen, dass der Versicherer die BU gar nicht erst auszahlt oder diese geringer ausfällt.
Alter bei Vertragsabschluss
Auch dein Alter wirkt sich deutlich auf Kosten deiner Berufsunfähigkeitsversicherung aus. Jüngere Menschen zahlen deutlich niedrigere Prämien. Denn sie zahlen noch lange in die Versicherung ein und können so die Gesamtsumme ihrer Zahlungen strecken. Schließlich liegt das durchschnittliche Alter für eine Berufsunfähigkeit laut der Deutschen Rentenversicherung bei gut 52 Jahren.
Zudem haben junge Menschen meist weniger Vorerkrankungen und gelten damit als nicht besonders „risikoreich“, berufsunfähig zu werden.
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Laufzeit des BU-Schutzes
Mit welcher Vertragslaufzeit du die Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen möchtest, kannst du selbst entscheiden. Wenn du bis zum Renteneintritt versichert sein möchtest, musst du deutlich mehr bezahlen, als wenn du dich beispielsweise nur bis zum 60. Lebensjahr versichern lässt. Normalerweise werden Berufsunfähigkeitsversicherungen bis zum offiziellen Renteneintrittsalter abgeschlossen, um bis dahin finanziell abgesichert zu sein.
Falls die Versicherung dadurch aber zu teuer wird, kannst du überlegen, ob du die restlichen Jahre von beispielsweise 60 bis 67 auch durch Ersparnisse abdecken kannst. Eine andere Möglichkeit ist, die BU bis zum Rentenalter abzuschließen und vorzeitig zu kündigen, wenn du vor Rentenalter genügend angespart hast. So zahlst du zwar höhere Beiträge, bist aber flexibler.
Berufsunfähigkeitsversicherung trotz Vorerkrankung oder Psychotherapie
Eine Berufsunfähigkeitsversicherung ist schwerer bis gar nicht zu bekommen, wenn du chronische Erkrankungen oder schwerere Vorerkrankungen hast. Ebenfalls kann es problematisch sein, wenn du eine Psychotherapie in Anspruch genommen hast. Dennoch ist es meist nicht unmöglich. Häufig ist dies jedoch mit höheren Beiträgen verbunden. Ob es sich dann noch lohnt, musst du abwägen.
Verjährungsfrist
Die meisten Versicherungsanbieter beziehen sich bei den Fragen nach deiner Gesundheit auf den Zeitraum der letzten 5 bis 10 Jahre. Es kann sich also lohnen, mit der Beantragung einer BU noch zu warten, bis beispielsweise eine Psychotherapie 5 Jahre her ist. Hier lohnt es sich, verschiedene Anbieter zu vergleichen und dich vorab über die gestellten Fragen zu informieren. Das kannst du auch anonym mit einer Risikovoranfrage machen.
Falls der Versicherte falsche Angaben gemacht hat, kann die Versicherung die Auszahlung der BU-Rente verweigern. Wenn die Gesundheitsüberprüfung 10 Jahre hingegen her ist, verjähren falsche oder fehlende Angaben des Versicherten.
Ausschlussklausel
Manche Versicherungsgesellschaften bieten Verträge mit sogenannten Ausschlussklauseln an. Das bedeutet, dass du zwar einen Vertrag bekommst, jedoch gewisse Körperbereiche oder Erkrankungen ausgeschlossen sind. Hier ist es sehr wichtig, sich die Formulierungen der Klauseln genau anzuschauen, denn manchmal sind die Ausschlüsse weitreichender, als sie zuerst scheinen.
Risikozuschlag
Eine andere Möglichkeit, einen Vertrag trotz Vorerkrankungen zu erhalten, ist ein Risikozuschlag. In diesem Fall zahlst du zwar eine höhere Prämie, aber ist deine Berufsunfähigkeit in jedem Fall abgesichert. Manchmal kannst du auch eine Vereinbarung abschließen, dass der Zuschlag nach einer Frist ohne weitere Erkrankungen entfällt.
Erwerbsunfähigkeitsversicherung
Eine Alternative zur BU ist eine Erwerbsunfähigkeitsversicherung. Diese Versicherung wird ausgezahlt, wenn du weniger als 3 Stunden am Tag in irgendeinem Beruf arbeiten kannst. Im Vergleich: Die BU wird ausgezahlt, wenn es dir nicht mehr möglich ist, mind. 50% in deinem aktuellen Beruf zu arbeiten. Ob sich diese Versicherung für dich lohnt, musst du je nach Tarif entscheiden. Auch hier kann eine Beratung – möglichst von einem Honorarberater – sinnvoll sein.
Kombi-Produkte lohnen sich meist nicht
Auch wenn die Idee gut klingt: Eine Kombination zwischen Berufsunfähigkeitsversicherung und vermögensbildender Anlage lohnt sich meist nicht. Bei der sogenannten „Beitragsrückgewähr“ zahlt man mehr als bei einer klassischen Berufsunfähigkeitsversicherung. Das, was man extra zahlt, wird dann in eine kapitalbildende Lebensversicherung investiert.
Damit hast du, so der Gedanke, auch wenn du nicht berufsunfähig wirst, dennoch bei Renteneintritt Kapital zurückgelegt, auf das du dann zurückgreifen kannst. Meist ist es aber durch die erhöhten Beiträge günstiger, das Geld, was du zusätzlich zahlst, einfach selbst anzulegen, beispielsweise mithilfe von ETFs, und so zusätzliche Gebühren zu sparen.
Erwerbsminderungsrente: Staatliche Alternative zur BU?
Alle, die nach dem 01.01.1961 geboren sind, haben bei Berufsunfähigkeit den Anspruch auf Erwerbsminderungsrente. Diese greift, wenn man insgesamt 5 Jahre versicherungspflichtig gearbeitet und in den vergangenen 5 Jahren mindestens 3 Jahre in die Rentenversicherung eingezahlt hat.
Die Erwerbsminderungsrente bezieht sich aber nicht nur auf den Job, in dem du derzeit arbeitest, wenn die Berufsunfähigkeit eintritt. Sie greift nur dann, wenn man überhaupt nicht mehr arbeiten kann. Das ist staatlich gesehen der Fall, wenn du nicht mehr als 3 Stunden am Tag arbeitsfähig bist. Wenn du noch bis zu 6 Stunden in einem beliebigen Beruf arbeiten kannst, wird dir die Hälfte der Erwerbsminderungsrente ausgezahlt.
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Die Erwerbsminderungsrente wird also nur unter deutlich härteren Voraussetzungen als die BU ausgezahlt und versichert dich nicht in Bezug auf den Job, den du vor der Berufsunfähigkeit ausgeübt hast. Außerdem ist sie meist deutlich niedriger als die monatlichen Auszahlungen bei einer Berufsunfähigkeitsversicherung, die du individuell vereinbarst.